Wie funktioniert der eigene Verstand?: Unterschied zwischen den Versionen

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''Artikel von Buchautor, Mystiker und Seminarleiter [[Bhajan Noam]]''
#weiterleitung [[Verstand]]
 
Ein gründliches Erkunden, wie unser eigener [[Verstand]] funktioniert, ist eine der relevantesten Basisforschungen für ein Leben, das der Menschlichkeit, dem [[Frieden]] und der Weisheit gewidmet sein will.
 
[[Datei:Eule.Mond.Weisheit MP900438765.JPG|thumb|Die Eule ist ein Sinnbild für [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/inspirierende-geschichten/weisheit/ Weisheit]]]
 
==Unser Denken und Verstand==
Denn was die größten Missverständnisse hervorruft, unser Denken, ist in Wahrheit ein großartiges Wunder: Unser Verstand projiziert präzise und unablässig unsere [[Innenwelt]] nach außen, damit wir sie wahrnehmen und erkennen können. Doch wir glauben, alles was wir sehen und hören, hätte nichts mit uns zu tun, sei tatsächlich eine von uns völlig losgelöste Außenwelt, in die hinein wir rein zufällig geraten seien, die uns manchmal freundlich, manchmal feindlich gesonnen ist, deren Gesetze meist schwer für uns zu durchschauen sind und deren dunkler [[Schicksal]]haftigkeit wir letztlich gänzlich ausgeliefert bleiben.
 
Alles, was wir in einem scheinbaren Außen zu sehen glauben, sind wir selbst. Alle [https://www.yoga-vidya.de/seminare/seminar/yin-yoga-liebevolle-begegnung-mit-dir-selbst-a200626-2/ Begegnungen] sind Begegnungen mit uns. Alles, was uns jemand zuruft oder leise ins [[Ohr]] flüstert, teilen wir uns selbst als bereits von uns Gewusstes mit. Wüssten wir es nicht bevor wir es wissen, könnten wir das ganze Schauspiel nicht schreiben und vor uns selbst aufführen. Alles [[Wissen]] ist bereits da, es schlummert nur zumeist tief verborgen in unserem [[Unterbewusstsein]]. Deshalb schwingt sich unser nie rastender [[Verstand]] als ein überaus freundlicher Helfer auf den Regiestuhl.
 
==Kleine Sufi-Geschichte==
Dazu gibt es folgende kleine [[Sufi]]-Geschichte: Ein Reisender kommt ans Stadttor einer ihm fremden Stadt. Im [[Schatten]] des Tores ruhend sitzt ein alter [[Mann]]. Der Reisende grüßt ihn und fragt: „Sagt, guter Mann, wie ist denn diese Stadt so, wie sind ihre Bewohner?“ Der Alte fragt zurück: „Wie ist denn die Stadt, aus der du kommst?“ „Oh, es ist eine wunderschöne Stadt mit lauter freundlichen und hilfsbereiten [[Menschen]].“ „So ist auch diese Stadt“, antwortet der Alte. – Bald darauf kommt ein weiterer Fremder an das Tor und befragt den Alten: „Sagt mir, wie ist so diese Stadt und ihre Bewohner?“ Auch ihm stellt der alte Mann die Gegenfrage: „Wie ist die Stadt, aus der du kommst?“ „Schrecklich“, antwortet der Fremde, „heruntergekommen und hässlich, und die [[Bewohner]] sind allesamt unfreundlich, verroht, Diebe und Betrüger.“ „So ähnlich, fürchte ich, wirst du auch diese Stadt erleben“, antwortet darauf der Alte.
 
==Siddharta==
Die ersten Irritationen die in [[Siddharta]]s bis dahin heiler Welt auftauchten, waren ein kranker Mensch, ein alter [[Mensch]] und ein Leichnam, den man zu Grabe trug. Und Siddharta erkannte: Auch ich werde krank werden, auch ich werde altern, auch ich werde einst sterben. Dann tauchte eine weitere Irritation auf, ein [[Sannyasin]], ein Bettelmönch, aus dessen Augen [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/inspirierende-geschichten/weisheit/ Weisheit] und [[Mitgefühl]] leuchteten. Und [[Siddharta]] erkannte, dieser Mann muss einen Weg aus dem Leiden der [[Welt]] gefunden haben. So werde auch ich, Siddharta, einen Weg in mir finden. So fand Prinz Siddharta in der äußeren Welt die Lösung zu seinem inneren [[Wandel]]. Während er durchschaute, dass das außen Erblickte eine Projektion seines eigenen [[Leben]]s war, erkannte er zugleich schlagartig die ganze Funktionsweise des menschlichen [[Verstand]]es. Und im selben Moment waren alles bis dahin noch Dunkle und alle Irritation verschwunden und ein tiefer lichtvoller [[Frieden]] breitete sich in ihm aus. So wurde Siddharta zum [[Buddha]], zum Erwachten.
 
==Die Welt als Spiegel==
Beende deine Kriege, die inneren wie die äußeren, beende deine [[Verwirrung]], erkenne die Welt als Spiegel. Kehre zurück von den projizierten Objekten zu dir. Beobachte die Wirkweise deines Verstandes, es ist wie das Beobachten des Atems. Solange der [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Atem] unbewusst bleibt, ändert sich nichts an unseren Spannungen und Blockaden. Sobald wir uns den Atem aber ins [[Bewusstsein]] heben, beginnt er für uns tätig zu werden, schwingt er freier und weiter und setzt, wo es benötigt wird, Heilprozesse in Gang. Wenn du ebenso den [[Verstand]] aufmerksam beobachtest, strahlt plötzlich [[Schönheit]] auf, ist [[Frieden]] in dir, glänzt die Welt in neuen Farben. Und zum ersten Mal atmest du [[Freiheit]]. Anfangs wirst du wieder und wieder unbewusst werden, doch mit zunehmender Übung bleibt die Präsenz, bleibt der wache Zustand, der deine eigentliche [[Natur]] ist, von dem du dich nur durch unnützes Spielzeug hast ablenken lassen. Lebe – und genieße deine Fehler. Nutze alle Dummheiten und Peinlichkeiten als Sprungbrett.
 
==Quelle==
*© 2019 Text: [[Bhajan Noam]]
*Seiten des Lebens: [https://www.bhajan-noam.com www.bhajan-noam.com]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/bhajan-noam/ Seminare mit Bhajan Noam]
 
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Aktuelle Version vom 7. Mai 2020, 20:35 Uhr

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