Tägliche Lesung Sivananda August 02: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 153: | Zeile 153: | ||
desto größer die Gnade. | desto größer die Gnade. | ||
In Zeiten der Not und des Kampfes | In Zeiten der Not und des Kampfes wird Gott euch die nötige Kraft und | ||
inneren Frieden geben, um sie durchzustehen - das ist seine Gnade. | inneren Frieden geben, um sie durchzustehen - das ist seine Gnade. | ||
Beständiges Denken an den Herrn, beständige Rezitation seines Namens, wird | Beständiges Denken an den Herrn, beständige Rezitation seines Namens, wird | ||
euer Herz mit sattva (Reinheit) und immenser Stärke und Frieden füllen, um den | euer Herz mit sattva (Reinheit) und immenser Stärke und Frieden füllen, um den | ||
beschwerlichsten Umständen mit vollkommener Ruhe und Gelassenheit zu begegnen. | beschwerlichsten Umständen, mit vollkommener Ruhe und Gelassenheit zu begegnen. | ||
Habt vollendeten Glauben an Gott. Gebt euch ihm hin. Übergebt euch Seiner | Habt vollendeten Glauben an Gott. Gebt euch ihm hin. Übergebt euch Seiner | ||
Zeile 164: | Zeile 164: | ||
um eure Gesundheit - er wird für euch sorgen. Ihr werdet in der Fülle leben. | um eure Gesundheit - er wird für euch sorgen. Ihr werdet in der Fülle leben. | ||
Ihr werdet über gewaltige Stärke und wundervolle Gesundheit verfügen. | Ihr werdet über gewaltige Stärke und wundervolle Gesundheit verfügen. | ||
==Siehe auch== | |||
[[Kategorie: Inspiration]] | |||
==31.08.02 ENTWICKELT EURE HERZEN== | ==31.08.02 ENTWICKELT EURE HERZEN== |
Version vom 3. März 2023, 07:22 Uhr
Auf dieser Seite sind Inspirationen von Swami Sivananda gesammelt, die aus sehr verschiedenen Quellen stammen. Diese wurden bereits im August 2002 als "Gedanken zur täglichen Inspiration" veröffentlicht. Leider sind viele Texte nicht mehr vorhanden. Diese Tage fehlen.
01.08.02 NUTZEN DES NICHT-BEGEHRENS
Parigraha ist das fünfte Glied des yama (Selbstbeherrschung). Parigraha ist das Begehren oder die Gier, Sinnesobjekte zu besitzen und sich ihrer zu erfreuen. Aparigraha ist das Gegenteil von parigraha. Das ist Nicht-Begehren oder Nicht-Akzeptieren von Geschenken; es ist die Abwesenheit des Verlangens zu besitzen und sich an Sinnesobjekten zu erfreuen. Es ist ein geistiger Zustand (bhava), in welchem die sinnliche Begierde tot ist. Parigraha führt zu der Bemühung, Dinge zu erhalten, zur Angst vor Verlust, zur Sorge um Verlust, zu Hass, Ärger, Unaufrichtigkeit, Stehlen, etc. Aparigraha macht alle diesen Fehlern ein Ende und verleiht Frieden, Zufriedenheit und Genugtuung.
Aparigraha ist in der Tat eine Hilfe in der Praxis von ahimsa (Gewaltlosigkeit), satyam (Wahrheit) und asteyam (Nicht-Stehlen). Wenn die Begierde nicht befriedigt wird, werdet ihr ärgerlich, ihr hasst den Menschen, der euch im Wege steht, die Dinge, die ihr begehrt, zu erlangen und zu besitzen. Ihr verletzt ihn auf unterschiedlichste Weise; ihr sprecht die Unwahrheit; ihr beginnt, Dinge zu stehlen. Der Geist ist immer in einem Zustand der Aufregung, Ruhelosigkeit, des Missvergnügens und der Unzufriedenheit. Aparigraha beseitigt all diese Defekte. Mithya drsti (Erkennen der Unwahrheit in Objekten), dosa drsti (Erkennen der Mängel in ihnen), vairagya (Leidenschaftslosigkeit), Unterscheidungsvermögen, dama (Kontrolle der Sinne) und pratyahara (Zurückziehen der Sinne) sind Hilfen in der Praxis von aparigraha. Aparigraha ist das gemeinsame Fundament aller yogas, so wie dhyana (Meditation) der gemeinsame Treffpunkt aller yogas ist. Es ist eine Tugend, die nicht nur von Aspiranten (des Yoga; d.Ü.) praktiziert werden sollte, sondern von allen Menschen in der Welt.
