Pinda Upanishad

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Pinda Upanishad


PINDA-UPANISHAD 618 Die Götter und Rishis richten an den (persönlichen) Brahma zwei Fragen: 1) Wie können die Toten, da sie doch ohne Bewußtsein (acetasah) sind, den dargebrachten Mehlkloß (pinda) entgegennehmen? 2) Wenn beim Tode der Leib in die fünf Elemente zerfällt, wo bleibt dann die Seele (hamsa)? Zuerst erfolgt (v. 3) die Antwort auf die zweite Frage. Nach dem Tode weilt die Seele drei Tage (tryaham überall mit der Punaer Aus¬gabe zu lesen) im Wasser, drei im Feuer, drei im Äther und einen im Wind, der sie dann (so müssen wir wohl verstehen) am Ende des zehnten Tages als vvxono utbs, ähnlich wie Brih. 3,3,2, an ihren Be¬stimmungsort bringt. Als Antwort auf die erste Frage schildert Brahma weiter, wie dem Toten durch Darbringung von zehn Mehlklößen nach und nach die Organe und Funktionen des Körpers wiedergegeben werden. Nach dem Scholiasten und einer von ihm zitierten verwandten Stelle aus dem Garudapurânam erfolgt diese Darbringung der zehn Pindas an zehn aufeinanderfolgenden Tagen, sei es die zehn, von denen in der zweiten Antwort die Rede war, sei es zehn ihnen folgende. Die ganze Zeremonie kann sich, die Richtigkeit dieser Angaben vorausgesetzt, natürlich nicht auf das Srâddha-Opfer beziehen (bei welchem an jedem Neumondtag in drei handbreitgroße Erdgruben Wasser gegossen und drei Mehlklöße für Vater, Großvater und Ur¬großvater gelegt wurden), sondern muß von einer demselben vorher¬gehenden Handlung verstanden werden, durch welche der einzelne

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Tote erst die Fähigkeit erhält, weiterhin an dem allneumondlich den Manen dargebrachten Pinda-Opfer teilnehmen zu können. 1. Die Götter alle und Weisen Zum Brahma sprachen dieses Wort: »Wie können ihren Kloß Tote Ohne Bewußtsein nehmen hin?« - 2. Und wenn in die fünf Grundstoffe Der Leib zerfallend kehrt zurück, 619 Und die Seele (hamsa) aus ihm auszieht, An welchem Orte weilt sie dann?« - Brahma sprach: 3. »Im Wasser weilt sie drei Tage, Drei Tage weilt im Feuer sie, Geht durch den Äther drei Tage Und einen Tag dann mit dem Wind. 4. Dann bei dem ersten Mehlkloße Versammeln die Atome sich; Und bei dem zweiten Mehlkloße Entstehen neu Fleisch, Haut und Blut; 5. Und bei dem dritten Mehlkloße Entsteht ihm das Bewußtsein (man) neu; Und bei dem vierten Mehlkloße Entstehn die Knochen und das Mark; 6. Und bei dem fünften Mehlkloße Hände und Finger, Haupt und Mund; Und bei dem sechsten Mehlldoße Bilden Herz, Hals und Gaumen sich; 7. Bei dem siebenten Mehlkloße Für lange Dauer Lebenskraft; Und bei dem achten Mehlkloße Erlangt die Macht der Rede er;

PINDA-UPANISHAD 749 B. Und bei dem neunten Mehllcloße Spannen alle Organe sich, Und bei dem zehnten Mehlkloße Kommen die Kräfte neu in Fluß. 9. So bildet durch die Kloßspende Von Kloß zu Kloß sich neu der Leib.«