Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit, Fröhlichkeit und innerer Verbundenheit bei Yogapraktizierenden: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit, Fröhlichkeit und innerer Verbundenheit bei Yogapraktizierenden''' ist eine Studie von Arndt Büssing, Anemone Hedtstück, Sebastian Sauer, Andreas Michalsen,Thomas Ostermann & Peter Heusser; erschienen in „Mindfulness, 1/1 (2010). Psychische Stabilisierung im Zusammenhang mit spezifischen Körper-Geist Interventionen können sowohl einer Erhöhung von Achtsamkeit als auch einer Inneren Verbundenheit mit Praktiken zugeschrieben werden. In einer Querschnittsumfrage bei 191 Yoga Praktizierenden untersuchten wir die Zusammenhänge zwischen „Inner Correspondence and Peaceful Harmony“ (ICPH; Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie) mit Achtsamkeit (Mindfulness), Spiritualität (Spirituality), Mentaler Gesundheit (Mental Health) und Wohlbefinden (Wellbeing). Regressionsanalysen indizierte dass ICPH am Besten durch Religiöse Orientierung und „Lichtheartedness/Relief“ (LHR; Unbeschwertheit/Erleichterung) vorhergesagt werden kann und nur schwach durch Positive Stimmung (positive mood) und Achtsamkeit. Im Gegegensatz erzielten die unabhängigen  Variablen  von Achtsamkeit einen relativ schwachen Einfluss (mit Lebenszufriedenheit (life satisfaction) und Bewussten Interaktionen (conscious interactions)  als die stärksten einflussgebenden Variablen). Da Achtsamkeit erlernt werden kann, würde man einen Einfluss auf Mentale Gesundheit und Wohlbefinden mit ICPH und LHR als relevante Kontributoren erwarten.
'''Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit, Fröhlichkeit und innerer Verbundenheit bei Yogapraktizierenden''' ist eine Studie von Arndt Büssing, Anemone Hedtstück, Sebastian Sauer, Andreas Michalsen,Thomas Ostermann & Peter Heusser; erschienen in „Mindfulness, 1/1 (2010). Psychische Stabilisierung im Zusammenhang mit spezifischen Körper-Geist Interventionen können sowohl einer Erhöhung von Achtsamkeit als auch einer Inneren Verbundenheit mit Praktiken zugeschrieben werden. In einer Querschnittsumfrage bei 191 Yoga Praktizierenden untersuchten wir die Zusammenhänge zwischen „Inner Correspondence and Peaceful Harmony“ (ICPH; Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie) mit Achtsamkeit (Mindfulness), Spiritualität (Spirituality), Mentaler Gesundheit (Mental Health) und Wohlbefinden (Wellbeing). Regressionsanalysen indizierte dass ICPH am Besten durch Religiöse Orientierung und „Lichtheartedness/Relief“ (LHR; Unbeschwertheit/Erleichterung) vorhergesagt werden kann und nur schwach durch Positive Stimmung (positive mood) und Achtsamkeit. Im Gegegensatz erzielten die unabhängigen  Variablen  von Achtsamkeit einen relativ schwachen Einfluss (mit Lebenszufriedenheit (life satisfaction) und Bewussten Interaktionen (conscious interactions)  als die stärksten einflussgebenden Variablen). Da Achtsamkeit erlernt werden kann, würde man einen Einfluss auf Mentale Gesundheit und Wohlbefinden mit ICPH und LHR als relevante Kontributoren erwarten.
==Schlüsselworte==
*Innere Korrespondenz
*Kongruenz
*Achtsamkeit
*Yoga
*Wohlbefinden
*Psychische Stabilisierung
==Einleitung==
Über individuelle Geist-Körper Interventionen wie Yoga und Meditation wird berichtet,  dass mit psychischer Stabilisierung und fortlaufender Stressreduktion assoziiert werden (Bohlmeijer et al. 2010; Chiesa and Serretti 2009; Grossman et al. 2001; Praissman 2008).  Neuere Studien belegen positive Resultate für insbesondere Yoga Interventionen  (Chen et al. 2010; Field 2011; Javnbakht et al. 2009; Pilkington et al. 2005; Saeed et al. 2010; Uebelacker et al. 2010), welche physiologische und mentale Praktiken umfassen.
Allerdings hängt das Ergebnis von Kontrollierten Studien über die Auswirkungen von achtsamkeitsbasierten Meditationen auch von der Einhaltung des Interventionsprogramms ab. Dies bedeutet, dass abgesehen von direkten physiologischen Faktoren  eine aktive emotionale Beteiligung der praktizierenden Individuen von Wichtigkeit zu sein scheint. Diese Art der Beteiligung kann als eine „innere Beteiligung“  („inner involvement“) der in einer bestimmten Körper- Geist Intervention beteiligten Individuen bezeichnet werden (Büssing et al. 2011). Ein Fehlen dieser Einstellung in der Form eines inneren Widerstands gegen die Praktiken kann zu einem reduziertem Engagement, Teilnahme und folglich auch einem verminderten Behandlungserfolg führen. 
Um „innere Beteiligung“ von an einer bestimmten Körper- Geist Intervention beteiligten Individuen zu messen, wurde die 12 –Item Skala Inner Correspondence and Peaceful Harmony with practices (ICPH, Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie bei der Praxis) entwickelt. Die Skala hat eine eindimensionale Struktur und gute psychometrische Eigenschaften (Büssing et al. 2011). Die betreffenden Items adressieren Gefühle der Harmonie mit den Praktiken im Sinne von emotionaler Resonanz anstatt eines kognitiven Schwerpunkts auf perfekter Leistung. Folglich können sich die Individuen ruhig, friedlich, angenehm und entspannt fühlen und sie können die „Alltagssorgen“ vergessen während sie diese Übungen ausführen; darüber hinaus sind sie durch die Praktiken emotional berührt (und involviert).
Das Ziel von Yoga ist die mentale und physische Konstitution durch verschiedene Formen zur mentalen Entwicklung (z.B. Meditation, bewusstem Atmen), Physischen Praktiken (Asanas) und rhytmischer Kontrolle des Atems (Pranayama) (Bennett 2002; Mohan 2004) auszugleichen; es integriert Entspannung, Bewegung und soziale Unterstützung, was Schlüsselelemente zur Steigerung der Lebensqualität sind. In einer vorherigen Studie gab es bei den angemeldeten Individuen eine starke Assoziation von ICPH mit Achtsamkeit, eine Mittelmäßige mit Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit Behandlungseffiziens, eine Schwache mit Praxisdauer und eine Negative mit den Symptompunktzahlen  (Büssing et al. 2011). Diese Korrelation von ICPH mit Achtsamkeit ist von konzeptioneller Wichtigkeit. Da Achtsamkeit für geringes psychisches Leiden prädiktiv zu sein scheint (Walach et al. 2006), muss auch noch untersucht werden ob Mentale Gesundheit auch mit ICPH in Verbindung gebracht wird.  Denkbar wäre, dass wenn einzelne Körper-Geist Interventionen mit psychischer Stabilisierung und konsekutiven stressreduzierenden Auswirkungen assoziiert werden, diesen sowohl einem Zuwachs an Achtsamkeit als auch einer Erhöhung von Innerer Verbundenheit und Gefühlen von friedvoller Erleichterung mit den Praktiken zugeschrieben werden könnten.  Um das anzugehen, untersuchten wir  Yogapraktizierende und analysierten einerseits  die Assoziationen zwischen ICPH und Achtsamkeit und andererseits psychische Stabilität (d.h. mentale gesundheitsverwandte Lebensqualität, Lebenszufriedenheit, positive Stimmungszustände, Unbeschwertheit (Fröhlichkeit) und Aspekte von Spiritualität).  Zusammengefasst ist das Ziel der vorliegenden Studie die Zusammenhänge zwischen ICPH mit Achtsamkeit, Aspekte der Spiritualität, Mentaler Gesundheit und Wohlbefinden in Yogapraktizierenden zu untersuchen, um zu einem besseren Verständnis der Gesundheitsfördernden Wege der Körper-Geist Interventionen wie Yoga beizutragen.