Der, der keinen Glauben in die Gnade des Herrn und in die Äußerung Lord Krishnas in der Gita: "Ich garantiere das Wohlergehen des devotees (Verehrender), der ständig an mich denkt", hat, ein solcher wird nicht aparigraha praktizieren. Die Praxis von aparigraha bringt wundervollen Nutzen hervor. Sie beseitigt auf einen Streich Furcht, Anhaftung, Enttäuschung, Beklemmung, Aufregung, Ruhelosigkeit, Hass, Eifersucht, Ärger, Lust, Gier, Kummer, Sorgen, Verzweiflung und Depression. Praktiziert deshalb aparigraha und werdet zu einem dynamischen yogi.
03.08.02 HÖCHSTER FRIEDEN IST EUER ZIEL
Jeder Mensch in der Welt ist ruhelos und strebt nach irgendetwas. Was es ist, weiß er meist nicht. In der Durchführung von ambitionierten Projekten sucht er die Ruhe zu finden, von der er fühlt, dass er sie braucht - aber er entdeckt, dass die weltliche Größe, wenn gesichert, ein Fallstrick und eine Täuschung ist. Er findet keinerlei wirkliches Glück oder Frieden in ihr. Er erlangt akademische Grade, Titel, Ehrungen, Macht, Name und Ruhm. Er heiratet, zeugt Kinder, er bekommt alles, von dem er sich erhoffte, dass es ihn glücklich machen würde. Aber er findet keine Ruhe. Fromme Männer, Heilige und Weise erklären, dass diese Ruhelosigkeit eines jeden Menschen, dieser Zustand der Unzufriedenheit, des Missvergnügens und der Unbehaglichkeit, des Sich unbehaglich Fühlens mit sich selbst und dem Umfeld, ausschließlich aufgrund des Verlustes der Kameradschaft mit dem Partner der Seele, mit Gott, existiert.
Frieden ist bedingungslose Klarheit und Ruhe, in welcher alle geistigen Modifikationen, Gedanken, Vorstellungen, Launen, Fantasien, Stimmungen, Antriebe und Emotionen, Instinkte etc., gänzlich vergehen und wo die individuelle Seele in ihrer eigenen angeborenen, unverfälschten Herrlichkeit ruht, in einem glatten, ruhigen Zustand. Es ist gewiss nicht der befristete Zustand der geistigen Ruhe, von der weltliche Leute in der Umgangssprache reden, wenn sie sich für eine kurze Zeit der Ruhe in einen alleinstehenden Bungalow in einem Wald zurückziehen. Frieden ist der vierte Zustand des Überbewusstseins. Es ist das Reich höchster Glückseligkeit, ewigen Lebens und ewigen Sonnenscheins, wo Sorgen, Beunruhigung, Beklemmungen und Ängste, die die Seele hier peinigen, sich nicht wagen, einzutreten; wo alle Unterscheidungen nach Kaste, Glauben oder Hautfarbe zusammen verschwinden in der einen Umarmung der göttlichen Liebe und wo Wünsche und Sehnsüchte ihre vollständige Sättigung erfahren.
Frieden ist innen. Sucht nach ihm in den Kammern eures Herzens, indem ihr fokussierte Konzentration und Meditation ausübt. Wenn ihr dort keinen Frieden findet, werdet ihr ihn nirgendwo anders finden. Erinnert euch, liebe Freunde, dass das Ziel des Lebens die Erlangung von Frieden und nicht das Erreichen von Macht, Ruhm und Reichtum, ist.
Verlangen ist der größte Feind des Friedens. Für den, der keine Konzentration hat, gibt es keinen Frieden. Für die Nicht-Friedfertigen gibt es keine Fröhlichkeit. In diesem höchsten Frieden verschwinden alle Schmerzen, alle Sorgen, Nöte und Trübsal für immer.
Der Frieden der Ewigkeit liegt denen nahe, die sich selbst kennen, die abgetrennt sind von Verlangen und Leidenschaft und die ihre Natur und Gedanken unterworfen haben. Der Mensch, der mit höchstem Glauben ausgestattet ist und der Meisterschaft über seine Sinne erlangt hat, findet schnell zu höchstem Frieden.
