Entwicklung spezifischer Aspekte von Spiritualität während einer sechsmonatigen intensiven Yogapraxis: Unterschied zwischen den Versionen

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In 28 Japanischen Krebspatienten, die an zwei Runden achtsamkeitsbasierter Meditationstherapie (welche Yoga beinhaltete) teilnahmen, berichteten Ando et al. [15] eine marginale, nicht signifikante Zunahme von spirituellem Wohlbefinden. Nichtsdestotrotz war spirituelles Wohlbefinden mit Angst, Depression und Schmerz verwandt [15]. Eine neuere prospektive Studie von Studenten mit schwacher bis mittelstarker Depression, Angst oder Stress berichtete nach einer 7 - wöchigen Yoga Intervention über Verbesserungen in einer Anzahl von Stimmungs- und Stressmaßstäben, jedoch nicht in spirituellem Wohlbefinden [17].
In 28 Japanischen Krebspatienten, die an zwei Runden achtsamkeitsbasierter Meditationstherapie (welche Yoga beinhaltete) teilnahmen, berichteten Ando et al. [15] eine marginale, nicht signifikante Zunahme von spirituellem Wohlbefinden. Nichtsdestotrotz war spirituelles Wohlbefinden mit Angst, Depression und Schmerz verwandt [15]. Eine neuere prospektive Studie von Studenten mit schwacher bis mittelstarker Depression, Angst oder Stress berichtete nach einer 7 - wöchigen Yoga Intervention über Verbesserungen in einer Anzahl von Stimmungs- und Stressmaßstäben, jedoch nicht in spirituellem Wohlbefinden [17].


Dennoch könnte die Verwendung von relativ naiven Subjekten mit Stimmungs- und/oder Stressbeeinträchtigung über eine kurze Zeitperiode dafür verantwortlich sein und es könnte eine längere Übungsdauer notwendig sein, um messbare Verbesserung in Spiritualität zu erzielen. Andererseits berichteten Studien über Yoga Interventionen bei Krebspatienten über Verbesserungen in den Messungen von Spiritualität im Vergleich zu den Kontrollgruppen [16,17]. Insbesondere die Bedeutung/Friedenskomponent von spirituellem Wohlbefinden (FACIT-Sp) nahm innerhalb von 10 Wochen in Yoga- Untergruppen (aber nicht in ihrem emotionalen, sozialen oder funktionalen Wohlbefinden) zu, während sich diese Variablen in der entsprechenden Kontrollgruppen nicht ändern würden oder sogar abnahmen [17]. Das würde einen speziellen Effekt von Yoga hinsichtlich des spirituellen Wohlbefindens anzeigen.
Dennoch könnte die Verwendung von relativ naiven Subjekten mit Stimmungs- und/oder Stressbeeinträchtigung über eine kurze Zeitperiode dafür verantwortlich sein und es könnte eine längere Übungsdauer notwendig sein, um messbare Verbesserung in Spiritualität zu erzielen. Andererseits berichteten Studien über Yoga Interventionen bei Krebspatienten über Verbesserungen in den Messungen von Spiritualität im Vergleich zu den Kontrollgruppen [16,17]. Insbesondere die Bedeutung/Friedenskomponent von spirituellem Wohlbefinden (FACIT-Sp) nahm innerhalb von 10 Wochen in Yoga- Untergruppen (aber nicht in ihrem emotionalen, sozialen oder funktionalen Wohlbefinden) zu, während sich diese Variablen in der entsprechenden Kontrollgruppen nicht ändern würden oder sogar abnahmen [17]. Das würde einen speziellen Effekt von Yoga hinsichtlich des spirituellen Wohlbefindens anzeigen.


