Sankt Clemens

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Sankt Clemens, geboren in Rom und aus edlem Geschlecht, hatte einen Vater namens Faustinus und eine Mutter namens Macidiana. Diese hatten drei Söhne: Clemens, Faustinus und Faustus. Ihre Mutter war so schön, dass sie vom Bruder ihres Mannes begehrt wurde, und er bat sie oft, dass sie bei ihm läge. Das wollte sie nicht tun, und es quälte sie, doch sie wagte es nicht, ihrem Mann davon zu erzählen.

Sie dachte: Ich möchte meinem Schwager entweichen, bis ihm die ungeordnete Liebe vergeht! Sich bemühte sich nach einer Lüge, und sagte ihrem Schwager: »Lieber Herr, ich bin betrübt, denn ich habe geträumt, es sprach einer zu mir: >Du sollst die Stadt mit deinen zwei Söhnen Faustinus und Faustus verlassen, und in ein fremdes Land fahren, bis ich dich wieder herbei rufe. Tust du das nicht, so musst du mit deinen Söhnen sterben.< Darum bitte ich dich, lieber Herr, dass du mir erlaubst, zu fahren.« Da erschrak der Herr sehr, und ließ sie über Meer fahren in die Stadt Athenis, und beschaffte einen Schiff und gutes Geleit. Dann fuhr die Frau mit den zwei Söhnen hin, und den dritten Sohn, der fünf Jahre alte Clemens, ließ sie bei dem Vater. Sie war froh, als sie von ihrem Schwager ging.

Als sie im Wasser schifften, kam ein riesiger Sturmwind, der das Schiff so stark stieß, dass es auseinander brach, und viele Menschen ertranken. Doch die Frau stand unter der Gnade Gottes, denn das Wasser trug sie empor. Dennoch litt sie sehr um ihre Kinder, weshalb sie vor großer Betrübnis ihre Hände an einen Stein schlug. Die Leute die a waren trösteten sie. Dann sprach eine junge Frau zu ihr: »Benimm dich gut, denn wir leiden hier für diejenigen, die Ewige Freude erfahren. Ich hatte einen Mann, der mich liebte, sowie ich ihn, doch er ertrank im Meer. Das quält mich so, dass ich nie wieder einen Mann nehmen will, mich mit Arbeit ernähren will.«

Danach führte die junge Frau Macidiana mit sich heim, und beide arbeiteten mit ihren Händen um ihre Nahrung. Aber Macidiana hatte ihre Hände zerschlagen, wodurch sie erlahmten, aber die junge Frau half ihr. Kurze Zeit später erkrankte die Witwe stark, so dass sie nicht aus dem Bett konnte, und auch nicht arbeiten konnte. Macidiana ging nun von Haus zu Haus und bettelte um Brot.

Da sie schon ein Jahr weg gewesen war, sendete Faustinus Boten aus, damit sie nachsahen, wie es ihr und den Kindern ginge. Der Boten kehret keiner herwieder. Da sendet er andere Boten, die blieben lang aus. Da nun die Boten heim kamen, sprachen sie: »Es weiß niemand von deiner Frauen, noch von deinen Kindern zu sagen. « Das war ihm leid, und gedacht: Ich will meine Frau und meine Kinder selber suchen! Und befahl seinen Sohn Clemens und sein Gut seinen Freunden, und fuhr aus und wollt sie suchen. Da er auf das Meer kam, da ward eine große Ungestümigkeit auf dem Meer, und schlug ihn der Wind also fern, daß er nicht herwieder kam.

Da sie nun ein Jahr weg gewesen war, sendete Faustinus Boten aus, damit sie sähen, wie es ihr und den Kindern ginge. Aber keiner der Boten kehrte zurück. Faustinus sendete andere Boten, die lange Zeit weg blieben. Als die Boten heim kamen, verkündeten sie: »Es weiß niemand von deiner Frau, noch von deinen Kindern. « Das peinigte ihn, und er dachte: Ich will meine Frau und meine Kinder selbst suchen! Er verließ seinen Sohn Clemens und hinterließ sein Gut bei seinen Freunden, und fuhr aus und wollte seine Frau suchen. Als er auf das Meer kam, kam ein großes Unwetter, und der Wind schlug ihn so fern, dass er nicht wieder kam.

