Tägliche Lesung Sivananda Mai 01: Unterschied zwischen den Versionen

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==08.05.01 GÖTTLICHE WEISHEIT==
==08.05.01 GÖTTLICHE WEISHEIT==


Es gibt nichts ewiges außer Ihn und es gibt keinen Gott neben Ihm. Er ist
Es gibt nichts Ewiges außer ihn und es gibt keinen Gott neben Ihm. Er ist
weder Körper, noch Gestalt, noch Form, noch Person. Er ist chaitanya (oder
weder Körper noch Gestalt, noch Form, noch Person. Er ist chaitanya (oder
absolut reines Bewusstsein). Gott ist formlos un doch ist Er die Form aller
absolut reines Bewusstsein). Gott ist formlos und doch ist er die Form aller
Formen.
Formen.


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Der Mensch hat keine willensmäßige Macht oder Kontrolle über Ereignisse. Er
Der Mensch hat keine willensmäßige Macht oder Kontrolle über Ereignisse. Er
ist keiner, der über die Zukunft gebietet. Gott zieht ihn dahin und dorthin,
ist keiner, der über die Zukunft gebietet. Gott zieht ihn dahin und dorthin,
wie er es verdient. Wenn es ein Triebwerk gibt, muß es auch einen Bediener
wie er es verdient. Wenn es ein Triebwerk gibt, muss es auch einen Bediener
des Triebwerkes geben, um es zu kontrollieren und zu lenken - Er ist der
des Triebwerkes geben, um es zu kontrollieren und zu lenken - Er ist der
Verstand jedes Verstandes.
Verstand jedes Verstandes.
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zwischen göttlicher Kraft, Weisheit und Liebe.
zwischen göttlicher Kraft, Weisheit und Liebe.


Es gibt kein copyright in Gott
Es gibt kein copyright in Gott, sein Besitz ist für den universellen Gebrauch. Tulsidas und Mira sahen
- sein Besitz ist für den universellen Gebrauch. Tulsidas und Mira sahen
Gott mit ihren fleischlichen Augen - auch ihr könnt Gott mit euren normalen Augen sehen. Ihr müsst nur durch die notwendigen Disziplinen gehen und alle Selbstsucht zerstören.
Gott mit ihren fleischlichen Augen - auch ihr könnt Gott mit euren normalen Augen sehen. Ihr müsst nur durch die notwendigen Disziplinen gehen und alle
Selbstsucht zerstören.


Mein Gott, Du bist meine Hoffnung, meine Rast, meine Wonne, mein Zentrum,<br />
Mein Gott, Du bist meine Hoffnung, meine Rast, meine Wonne, mein Zentrum,<br />

Version vom 8. Februar 2023, 02:31 Uhr

Auf dieser Seite sind Inspirationen von Swami Sivananda gesammelt, die aus sehr verschiedenen Werken stammen. Diese wurden bereits im Mai 2001 als "Gedanken zur täglichen Inspiration" veröffentlicht.


01.05.01 DIE PHILOSOPHIE VON BHAKTI

Hanuman ist der exemplarische Bhakti


Bhakti oder Hingabe ist unabdingbar, um jnana zu erlangen. Jnana ist die Voraussetzung, die für bhakti notwendig ist, um vollständige Entwicklung in der Liebe zu erreichen. Wissen ohne Hingabe ist so nutzlos, wie Hingabe ohne Wissen.

Liebe ergibt sich aus dem grundlegenden Einssein aller Geschöpfe. Gott ist `Sein´. Die Welt ist `Werden´. Die Schöpfung der Welt wirkt sich in keinster Weise auf die Vollständigkeit Gottes aus. Die Welt besteht nicht getrennt von Gott, sondern wird von Ihm durchdrungen.

Bhakti ist nicht bloße Gefühlsbetontheit, sondern ist die Einstimmung des Willens, wie auch des Intellektes, auf das Göttliche. Der vollkommene devotee (Anhänger) ist ein karma yogi, als auch ein jnana yogi. Bhakti entsteht im Wissen, ist das Wesentliche in der Natur der Liebe und bricht in selbstloser Handlung hervor.

