Kannappa Nayanar

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Kannappa Nayanar: Tinnanar, bekannt als Kannappar, war der Sohn von Nagan, dem König der Vyadhas (Jäger), in Uduppur, im Süden Indiens. König Nagan war ein großer Bhakta Lord Subrahmanyas.

Von Kindheit an wurde Tinnanar zum Jäger und Bogenschützen ausgebildet, und in der Blüte seines Lebens musste er die Regierungsgeschäfte übernehmen, die sein alter Vater ihm weitergab. Eines Tages ging Tinnanar mit einigen seiner Anhänger auf die Jagd. Während sie im Wald umherwanderten, trafen sie auf ein Schwein, das aus einem Netz floh. Sofort jagten sie das Schwein die Hügel hinauf und hinab. Nach einer langen Zeit tötete Tinnanar das Schwein und da sie aufgrund der langen Jagd sehr müde waren, trafen sie sofortige Vorbereitungen, das Fleisch des Tieres zu einer Mahlzeit zuzubereiten. Sie brachten es an einen anderen Ort am Kalahasti Hügel, der in der Nähe lag. Während sie auf den Hügel zugingen, schlug einer von Tinnanars Anhängern vor, Kudumi Thevar zu besuchen, die über den Hügel herrschende Gottheit, und so gingen sie weiter, zum Darsana mit der Gottheit des Hügels.

Während er den Hügel hinaufstieg, fühlte sich Tinnanar, als würde eine große Last, die bis eben noch auf ihm war, immer mehr nachlassen und er entschied sich, zum nahen Tempel zu gehen, Darsana mit dem Herrn dort zu haben und danach erst zu essen. Als er den Tempel erreichte, sah er zu seiner großen Freude einen Shiva Lingam. Beim Anblick Ishvaras verwandelte er sich in die Verkörperung von Liebe und Hingabe und Glück. Wie eine Mutter, die ihr lange vermisstes Kind endlich wiedersieht, überkam Tinnanar in ein tiefes Gefühl von göttlicher Ekstase und Prem. Ha! Welch grenzenlose und unaussprechliche und unendliche Freude und Heiterkeit er beim Anblick Lord Shivas hatte! Er begann zu weinen, schluchzen und vergoss Tränen der Freude und Liebe für den Herrn. Er vergaß alles, das Essen, seine Anhänger und sogar seinen eigenen Körper. Er empfand tiefes Mitgefühl für die Einsamkeit des Herrn auf dem Hügel, ohne Schutz gegen Tiere oder andere, die Ihm schaden könnten, und er entschied sich, die Nacht über den Tempel zu wachen, um ihn vor Tieren oder Übeltätern zu schützen. Als er sah, dass Lord Shiva hungrig war, rannte er sofort hinaus, um Ihm aus dem Fleisch des Schweines, das er getötet hatte, eine Mahlzeit zuzubereiten. Er nahm das Fleisch vorsichtig, kostete es, suchte so die schmackhaftesten Stücke aus und briet diese. Den Rest warf er als unbrauchbar weg. Dann ging er zum Fluss, um Wasser für das Abhisheka zu holen, und nahm das Wasser in seinem Mund auf. Auf dem Weg pflückte er einige Blumen und hielt diese mit seinem Haar. Mit diesen Vorbereitungen ging er in den Tempel, entfernte die alten Blumen, die auf dem Lingam lagen mit dem Schuh, führte Abhisheka mit dem Wasser in seinem Mund durch und dekorierte Ihn mit den Blumen, die er in seinen Locken trug. Dann bot er dem Herrn das Prasad aus Fleisch an. Nachdem er das alles erledigt hatte, hielt er mit Pfeil und Bogen in der Hand über Nacht wache vor dem Tempel. Früh am Morgen ging er zur Jagd, um dem Herrn Prasad zu bringen.

