Gedichte Guido: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gedichte von Guido==
==Gedichte von Guido Kapitel 1-10 ==
bearbeitet von Guido T.
bearbeitet von Guido T.


Kapitel 1
'''Kapitel 1'''


===Hier bleib ich nicht länger===
===Hier bleib ich nicht länger===

Version vom 22. Januar 2023, 08:45 Uhr

Gedichte von Guido Kapitel 1-10

bearbeitet von Guido T.

Kapitel 1

Hier bleib ich nicht länger


Zufriedenheit in Fülle
Setzt die Kunst voraus
Mit wenig zufrieden zu sein

Schwangerschaft


Als Übergangswohnung gilt der Bauch
Das ist schon seit Milljahren Brauch
Als guter Zufluchtsort
Erst war die Wohnung viel zu groß
Ich fragte mich: Was machen bloß
Mit soviel Raum
Eben noch Idee, vorher ein Traum
Bin ich bald dort eingezogen
Fühle mich geliebt und werde gewogen
Denn mein Zuhause ist mobil
Mit weichen Wänden hat es Stil
Und von draußen höre ich Musik
Das ist soweit ganz schön
Doch die Wohnung, die wird immer kleiner

Dies Phänomen erklär mir mal einer
Und weil das keiner tut
Gehe ich mit dem Gedanken schwanger
Es wird immer enger
Hier bleib ich nicht länger Morgen schon gehe ich raus in die Welt
Morgen, ganz sicher morgen

Der schweigende Sadhu


Ein Sadhu sagte: Ich spricht niemals ohne Grund
Und schwieg für 20 Jahre
Sein Verstand verschmolzen
Seine Gedanken eins mit Shiva
Sein Intellekt geopfert
Sein Ego war schon lange tot
Und seine Körperhülle glich einem alten, dürren Baum
Die Augen lachten alle beide
Obwohl geschlossen, Augenweide
Der Mund öffnet einen Strich
Der alte Sadhu räuspert sich
Ich sage Euch, der Sadhu spricht
In der Stille wohnt das Licht
Wo es funkelnd tanzend bricht
Der Rest der Schöpfung interessiert dort nicht
Er schloss die Augen und sprach nicht mehr
Mit den Jahren wurd ihm der Körper schwer
Drum warf er ihn ab
Und wohnt jetzt
Bindungsfrei
Bei Shiva

Die Anlage und das Erbgut


Euer Eindruck
Mein Ausdruck
Macht mehr als Guss und Form
Sogar mehr noch als 2 Realitäten Ihr hattet mich schon für tot erklärt
Ihr hattet mich schon im Sarg gewähnt
Dabei hatte ich mich nur zurückgezogen
In meinen Kokon Ich höre genau als wäre es gestern
"Siehste"
"Das musste ja so kommen"
"Der Luftikus ist draufgegangen" Ihr irrt Euch
Euer Ausdruck
Mein Eindruck
Auch die machen keinen Reim Ich habe sie immer gespürt
Die Anlage
Das Erbgut
Und fordere mein Erbe ein Ich bin in meinem Kokon
Und es schüttelt mich
In mir rüttelt es sich
Ein bisschen bleib ich noch Kleine Bitte in unsere gemeinsame Zwischenwelt: Keine Erde draufschmeißen
Ich komme allein wieder heraus
Und der Himmel lacht schon
Glaubt mir, ich spüre es