Wahre Liebe gibt das höchste Wissen. Das Verbreiten von Liebe ist Weisheit. Konzentrierte Weisheit ist Liebe. Wahre Weisheit vibriert in dem Hörenden. Bhakti fängt mit emotionaler Dualität an und gipfelt im Monismus. Liebender und das/der/die Geliebte, der devotee und das Objekt der Hingabe, verschmelzen in einer spirituellen Ekstase.

Die ganze Schöpfung ist die Familie Gottes. Diese Welt wird durch die Macht Gottes aufrechterhalten. Der tiefste Drang im Leben, ist Gott zu kennen und in Gott zu leben. Gottes Wille ist das alleinige Gesetz, das das Universum regiert. Alle Geschöpfe werden von dem göttlichen Willen geführt und kontrolliert.

Leben auf dieser physischen Ebene ist eine bloße Vorbereitung auf das ewige Leben in Gott. Obwohl der Herr in allen Geschöpfen und Dingen wohnt, gibt es einen Unterschied im Grad Seiner Manifestation in ihnen. In menschlichen Geschöpfen ist Gott mehr manifestiert als in anderen. Und unter den menschlichen Geschöpfen ist Er mehr oder weniger manifestiert, je nach dem Grad des Wissens oder des Bewußtsein, das verwirklicht wurde.

Der, der dem Pfad der Meditation folgt, erkennt sein Selbst als göttlich und Eins mit Gott. Jeder Mann und jede Frau haben das gleiche Recht, dem Pfad der Hingabe zu folgen. Der größte Sünder kann Hingabe praktizieren und Gott-Verwirklichung erlangen. Obwohl ungeboren, nimmt Gott eine Geburt als ein avatara (Inkarnation) an, um das Böse zu zerstören, die Tugendhaften zu beschützen und um dharma (Rechtschaffenheit) zu etablieren.

02.02.01 GOTT IST ALLES IN ALLEM

Es gibt einen Gott. Er ist über allem, in allem, durch allem. Er ist alles in allem. In Gott sind alle vereint. Gott ist die wesentliche Energie und Realität in allen Dingen. Gott ist Eins. Gott ist der all-durchdringende Geist und Leben des Universums.

Gott ist die innere Seele von allen gleichermaßen. Seht den gesegneten Herrn selbst in jeder Form. Das ist mein yoga. Kühe sind von verschiedener Farbe, aber alle Milch ist gleich. Die Arten von Blumen variieren, doch alle Verehrung (Gottes mit Blumenopfern, d.Ü.) ist eins. Es gibt nur einen Gott - der Schöpfer, der Statthalter der Welt, allmächtig, ewig, unbegreiflich. Gott ist allmächtig - er lenkt jede Handlung im Universum. Nicht einmal ein Elektron kann sich ohne Seinen Willen bewegen.

Gott ist immer gerecht. Gott ist Wahrheit. Gott ist Liebe. Gott ist vollkommen gut; wisst, dass alles Eitelkeit ist, außer Gott. Gott kann durch wahrhaftes Benehmen erreicht werden, durch Führen eines höchst moralischen Lebens und durch das Erlangen von Wissen. Gottes Weg ist die Gnade. Gottes Name ist Liebe. Gottes erste Manifestation war der Klang.

In der Ewigkeit Gottes ist wahres Leben. In Wahrheit ist Gott ewiges Licht. In der Güte Gottes ist ewige Glückseligkeit, Frieden und Freude. Gott ist ganz in der Nähe, um euch in euren Schwierigkeiten zu helfen.

Es ist schwierig, eine menschliche Geburt zu erlangen. Es ist schwierig, einen guru (spirituellen Anleiter) zu bekommen. Es ist schwierig, Gottverwirklichung zu erreichen. Aber durch die Gnade Gottes könnt ihr alle Schwierigkeiten überwinden.

Ihr habt den Drang des Hungers und da ist Nahrung, um diesen Hunger zu stillen. Ihr habt den Drang des Durstes und da ist Wasser, um diesen Durst zu löschen. Da gibt es den Drang immer glücklich zu sein und da muß es etwas geben, um diesen Drang zu befriedigen. Dieses `etwas´ ist Gott.

Bittet. Klopft an. Ihr werdet gehört werden. Die Tür soll sich für euch öffnen. Sucht Ihn nicht in der Ferne - Er ist in euren Herzen - Er hat dort seinen Wohnort.

