Gedichte Guido

Aus Yogawiki

Gedichte von Guido (?), bearbeitet für das Wiki von Guido T.

FUG nein UNFUG ja
Und gröbere
Ungereimtheiten

Kapitel 1

Hier bleib ich nicht länger

Zufriedenheit in Fülle
Setzt die Kunst voraus
Mit wenig zufrieden zu sein

Schwangerschaft

Der Bauch ist unser erstes Zuhause

Als Übergangswohnung gilt der Bauch
Das ist schon seit Jahren Brauch
Als guter Zufluchtsort
Erst war die Wohnung viel zu groß
Ich fragte mich: Was machen bloß
Mit soviel Raum
Eben noch Idee, vorher ein Traum
Bin ich bald dort eingezogen
Fühle mich geliebt und werde gewogen
Denn mein Zuhause ist mobil
Mit weichen Wänden hat es Stil
Und von draußen höre ich Musik
Das ist soweit ganz schön
Doch die Wohnung, die wird immer kleiner

Dies Phänomen erklär mir mal einer
Und weil das keiner tut
Gehe ich mit dem Gedanken schwanger
Es wird immer enger
Hier bleib ich nicht länger Morgen schon gehe ich raus in die Welt
Morgen, ganz sicher morgen

Der schweigende Sadhu

Ein Sadhu sagte: Ich spricht niemals ohne Grund
Und schwieg für 20 Jahre
Sein Verstand verschmolzen
Seine Gedanken eins mit Shiva
Sein Intellekt geopfert
Sein Ego war schon lange tot
Und seine Körperhülle glich einem alten, dürren Baum
Die Augen lachten alle beide
Obwohl geschlossen, Augenweide
Der Mund öffnet einen Strich
Der alte Sadhu räuspert sich
Ich sage Euch, der Sadhu spricht
In der Stille wohnt das Licht
Wo es funkelnd tanzend bricht
Der Rest der Schöpfung interessiert dort nicht
Er schloss die Augen und sprach nicht mehr
Mit den Jahren wurd ihm der Körper schwer
Drum warf er ihn ab
Und wohnt jetzt
Bindungsfrei
Bei Shiva

Die Anlage und das Erbgut

Euer Eindruck
Mein Ausdruck
Macht mehr als Guss und Form
Sogar mehr noch als 2 Realitäten Ihr hattet mich schon für tot erklärt
Ihr hattet mich schon im Sarg gewähnt
Dabei hatte ich mich nur zurückgezogen
In meinen Kokon Ich höre genau als wäre es gestern
"Siehste"
"Das musste ja so kommen"
"Der Luftikus ist draufgegangen" Ihr irrt Euch
Euer Ausdruck
Mein Eindruck
Auch die machen keinen Reim Ich habe sie immer gespürt
Die Anlage
Das Erbgut
Und fordere mein Erbe ein Ich bin in meinem Kokon
Und es schüttelt mich
In mir rüttelt es sich
Ein bisschen bleib ich noch Kleine Bitte in unsere gemeinsame Zwischenwelt: Keine Erde draufschmeißen
Ich komme allein wieder heraus
Und der Himmel lacht schon
Glaubt mir, ich spüre es

Alter Mann

Deine Knochen tun weh
Deine Lunge ist mit Teer gepflastert NEIN
Deine Lunge ist mit Kopfsteinpflaster geteert NEIN
Also dann so: Du hast sehr viel geraucht! JA
Dein Gleichgewicht ist aus der Balance NEIN
Deine Balance ist aus dem Gleichgewicht NEIN
Also dann so: Du bist auf den Kopf gefallen JA
Deiner rechten Schulter bleibt ein blauer Fleck
Aber links sind wohl ein paar Rippen durch
Und Deine Knie fühlen sich an...
Alter Mann, alter Mann
Wie hältst Du dieses Leiden aus
Scheinst so ganz glücklich! Machst Dir nichts draus?
Nein! Sprach Alter Mann, Der Körper, das ist eine Sache
Aber im Geiste bin ich frei!
Im Geiste: Doppelter Salto im Fingerhut
Im Geiste: Garde auf Teneriffa
Im Geiste auf Herrmann Hesses Stufen
Im Geiste auf Radtour um die Welt
Im Geiste in Indien von Engeln gerufen
Im Geiste die 69 auf ´nem Iglo-Zelt
Im Geiste Mount Everest in der Tasche
Im Geiste klein Kuddel in der Flasche
Just in diesem Moment war seine Uhr abgelaufen, wie bestellt
Und mit letztem Atemhauch:
Meine Seele ist nicht von dieser Welt