06.08.02 STUDIERT DIE SCHRIFTEN
Svadhyaya ist das Studium der (heiligen) Schriften und der von verwirklichten Weisen geschriebenen Bücher. Es ist eines der Glieder der niyama (Disziplin) im raja yoga. Svadhyaya ist auch das Nachforschen in die Natur des atman (das Selbst), oder die Frage: "Wer bin ich?". Es ist auch das Rezitieren von mantras (heiligen Formeln). Svadhyaya ist indirektes satsanga, wenn ihr keinen direkten, positiven satsanga mit mahatmas (Gesellschaft mit Heiligen) haben könnt. Svadhyaya klärt alle Zweifel, es stärkt den wankelmütigen Glauben, es verursacht starke Sehnsucht oder Aspiration nach Befreiung, es gibt Mut und Erleuchtung, es legt vor euch eine Liste von Heiligen, die den Weg gegangen sind, begegnet und beseitigt Schwierigkeiten und ermuntert euch, indem es euch Hoffnung und Kraft verleiht. Es füllt den Geist mit satva (Reinheit). Es inspiriert und erhebt den Geist. Es hilft der Konzentration und der Meditation. Es schneidet neue, satvische Furchen (in den Geist) und lässt den Geist in diesen Furchen laufen.
Svadhyaya ist das tägliche Studium religiöser Schriften. Es ist tägliches parayana (Studium) heiliger Bücher. Es ist das vierte anga (Glied) des raja yoga niyama. Es inspiriert und erhebt den Geist zu spirituellen Höhen. Es klärt Zweifel. Es sondert unheilige Vorstellungen aus und schneidet neue spirituelle Furchen, in denen der Geist entlanglaufen kann. Es reduziert das Umherwandern des Geistes (viksepa). Es hilft der Konzentration. Es bildet eine Art des niederen (savikalpa) samadhi (Überbewusstsein). Es dient dem Zweck einer Weidefläche, auf der der Geist grasen kann. Wenn ihr die heiligen Bücher studiert, seid ihr im Einklang mit den Autoren, die verwirklichte Seelen sind; ihr zieht Inspiration daraus und werdet ekstatisch.
Japa ist in diesem modernen Zeitalter die Beste aller spirituellen Praktiken. Es ist auch die Einfachste. Allein der göttliche Name wird euch allen Erfolg schenken und euch die höchsten spirituellen Errungenschaften verleihen. Der Sucher nach der Wahrheit verwirklicht das höchste Ziel allein durch japa oder der Rezitation des Namens des Herrn. Die Wiederholung des Namens des Herrn ist eine sichere Medizin für die Krankheit von Geburt und Tod.
Japa eines mantras kann dem Praktizierenden die Verwirklichung seines höchsten Zieles selbst dann geben, wenn er keine Kenntnis über die Bedeutung des mantras hat. In dem Namen Gottes (dem mantra) befindet sich eine unbeschreibliche Kraft. Wenn ihr ihn voller Konzentration auf seine Bedeutung wiederholt, werdet ihr schnell Gottverwirklichung erlangen.
11.08.02 SELBSTHINGABE - WAHR UND FALSCH
Selbsthingabe ist ein sicherer Weg zur Gottverwirklichung. Gebt euch selbst und all eure Habseligkeiten zu Füßen des Höchsten hin. Lebt ein Leben der Göttlichkeit. Denkt, dass nichts euch gehört, sondern dass alles Gott gehört - Das ist Hingabe an Gott. Gebt eure Vollmacht an Gott; lasst Ihn tun, was immer Er will. Ihr werdet keine Angst und keine Sorge kennen. Ihr werdet voller Frieden sein.
Hingabe beinhaltet intensive Liebe und Glauben. Sie muss vollständig sein - das gesamte Wesen muss dem Herrn hingegeben werden - Geist, Intellekt, chitta und Selbstsucht. Wünsche und Selbstsucht sind die zwei großen Hindernisse der Selbsthingabe.
Wenn der Geist sagt: "Ich bin dein, O Herr"; wenn das Ego sagt: "Ich muss ein Richter des Obersten Gerichtshofes werden"; wenn der Intellekt sagt: "Ich bin ein großer devotee (Anhänger)"; wenn das citta sagt: "Ich muss siddhis (übernatürliche Kräfte) erlangen", macht das alles noch lange keine vollständige, uneingeschränkte Hingabe aus. Das ist nur Betrug am Herrn, dem inneren Führer und Zeugen.
Nachdem ihr euch dem Herrn hingegeben habt, solltet ihr nicht murren oder gereizt und wütend sein, wenn irgendwelche Schwierigkeiten auftauchen. Ihr solltet euch nicht beim Herrn beschweren: "O Herr, du hast keine Augen. Du hast kein Mitleid." Wenn ihr euch beklagt, hat eure Hingabe keine Bedeutung.