Gott ist der große Befreier. Gewiss, er ist nahe, um euch in euren Schwierigkeiten zu helfen. Gott ist das Brot des ewigen Lebens. Dieses Brot ist mehr als irgendetwas anderes. Es ist Leben im Überfluss.

Gott ist die Verkörperung von Glück. Verwirklicht Gott und ihr werdet euch ewigen Glücks erfreuen.


03.05.01 DIE NATUR GOTTES

Gott ist selbst-strahlend und selbst-existierend. Gott ist ewig, vollkommen, rein, frei und alles durchdringend. Gott ist ohne Anfang und ohne Ende. Gott ist ohne Schmerz, Sorge, Angst, Leidenschaft, Kaste, Glauben, Geschlecht und Farbe.

Gott ist der Bewohner eures Herzens, Gott ist der Aufseher und Statthalter dieser Welt, des Körpers und des Geistes. Gott ist das Zentrum der Gesamtheit der Schöpfung. Er ist die erste Ursache, selbst aber ohne eigene Ursache.

Diese höchste Quelle des Lebens ist Gott. Der Herr wurde alles. Er durchdringt alles. Er ist alles in allem. Gott ist der Weg, der Ursprung, das Ziel, die Wahrheit und das Leben. Gott ist mit Form und ohne Form - wie Eis und Wasserdampf.

Gott ist eure einzige Zuflucht, Wohltäter und Meister. Gott offenbart euch sich selbst in der Form, in der ihr Ihn am meisten liebt. Gott kann nicht begriffen werden, aber Er kann realisiert werden.

Gott sieht ohne Augen, hört ohne Ohren, arbeitet ohne Hände und schmeckt ohne Zunge. Gott kann nicht durch den Intellekt erkannt werden, aber durch die Intuition. Das Gesetz und der Gesetzgeber sind Eins - das ewige Gesetz ist Gott selbst.

Gott ist nahe und Er ist fern. Er ist näher zu den Reinen und Aufrichtigen und von den Leidenschaftlichen am weitesten entfernt. Gott bezeugt alle eure Gedanken und Handlungen. Gott ist euer ungesehener Gast bei jeder Mahlzeit. Gott ist das Haupt eures Hauses. Die Realität Gottes ist Seine universelle Existenz (sat).

Gott ist nicht für den Reichtum des einen Menschen verantwortlich, oder für die Armut eines anderen. Jeder trägt die Früchte seines karmas. Gott ist der größte Arzt, der größte Ingenieur. Er ist der größte Mathematiker.

Gott ist der, der sich an einem Objekt erfreut und das erfreuende Objekt. Gott ist das Hohe und Er ist das Tiefe. Er ist der Wissende und das Gewusste. Gott ist das gesprochene Wort und Er ist der Atem, der es ausspricht.

Gott ist das Manifestierte und das Unmanifestierte. Gott ist der Atem allen Atems, das prana (Leben) aller pranas, das Selbst aller Selbste.

Er ist die eine, letzte Wahrheit, ungeboren, unsterblich, immer-während, immer existierend, subtil und ohne Schmerz und Sorge.


04.05.01 DIE HERRLICHKEIT GOTTES

Gott hat keine Absicht. Gott ist durch keine Handlung gebunden, so wie die Sonne nicht durch die Aktivitäten der Menschen dieser Welt gebunden ist. Gott handelt aus Mitgefühl für die individuelle Seele. Seine einzige Absicht ist, dass er sehen möchte, wie Seine Geschöpfe sich spirituell entfalten.

Gott ist zur selben Zeit der Liebende und der Geliebte. Gerechtigkeit, Liebe und Güte sind Ausdruck Seines göttlichen Willens.

In dem Wort `Bhagavan´ - bedeutet `bhaga´ die sechs Eigenschaften Gottes. Diese sind: jnana (Weisheit), vairagyam (Leidenschaftslosigkeit), kirti (Ruhm), Sri (Wohlstand oder Reichtum, göttliche aisvarya), sakti oder bala (Allmacht) und dharma (Rechtschaffenheit).

Entsprechend der Prasnopanishad gibt es fünfzehn kalas oder Strahlen Gottes. Diese sind: prana (Leben), Glauben, Himmel (der physische Himmel; d.Ü.), Luft, Feuer, Wasser, Erde, Sinne, Geist (mind), Nahrung, Stärke, Buße, mantra (mystische Formel), karma (Handlung) und Name.