MacDonald und Friedmann [18] stellten Informationen über die mutmaßlichen wichtigen Maßstäbe für spirituelle und transpersonale Konstrukten zur Verfügung, die in der Yogaforschung verwendet werden könnten. Sie behaupteten, dass es ihre Intention war „dass die in diesem Artikel dargestellte Information als ein Katalysator für neue Wege von spiritueller und transpersonaler Forschung im Gebiet der Yogastudien dient“. Ob dieses Paper zu neuen Studien angeregt hat oder nicht bleibt unklar.
MacDonald und Friedmann [18] stellten Informationen über die mutmaßlichen wichtigen Maßstäbe für spirituelle und transpersonale Konstrukten zur Verfügung, die in der Yogaforschung verwendet werden könnten. Sie behaupteten, dass es ihre Intention war „dass die in diesem Artikel dargestellte Information als ein Katalysator für neue Wege von spiritueller und transpersonaler Forschung im Gebiet der Yogastudien dient“. Ob dieses Paper zu neuen Studien angeregt hat oder nicht bleibt unklar.

Version vom 17. Februar 2014, 13:46 Uhr

Entwicklung spezifischer Aspekte von Spiritualität während einer sechsmonatigen intensiven Yogapraxis ist eine Studie von Arndt Büssing1, Anemone Hedtstück1, Sat Bir S. Khalsa2, Thomas Ostermann1 und Peter Heusser1,3. Die Mehrheit der Forschung über Yoga konzentriert sich auf seinen psychophysiologischen und therapeutischen Nutzen, wohingegen die spirituellen Aspekte selten thematisiert werden. Aus diesem Grund wurden die Veränderungen spezifischer Aspekte von Spiritualität unter 160 Teilnehmern untersucht (91% Frauen, Durchschnittsalter 40,9 ± 8,3 Jahre; 57% Christen), die eine zweijährige Yogalehrerausbildung begannen. Wir verwendeten standardisierte Fragebögen, um Aspekte von Spiritualität (ASP), Achtsamkeit (FMI- Freiburger Fragebogen zu Achtsamkeit, Lebenszufriedenheit (BMLSS – Kurze Multidimensionale Lebenszufriedenheitsskala) und positive Stimmung (Fröhlichkeit/Leichtigkeit) zu messen. Zu Kursbeginn waren die Punkzahlen der entsprechenden ASP-Unterskalen-Suche nach Einsicht/Freiheit, transzendente Überzeugung und bewusste Interaktionen/Mitgefühl hoch, während die für religiöse Orientierung niedrig waren. Innerhalb der sechsmonatigen Observationsphase waren bewusste Interaktionen/Mitgefühl (Effektgröße, Cohen’s d = .33), Religiöse Orientierung (d = .21), Fröhlichkeit/Leichtigkeit (d = .75) und Achtsamkeit (d = .53) signifikant erhöht. Insbesonders zeigten nichtreligiöse/nichtspirituelle Individuen moderate Effekte für eine Zunahme in bewusster Interaktion/Mitgefühl. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass intensive Yogapraxis (1) bestimmte Aspekte der Spiritualität, Achtsamkeit und Stimmung des Praktizierenden signifikant erhöhen könnte, (2) dass diese Veränderungen teilweise von ihrer ursprünglichen spirituellen/religiösen Selbstwahrnehmung abhängen und (3) es starke Korrelationen innerhalb dieser Konstrukte gibt (das heißt bewusste Interaktionen/Mitgefühl und Achtsamkeit).

1Center of Integrative Medicine, Faculty of Health, Witten/Herdecke University, Gerhard-Kienle-Weg 4, 58313 Herdecke, Germany 2Division of Sleep Medicine, Brigham and Women’s Hospital, Harvard Medical School, Boston, MA 02115, USA 3 Theory in Medicine, Integrative and AnthroposophicMedicine, Faculty of Health,Witten/Herdecke University, Gerhard-Kienle-Weg 4, 58313 Herdecke, Germany

Einleitung

Geschichtlich betrachtet ist Yoga eine besinnliche Disziplin mit ihrem Ursprung im indischen Subkontinent, welche sowohl physische als auch mentale Praktiken mit dem Ziel vereinte Bewusstseinsstadien und spirituellen Fortschritt zu erreichen. Moderne Yogapraktiken werden mit zahlreichen unterschiedlichen Schulen oder Richtungen des Yoga in Verbindung gebracht (d.h. Iyengar, Viniyoga, und Sivananda), wovon jede unterschiedliche Prioritäten bezüglich der Betonung von spirituellen und physischen Praktiken setzt [1].