Nun war sein Sohn Clemens zwanzig Jahre alt geworden, aber er hörte weder vom Vater, noch von der Mutter, noch von den Brüdern. Dazu war Clemens ein Heid, und lernte die heidnische Lehre so gut, dass man ihn Meister nannte. Hätte er nur von seiner Lehre gelernt, dass die Seele unsterblich ist! Danach kam Barnabas nach Rom und predigte den christlichen Glauben. Darauf sagte Clemens zu ihm: »Wenn du ein Meister bist, unterrichte mich! Warum hat die Mücke sechs Füße und zwei Flügel, dass sie noch so weit fliegen kann, aber so klein ist; und der große Elefant hat vier Beine und keinen Flügel?« Barnabas antwortete: »Es ist berechtigt, dass Ihr das nicht wisst, weil Ihr keinen rechten Glauben an Gott habt, der mit seiner Gewalt alle Dinge zustande bringt, und die Kreaturen zu seinem Lob erschafft. Erkennet Ihr aber den Schöpfer, so erkennet Ihr auch die Geschöpfe.« Er erzählte ihm so viel vom christlichen Glauben, bis er sich zu Gott bekehrte.

Clemens befreite sich von seinem irdischen Vermögen und von der heidnischen Lehre und kam zu Petrus, einer der zwölf Boten, um sein Jünger zu werden. Sankt Petrus fragte, was für einen Glauben seine Freunde hätten. Clemens antwortete darauf: »Meine Mutter und meine Brüder sind im Meer ertrunken und schon lange tot.« Das tat Sankt Petrus sehr leid.

Nun gab es einen Zauberer namens Simons, der zwei Jünger hatte, Aquila und Niceta. Diese bemerkten jedoch, dass ihr Meister ein Gaukler war. Sie wollten nicht mehr bei ihm sein, und kamen auch zu Sankt Petrus. Durch Fügung Gottes kamen alle auf die Insel, in der Macidiana war. So kam Sankt Clemens' Mutter zu Sank Peter und bat ihn um eine kleine Spende. Er sagte: »Du solltest arbeiten, denn du hast einen starken Leib.« Die Frau schämte sie sich sehr und sagte: »Ich habe keine Kraft in meinen Händen.« Und weinte und sagte: »Ich wünschte, ich hätte mich ertrunken.« Sankt Peter sagte darauf: »Weißt du denn nicht dass derjenige ewige Pein hat, der sich selber tötet?« Sie antwortete: »Wenn ich mir sicher sein könnte, dass ein anderes Leben nach diesem Leben wäre, würde ich mich umbringen, um meine Kinder zu sehen, die mir ertrunken sind.« 

Und sie erzählte alles, was ihr und ihren Kindern passiert war. Sankt Peter sagte: »Ich habe einen Jünger namens Clemens, der die selbe Geschichte erzählte.« Sofort erfüllte sich ihr Herz mit großer Freude, und sie fiel weinend vor Sankt Petrus und sagte: »Zeig mir mein liebes Kind!« Petrus antwortete: »Er ist in einem Schiff, behalte Abstand zu ihm, und ich werde dich zu ihm bringen« Das versprach sie ihm. Dann führte er sie zu dem Schiff, und sie freute sich so sehr, dass sie ihr Versprechen brach, und ihr liebes Kind mit Freuden umarmte. Daraufhin stieß er sie von sich ab und sagte: »Wer hat die törichte Frau zu mir gebracht?« Petrus antwortete: »Stoß deine Mutter nicht von dir!« 

Da erkannte er sie wieder, sie weinten vor Freude, und Petrus machte die Frau gesund. Dann sagte sie: »Lieber Sohn, wie geht es deinem Vater?« Er antwortete: »Ich dachte, er wäre tot.« Sie seufzte und litt. Dann kamen Aquila und Niceta, und wunderten sich, dass die Frau mit Sankt Petrus redete. Clemens sagte: »Ich habe meine liebe Mutter gefunden.« Danach erzählte Sankt Peter allen von der Mutter und den Kindern, und wie sie ihre Söhne Faustinus und Faustus verloren hatte. Dann wurden sie glücklich und sagten: »Wir sind genau diese zwei Söhne. « Die Mutter antwortete fröhlich: »Wie kam ihr von dem gebrochenen Schiff davon?« Sie erzählten: »Wir hingen an einem Brett, dann halfen uns Leute heraus, nannten uns um und verkauften uns an einer reichen Frau, diese zog uns, statt ihre Kinder auf. Später wurden wir Jünger von Simon den Zauberer. Als wir erfuhren, dass er ein Gaukler ist, kamen wir zu Sankt Peter. Nun sind wir seine Jünger und beten.«

