Yul Fest

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Yul Fest Mit Yul wird das erste der insgesamt acht Feste im keltischen Jahresrad gefeiert. Mit Yul wird das erste der insgesamt acht Feste im keltischen Jahresrad gefeiert. Obwohl der Winter erst jetzt beginnt, werden die Tage wieder länger.

Yul Fest

Nach dem Ende des alten Jahres zu Samhain, dem letzten Fest im keltischen Jahreskreis, markiert dieses Wintersonnenfest den Beginn des neuen Lebens und den zyklischen Neubeginn des Jahreslaufs. An diesem Tag kannst du die Rückkehr von Licht und Leben feiern. Yul bedeutet „Rad“ und bezieht sich auf das Sonnenrad. Die Kelten kannten fünf Jahreszeiten. Es gab zwei Mal den Winter: den Winter vom Samhein bis Julfest und den Winter vom Yulfest bis Imbolc.

Die Yulnacht ist die längste Nacht des Jahres. Yul ist der Geburtstag des Sonnengottes, der Tag des Triumphes des Lichts über die Dunkelheit. Bei der Yulfeier wurden traditionell alle Feuer und Lichter gelöscht und neu entzündet. Licht und Wärme, die nun kommen werden, werden durch das Feuer oder durch viel Kerzenlicht gefeiert. Der Lichterbaum ist der immergrüne Weltenbaum, der nun erstrahlt. Mit dem Yul-Fest beginnen auch die Raunächte. Die nächsten 13 Tage stehen für die nächsten 13 Monde bzw. Monate. Das ist die Zeit der Räucherung. Haus und Hof wurden mit Räucherwerk gereinigt.

Mythen der Yulfeste

Erfahre nun mehr über die zahlreichen Mythen dieses besonderen Festes.

  • Die Yalda-Nacht „Nacht der Geburt„ ist ein persisches Fest, das in der längsten und dunkelsten Nacht des Jahres in Afghanistan, Iran und Tadschikistan gefeiert wird. Es handelt sich um die Geburt des Sonnengottes) Mithra (Licht, Liebe, Barmherzigkeit, Freundschaft, Freundlichkeit, Mitgefühl), dessen Symbol das gleichschenklige Kreuz + ist.
  • In Ägypten schenkt Isis dem Horus das Leben.
  • Die Geburt des Dionysos, der im alten Griechenland als Erlöser und Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums galt.
  • Die Wintersonnwende war ein römischer Staatsfeiertag als Geburtstagsfeier des „sol invictus“, der unbesiegbaren Sonne.
  • Lucina, die römische Mondgöttin bringt das Licht und die Kinder zur Welt und galt als Schutzgöttin aller Gebärenden.
  • Die keltische Rhiannon gebiert ihren Sohn Pryderi.
  • Demeter bekommt ihre Tochter Persephone im antiken Griechenland.
  • Im christlichen Verständnis kommt Jesus als Sohn Marias zur Welt.

Mondranecht – Mutternacht und die Geburt des Sonnengottes

In dieser Nacht gebiert die Göttin tief in der dunklen Erde in der stillsten aller Stunden das wiedergeborene Sonnenkind. Der Mythos der Geburt ist in vielen Kulturen der Welt wiederzufinden. An der Entstehung des göttlichen Kindes ist in den meisten Mythen kein Vater beteiligt. Die Große Mutter schenkt ihrem Sohn das Leben aus sich selbst heraus.

Wintergöttin Percht

Die keltische Wintergöttin Percht, abgeleitet vom keltischen Wort „Peratha“ (Licht) symbolisiert diese Wintersonnenwende. Sie hat zwei Gesichter, eine Ehrfurcht einflößende Grimasse vorne, die den Winter darstellt und ein schönes, sonniges Gesicht auf der Rückseite. Dieses verkörpert den Sommer und die Hoffnung auf Wärme und Licht. In ihrem Gefolge tanzen die Perchten, das sind zottelige Wesen mit wilden Gesichtern, um sie herum. Sie sollen damit den Wintergeistern Einhalt gebieten.

Alban Arthuan

Ein keltische Name des Yulfestes ist „Alban Arthuan“, was so viel wie Viertel des Bären heißt, also die Regentschaft des Totem-Tieres Bär. Am Nachthimmel ist dann besonders gut das Sternbild des großen Bären zu sehen.

