Nürnberg

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Nürnberg ist mit rund 500.000 Einwohnern die größte Stadt Frankens und die zweitgrößte in Bayern. Sie liegt in der sandigen Ebene des mittelfränkischen Beckens zwischen den Höhenzügen des fränkischen Jura im Nordosten, Osten und Südosten und dem hügeligen Rangau im Westen.

Eng verbunden ist Nürnberg mit den benachbarten Großstädten Fürth und Erlangen. Durch eine Reihe weiterer angrenzenden kleinerer Städte ist ein Großraum von über einer Million Einwohner entstanden.

Wahrzeichen der Stadt: Nürnberger Burg mit "Heimlichem Wächtergang", Sinwell Turm und Walpurgis Kapelle. Ansicht von südosten. Foto: Keichwa, 2004

Die Geschichte von Nürnberg

Nürnberg wurde zuerst 1050 urkundlich erwähnt, der Name bedeutet so viel wie „ steiniger Berg“. Zehn Jahre zuvor wurde aus strategischen Gründen auf einem breiten Sandsteinfelsen durch den Kaiser die Burg errichtet. Unterhalb der Burg siedelten sich Burgmannen, Handwerker und Kaufleute an. Seit 1219, dem Freiheitsbrief Kaiser Friedrichs II., ist Nürnberg Freie Reichsstadt, d.h. nur dem Kaiser unterstellt.

Daneben residierten seit 1129 auf der Burg die Burggrafen von Nürnberg. 1356 bestimmte Kaiser Karl IV. in seiner „Golden Bulle“ Nürnberg als den Ort des ersten Reichtags nach der jeweiligen Kaiserwahl. 1424 ließ Kaiser Sigismund die Reichsinsignien und Reichsreliquien nach Nürnberg bringen, wo sie auf ewige Zeiten lagern sollten, bis sie dann doch 1796 nach Wien kamen. 1429 übernahm die Stadt die Burg und viele Rechte von den Burggrafen, die ihre Residenz nach Cadolzburg und später nach Ansbach verlegten.

Um 1500 erlebte Nürnberg den Höhepunkt der Macht und wurde zu einer der führenden Städte nördlich der Alpen. 1504 erwarb die Stadt ein umfangreiches Landgebiet mit Städten, Märkten und Burgen. Um diese Zeit, die man in der Kunstgeschichte Renaissance nennt, blühten Künste und Wissenschaften in der Stadt auf.

Berühmte Bewohner der Stadt

In Nürnberg wirkten der Maler Albrecht Dürer, sowie Bildhauer Veit Stoß und Adam Krafft, der Erzgießer Peter Vischer, der Astronom Regiomontanus, die Humanisten Pirkheimer und Celtis, der Kosmograph und Erfinder des Globus` Martin Behaim, Peter Henlein, der Erfinder der Taschenuhr und Hans Sachs, der Schuhmacher und Poet.

Nürnberg Heute

Heute ist Nürnberg eine Industriestadt und zugleich touristisches Zentrum mit einem einzigartigen Stadtbild. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden sich fast alle in der noch heute von einer Mauer umschlossenen Altstadt.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt

Die Burg liegt auf einem Sandsteinfelsen und ist in drei Baugruppen geteilt, die Kaiserstallung, die Burggrafenburg und die Kaiserburg. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der schöne Brunnen am Markt, das erste Rathaus, das um 1340 vollendet wurde, und die Bürgerhäuser u.a. das Albrecht-Dürer-Haus und das Heilig-Geist-Spital im 14.Jh. errichtet. Erhalten ist auch die riesige ehemalige Mauthalle in der Königstraße.

Bedeutende geistliche Bauten sind die Lorenzkirche, welche um 1370 fertiggestellt worden ist, die Sebalduskirche (1240-73) und die katholische Frauenkirche, die am Hauptmarkt zu finden ist.

Außerhalb der Stadt

Noch heute zeugen auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände im Süden Nürnbergs gigantische Baureste vom Größenwahn des nationalsozialistischen Regimes. Dort, in der unvollendet gebliebenen, für 50.000 Menschen ausgelegten Kongresshalle befindet sich das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Die Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" befasst sich mit den Ursachen, Zusammenhängen und Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Museen in Nürnberg

Das Germanische Nationalmuseum wurde 1852 gegründet und ist das größte deutsche Museum für Kunst und Kultur. Das Spielzeugmuseum erinnert daran, dass Nürnberg einst eine Spielzeugstadt von Weltgeltung mit einer 600jährigen Tradition war. Das Industriemuseum zeigt wechselnde Ausstellungen über Gegenstände der Industrieproduktion und des Alltags und hat ein Schulmuseum integriert.

Das Verkehrsmuseum erinnert an die Bedeutung Nürnbergs als Stadt der ersten deutschen Eisenbahn. Im Stadtmuseum Fembohaus finden sich Zeugnisse der Wohnkultur des 17. und 18 Jahrhunderts.

Die Kraftstruktur der Stadt Nürnberg

Der feinstoffliche Kräftefluss ist wesentlich durch die vier Leylinien geprägt, die Nürnberg durchziehen und beleben. Fast alle Kirchengründungen bis 1450 liegen auf einer dieser Linien oder sogar auf Kreuzungen. Dieses Muster sorgte dafür, dass Nürnberg bis heute in seiner Kraft bleiben konnte.