Gott hat überall Hände und Füße. Er hat überall Köpfe und Augen, Münder und Ohren. Er wohnt in der Welt - besitzt das gewaltige Ganze. Gott haucht den Menschen den Atem des Lebens ein und der Mensch wird eine lebendige Seele.

Der Mensch erlebt Freude aufgrund von tugendhaften Taten und Schmerz aufgrund von lasterhaften Taten. Tugend und Untugend erzeugen adrishta (unsichtbares Potential). Die verschiedenen Erlebnisse des Menschen geschehen aufgrund seines adrishta. Aber adrishta ist eine blinde Kraft - es braucht einen intelligenten Direktor, um sie zu lenken. Und dieser intelligente Direktor ist Gott.

Gott ist die Wahrheit aller Wahrheiten. Es gibt eine moralische und spirituelle Ordnung, durch welche der Wille des Herrn in der Welt erfüllt wird. Gott hat nicht nur die Welt, sondern zusammen mit ihr auch die Zeit erschaffen. Gottes Wissen ist ewig, vollkommen und makellos.

Wer kann den Willen Gottes kennen? Der, der Gott kennt, er alleine kennt Seinen Willen. Gott und Sein Wille sind Eins. Der Herr ist der höchste Heiler Er ist der göttliche Innewohnende in allen Arzneien.


05.05.01 GOTT WOHNT IN ALLEM

Gott ist das subtile Wesen, das allem zugrunde liegt. Gott ist das Salz des Lebens. Gott ist sie Quelle von Leben und Glückseligkeit. Er ist alles in allem. Er ist unteilbar, undefinierbar. Er ist die einzige Realität. Sein Licht durchdringt jedes Geschöpf.

Gott schafft die Welt und verbleibt als ihr innerer Herrscher. Er steigt auch über die Welt. Gott ist niemals in samsara verwickelt (oder den Weltenprozeß). Gott ist der `unbewegte Beweger´. Gott wünscht und verlangt, aber Er erfährt weder Vergnügen, noch Schmerz. Gott wird durch Übel nicht berührt. Er ist frei von Hass. Gott vereint in sich alle Gegenteile und Widersprüche.

Gott ist der Welt innewohnend. Er ist auch transzendent. Er ist der innere Gebieter aller Seelen. Und Er ist auch ihr Ziel. Gott ist sowohl innewohnend als auch transzendent - Er ist in der Welt, übersteigt sie aber auch. Der eine Gott ist in allem versteckt. Er durchdringt alles. Er ist der innere Herrscher von allem. Er lebt in allem. Er ist die Seele von allem.

Gott ist in euch. Er wohnt in euren Herzen. In jedem befindet sich dieser göttliche Funken. Schaut über die Schönheit der Dinge auf die Schönheit deren Ursache, auf das, das diese wunderschönen Dinge ins Sein gebracht hat. Fühlt Gott. Seht Gott in der aufgehenden und der untergehenden Sonne. Seht Gott in der kleinen Blume. Sprecht zu Ihm in den Blumen. Habt stille Kommunion mit Gott und Seine Geheimnisse oder Gesetze werden euch offenbart werden.

Gott ist die Quelle und Stärke allen Lebens. Er ist der Wohnort der Glückseligkeit, des Friedens und des Lichtes. Alles in dieser Welt ist eine Manifestation des Herrn. Alle Freude und alles Leid sind ebenfalls Manifestationen des Herrn.

Der göttliche Wille ist ein ewiges, unumstößliches Gesetz. Legt euren Willen dem Herrn zu Füßen und ihr werdet den göttlichen Willen kennen. Oder identifiziert euch selbst mit Gott; auch dann wird euch der göttliche Willen bekannt werden. Mysteriös, sich immer dem Begriffsvermögen entziehend, immer weiter und weiter zurückweichend, subtil, unausdrücklich, unsichtbar und doch alles durchdringend, erkennbar nur durch Intuition, Hingabe und Reinheit - so ist der Herr des Universums.

Alleine durch die Macht des Herrn praktizieren alle spirituellen Menschen ihre spirituellen Handlungen in dieser Welt der Gegensätze. Gott wird durch die Gesetze der Natur und durch die Größe des menschlichen Intellektes offenbart.