Grüsse an Hermann

Hermann Hesse 1927

Du hast sie alle gesehen und erlebt
Siddartha, Camala, Goldmund und Demian
Und bist mein Freund geworden
Du kennst meine Traurigkeit und Schwere
Die Depressionen und die Leere
Du zeigst das Leben, wie es spielt
Und findest Worte, präzis gezielt
Manchmal dachte ich, es wäre keiner mehr da
Mit dem Schöpfer arg gezürnt
Aber Deine Worte waren mir nah
Und dafür, lieber Freund, meinen Dank

Abschieds-Gedanke

Wie Die Morgensonne frisch und schön
Doch schon am Untergehen
Keiner kann erwarten, dass wir es verstehen
Es macht uns keinen ReimHatte es angeklungen,
Guter Freund
Gelebt mit Dir gelungen
Sei´s genannt. Hattest Du gewusst
Lieber Freund
Deine Gegenwart Genuss
Dein Humor und Deine salutierende Spontanität
In aller Bescheidenheit hast Du gewaltet
Du warst so sanft, so echt und gut
Jetzt hat´s Dich fortgerissen
Aus unserer Mitte; zu früh, oh Kronjuwel!
Zurück bleiben heiße Tränen und Wundschmerz
Schöne Bilder und gemeinsam Erlebtes
Endlose Sehnsucht, lodernde Glut
Du warst so sanft, so echt und gut

Sogar der Himmel weint

Schon seit Tagen regnet es ganz verschiedene Tropfen vom Himmel. Jeder Einzelne bringt eine kleine Botschaft mit: ?Halte inne?, stand auf einem. ?Lausche? auf einem anderen und ?Alles ok? auf einem dritten. Es ist gut so, die kleinen Kapseln gegen das Vergessen, gegen das Abkapseln und auch zum Kühlen der frischen Wunde. Als Mutter Teresa '98 abgerufen wurde, hatte es auch sehr lange und intensiv geregnet.
Wir Menschen verstehen den großen Schöpfungsplan nicht immer; Du, lieber Rüdiger, vielleicht jetzt schon; ich bin sicher, dass Du Dich schnell in die neue Dimension eingewöhnst und möchte nochmals DANKE sagen, für die wunderbaren Momente, die Du mit mir/ mit uns geteilt hast.
Wir Menschen, die wir Dich kennen und lieben, haben jetzt auch eine große Lektion zu lernen, fast auch eine ganz neue Dimension! Ich schließe mich Deiner Mama und dem Chef an, wenn sie sagen: Du lebst in unseren Herzen

Sehnsucht

Der Bogen spannt sich langsam
Aber stetig
Du musst ihm Abhilfe verschaffen
Vielleicht einen Pfeil losschicken Wenn sich die Sehnsucht nirgends hält
Dann wird es schwierig
Wenn die Sehnsucht ungehört verhallt
Kann es Dich die Sehne kosten Sie gleicht einem Loch ins Bodenlose
Immer hungrig, niemals satt
Egal, wie Du zu kompensieren versuchst
Die Sehnsucht ist die Stärkere
Drum lenke ein und halte inne
Für Dein eigen Glück gewinne
Zuversicht
Dicht
Gefolgt vom Urvertrauen
Darauf könntest Du aufbauen
Wird die Sehnsucht ernst genommen
Steht großes Glück vor Deiner Tür

Kapitel 2

An der Angel, an der Leine

Beziehungsweise Beziehungsweisen
Nicht schlagen
Nicht stören
Nichts sagen
Nichts hören

Angelweisheit

Ich hatte ihn schon an der Angel
Reich gedeckt der Festmahlstisch
Wir leiden an Beziehungsmangel
Seine Schwester, ich, und er, der Fisch Er ist schwer einzufangen
Ständig wechselnde Strategie
Ich kenne ihn kaum; als Regel steht:
Was gestern gesagt, gilt morgen nie Ich kenne nur seinen Namen
Sein Selbst entflutscht, will man es greifen
Drum will ich mich nicht drauf versteifen
Er macht mir Angst! Deshalb werfe ich die Angel nicht mehr aus

Mucksmäuschen-Stille, Schein tot

Der Schein fragte das Wand-Ohr
Mäuschen, kommt Dir das bekannt vor?
Und zeigte Richtung Nachbarstür
Das Wand-Ohr konnte gar nichts sehen
Das wollte der Schein nicht recht verstehen
Und brauste auf
Und tobte
Und brüllte
Und geriet in Fahrt
Und wurde cholerisch
Und schlug das Ohr
Als später die Nachbarn klingelten
Mucksmäuschen-Stille, Schein tot

