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Die '''Veden''', abgeleitet von '''Veda''' ([[Sanskrit]], m., वेद, veda, wörtl.: "Wissen") sind die '''Heiligen Schriften''' aus der Tradition des [[Hinduismus]].
==Vedische Schriften==


Ihre Texte sind zum größten Teil überlieferte Offenbarungen an die [[Rishi]]s (Weisen). Die vedischen Schriften wurden etwa im 5. Jahrhundert nach Christus niedergeschrieben und waren lange Zeit auserwählten Schülern vorbehalten. Ähnlich den [[Mantra]]s werden die vedischen Schriften bis heute in heiligen Ritualen und [[Sattsang]]s rezitiert. Daher wurden sie immer sehr sorgfältig und wortgenau rezitiert und weiter gegeben. Bis heute gibt es [[Brahmanen]], die die vedischen Schriften auswendig vollständig im Kopf haben.  
Die '''Veden''', abgeleitet von '''Veda''' ([[Sanskrit]], m., वेद, veda, wörtl.: "Wissen") sind die '''Heiligen Schriften''' aus der Tradition des [[Hinduismus]]. Sie bestehen aus den vier Teilen Rigveda, Samaveda, den weißen und den schwarzen Yajurveda und den Atharvaveda.
 
Die vedischen Schriften sind zum größten Teil überlieferte Offenbarungen an die [[Rishi]]s (Weisen). Sie wurden etwa im 5. Jahrhundert nach Christus niedergeschrieben und waren lange Zeit auserwählten Schülern vorbehalten. Ähnlich den [[Mantra]]s werden die vedischen Schriften bis heute in heiligen Ritualen und [[Sattsang]]s rezitiert. Daher wurden sie immer sehr sorgfältig und wortgenau rezitiert und weiter gegeben. Bis heute gibt es [[Brahmanen]], die die vedischen Schriften auswendig vollständig im Kopf haben.  


===Geschichte===
===Geschichte===


Die '''Veden''' enthalten mehrere, nacheinander entstandene Textschichten, die allerdings teilweise stark miteinander verworben sind und teilweise Texte aus anderen Teilen enthalten. Die älteste von ihnen, die '''Samhitas''' (Hymnen), entstanden um 1200 bis 900 v.Chr.. Zu ihnen gehören
Die '''Veden''' enthalten mehrere, nacheinander entstandene Textschichten, die allerdings teilweise stark miteinander verworben sind und teilweise Texte aus anderen Teilen enthalten.  
 
Die älteste von ihnen, die '''Samhitas''' (Hymnen), entstanden um 1200 bis 900 v.Chr.. Zu ihnen gehören


*das Rigveda-Samhita: Hymnen
*das Rigveda-Samhita(Rig Veda): enthält 1028 Hymnen in zehn Liederkreisen („Mandalas“), insgesamt über 10.000 Verse
*das Samaveda: Lieder
*das Samaveda(saman = "Melodie"): hauptsächlich umgeordnete Verse aus dem Rigveda
*das weiße und schwarze Yajurveda: Opferformeln
*das weiße und schwarze Yajurveda (krishna und shukla): Prosa, hauptsächlich [[Mantra]]s
*das Atharvaveda: magische Formeln
*das Atharvaveda: magische Formeln, Hymnen und [[Mantra]]s.


Um 800 bis 600 v. Chr. entstanden die die '''Brahmanas''' (Ritualtexte), darunter die bekanntesten:
Rigveda, Samaveda und Yajurveda zusammen bilden '''trayi vidya''', das dreifache Wissen, das später durch das Atharvaveda ergänzt wurde. Um 800 bis 600 v. Chr. entstanden die die '''Brahmanas''' (Texte für Opfer- und andere Rituale), darunter die bekanntesten:


*das Aitereya-Brahmana (aus der Rigveda)
*das Aitereya-Brahmana (aus der Rigveda)
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*das Taittiriya-Aranyaka (aus dem schwarzen Yajurveda)
*das Taittiriya-Aranyaka (aus dem schwarzen Yajurveda)


Etwa 700 bis 500 v. Chr. entstanden die '''Upanishaden''' (philosophische Lehren):
Aus den Jahren 700 bis 500 v. Chr. stammen die '''Upanishaden''' (philosophische Lehren):


* die Aitereya-Upanishad (Rigveda)
* die Aitereya-Upanishad (Rigveda)

Version vom 12. November 2009, 10:20 Uhr

Vedische Schriften

Die Veden, abgeleitet von Veda (Sanskrit, m., वेद, veda, wörtl.: "Wissen") sind die Heiligen Schriften aus der Tradition des Hinduismus. Sie bestehen aus den vier Teilen Rigveda, Samaveda, den weißen und den schwarzen Yajurveda und den Atharvaveda.

Die vedischen Schriften sind zum größten Teil überlieferte Offenbarungen an die Rishis (Weisen). Sie wurden etwa im 5. Jahrhundert nach Christus niedergeschrieben und waren lange Zeit auserwählten Schülern vorbehalten. Ähnlich den Mantras werden die vedischen Schriften bis heute in heiligen Ritualen und Sattsangs rezitiert. Daher wurden sie immer sehr sorgfältig und wortgenau rezitiert und weiter gegeben. Bis heute gibt es Brahmanen, die die vedischen Schriften auswendig vollständig im Kopf haben.

Geschichte

Die Veden enthalten mehrere, nacheinander entstandene Textschichten, die allerdings teilweise stark miteinander verworben sind und teilweise Texte aus anderen Teilen enthalten.

Die älteste von ihnen, die Samhitas (Hymnen), entstanden um 1200 bis 900 v.Chr.. Zu ihnen gehören

  • das Rigveda-Samhita(Rig Veda): enthält 1028 Hymnen in zehn Liederkreisen („Mandalas“), insgesamt über 10.000 Verse
  • das Samaveda(saman = "Melodie"): hauptsächlich umgeordnete Verse aus dem Rigveda
  • das weiße und schwarze Yajurveda (krishna und shukla): Prosa, hauptsächlich Mantras
  • das Atharvaveda: magische Formeln, Hymnen und Mantras.

Rigveda, Samaveda und Yajurveda zusammen bilden trayi vidya, das dreifache Wissen, das später durch das Atharvaveda ergänzt wurde. Um 800 bis 600 v. Chr. entstanden die die Brahmanas (Texte für Opfer- und andere Rituale), darunter die bekanntesten:

  • das Aitereya-Brahmana (aus der Rigveda)
  • das Shatapatha-Brahmana (aus dem weißen Yajurveda)

und etwas später die Aranyakas (Waldtexte), wie:

  • das Kaushitaki-Aranyaka (aus dem Rigveda)
  • das Taittiriya-Aranyaka (aus dem schwarzen Yajurveda)

Aus den Jahren 700 bis 500 v. Chr. stammen die Upanishaden (philosophische Lehren):

  • die Aitereya-Upanishad (Rigveda)
  • Chandogya-Upanishad (Samaveda)
  • Taittiriya-Upanishad (schwarzes Yajurveda)
  • Mundaka-Upanishad (Atharvaveda)