06.05.01 GOTT IST UNENDLICH

Ganesha - eine Form Gottes

Gott ist unendlich. Er ist die allem innewohnende Gegenwart. Er hat keine Grenzen. Er vertreibt die Furcht seiner devotees (Verehrer). Er ist ein Ozean der Gnade und Glückseligkeit. Er ist ein Ozean der grenzenlosen Liebe. Gott ist unveränderlich. Er ist der Spender allen Glückes. Gott erfüllt die Wünsche seiner Verehrer. Er ist der einzige Schutz in der Gefahr.

Gott ist die höchste Zuflucht für diejenigen, die höchste Glückseligkeit oder letzte Seligkeit anstreben. Er ist Mutter, Vater, wahrer Freund, ehrlicher Unterweiser und die höchste Gottheit.

Gott ist ein Mysterium. Seine Gnade und Wege sind ein noch größeres Mysterium. Gott ist der unveränderliche, unvergängliche, ewige, allmächtige, allwissende, alles-liebende eine - unsere Zuflucht und unser Trost. Gott ist unser glückseliger, unsterblicher Wohnsitz, wo uns keine Gefahr berühren kann, wo uns kein Unheil überkommen kann und wo keine Diebe uns angreifen können.

Wisst, dass alles außer Gott Einbildung ist. Liebt keinen außer Gott. Hört niemanden außer Gott. Denkt an keinen außer an Gott. Seht niemanden außer Gott. Auf Gott eingestimmt zu sein, ist wie Gott zu sein. Die erste Annäherung an Gott geschieht durch Aufrichtigkeit und tatsächliche Liebe für Ihn.

Gott zu kennen, ist ihn zu lieben. Je mehr ihr ihn kennt, umso mehr werdet ihr ihn lieben. Euch selbst zu kennen, heißt Gott zu kennen, weil ihr dann eure Verbindung mit ihm wahrnehmt. Je mehr wir uns selbst entwickeln, umso mehr finden wir uns selbst angefüllt mit Liebe für ihn.

Sprecht zum Herrn - nicht mit den Lippen, sondern mit dem Herzen. Fühlt euch Gott Tag für Tag ein Stück näher. Fühlt Tag für Tag mehr und mehr eure Einheit mit allem Leben. Geht zu allen Zeiten nahe an Gottes Seite.

Seht alles im Licht der Wahrheit und findet so die Freiheit, die Fülle des Lebens, Vollkommenheit und völlige Unabhängigkeit. Wie könnt Ihr Gott erreichen? Er selbst ihr das Mittel - weil alle Gaben von Ihm kommen.

Der eigentliche Lehrer ist Gott. Er lebt in unseren Herzen. Sucht Ihn. Findet Ihn. Vereint euch mit ihm. Und ruht für immer friedvoll in Ihm. Der Herr ist in euch. Er hat eure Seele als seinen Wohnsitz.

Gott ist die Seele eurer Seele. Er ist das Selbst von allem. Übergebt freimütig alles an Ihn. Sucht und ihr werdet Ihn in eurem eigenen Herzen finden.

07.05.01 LIEBE FÜHRT ZU GOTT

Wahrheit, Gnade, Demut, Selbstkontrolle, Reinheit, Hingabe, Mut, Sachlichkeit, Unterscheidungsvermögen, Klarheit und Ausgeglichenheit sind die Türen zur Befreiung. Zufriedenheit ist die größte Tugend - sie macht einen Menschen reicher als einen Kaiser. Sie bringt jeden Segen und immerwährenden Frieden. Das Ertragen können von Beleidigungen und Verletzungen ist Heiligkeit. Gerechtigkeit, Gnade, Mitgefühl, Ehrlichkeit, selbstloser Dienst, Opfer und Selbstbeschränkung sind die Zutaten oder Glieder von "Sei gut, tue gutes" oder, in anderen Worten, von yoga.

Selbstkontrolle, Wohltätigkeit, Mut, Mitgefühl, Demut, Gewaltlosigkeit, Wahrheitsliebe, Reinheit und Klarheit sind die Kardinaltugenden. Selbstkontrolle bedeutet die Kontrolle des niederen Selbst durch das höhere Selbst, zum Zweck der Verwirklichung des wahren Selbst. Die fünf Tugenden, die zu höchster Seligkeit führen, sind: Wahrheit, Integrität, Freundlichkeit, Edelmut und Sanftmut. Demut ist der Erzfeind der Selbstsucht. Kultiviert daher Demut und die Selbstsucht wird zugrundegehen. Wahre Demut ist eine mächtige spirituelle Kraft. Sie wird aus der höchsten Verwirklichung geboren.