Version vom 7. Januar 2014, 16:47 Uhr

Zusammenhänge zwischen Achtsamkeit, Fröhlichkeit und innerer Verbundenheit bei Yogapraktizierenden ist eine Studie von Arndt Büssing, Anemone Hedtstück, Sebastian Sauer, Andreas Michalsen,Thomas Ostermann & Peter Heusser; erschienen in „Mindfulness, 1/1 (2010). Psychische Stabilisierung im Zusammenhang mit spezifischen Körper-Geist Interventionen können sowohl einer Erhöhung von Achtsamkeit als auch einer Inneren Verbundenheit mit Praktiken zugeschrieben werden. In einer Querschnittsumfrage bei 191 Yoga Praktizierenden untersuchten wir die Zusammenhänge zwischen „Inner Correspondence and Peaceful Harmony“ (ICPH; Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie) mit Achtsamkeit (Mindfulness), Spiritualität (Spirituality), Mentaler Gesundheit (Mental Health) und Wohlbefinden (Wellbeing). Regressionsanalysen indizierte dass ICPH am Besten durch Religiöse Orientierung und „Lichtheartedness/Relief“ (LHR; Unbeschwertheit/Erleichterung) vorhergesagt werden kann und nur schwach durch Positive Stimmung (positive mood) und Achtsamkeit. Im Gegegensatz erzielten die unabhängigen Variablen von Achtsamkeit einen relativ schwachen Einfluss (mit Lebenszufriedenheit (life satisfaction) und Bewussten Interaktionen (conscious interactions) als die stärksten einflussgebenden Variablen). Da Achtsamkeit erlernt werden kann, würde man einen Einfluss auf Mentale Gesundheit und Wohlbefinden mit ICPH und LHR als relevante Kontributoren erwarten.