Kettenreaktion

Du hast sie sehr geliebt
Ihre stahlharte Klinge
Eiserner Griff
Erbarmungslosigkeit Als die Ärzte sie Dir aus dem Oberschenkel rissen
Wo sie im wilden Rausch tobte
War Deine Meinung gespalten Als der Gerichtsbeamte Dir mitteilte
Dass sie eingeschläfert wurde
Da warst Du eindeutig traurig

Abkühlung gesucht

In diesen Tagen ist es so heiß
Da wünsche ich mir Dein Herz aus Eis
Um meine Füße draufzuschnallen
Würd sicher wecken Wohlgefallen Es könnte nicht schlagen
Es würde erfrischen, nicht stören
Ich würde nichts sagen
Zum Glück auch nichts hören Es muss fest und kalt sein
Darf keinesfalls tauen
Setzt erst das Schmelzen ein
Sofort wieder einbauen In dieses Prachtstück der Natur
So kosmisch schön, doch schade nur
Es gibt keine Vernetzung der Organe
Für Dich immer gleich alles Banane Das Wagnis ist doch zu groß für mich und mir
Auf alle Fälle, ich bleibe beim ... "Ein kühles Getränk"

Vielleicht mehr als nur Lippenbesuch

Zentrale an Körper:
Achtung, Achtung! Neuer Versuch
(Es scheint wie ein Fluch
Unersättlich, drum niemals genug)
Zentrale an die Hände:
Schnappt Euch ein Tuch
Es kommt Lippenbesuch
Und alles schön sauber wischen
Verdeckt, was nicht gesehen werden solle
Versteckt den Makel, Gastgeberrolle
Soll er doch vorerst im Trüben fischen
Wenn er später selber am Haken hängt
Eingebunden

Und schon an die Ehe denkt
Wird es Zeit, die Tücher zu entfernen
Dann lässt sich aneinander lernen
Narben und Verletzungen eingestehen
Den Anderen als ganzen Menschen sehen
Und nicht nur als einfachen Lippenbesuch

Brief an Phillip Morris

Kein Nikotin!

Lieber Herr Morris!Soll Ihnen ausrichten von der Frau vom Marlboro-Man
Dass er gestorben ist
Herzversagen, Lampenfieber, was weiß ich?
Vielleicht ist er vom Pferd gefallen
Der Leichenwäscher ist sich ganz sicher:
Ist nicht tot, lebt doch weiter in den Köpfen der Kinder
Und im Kino
Für R6 und R1 soll er bei RTL sogar gesagt haben:
Ich rauche gern. Aber ich glaube, das ist alles gelogen

Der Schleimspucker

Ihnen auf den Leim gegangen
Kauft der Schleimspucker das Gift in Stangen
Sein Unter-Ich ist manipuliert
Er blickt es nicht, zieht ungeniert
Wie Marlboro-Man durch die Gassen
Und zieht und zieht und kann’s nicht lassen. Der Rauch tut seiner Lunge weh
Der Auswurf grau und tot in Brocken
Nicht schön anzusehen. Sie haben ihn auf den Leim geführt
Da klebt er jetzt
Teures Geld, Macht, Politik
Werbung macht das Schnäppchen rund
Da klebt er jetzt
Schade, Cowboy, schade

Gesellschaft unter der Lupe

Gesellschaft heißt heute lupenrein
Aufs Genaueste und haarklein
Zu unterteilen
Zerstückeln
Differenzieren, nicht genieren
Und wenn genieren, dann nicht zeigen
Lieber mal auf das Böse in der Welt zeigen, onanieren
Eine Suppe
Gesellschaft heißt genau genommen
Alles Lüge
Du schlaftrunkener Geselle
Wach doch endlich auf
Und stehe Deinen wahren Mann
Dann hätten wir nämlich endlich Frieden
Und aus Gesellschaft würde Meisterschaft

Der Sparsamen

Draußen vor der Tür steht ein Riese
Er hält einen winzigen Umschlag
In seiner Hand
Über unserem Schornstein Er sagt, der sei von Dir
Er sagt, damit hätte alles angefangen
Er spricht von Liebe
Er spricht von Dir
Er wünscht, du würdest diesen ersten Kuss zurücknehmen
Er wünscht nicht mehr zu wachsen
Er wünscht: Zu ende mit dem Höhenrausch
Er wünscht Dich draußen vor der Tür Vor 13 Jahren stand ein junger Mann vor Deiner Tür
Vor 13 Jahren kam es zu diesem einen Kuss
Vor 13 Jahren begann seine Liebe zu wachsen
Und um die Liebe zu halten, der Körper auch Er will Dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus Ringelnatz´ Ofen schenken
Geh rasch vor die Tür
Und dank ihm dafür