Mut, Demut, Reinheit, Liebe und Wahrhaftigkeit sind die wahren Tugenden eines Menschen. Vrata ist die Praxis der Selbst-Verneinung - es ist ein Gelübde.

Es gibt einen Geist der Entsagung in jedem Individuum. Er entwickelt Willenskraft. Gehorsam ist besser als Verehrung. Gehorsam ist besser als Opferungen. Gehorsam ist das Geheimnis der Disziplin. Freundlichkeit und Liebe sind die Nahrung, die die Seele in jeder einzelnen Person erhält.

Gibt es eine einzige Tugend, die dazu beiträgt, dass die Welt ein besserer Ort oder ein glücklicherer Ort wird? Ist nicht Selbstlosigkeit diese Tugend? Uneigennützige Freundlichkeit ist die höchste Tugend.

Die uns am nächsten stehende Möglichkeit der Annäherung an die Wahrheit oder an Gott, ist durch die Liebe. Glaube, Hingabe und Liebe sind unsterbliche Geschwister. Liebe zu Gott entsteht in dem Herzen, das wunschlos ist. Göttliche Liebe ist das einzige Lösungsmittel - der eine große Heiler und Vergebende. Liebe öffnet die Türen der Intuition. Liebe ist die Hochzeit zwischen der individuellen Seele und der höchsten Seele. Die erste Voraussetzung zur Einheit mit Gott, ist ein Zustand der Liebe.


08.05.01 GÖTTLICHE WEISHEIT

Es gibt nichts Ewiges außer ihn und es gibt keinen Gott neben Ihm. Er ist weder Körper noch Gestalt, noch Form, noch Person. Er ist chaitanya (oder absolut reines Bewusstsein). Gott ist formlos und doch ist er die Form aller Formen.

Gottes Schönheit ist Liebe und Seine Liebe ist Schönheit. Es gibt eine Macht, die ist höher als eure, kleine Menschen! Manche eurer Wünsche wurden real, aber viele andere vereitelt. Es gibt eine über allem herrschende Macht, die die Ergebnisse und Konsequenzen erbringt, unabhängig eurer Wünsche und eures Willens. Diese Macht ist Gott.

Der Mensch hat keine willensmäßige Macht oder Kontrolle über Ereignisse. Er ist keiner, der über die Zukunft gebietet. Gott zieht ihn dahin und dorthin, wie er es verdient. Wenn es ein Triebwerk gibt, muss es auch einen Bediener des Triebwerkes geben, um es zu kontrollieren und zu lenken - Er ist der Verstand jedes Verstandes.

Gott besitzt die acht höchsten Eigenschaften: völlige Selbstkontrolle, völlige Reinheit, absolute Intuition, Allwissenheit, völlige Freiheit, grenzenlose Gnade, Allmacht und grenzenlose Glückseligkeit.

Der Verstand ist eine Kraft Gottes. Energie ist eine Kraft Gottes. Materie ist eine Kraft Gottes. Gott ist nicht nur Allmacht, alle Weisheit - er ist allumfassende Liebe, die freimütig ihre Gnade vergibt. Liebe ist Freude - die göttliche Kraft ist Weisheit und Liebe kombiniert. Es gibt keine Trennung zwischen göttlicher Kraft, Weisheit und Liebe.

Es gibt kein copyright in Gott, sein Besitz ist für den universellen Gebrauch. Tulsidas und Mira sahen Gott mit ihren fleischlichen Augen - auch ihr könnt Gott mit euren normalen Augen sehen. Ihr müsst nur durch die notwendigen Disziplinen gehen und alle Selbstsucht zerstören.

Mein Gott, Du bist meine Hoffnung, meine Rast, meine Wonne, mein Zentrum,
mein Ideal, mein Ziel, meine Seele, mein alles-in-allem.

Oh Herr! Ich bin in Dir und Du bist in mir.
Ich bin Er, den ich liebe und Er, den ich liebe, bin ich.

Oh göttliche Weisheit! Erleuchte meinen Geist.

Oh göttliche Liebe! Fülle mein Herz mit Reinheit.