Mariamma

Aus Yogawiki
Version vom 9. Juni 2015, 12:09 Uhr von Sanskrit (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Mariamma wird als die Goettin der Pocken und des Regens in Suedindien verehrt. Es gibt viele ihr geweihte Tempel, wo sie mit einem roten Gewand mit zwei oder v…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Mariamma wird als die Goettin der Pocken und des Regens in Suedindien verehrt. Es gibt viele ihr geweihte Tempel, wo sie mit einem roten Gewand mit zwei oder vier Haenden dargestellt wird.

Als hinduistische Dorfgoettin hat sie weibliche Kraft oder Shakti. In laendlichen Bezirken Tamil Nadus, Karnatakas, Andhra Pradeshs und Maharashtras wird sie als Muttergoettin sehr verehrt. Sie wird auch als Fruchtbarkeitsgoettin betrachtet. Verehrer wenden sich an sie unter verschiedenen Namen. Ihre Verehrer glauben, dass Mariammas Kraefte die Grundlagen des Lebens sind. Die Goettin ist eng verbunden mit den Hindugoettinnen Parvati und Durga und auch Shitala Devi. Glaeubige in Suedindien gehen Meilen, um waehrend der Sommermonate mit Turmeric und Neemblaettern gemischtes Wasser in Toepfen zu der Goettin zu tragen. Sie tun dies, um sich vor Masern und Windpocken zu schuetzen. Man betet auch zur Gottheit fuer das Wohlergehen der Familie. Die Verehrer bringen ihr Pongal dar, eine Mischung aus Reis und Mungbohnen. Es wird gewoehnlich im Tempelbezirk in Terracotta-toepfen mit Holz gekocht. Waehrend der Festlichkeiten tragen die Leute in einer Prozession Oellampen.

Ursprung Mariammas

Der Ursprung Mariammas kann zum alten dravidischen Volk zurueckdatiert werden. Man glaubt, dass sie in der Stammesreligion des dravidischen Indiens entstand. Sie war lange vor der Ankunft der Arier und der brahmanischen Religion volkstuemlich. Bei den dravidischen Bergstaemmen in Coorg im suedlichen Karnataka wurden Menschen geopfert, um die Goettin zu besaenftigen. Gegenwaertig gibt man sich mit Tieren und Voegeln zufrieden. In Alttamil bedeutet das Wort ‚Maari‘ Regen und ‚amman‘ Mutter Natur. Man glaubt also, dass sie Regen und Wohlstand bringt, da das Gedeihen der Vegetation vor allem vom Regen abhaengt. Sie war keine Lokalgottheit oder mit irgendeinem Objekt assoziiert, sondern wurde in der ganzen dravidischen Nation tief verehrt. Manchmal wird sie mit Renuka oder Yellamma oder sogar Sri Chowdeshwari Devi, Sri Thailuramma Devi, Huchamma Devi, Manchamma Devi, Chwodamma Devi und anderen gleichgesetzt. Sie wird also immer als Mutter Natur betrachtet und ist niemals auf Menschen bezogen. Da man jedoch glaubt, dass die Gottheit Uebel abwehrt und Wohlstand gewaehrt, erhielt sie immer einen hervorragenden Platz in der religioesen Landschaft Suedindiens.

Mythen um Mariamma

Viele Legenden und Mythen sind mit Mariamma verbunden. Gemaess einer Geschichte war sie die Frau Tirunalluvars, des klassenlosen Tamilischen Dichters. Eines Tages litt sie an Pocken und ging fuer Nahrung von einem Haus zum anderen. Sie faecherte sich mit Neem- oder Margosabaumblaettern um die Fliegen von ihrem Ausschlag fernzuhalten. Dabei sah sie, dass die Leute sie als Goettin der Pocken verehrten. Um Pocken fernzuhalten haengen sie Neemblaetter ueber die Tueren ihrer Haeuser.

Ein anderer Mythos rankt sich gleichfalls um ihren Ursprung. Die Geschichte ist mit Nagavali, der Frau Piruhus, eines der neun Rishis, verbunden. Als der Rishi eines Tages ausser Haus war, kam die Trimurti um ihre vielgepriesene Schoenheit zu sehen. Da ihr deren Identitatet nicht bewusst war schaetzte sie ihr Eindringen nicht und verwandelte sie veraergert in Kinder. Die Goetter wurden zornig und verfluchten sie. Ihre Schoenheit schwand und ihr Gesicht wurde wie mit Pocken gezeichnet. Als der Rishi zurueckkam und ihr haessliches Gesicht sah, vertrieb er sie. Er verfluchte sie auch, dass sie als Daemon im naechsten Leben geboren werden und die Ursache der Krankheit sein wuerde, welche die Leute wie sie aussehen lassen wuerde. Sie wurde ‚Mari‘ genannt, dass heisst verwandelt.

Ikonographie Mariammas

Mariamma wird gewoehnlich als schoene junge Frau portraetiert, mit rotem Gesicht und rotem Gewand. In ihren Idolen hat sie meistens zwei oder vier Arme. Manchmal wird sie jeoch auch mit vielen Armen dargestellt, die ihre Kraefte zeigen. Gewoehnlich steht oder sitzt sie, haelt einen Dreizack (trisula) in einer und eine Schale (kapala) in der anderen Hand. Im allgemeinen zeigt sie das abhaya mudra. Mariamma wird in zwei Gemuetsverfassungen portraetiert. Die eine zeigt ihre angemehme Natur, waehrend die andere ihre schreckliche Gestalt zeigt, mit Reisszaehnen und wilder Maehne.

Tempel Mariammas

Es gibt viele der Goettin Mariamma geweihte Tempel. Die meisten sind einfache Dorfheiligtuemer. In den meisten Tempeln wird sie als Granitstein mit scharfer Spitze - wie eine Speerspitze - dargestellt. Das Idol wird dann mit Girlanden aus Zitronen und roten Blumen geschmueckt. Punainallur, nahe Thanjavur ist ein beruehmter der Goettin Mariamma geweihter Tempel. In Tamil Nadu wird das Erode Mariamman Tempelfest in grossem Stil gefeiert. Waehrend des Festes wird ein kleines, ein mittleres und ein grosses Idol der Goettin in drei Ecken der Stadt aufgestellt. Es wird jedes Jahr im April gefeiert. Andere Tempel in Tamil Nadu befinden sich in Veerapandi, Theni, Anbil, Narthamalai, Thiruverkadu, Salem, Virudhunagar, Sivakasi und Vellore. Ein beruehmter Mariamman Tempel in Chennai ist der Putthu Mariamman. In Karnataka gibt es auch ihr geweihteTempel .