Auswirkungen von Yoga bei Erschöpfung: eine Metaanalyse: Unterschied zwischen den Versionen

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Behandlungseffekte von Yoga könnte in gut entworfenen zukünftigen Studien verbessert werden. Nach den GRADE Empfehlungen, die die insgesamte Beweisqualität ermittelt, gibt es einen moderaten Effekt hinsichtlich der Zuversicht der hier aufgeführten Einschätzungen.
Behandlungseffekte von Yoga könnte in gut entworfenen zukünftigen Studien verbessert werden. Nach den GRADE Empfehlungen, die die insgesamte Beweisqualität ermittelt, gibt es einen moderaten Effekt hinsichtlich der Zuversicht der hier aufgeführten Einschätzungen.
==Einleitung==
Anhaltende Erschöpfung (Fatigue) wird als selbstberichtete, durchgängige Erschöpfung definiert, die einen Monat oder länger anhält. In den Vereinigten Staaten wird berichtet dass 24% der allgemeinen erwachsenen Bevölkerung für zwei Wochen oder länger an Erschöpfung litten; 59% bis 64% dieser Personen berichteten dass ihre Erschöpfung keine festgelegte medizinische Ursache hatte [1, 2].
Wenn Erschöpfung nicht spezifisch durch eine medizinische Ursache wie Anämie oder Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) erklärt werden kann, kann sie für ein chronisches Erschöpfungssyndrom stehen. Das chronische Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom ist eine Erkrankung, die durch umfassende ausschaltende Müdigkeit, die länger als 6 Monate anhält (durchgehend oder wiederkehrend), und durch zahlreiche rheumatologische, infektiöse und/oder neuropsychiatrische Symptome charakterisiert wird [3].
Die Anwesenheit dieser chronischen Erschöpfung benötigt eine klinische Evaluation, um jeglichen unterliegende oder beisteuernde Gegebenheit, die Behandlung erfordern könnte, zu identifizieren.
Risikofaktoren für Erschöpfung sind Krebs oder seine Behandlung, Schmerzen, Übelkeit, depressive Symptome und andere psychologische Dysfunktionen oder Belastungen. Alle Modelle, die versuchen die Ursache und die Entwicklung von Erschöpfung zu erklären, nehmen an, dass es komplexe, multikausale Prozesse gibt, die diese Aktivitätseinschränkung auslösen.
Vorgeschlagene pathophysiologischen Faktoren umfassen eine Dysregulation von inflammatorischen Zytokinen, eine Unterbrechung des Regulationszirkus des Hypothalamus, Veränderungen im Serotoninsystem des zentralen Nervensystems und eine Unterbrechung der zirkadianen Sekretion von Melatonin und des Schlaf-Wach-Rhythmus [4–15].
Unter den zahlriechen Behandlungsstrategien, das heißt Training, psychosoziale Unterstützung, Stressmanagement, Ernährung, Schlafregulation und Aufbautherapie [34], wurde physische Aktivität als wichtig identifiziert, insbesondere für Patienten mit fortgeschrittenen Stadien von Krebs, zur Abmilderung von Ängsten, Depression, Stress und Erschöpfung [35].
Weiterhin wurde aufgezeigt dass Meditationsprogramme die Stimmung und Schlafqualität verbessern und Stress und Erschöpfung in Krebspatienten reduzieren [36]. Yoga, eines der bekanntesten und am häufigsten gebrauchten Körper-Geist Interventionen, kombiniert Körperübungen und Meditation [37] und könnte also auch bei der Milderung von Erschöpfung hilfreich sein.
Der konzeptionelle Hintergrund von Yoga entspringt der indischen Philosophie und es gibt zahlreiche Yogaschulen oder Yogatypen (d.h. Iyengar, Viniyoga, Sivananda, etc.) mit speziellen Prioritäten im Begriff von spirituellen und physischen Übungen [37].
Eine typische Yogaeinheit mit speziellen Sequenzen und Körperhaltungen (Hatha Yoga Asanas), Atmungstechniken (Pranayama) und mentale Konzentration/Meditation (Dhyana) dauert 1 bis 2 Stunden.
Angenommene Vorteile von Yoga beinhalten eine erhöhte muskuläre Stärke, Flexibilität, Bewegungsumfang, Energie, Entspannung und ein Wohlgefühl, reduzierter Schmerz, verbesserte Schlafqualität, Stressreduktion und Kontrolle über physiologische Parameter [26, 38–41].
Bisher wurde in einem RCT demonstriert, dass die Yoga Praxis Erschöpfungslevel in stationären psychiatrischen Patienten nach mindestens einer Yogastunde verbesserte [42]. Weiterhin wurde gezeigt, dass Yoga in einem 4-monatigem RCT Erschöpfungspunktzahlen in Asthmapatienten reduzieren konnte [25] und eine 12-wöchige Intervention mit einem RCT Design reduzierte ebenfalls Erschöpfungspunktzahlen in Patienten mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung [43]. Diese Spanne von gesundheitlichen Konditionen zeigt, dass Yoga als eine Therapie für Patienten mit zahlreichen Konditionen verwendet wird, wovon manche Erschöpfung beinhalten.
Aus diesem Grund könnte Yoga tatsächlich eine hilfreiche unterstützende Intervention zur Abschwächung von Erschöpfung sein, allerdings gibt es derzeit einen Mangel an adäquaten Metaanalysen, um seine Effektivität hinsichtlich Erschöpfungssymptomen zu messen. Um seine mutmaßliche Relevanz in der Behandlung von Patienten mit durch diverse Konditionen verursachte Erschöpfung zu messen, führten wir eine Metaanalyse der aktuellen Literatur mit dem Fokus auf Erschöpfung und mit Erschöpfung assoziierter Beeinträchtigung durch.