Alter Mann

Deine Knochen tun weh
Deine Lunge ist mit Teer gepflastert NEIN
Deine Lunge ist mit Kopfsteinpflaster geteert NEIN
Also dann so: Du hast sehr viel geraucht! JA
Dein Gleichgewicht ist aus der Balance NEIN
Deine Balance ist aus dem Gleichgewicht NEIN
Also dann so: Du bist auf den Kopf gefallen JA
Deiner rechten Schulter bleibt ein blauer Fleck
Aber links sind wohl ein paar Rippen durch
Und Deine Knie fühlen sich an...
Alter Mann, alter Mann
Wie hältst Du dieses Leiden aus
Scheinst so ganz glücklich! Machst Dir nichts draus?
Nein! Sprach Alter Mann, Der Körper, das ist eine Sache
Aber im Geiste bin ich frei!
Im Geiste: Doppelter Salto im Fingerhut
Im Geiste: Garde auf Teneriffa
Im Geiste auf Herrmann Hesses Stufen
Im Geiste auf Radtour um die Welt
Im Geiste in Indien von Engeln gerufen
Im Geiste die 69 auf ´nem Iglo-Zelt
Im Geiste Mount Everest in der Tasche
Im Geiste klein Kuddel in der Flasche
Just in diesem Moment war seine Uhr abgelaufen, wie bestellt
Und mit letztem Atemhauch:
Meine Seele ist nicht von dieser Welt

Grüsse an Hermann

Du hast sie alle gesehen und erlebt
Siddartha, Camala, Goldmund und Demian
Und bist mein Freund geworden
Du kennst meine Traurigkeit und Schwere
Die Depressionen und die Leere
Du zeigst das Leben, wie es spielt
Und findest Worte, präzis gezielt
Manchmal dachte ich, es wäre keiner mehr da
Mit dem Schöpfer arg gezürnt
Aber Deine Worte waren mir nah
Und dafür, lieber Freund, meinen Dank

Abschieds-Gedanke

Wie Die Morgensonne frisch und schön
Doch schon am Untergehen
Keiner kann erwarten, dass wir es verstehen
Es macht uns keinen ReimHatte es angeklungen,
Guter Freund
Gelebt mit Dir gelungen
Sei´s genannt. Hattest Du gewusst
Lieber Freund
Deine Gegenwart Genuss
Dein Humor und Deine salutierende Spontanität
In aller Bescheidenheit hast Du gewaltet
Du warst so sanft, so echt und gut
Jetzt hat´s Dich fortgerissen
Aus unserer Mitte; zu früh, oh Kronjuwel!
Zurück bleiben heiße Tränen und Wundschmerz
Schöne Bilder und gemeinsam Erlebtes
Endlose Sehnsucht, lodernde Glut
Du warst so sanft, so echt und gut

Sogar der Himmel weint

Schon seit Tagen regnet es ganz verschiedene Tropfen vom Himmel. Jeder Einzelne bringt eine kleine Botschaft mit: ?Halte inne?, stand auf einem. ?Lausche? auf einem anderen und ?Alles ok? auf einem dritten. Es ist gut so, die kleinen Kapseln gegen das Vergessen, gegen das Abkapseln und auch zum Kühlen der frischen Wunde. Als Mutter Teresa '98 abgerufen wurde, hatte es auch sehr lange und intensiv geregnet.
Wir Menschen verstehen den großen Schöpfungsplan nicht immer; Du, lieber Rüdiger, vielleicht jetzt schon; ich bin sicher, dass Du Dich schnell in die neue Dimension eingewöhnst und möchte nochmals DANKE sagen, für die wunderbaren Momente, die Du mit mir/ mit uns geteilt hast.
Wir Menschen, die wir Dich kennen und lieben, haben jetzt auch eine große Lektion zu lernen, fast auch eine ganz neue Dimension! Ich schließe mich Deiner Mama und dem Chef an, wenn sie sagen: Du lebst in unseren Herzen

Sehnsucht

Der Bogen spannt sich langsam
Aber stetig
Du musst ihm Abhilfe verschaffen
Vielleicht einen Pfeil losschicken Wenn sich die Sehnsucht nirgends hält
Dann wird es schwierig
Wenn die Sehnsucht ungehört verhallt
Kann es Dich die Sehne kosten Sie gleicht einem Loch ins Bodenlose
Immer hungrig, niemals satt
Egal, wie Du zu kompensieren versuchst
Die Sehnsucht ist die Stärkere
Drum lenke ein und halte inne
Für Dein eigen Glück gewinne
Zuversicht
Dicht
Gefolgt vom Urvertrauen
Darauf könntest Du aufbauen
Wird die Sehnsucht ernst genommen
Steht großes Glück vor Deiner Tür