Der Hirschgott Cernunnos

Maskierte Hirschtänzer trommelten mit ihren Tanzschritten und stampften mit ihnen Botschaften an die Erdgöttin und den Hirschgott Cernunnos, der in der Tiefe das Leben erneut anregt. Dieser Gott erscheint noch heute zur Wintersonnenwende als Nikolaus oder Samichlaus mit seinem Hirsch oder mit einem von Hirschen oder Rentieren gezogenen Schlitten.

Das Märchen vom Eichenkönig und dem Stechpalmenkönig

Mit Yul wurde der Sieg des Eichenkönigs über den Stechpalmenkönig gefeiert. Es gab zwei Könige im Land: den Stechpalmenkönig und den Eichenkönig. Sie waren Brüder und regierten je eine Hälfte des Jahres. Der Stechpalmenkönig war der König des abnehmenden Jahres. Er herrschte in der dunkleren Zeit und regierte nach der Sommersonnenwende bis zur Wintersonnenwende. Er wurde am Tag der Wintersonnenwende mit dem Verbrennen von Stechpalmenblättern verabschiedet. Dabei nimmt er die Dunkelheit mit sich und die Tage können nun wieder länger hell werden. Danach regiert der Eichenkönig in der helleren Jahreszeit.

Ende von Midgard, der Welt der Menschen

Im Winter kommt die Natur zum Erliegen, das Wasser erstarrt zu Eis. Alles Lebendige zieht sich scheinbar für immer zurück, wirft Blätter von sich und verdorrt. Der Schnee erschwert zusätzlich zur Kälte und Dunkelheit das Vorankommen. Die Menschen saßen in ihren Häusern fest und harrten aus. Sie befürchteten einen ewig währenden Winter, denn in der nordischen Mythologie wird so das Ende Midgards, der Welt der Menschen in der nordischen Mythologie, eingeläutet.

Die Wiederkehr des Lebens

Die längste und dunkelste Nacht des Jahres birgt die Hoffnung und das Versprechen eine Wiedergeburt, auf die Wiederkehr des Lebens, auch wenn die Welt draußen in Kälte und Dunkelheit erstarrt zu sein scheint.

Mit der Wintersonnenwende assoziierte Farben

  • Warme Farbtöne wie Rot: Leidenschaft, Liebe, Lebenssaft
  • Grün: Hoffnung, neue Triebe, ewiges Leben
  • Gold, Silber (Licht): Lebenskraft und Feuer

Als Altarschmuck können immergrüne Zweige wie z.B. von Tanne, Fichte und Stechpalme genutzt werden.

Magischer Aspekt

Die längste Nacht des Jahres ist von einem Funken beseelt. Die Welt hält den Atem an. Hoffnungen, Träume, Visionen, Pläne werden die Grundlagen für das kommende Jahr gelegt. Auch wenn alles tot wirkt, im Innern entfaltet sich aus dem Samen ein neuer Keim. Er breitet zaghaft seine Wurzeln aus, um umso stärker und mit gesammelten Kräften aus dem Dunkel ins Licht hervorzubrechen.

Alte Yul-Bräuche

Der Yulbaum: Mit einem Tannenbaum, einem lebendigen mit Wurzeln, wurde der großen Mutter und des Lichts gehuldigt, damit der Natur und allen seinen Geschöpfen. Der Baum wurde im Frühjahr wieder der Natur übergeben. Am Yulabend kamen Familie, gute Freunde und Nachbarn und jeder brachte etwas zum schmücken mit. Der Baum wurde gemeinsam mit allen Besuchern geschmückt. Jeder der Gäste bekam eine Kerze, die an dem Baum gut befestigt wurde. Das Licht wurde komplett gelöscht und alle verharren für ein paar Augenblicke in absoluter Dunkelheit, um die dunkle Herrschaft des Winters zu verdeutlichen. Dann begann der erste Besucher seine Kerze am Baum zu entzünden. Im Licht dieser einzigen Kerze erzählte er oder sie nun eine Geschichte. Der Reihe nach entzündete jeder am Baum seine Kerze mit einem Gedicht, einem Lied oder einer ganz persönlichen Geschichte.

Yulwünsche: In Skandinavien und in den slawischen Ländern hat sich der Brauch gehalten am Yulfest aus dem Wald ein Holzscheit zu schlagen. Dieser wird um Mitternacht ins Kamin- oder Ofenfeuer gelegt. Davor werden Ritzen in den Holzscheit schlagen und aufgeschriebene Wünsche hineingesteckt.