Version vom 13. Februar 2014, 14:25 Uhr

Auswirkungen von Yoga bei Erschöpfung: eine Metaanalyse ist eine Studie von Katja Boehm, Thomas Ostermann, StefaniaMilazzo und Arndt Büssing. Hintergrund. Wissenschaftler zielten darauf ab durch eine systematische Begutachtung und das Durchführen von Metaanalysen die Effektivität von Yoga Interventionen bei Erschöpfung zu untersuchen.

Methoden. PubMed/Medline wurde bis Januar 2012 nach kontrollierten klinischen Studien durchsucht. Zwei Begutachter haben unabhängig die Daten extrahiert. Die methodische Qualität dieser Studien wurde ermittelt. Eine Metaanalyse wurde Durchgeführt.

Ergebnis. Neunzehn klinische Studien (total n = 948) waren in dieser Review enthalten. Die untersuchten Yogastile schlossen Hatha, Iyengar, Asanas, Patanjali, Sahaja und Tibetanischer Yoga mit ein. Teilnehmer litten an Krebs, Multipler Sklerose, Dialyse, chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), chronischer Schmerzerkrankung (Fibromyalgie), Asthma oder sie waren gesund. Yoga hatte einen kleinen positiven Effekt auf Erschöpfung (SMD = 0.27, 59% CI = 0.23–0.31). Sieben Studien erhielten bei der Jadad-Score.

In mindestens fünf Studien gab es grundlegende Unterschiede. Schlussfolgerung. Insgesamt waren die Auswirkungen von Yoga Interventionen auf Erschöpfung nur gering, insbesondere bei Krebspatienten. Obwohl Yoga im Allgemeinen eine sichere therapeutische Intervention ist und sehr effektiv bei der Abmilderung anderer gesundheitsbezogener Symptome, war diese Metaanalyse nicht dazu in der Lage den mächtigen Effekt des Yoga bei Patienten, die an Erschöpfung leiden zu definieren.

Behandlungseffekte von Yoga könnte in gut entworfenen zukünftigen Studien verbessert werden. Nach den GRADE Empfehlungen, die die insgesamte Beweisqualität ermittelt, gibt es einen moderaten Effekt hinsichtlich der Zuversicht der hier aufgeführten Einschätzungen.

Einleitung

Anhaltende Erschöpfung (Fatigue) wird als selbstberichtete, durchgängige Erschöpfung definiert, die einen Monat oder länger anhält. In den Vereinigten Staaten wird berichtet dass 24% der allgemeinen erwachsenen Bevölkerung für zwei Wochen oder länger an Erschöpfung litten; 59% bis 64% dieser Personen berichteten dass ihre Erschöpfung keine festgelegte medizinische Ursache hatte [1, 2].