Ein alter Mann kam dazu und sprach: »Warum betet ihr? Ihr betet umsonst und bittet Gott, dass er euch hilft. Das wird nicht geschehen, denn niemand hat mehr Glück, als ihm bestimmt ist. « Daraufhin sah ihn Clemens fest an, denn es war ihm nicht bewusst, dass er ihn schon mal gesehen hatte. Folglich stritten Sankt Peter und seine Jünger mit dem alten Mann und sagten: »Uns hat Gott fünf Sinne gegeben, nach denen wir uns richten sollten.« Dann nannte Aquila den alten Mann Vater, woraufhin Aquila von seinem Bruder Niceta zurechtgewiesen wurde. Nioeta sprach zu dem alten Mann: »Nimm es mir nicht übel, dass ich mit meinen Bruder geschimpft habe, weil er dich Vater nannte; denn wir sollen niemand Vater nennen, der einem anderen Glauben folgt.« Daraufhin lachte Sankt Peter und sagte: »Du hast deinen Bruder gestraft, weil er den alten Mann Vater nannte, doch du hast ihn selber Vater genannt.« Er sagte dazu: »Ich habe es getan ohne sein Tun.« 

Dann sprach der alte Mann: »Ich muss das jetzt sagen, ich glaube, dass diese Zeit selig und doch unselig ist. Ich war ein reicher Mann in Rom und hatte eine schöne Frau und schöne Kinder. Dann geschah ein Unglück, und meine Frau fiel in Unkeuschheit und ertrank danach im Meer. Mein Bruder erzählte mir sie wollte mit ihm schlafen, doch da er es nicht wollte, schlief sie mit einem Knecht. Danach benutzte sie einen Traum als Ausrede um von mir weg zu kommen, und fuhr mit unseren zwei Kindern auf das Meer und starb. Dies war eine unselige Zeit, denn wäre es eine selige Zeit gewesen, so wäre das nicht passiert.« Als die Brüder das hörten, verstanden sie, dass er ihr Vater war, und wurden froh und wollten ihn umfangen. Doch Sankt Peter winkte ihnen heimlich, und sprach zu dem alten Mann: »Wenn ich dich deine Frau und deine Kinder sehen lasse, wirst du dann von dem falschen Glauben ablassen, den du bis jetzt gehabt hast?« Er antwortete: »Solange du mir meine Frau und meine Kinder nicht zeigst, werde ich nicht von dem Glauben lassen, dass ich sie in der unseligen Zeit genommen hab.« Sankt Peter sagte: »Werde dir bewusst, dass die Zeit nicht schuld ist und dass du nicht betrogen wurdest. Sieh mal, wie Gott deine Kinder erzogen hat. Sieh, das ist Clemens, und das sind seine Brüder Faustinus und Faustus.« Nun waren alle glücklich, und der Vater sagte: »Weiß niemand, wo die Mutter ist?« Dann kam auch sie und sagte: »Macht mir Platz, und lasst mich meinen lieben Mann sehen. « Sie umfing ihn, und dann umarmten sich alle fröhlich. Und er war auch zu christlichem Glauben bekehrt und folgte Sankt Peter.

Danach kam Sankt Petrus nach Rom, mit dem Wissen, dass er dort sterben würde. Also machte er Sankt Clemens zu seinem Nachfolger als Papst, damit er den Christenglauben verbreitete. Sankt Peter starb, und Sankt Clemens wurde für neun Jahre Priester. Er lebte tugendhaft. Christen, Heiden und Juden mochten ihn und hörten seine Predigt gern an; denn seine Reden waren süß, und wenn er ein Kind taufte, ging er so lieb mit ihm um, wie ein Vater mit seinem Kind.

Nun war ein Mann namens Sisinus in der Stadt, der eine Frau hatte, die Theodora hieß. Diese wurde von Sankt Clemens zum christlichen Glauben bekehrt. Als der Mann davon Luft bekam, erschrak er, und wurde zornig. Er ging heimlich zu der Kirche mit der Absicht seine Frau zu töten. Sankt Clemens sah ihn und merkte es. Das machte ihn wütend und er betete Gott an. Dann war Sisinius blind und taub, und sagte seinem Knecht: »Ich kann weder hören, noch sehen.« Dann wollten sie ihn hinaus führen, aber fanden die Tür nicht. Nachdem Theodora ihr Gebet zu Gott gesprochen hatte, fanden sie die Tür und führten ihn heim. Theodora bat Sankt Clemens, mit ihr heim zu gehen und ihren Mann wieder sehen und hören lassen. Das tat er.