Yulfeuer: Die Gemeinschaft trifft sich an einem großen Lagerfeuer und feiert das wiederkehrende Licht. Dieses Feuer soll die ganze Nacht über brennen. Die Menschen bleiben die ganze Nacht auf und feiern bis zum Sonnenaufgang. Das Wintersonnwendfeuer ist meist ein sehr großes Feuer, denn alle sollen genug Wärme abbekommen. Niemand soll frieren. Dieses große Feuer veranschaulicht auch den gesamten Jahreslauf. Denn klein fängt es an zu lodern, wird größer, erreicht dann seinen Höhepunkt (Sommersonnenwende), bricht daraufhin zusammen und entfaltet dann seine größte Hitze (Hochsommer. Dann wird es allmählich wieder kleiner und wird zum Gluthaufen. Am Ende bleibt nur noch Asche. Die Asche des Yulfeuers gilt als heilkräftig und wurde auf die Felder gestreut, um ihnen Fruchtbarkeit zu verleihen.

Feuerräder: Es wurde brennende Stohballen die Berge hinabgerollt, die das Sonnenrad symbolisieren.

Der Brauch des Yulstrauches: Im Wald werden Eichenzweige mit getrockneten Eichenblätter nach Hause gebracht. Diese werden zu einem festliches Strauch mit bunten Bändern, grünen Tannenzweigen und anderem Schmuck aus Nüssen, Hagebutten; Kekse etc. gebunden. Der Yulstrauch steht dann die nächsten 13 Tage, während der Raunächte im Haus. Am letzten Tag wird dieser dann verbrannt. Die Kinder durften dann die essbaren Früchte und Kekse essen.

Yullicht: Es wird das Yullicht entzündet und an diesem werden alle Lichter neu entfacht.

Yulräucherung: Es wird eine reinigende Räucherung vollzogen. Empfohlen werden vor allem Mischungen, die Weihrauch, Salbei und Wachholder enthalten.

Ehrung der Ahnen: Während der Mahlzeiten wurden zusätzliche Gedecke für die verstorbenen Ahnen auf den Tisch gelegt, auf dass die Vorfahren sich einfinden und mitfeiern mögen. Das Yulbrot lässt man den ganzen Tag mit einem Messer auf dem Tisch liegen, damit die Ahnen auch davon essen können.

Yulklapp: Der ursprüngliche Brauch sah vor, dass ein originelles Geschenk dem Beschenkten heimlich zugesteckt wird. Daher stammt der Bezug zum „Wichtel“, der nordischen Sagengestalt, die heimlich Gutes tut.

Dein eigenes Wintersonnenwend-Yul-Ritual

Ordne vier Kerzen für jede Himmelsrichtung um eine große Kerze in der Mitte an. Entzünde alle Kerzen. Nun schließe deine Augen und sende laut oder im Inneren

  • den Menschen im Norden: FRIEDEN
  • den Menschen im Süden: FRIEDEN
  • den Menschen im Westen: FRIEDEN
  • den Menschen im Osten: FRIEDEN

Stelle dir dabei vor, wie aus der Kerzenflamme in der Mitte der Lichtstrahl „Frieden“, in die jeweilige Himmelsrichtung strömt. Dann lösche alle Kerzen und meditiere in Stille und Dunkelheit. Stelle dir dann vor, wie aus dem Universum ein winziger, einzelner Lichtstrahl in Richtung Erde unterwegs ist. Begleite den winzigen Lichtstrahl in Gedanken, wie er die Atmosphäre der Erde erreicht und in die Hülle eindringt. Verfolge diesen winzigen Strahl, wie er gezielt auf dein Zuhause zusteuert. Beobachte, wie er sich beständig nähert und schließlich in deine Wohnung einstrahlt. Du kannst diesen Lichtstrahl mit deinen inneren Wünschen verbinden, mit deinen Visionen, Träumen und Plänen, die du in dir trägst. Sprich sie laut aus, wenn du möchtest.

Dann entzünde wieder die Kerze in der Mitte und spreche laut: „Das Licht ist wiedergeboren in unseren Seelen und auf der gesamten Erde! Mögen Leben, Licht und Liebe unsere Seelen, unsere Umgebung und die gesamte Erde stärken, erleuchten und wärmen!“