Schlüsselworte

  • Innere Korrespondenz
  • Kongruenz
  • Achtsamkeit
  • Yoga
  • Wohlbefinden
  • Psychische Stabilisierung

Einleitung

Über individuelle Geist-Körper Interventionen wie Yoga und Meditation wird berichtet, dass mit psychischer Stabilisierung und fortlaufender Stressreduktion assoziiert werden (Bohlmeijer et al. 2010; Chiesa and Serretti 2009; Grossman et al. 2001; Praissman 2008). Neuere Studien belegen positive Resultate für insbesondere Yoga Interventionen (Chen et al. 2010; Field 2011; Javnbakht et al. 2009; Pilkington et al. 2005; Saeed et al. 2010; Uebelacker et al. 2010), welche physiologische und mentale Praktiken umfassen.

Allerdings hängt das Ergebnis von Kontrollierten Studien über die Auswirkungen von achtsamkeitsbasierten Meditationen auch von der Einhaltung des Interventionsprogramms ab. Dies bedeutet, dass abgesehen von direkten physiologischen Faktoren eine aktive emotionale Beteiligung der praktizierenden Individuen von Wichtigkeit zu sein scheint. Diese Art der Beteiligung kann als eine „innere Beteiligung“ („inner involvement“) der in einer bestimmten Körper- Geist Intervention beteiligten Individuen bezeichnet werden (Büssing et al. 2011). Ein Fehlen dieser Einstellung in der Form eines inneren Widerstands gegen die Praktiken kann zu einem reduziertem Engagement, Teilnahme und folglich auch einem verminderten Behandlungserfolg führen.

Um „innere Beteiligung“ von an einer bestimmten Körper- Geist Intervention beteiligten Individuen zu messen, wurde die 12 –Item Skala Inner Correspondence and Peaceful Harmony with practices (ICPH, Innere Verbundenheit und Friedliche Harmonie bei der Praxis) entwickelt. Die Skala hat eine eindimensionale Struktur und gute psychometrische Eigenschaften (Büssing et al. 2011). Die betreffenden Items adressieren Gefühle der Harmonie mit den Praktiken im Sinne von emotionaler Resonanz anstatt eines kognitiven Schwerpunkts auf perfekter Leistung. Folglich können sich die Individuen ruhig, friedlich, angenehm und entspannt fühlen und sie können die „Alltagssorgen“ vergessen während sie diese Übungen ausführen; darüber hinaus sind sie durch die Praktiken emotional berührt (und involviert).

Das Ziel von Yoga ist die mentale und physische Konstitution durch verschiedene Formen zur mentalen Entwicklung (z.B. Meditation, bewusstem Atmen), Physischen Praktiken (Asanas) und rhytmischer Kontrolle des Atems (Pranayama) (Bennett 2002; Mohan 2004) auszugleichen; es integriert Entspannung, Bewegung und soziale Unterstützung, was Schlüsselelemente zur Steigerung der Lebensqualität sind. In einer vorherigen Studie gab es bei den angemeldeten Individuen eine starke Assoziation von ICPH mit Achtsamkeit, eine Mittelmäßige mit Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit Behandlungseffiziens, eine Schwache mit Praxisdauer und eine Negative mit den Symptompunktzahlen (Büssing et al. 2011). Diese Korrelation von ICPH mit Achtsamkeit ist von konzeptioneller Wichtigkeit. Da Achtsamkeit für geringes psychisches Leiden prädiktiv zu sein scheint (Walach et al. 2006), muss auch noch untersucht werden ob Mentale Gesundheit auch mit ICPH in Verbindung gebracht wird. Denkbar wäre, dass wenn einzelne Körper-Geist Interventionen mit psychischer Stabilisierung und konsekutiven stressreduzierenden Auswirkungen assoziiert werden, diesen sowohl einem Zuwachs an Achtsamkeit als auch einer Erhöhung von Innerer Verbundenheit und Gefühlen von friedvoller Erleichterung mit den Praktiken zugeschrieben werden könnten. Um das anzugehen, untersuchten wir Yogapraktizierende und analysierten einerseits die Assoziationen zwischen ICPH und Achtsamkeit und andererseits psychische Stabilität (d.h. mentale gesundheitsverwandte Lebensqualität, Lebenszufriedenheit, positive Stimmungszustände, Unbeschwertheit (Fröhlichkeit) und Aspekte von Spiritualität). Zusammengefasst ist das Ziel der vorliegenden Studie die Zusammenhänge zwischen ICPH mit Achtsamkeit, Aspekte der Spiritualität, Mentaler Gesundheit und Wohlbefinden in Yogapraktizierenden zu untersuchen, um zu einem besseren Verständnis der Gesundheitsfördernden Wege der Körper-Geist Interventionen wie Yoga beizutragen.