Durch Hingabe vertieft der devotee sich in die ewige Essenz. Ihr könnt euch beim Herrn nur durch Selbsthingabe beliebt machen. Je größer die Hingabe, desto größer die Gnade.
In Zeiten der Not und des Kampfes wird Gott euch die nötige Kraft und inneren Frieden geben, um sie durchzustehen - das ist seine Gnade. Beständiges Denken an den Herrn, beständige Rezitation seines Namens, wird euer Herz mit sattva (Reinheit) und immenser Stärke und Frieden füllen, um den beschwerlichsten Umständen, mit vollkommener Ruhe und Gelassenheit zu begegnen.
Habt vollendeten Glauben an Gott. Gebt euch ihm hin. Übergebt euch Seiner liebenden Fürsorge - tut dies mit ganzem Herzen und ganzem Geist, mit vollkommenem Vertrauen und Glauben. Sorgt euch nicht um die Zukunft, um Geld, um eure Gesundheit - er wird für euch sorgen. Ihr werdet in der Fülle leben. Ihr werdet über gewaltige Stärke und wundervolle Gesundheit verfügen.
Siehe auch
31.08.02 ENTWICKELT EURE HERZEN
Ihr müsst einen reinen Geist haben, wenn ihr das Selbst verwirklichen möchtet. Ehe der Geist nicht freigelassen wurde, bevor der Geist nicht alle Wünsche, Begierden, Sorgen, Täuschungen, Stolz, Sinneslust, Anhaftungen, Zu- und Abneigungen verworfen hat, kann er nicht den Bereich höchsten Friedens betreten.
Der Geist wird mit einem Garten verglichen. So wie ihr in einem Garten schöne Blumen und gute Früchte kultivieren könnt, indem ihr das Land pflügt und düngt, Unkräuter und Dornen entfernt und die Pflanzen und Bäume wässert - genauso könnt ihr auch die Blume der Hingabe in dem Garten eures Geistes kultivieren, indem ihr die Unreinheiten des Geistes (wie z.B. Sinneslust, Ärger, Gier, Täuschung, Stolz, etc.) beseitigt und ihn mit göttlichen Gedanken wässert.
Unkräuter und Dornen wachsen während der Regenzeit und verschwinden dann wieder im Sommer. Aber ihre Samen verbleiben im Boden und sobald es einen Regenschauer gibt, fangen die Samen an zu keimen und zu sprossen. Ebenso manifestieren sich die vrttis (Modifikationen des Geistes) an der Oberfläche des Bewusstseins, verschwinden dann und nehmen einen subtilen Samenzustand in der Form von samskaras oder Eindrücken an. Die samskaras werden wieder zu vrttis, entweder durch innere oder durch äußere Stimulanz.
Wenn ihr den Garten sauber halten möchtet, werdet ihr nicht nur die Unkräuter entfernen müssen, sondern auch die Samen, die im Boden liegen und die ansonsten schließlich keimen würden, werden sie nicht beseitigt. Genauso müsst ihr, wenn ihr in einen überbewussten Zustand gelangen möchtet, nicht nur die großen Wellen des Geistes zerstören, sondern auch die Eindrücke, die den Samen von Geburt und Tod in sich tragen.
Diejenigen, die die Unreinheiten des Geistes durch japa (Wiederholung des Namens Gottes), Dienst, Wohltätigkeit, pranayama (yogisches Atmen), etc., entfernt haben, werden in die Meditation eingehen, sobald sie sich hierfür hinsetzen. Der reine, reife Geist brennt sofort im Feuer der Meditation.
Ohne die Hilfe der Meditation könnt ihr kein Wissen über das Selbst erlangen. Ohne ihre Hilfe könnt ihr nicht in den göttlichen Zustand hineinwachsen. Ohne sie könnt ihr euch nicht aus den Fesseln des Geistes befreien und Unsterblichkeit erlangen. Zerreißt den Schleier, der die Seele verdeckt, indem ihr regelmäßig Meditation praktiziert.
Selbstverwirklichung ist das Ziel des Lebens. Die Mittel dazu sind das Führen eines ethischen Lebens und unaufhörliche Meditation. Spirituelle Pflichten sind wesentlich wichtiger als weltliche Pflichten. Lebt, um Gott zu suchen. Lebt, um der Menschheit zu dienen. Erfüllt den Willen Gottes. Ihr werdet gesegnet sein. Ihr werdet glücklich sein.