Sisinus war jedoch immer noch nicht überzeugt von dem Glauben an Christus, und sagte: »Sieht wie der böse Mann Sankt Clemens mich und meine Frau mit Zauberei verwandeln kann!« Wütend befahl er, sie an einer Säule zu binden. Die Knechte banden Steine und Holz an die Säulen, die sie in den Bergen fanden, und dachten, sie würden Sankt Clemens und die würdige Priesterschaft anbinden. Sankt Clemens sagte zu Sisinio: »Nun sieh mal, wie groß das Gericht Gottes ist! Deine Götter sind Holz und Steine, die du anstatt mich angebunden hast.« Sisinius glaubte fälschlicherweise Sankt Clemens und die Priester seien angebunden, und sagte: »Ich habe dich gefangen und werde dich töten, damit ich und meine Frau Frieden von dir haben.« Clemens empfiehl Theodora: »Du solltest Gott ernsthaft darum bitten, dass er deinen Mann bekehrt.« Das tat sie, und in ihrem Gebet erschien ihr Sankt Peter und sprach zu ihr: »Frau, benimm dich gut, dein Mann wird bekehrt. « Damit verschwand er. Daraufhin ging Sisinius zu seiner Frau und sagte: »Ich bin bis jetzt mit falscher Lehre betrogen worden. Darum bete für mich, denn ich glaub an Jesus Christus und will mich taufen lassen.«

Sie schickte ihn zu Sankt Clemens, dieser war froh und erzählte ihm viel von Gott. Er taufte ihn zusammen mit dreihundert Menschen. Das machte die Römer zornig, und der Kaiser berat sich mit einen Vogt, der Clemens zu sich rief, und ihn sagte, er solle sich von seinem Glauben trennen. Das wollte er nicht tun. Somit wurde er auf einer Insel der Stadt Cherfona verbannt. Viele Christen folgten ihm. Die Römer hatten die Absicht, sie dort sterben zu lassen. Als Römer in der Stadt ankamen, fanden sie zwei getaufte Christen. Sie erfreuten sich, ehrten sie und gingen ihnen entgegen. Es tat ihnen leid, dass man sie vertrieben hatte. Sankt Clemens sagte: »Liebe Brüder, benimmt euch gut, denn Unser Herr Christus hat mich zu euch gesendet, damit ich mit euch leide; das werden wir gerne tun.« Sie beklagten, sie hätten kein Wasser in der Stadt und müssten es sechs Meilen weit auf ihren Rücken tragen. Dann sprach er zu ihnen: »Liebe Brüder, lass uns Gott bitten, dass er uns versorge; denn er verlässt seine Diener nicht.« Dann knieten sie alle nieder und beteten mit Andacht. Nun bewirkte Gott ein großes Wunder um seines lieben Dieners Willen. Denn es kam ein Lamm und zeigte ihnen eine Stelle mit dem rechten Fuß, doch niemand sah es, außer Sankt Clemens. Er sagte: »Grabt da ein, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!« Da gruben sie in die Erde und fanden kein Wasser; denn Gott wollte Sankt Clemens die Ehre lassen. Als letztes grub Sankt Clemens ein, und Wasser kam aus einem reichen Ursprung. Dann wurden sie so froh, und dankten Gott. Noch am selben Tag ließen sich gut fünfhundert Menschen von Sankt Clemens taufen. Sie zerbrachen auch die Tempel der Abgötter, und bauten stattdessen Kirchen dem Herrn zu Lob, und dienten ihm mit Fleiß.

Drei Jahre später sendete der Kaiser Trajanus einen Herzog aus, damit er alle tötet, die an Christus glaubten. Der Herzog fing Sankt Clemens und befiehl, ihm einen Stein am Hals zu hängen und ihn ins Meer zu werfen und zu ertränken. Somit flog seine Seele zum Himmel. Seine Jünger litten, da sie ihn verloren hatten, und baten Gott ernsthaft, dass er ihnen zeige, wo sein heiliger Leichnam sei. Dann entwich das Meer, sodass nur Sand übrig blieb; und sie sahen, dass die Engel einen schönen Tempel aus Marmelsteinen und einen schönen Sarg gemacht hatten. Darin lag der heilige Leichnam und der Stein, der ihm an den Hals gebunden war. Die Jünger wollten den Leichnahm an einem anderen Ort bringen. Doch Gott teilte ihnen mit, ihn in der Wohnung zu lassen, die er und die lieben Engel ihm gemacht hatten. Dann ließen sie ihn da und dankten Gott für seine Gnaden. Danach wich das Wasser jedes Jahr an Sankt Clemens Tag, sodass die Menschen zu der Kirche gehen konnten um Gott und den lieben Heiligen zu ehren.