Bei Fuß

Du rennst so schnell Du kannst
Rastlos, wie getrieben Deine Beine
Du denkst Du wärst alleine
Das stimmt so nicht
Du irrst Dich gewaltig
Du bist an der Leine
Willst Du behaupten, Dein Denken sei frei?
Du zerrst nach links, Spurt nach vorn, aus, Platz!
Zigaretten, weil sie Dir schmecken?
Mega-Pearls, Dein inniger Wunsch?
Du zerrst nach rechts und kommst doch nicht los
Du musst kapitulieren
Sie haben Dich im Griff
Also: Sei schön brav und zieh nicht so
An der Leine


Kapitel 3

Kaktus im Bauch

Die Ohnmacht ist auch dabei
Konferenzschaltung
Wieder und wieder der Aufschrei nach Liebe

Geheimsprache

Affengeil
Er würde gerne mal
In Deinem "Gerne-Tal"
Klettern Mach die Beine breit
Aufholjagd gegen verlorene Zeit
Runter das Kleid
Darunter bereit Quellfrische, Erquickendes
Teile mit mir
Teile mir mit
Wie Du es magst im Schritt Sagst Du nichts
Fang ich schon an zu küssen

Kaktus im Bauch (2)

Der Gärtner hatte ihn gewarnt
Diese Samen nicht zu schlucken
Denn es würden Kakteen werdenEr aber musste es ausprobieren
Wollte es selber erfahren
Versuch macht klug Der Frühling am kommen
Und er sitzt benommen
Mit seinem Kaktus im Bauch Vorsichtig atmen
Schonkost
Und immer einen Schluck Weichspüler Auf dass die Stacheln ihn nicht zerstören
Schön auf die Stimme von innen hören Und jeden Schritt und jede Tat bedächtig Sein Bauch, der schmerzte ihn so mächtig
Dass er verzweifelt um Rat ersuchte
Er suchte und fand ihn:Der Großvater vom Gärtner kannte einen Wissenden
Und dieser erklärte beruhigend:Gib ihm Honig
Und singe sanfte Lieder
Gib Dich ihm ganz hin
Dann wird er blühen
Und seine Stacheln fallen ab

Kaktus ohne Blüte

Seine Stacheln sind gewachsen
Aber blühen wird er nicht
Dieses Jahr bestimmt nicht mehr
Und seine Zukunft, die ist ungewiss Der Kaktus ist sehr gefährlich geworden
Und damit der Junge nicht daran kaputt geht
Wird er raus geschnitten werden müssen
Aus seinem Bauch Vielleicht kann er neu gepflanzt werden
Sozusagen umgetopft
Andere Lichtverhältnisse, frischer Dünger, neue Chance Es kann aber durchaus sein
Dass der Kaktus die Transplantation nicht übersteht
Oder der Junge die komplizierte Operation

Happy Ent-Bindung

Es gab keine Operation
Und auch sonst keinen Eingriff
Der Kaktus war komplett autark
Den Jungen drückte es im Bauch
Stark
Auch
Die Seelenkomponente Vulkanisiert brach eines Abends alles auf
Er fühlte sich wie drum herum weggesprengt
Verdrängt, entzweit vom Seelenschlichter
Zerfetzt, traumatisiert
„Schluss endlich!“
Dennoch wohlbehalten
Bereit, bei seinen alten
Werten sich einzufinden So kann es Dir gehen beim Entbinden
Einer Stachelpflanze Der Kaktus hatte auch gelitten
Sie hatten sich zuviel gestritten
Ein paar Stacheln sind ihm abgebrochen Aber die wachsen bestimmt wieder nach

Die Hektik am Tage

Am Tage will die Hektik walten
Meine Gedanken in Gut und Böse spalten
Ich will das nicht, ich boykottiere
Und koste es alles! Und wenn ich verliere Um die Einheit geht´s – im Nichts aufgehen
Das ist die Welt, die wir nicht sehen Harmonie gewinnt erst in der Nacht
In Träumen nur wird laut gelacht
Und Diskrepanz und Streit verschwinden
Und ich kann herrlich Ruhe finden Als Ergebnis bleibt für meine Existenz
Ich versage jeder Vehemenz
Ihr Berechtigungs-Streben

