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| '''Der nachfolgende Text ist dem Buch "Indische Mythen und Symbole - Schlüssel zur Formenwelt des Göttlichen" des Indologen [[Heinrich Zimmer]] entnommen (Originaltitel "Myths and Symbols in Indian Art and Civilization", Bollingen Foundation Inc., New York). Übersetzung aus dem Englischen von Ernst Wilhelm Eschmann, Eugen Diederichs Verlag, München 1981, 5. Aufl. 1993'''
| | #weiterleitung[[Göttin]] |
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| ==Indische Mythen und Symbole - Kapitel 5: Die Göttin==
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| ===Teil 1: Die Entstehung der Göttin===
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| Die Legende von Kirttimukha zeigt uns, wie die gewaltsame Erregung eines Gottes in Form eines selbständigen Ungeheuers herausprojiziert oder externalisiert werden kann. Von solchen [[Erscheinung]]en überquillt es in den mythologischen Annalen Indiens. [[Shiva]]s zerstörerische [[Gewalt]] ist rings um ihn herum in der Horde seiner zornvollen »Heerschar« niedergeschlagen, einem Schwarm kleinerer Shivas, die als »[[Rudra]]s« nach der vedischen Bezeichnung des Gottes bekannt sind. Die Wut [[Devi]]s, der Höchsten Göttin, kann als verschlingender [[Löwe]] oder Tiger projeziert werden. Eine Râjputmalerei des 17. Jh. zeigt sie als schwarze Dämonin, im menschenzerstörenden [[Zorn]] über ein Schlachtfeld dahingeifernd. Es handelt sich hier um eine Materialisation des vernichtenden Aspektes der Weltenmutter. Auf gleiche Weise kann sich ein Fluch personifizieren. Nach einer berühmten Mythe, die sich in Indien unter den nachvedischen [[Brahmane|brahmanischen]] Theologen entwickelte, machte sich der König der Götter, [[Indra]], einer schrecklichen [[Sünde]] schuldig, als er den gliedlosen Drachen [[Vritra]] erschlug, um die [[Wasser]] des Kosmos aus seinen Schlingen zu lösen. Indem sie die Götter und Titanen unter die Angehörigen der Brahmanenkaste rechneten, behaupteten die späteren Kommentatoren, daß Indra mit der Vernichtung Vritras sich des abscheulichsten aller überhaupt möglichen Verbrechen schuldig gemacht
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| hätte, nämlich der Tötung eines Brahmanen. Ein Mythos entstand, der den Gott-Helden durch einen unversöhnlichen weiblichen Oger verfolgt zeigt, der den Fluch seines Verbrechens verkörpert.
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