Komponenten der Yogapraxis beinhalten bestimmte Körperhaltungen (Asanas), Atemkontrolle (Pranayama), Teifenentspannungstechniken und Meditationspraxis, um Bewusstheit und Achtsamkeit zu kultivieren. Yogapraktiken sind größtenteils aufgrund ihrer Fähigkeit psychophysiologische Veränderungen einzuleiten, die die Aktivität des Stressreaktionssystems reduzieren und Selbstregulation, Resilienz, Stimmung, Wohlbefinden und Lebensqualität zu erhöhen, beliebt geworden [2].

Diese psychophysiologischen Vorteile haben zur rationalen Verwendung von Yoga als therapeutische Intervention in einer Vielzahl von physischen und psychologischen Konditionen geführt [3], einschließlich Depression [4, 5], chronischen Schmerzzuständen [6, 7], Schmerzen im unteren Rücken [8], Arthritis [9] und zahlreichen anderen Konditionen [10].

Obwohl Yoga eine Praxis ist, die keine Annahme eines religiösen Glaubens oder eines Dogmas voraussetzt, zielen seine Praktiken auf die Erfahrung von besinnlichen Zuständen des Bewusstseins und der Spiritualität ab. Yoga kann zu Recht als eine praktisch angewandte Philosophie innerhalt der philosophischen Disziplin des Mystizismus, dessen Hauptanliegen die Erfahrung von einem transzendenten, vereinten Bewusstseinszustand ist, eingeteilt werden [11]. Dennoch lag bis heute bei der Mehrheit der Forschung über Yoga der Hauptfokus auf seinem psychophysiologischen und therapeutischen Nutzen und es gibt relativ wenige Studien, die die spirituellen Aspekte der Yogapraxis thematisieren.

Eine frühere Studie teilte Meditierende, die sich noch in der Ausbildung befanden, in verschiedene Kategorien der Meditationserfahrung (transzendente Meditation oder zahlreiche Buddhistische Formen) in Nichtmeditierende, Anfänger, Kurzzeit und Langzeitmeditierende ein [12]. Den Teilnehmern wurde der Shor Personal Experience-Fragebogen ausgeteilt, die Persönlichkeitsvariablen, die die Hypnotisierbarkeit vorhersagt und die Stadien von Bewusstheit und Erfahrung wiederspiegeln und die Tellegen Absorptionsskala, die konsistent mit Hypnotisierbarkeit korreliert und Absorption als eine Disposition für das Haben von Episoden totaler Aufmerksamkeit und die Versenkung in ein Aufmerksamkeitsobjekt definiert. Punktzahlen dieser Fragebögen zeigten signifikante Zunahmen in der Meditationserfahrung, was darauf hindeutet, dass Meditationspraxis langzeitige Veränderungen im Zustand von Bewusstsein und Erfahrung induziert [12].

Eine Studie über Mitglieder eines Yoga Ashrams zeigte, dass sie statistisch mehr psychologische Charakteristiken des Bewusstseinszustandes und Nachwirkungen und Interpretationen von Lebenserfahrungen zeigten als bei einer Kontrollgruppe von nicht-Ashrambewohnern [13]. Die Befragten des Ashrams zeigten bei einer Anzahl von Anzeichen einen höheren prozentualen Anteil von positiven Antworten. Diese beinhalteten „Gefühlte Persönlichkeitsveränderung“, „Erfahrung resultierte in einer Lebensveränderung“, „Erfahrung von Einheit“, und „In Einheit mit dem Göttlichen oder Spirituellen“ [13]. Diese Daten würden die Vorstellung unterstützen, dass Yogapraxis Transformationsprozesse, einschließlich spirituellen, transzendenten Zuständen, erhöht.