Wenn Erschöpfung nicht spezifisch durch eine medizinische Ursache wie Anämie oder Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) erklärt werden kann, kann sie für ein chronisches Erschöpfungssyndrom stehen. Das chronische Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom ist eine Erkrankung, die durch umfassende ausschaltende Müdigkeit, die länger als 6 Monate anhält (durchgehend oder wiederkehrend), und durch zahlreiche rheumatologische, infektiöse und/oder neuropsychiatrische Symptome charakterisiert wird [3].

Die Anwesenheit dieser chronischen Erschöpfung benötigt eine klinische Evaluation, um jeglichen unterliegende oder beisteuernde Gegebenheit, die Behandlung erfordern könnte, zu identifizieren.

Risikofaktoren für Erschöpfung sind Krebs oder seine Behandlung, Schmerzen, Übelkeit, depressive Symptome und andere psychologische Dysfunktionen oder Belastungen. Alle Modelle, die versuchen die Ursache und die Entwicklung von Erschöpfung zu erklären, nehmen an, dass es komplexe, multikausale Prozesse gibt, die diese Aktivitätseinschränkung auslösen.

Vorgeschlagene pathophysiologischen Faktoren umfassen eine Dysregulation von inflammatorischen Zytokinen, eine Unterbrechung des Regulationszirkus des Hypothalamus, Veränderungen im Serotoninsystem des zentralen Nervensystems und eine Unterbrechung der zirkadianen Sekretion von Melatonin und des Schlaf-Wach-Rhythmus [4–15].

Unter den zahlriechen Behandlungsstrategien, das heißt Training, psychosoziale Unterstützung, Stressmanagement, Ernährung, Schlafregulation und Aufbautherapie [34], wurde physische Aktivität als wichtig identifiziert, insbesondere für Patienten mit fortgeschrittenen Stadien von Krebs, zur Abmilderung von Ängsten, Depression, Stress und Erschöpfung [35].

Weiterhin wurde aufgezeigt dass Meditationsprogramme die Stimmung und Schlafqualität verbessern und Stress und Erschöpfung in Krebspatienten reduzieren [36]. Yoga, eines der bekanntesten und am häufigsten gebrauchten Körper-Geist Interventionen, kombiniert Körperübungen und Meditation [37] und könnte also auch bei der Milderung von Erschöpfung hilfreich sein.

Der konzeptionelle Hintergrund von Yoga entspringt der indischen Philosophie und es gibt zahlreiche Yogaschulen oder Yogatypen (d.h. Iyengar, Viniyoga, Sivananda, etc.) mit speziellen Prioritäten im Begriff von spirituellen und physischen Übungen [37]. Eine typische Yogaeinheit mit speziellen Sequenzen und Körperhaltungen (Hatha Yoga Asanas), Atmungstechniken (Pranayama) und mentale Konzentration/Meditation (Dhyana) dauert 1 bis 2 Stunden.

Angenommene Vorteile von Yoga beinhalten eine erhöhte muskuläre Stärke, Flexibilität, Bewegungsumfang, Energie, Entspannung und ein Wohlgefühl, reduzierter Schmerz, verbesserte Schlafqualität, Stressreduktion und Kontrolle über physiologische Parameter [26, 38–41].

Bisher wurde in einem RCT demonstriert, dass die Yoga Praxis Erschöpfungslevel in stationären psychiatrischen Patienten nach mindestens einer Yogastunde verbesserte [42]. Weiterhin wurde gezeigt, dass Yoga in einem 4-monatigem RCT Erschöpfungspunktzahlen in Asthmapatienten reduzieren konnte [25] und eine 12-wöchige Intervention mit einem RCT Design reduzierte ebenfalls Erschöpfungspunktzahlen in Patienten mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung [43]. Diese Spanne von gesundheitlichen Konditionen zeigt, dass Yoga als eine Therapie für Patienten mit zahlreichen Konditionen verwendet wird, wovon manche Erschöpfung beinhalten.

Aus diesem Grund könnte Yoga tatsächlich eine hilfreiche unterstützende Intervention zur Abschwächung von Erschöpfung sein, allerdings gibt es derzeit einen Mangel an adäquaten Metaanalysen, um seine Effektivität hinsichtlich Erschöpfungssymptomen zu messen. Um seine mutmaßliche Relevanz in der Behandlung von Patienten mit durch diverse Konditionen verursachte Erschöpfung zu messen, führten wir eine Metaanalyse der aktuellen Literatur mit dem Fokus auf Erschöpfung und mit Erschöpfung assoziierter Beeinträchtigung durch.