Für mich als Ziel, ich werde leben
In Genügsamkeit und wohldurchdacht
Und es wird der Tag schön wie die Nacht

Das Babyfon

Einst Verdrängtes drängt sich hoch ins Jetzt
Das Jetzt sieht plötzlich alt aus
Bilder von gestern
Und noch ältere
Die Kiste „Vergessen“
Erinnerungen lauwarm serviert Da schreit ein Kind nach Liebe
Keiner kommt / Das Kind bekommt Panik
Keiner will es halten / Konsequentes Fernhalten
Den Hilferuf scheint niemand zu hören / Es niemandem zu
gehören
Es gibt keine Antwort / Keiner verantwortlich
Hilflosigkeit maximal In der Legokiste ein drunter und drüber
Die Bilderflut hat das Heute ertränkt
Das Vergessene macht sich breit
Die Vergangenheit am Telefon
Die Ohnmacht ist auch dabei
Konferenzschaltung
Wieder und wieder der Aufschrei nach Liebe

Recht haben, Preis egal

Der eine sagt: Ich habe Recht
Leider hört der and´re schlecht
Verstanden bloß: Es gäbe Geld
Weshalb er dem Ersten in die Arme fällt Dieser ist nun ganz verstört
Stößt den and´ren von sich, wo hingehört
Nahebei auf eine Bank
Und zieht den Konflikt noch weiter langIch hab Recht und Du hast Schuld!
Der and´re hört: Es gibt Geld, hab GeduldDer Konflikt kam erst nach einem Jahr ins Lot:
Der eine schwer krank, der and`re tot

Hochspannung

Das Glas ist zersprungen
Es ist uns gelungen
Reparieren kann man das nicht mehr!Ich mach Dir keinen Vorwurf
Ich ruf Dich nicht an
Ich schreibe Dir nicht
Denn Du siehst mich nicht
Verstehst mich nicht
Und gehst einfach Deinen Weg!Kannst ja mal ganz bis nach oben klettern
Wenn es Dir Spaß macht
Und einen Absprung versuchen
Wenn es Dir Spaß macht Aber wenn Du dabei auf die Schnauze fällst
Und Dein Gesicht blutet
Oder die Knochen gebrochen
Oder die Birne weich Bitte auch dann rufe Du mich nicht an
Denn ich bin nicht mehr da für Dich

"STELL-DICH-EIN" mit dem Tod

Eines Abends war ich gelähmt
Da sprangst Du mir flugs auf die Brust
Zugegeben, ich fand’s unverschämt
Doch gleichermaßen verspürte ich Lust Deinem formlosen Drücken nachzugeben
Aufhören zu atmen, aufhören zu leben
Mein Brustkorb verengte sich
Dein Wille lenkte mich
Bedrängte mich Wahrscheinlich lief ich schon etwas blau an
Die Erinnerung ist nur noch lau daran
In die andere Dimension abzutauchen
Könnten man mich da wohl schon gebrauchen? Ich entschied mich dagegen
Doch mir kam ungelegen
Der Alkohol hielt mich gelähmt
Ich konnte mich nicht bewegen "Du schwarze Qualle
Du Wurm voll nichts
Verschwinde
Geh zurück in die Wand" Dachte ich bei mir
Wollte ich schreien
Aber ich war doch gelähmt
Nahm all meine Kraft zusammen
Und schrie gar unverschämt: "Du verfickter Wattebausch
Lass mich allein in meinem Rausch" Ein Teufelsruck fuhr mir durch die Glieder
Nur ein einziges Mal, dann atmete ich wieder
Und das schwarze Ding war fort
Gott sei dank

Kragenweite

Den Mund hab ich noch nicht halb offen
Da ist der Streit schon voll im Gang
Deine Konflikt-Sucht macht mich so betroffen
Weißt Du nichts Schönes mehr zu sagen? Weißt Du nicht mehr von den Tagen
Als die Tagzeit kurz, die Nächte lang?
Weißt Du nicht mehr, wie zärtlich Du es gesagt?
Alles vertagt? Ein anderer füllt das Loch jetzt aus
Und das ist gut so und gerecht
Aus unserer Kiste bin ich raus
Mit Sack und Pack vergangen Ich muss für Dein Wohlsein nicht länger bangen
Unsere Liebe wahr nicht echt
Wir waren hilflos, alle beide
Kein Ohrenschmaus, keine Augenweide Finde Du Dein Glück und mache Dich satt
Ich lebe doch lieber in meinem Kragen
Du hast ihn gewollt, jetzt hast Du den Cut
Brauchst auch nicht mehr Kerben zu schlagen