Monk-Turner und Turner [14] untersuchten mentale Gesundheit in Yoga Praktizierenden und College- Studenten und fanden heraus, dass Studenten mehr mentales Wohlbefinden berichteten als Yogapraktizierende. Desweiteren unterschieden sich vier bis fünf Maßstäbe von spiritueller Gesundheit signifikant von Yogapraktizierenden und College Studenten; das heißt mehr Yogapraktizierende fühlten „dass sie ihre Spiritualität angemessen auf eine gesunde Weise zum Ausdruck brachten“, „erkannten den positiven Beitrag, den Glaube auf ihr Leben beitragen konnte“, während mehr Collegestudenten „ selten neue Erfahrungen unternahmen um ihre spirituelle Gesundheit zu erhöhen“ [14]. Obwohl man den Wert dieser Items kritisieren und die Frage stellen kann, ob diese Stichproben vergleichbar waren, sind die Daten nichtsdestotrotz wichtig für die Generierung von Hypothesen für zukünftige Studien.

In 28 Japanischen Krebspatienten, die an zwei Runden achtsamkeitsbasierter Meditationstherapie (welche Yoga beinhaltete) teilnahmen, berichteten Ando et al. [15] eine marginale, nicht signifikante Zunahme von spirituellem Wohlbefinden. Nichtsdestotrotz war spirituelles Wohlbefinden mit Angst, Depression und Schmerz verwandt [15]. Eine neuere prospektive Studie von Studenten mit schwacher bis mittelstarker Depression, Angst oder Stress berichtete nach einer 7 - wöchigen Yoga Intervention über Verbesserungen in einer Anzahl von Stimmungs- und Stressmaßstäben, jedoch nicht in spirituellem Wohlbefinden [17].

Dennoch könnte die Verwendung von relativ naiven Subjekten mit Stimmungs- und/oder Stressbeeinträchtigung über eine kurze Zeitperiode dafür verantwortlich sein und es könnte eine längere Übungsdauer notwendig sein, um messbare Verbesserung in Spiritualität zu erzielen. Andererseits berichteten Studien über Yoga Interventionen bei Krebspatienten über Verbesserungen in den Messungen von Spiritualität im Vergleich zu den Kontrollgruppen [16,17]. Insbesondere die Bedeutung/Friedenskomponent von spirituellem Wohlbefinden (FACIT-Sp) nahm innerhalb von 10 Wochen in Yoga- Untergruppen (aber nicht in ihrem emotionalen, sozialen oder funktionalen Wohlbefinden) zu, während sich diese Variablen in der entsprechenden Kontrollgruppen nicht ändern würden oder sogar abnahmen [17]. Das würde einen speziellen Effekt von Yoga hinsichtlich des spirituellen Wohlbefindens anzeigen.

MacDonald und Friedmann [18] stellten Informationen über die mutmaßlichen wichtigen Maßstäbe für spirituelle und transpersonale Konstrukten zur Verfügung, die in der Yogaforschung verwendet werden könnten. Sie behaupteten, dass es ihre Intention war „dass die in diesem Artikel dargestellte Information als ein Katalysator für neue Wege von spiritueller und transpersonaler Forschung im Gebiet der Yogastudien dient“. Ob dieses Paper zu neuen Studien angeregt hat oder nicht bleibt unklar.

Aus diesem Grund beabsichtigten wir es zu untersuchen, ob und wie sich spezifische Aspekte von Spiritualität innerhalb einer 6-monatigen intensiven Yogapraxis verändern könnte. Um diese Frage anzugehen, wählten wir Individuen, die bereits Yoga praktizierten und sich dazu entschieden an einer Yogalehrerausbildung teilzunehmen, welche sie einer größeren Intensität, Häufigkeit und Dauer an Praxis unterwerfen würde. Als ein standardisiertes Maß für spezifische Aspekte von Spiritualität gebrauchten wir ein Instrument, welches die weltlichen Aspekte von Spiritualität (d.h. bewusste Interaktion, Mitgefühl und existentielle Belange), religiöse Angelegenheiten und kognitive transzendente Überzeugungen adressieren. Dieser Aspekte von Spiritualität (ASP) Fragebogen unterscheidet und quantifiziert kognitive, emotionale, intentionale und aktivitätsorientierte Belange [19,20].

Materialien und Methoden