Als Tinnanar sich zum Jagen aufmachte, kam der Tempel Priester, Shivakasariar, ein ernsthafter und aufrichtiger Anhänger Lord Shankaras, zum Tempel und zu seiner großen Überraschung und Enttäuschung sah er Knochen und Fleisch überall um Lord Shiva herum liegen und die Dekoration verdorben. Doch er konnte den Mann, der diese Tat begangen und sich in die Heiligkeit des Ortes eingemischt hatte, nicht identifizieren. Also murmelte er die notwendigen Mantras, reinigte den Ort, vollzog seine übliche Puja für den Herrn und rezitierte die Gebete. Nach der Puja verschloss er den Tempel und ging. Tinnanar kam nun mit dem Prasad aus Fleisch zurück und wie vorher entfernte er die alten Dekorationen des Priesters, dekorierte auf seine ihm übliche Art und opferte Prasad. In der Nacht wachte er erneut eifrig über den Tempel. Früh am Morgen ging er los, um Prasad zu bringen. So blieb er für fünf weitere Tage und diente dem Herrn. Trotz des Flehens seiner Eltern, doch nach Hause zu kommen, bestand er darauf, beim Herrn und nur beim Herrn zu bleiben. Shivakasariar, verärgert über diesen sich täglich wiederholenden Vorfall, beschwerte sich bei Lord Shiva und verlangte von Ihm, dies zu beenden. Lord Shiva erschien dem Priester im Traum und erzählte ihm, was während seiner Abwesenheit im Tempel passierte und teilte ihm auch mit, dass alles, was Tinnanar tat, dieser nur aus purer und reiner Liebe zu Lord Shiva tat. Außerdem sagte Lord Shiva: “Ich begrüße und bin sogar besonders angetan von dem Mund voll Wasser, mit dem er mein Abhisheka durchführt. Dies hat für Mich mehr Wert, als die Tirthas am Ganges. Taten, die aus reiner und tiefer Liebe und Hingabe kommen, verdienen mehr Wert als die Rituale und Entbehrungen der vedischen Vorschriften”. Dann befahl Lord Gangadhar dem Priester, am nächsten Tag zum Tempel zu kommen und sich hinter dem Mufti zu verstecken, um zu sehen, was Tinnanar tat. Nachdem er das Prasad gebracht hatte, arrangierte Tinnanar wieder alles auf seine Weise für das Abhisheka und dekorierte Lord Shiva. Da verfügte Lord Shiva, dass der Priester, Shivakasariar, sah und fühlte, in welchem Maße Tinnanar Hingabe und Glauben für Ihn hatte. Während Tinnanar also die Puja durchführte und ihm das Prasad aus Fleisch opferte, sah er zu seinem großen Erstaunen, dass Lord Shiva aus dem rechten Auge Tränen aus Blut vergoss. Er war verwirrt und wusste nicht, was er tun sollte. Er rannte hierhin und dorthin, um einige Blätter zu bringen, die die Blutung stoppen sollten, aber er merkte bald, dass das nichts nützte. Er weinte bitterlich, verfluchte sich selbst dafür, dass er nicht in der Lage war, die Blutung aus dem Auge zu stoppen. Schließlich fiel ihm etwas ein. Er riss sich mit seinem Pfeil sein rechtes Auge aus und steckte es auf das rechte Auge Lord Shivas. Zu seinem großen Glück und Entzücken sah er, dass die Blutung aufhörte. Während er in göttlicher Ekstase tanzte, dass er die Blutung angehalten hatte, sah er plötzlich, dass das linke Auge ebenfalls blutete. Obwohl ihn Schrecken und Sorge übermannten, besann er sich auf seinen vorherigen Plan und entschied, auch sein linkes Auge mit seinem Pfeil zu stechen, um es herauszureißen und es auf das linke Auge Lord Shivas zu heften. Doch ohne seine beiden Augen, wie sollte er das blutende linke Auge des Herrn finden, um es mit seinem eigenen Auge zu heilen? Um also das linke Auge Lord Shivas zu finden, legte er zuerst den Schuh seines rechten Fußes darauf und begann dann, sein linkes Auge mit dem Pfeil in seiner Hand zu stechen. Doch Ishvara ist nicht so grausam, dass er seine Bhaktas so sehr leiden sehen will. Lord Shiva erschien und sprach Tinnanar als ‘Kannappa’ an und hielt ihn davon ab, sich auch das linke Auge herauszureißen. Die kindliche Hingabe und Treue Kannappars gefielen ihm sehr, und so behielt er ihn an seiner rechten Seite.

Diese Geschichte Kannappars veranschaulicht den höchsten Grad der Hingabe und Treue, die der Bhakta Lord Shiva zeigen konnte, obwohl er aus der Kaste der Jäger stammte und sich nie um die Rituale und Entbehrungen gekümmert hatte, mit denen Lord Shiva verehrt werden sollte. Es war bloße Liebe und intensive Hingabe an den Herrn, die ihm den größten Segen bescherte, nämlich Selbsterkenntnis. Es waren nur sechs Tage, an denen er die Puja Zeremonie für den Herrn auf seine ganz eigene Weise durchführte, aber das Maß an Hingabe und Liebe für den Herrn war grenzenlos. Möge der Segen Kannappars über euch alle kommen! Mögest du das höchste Ziel menschlichen Lebens erreichen, indem du dem Beispiel Kannappa Nayanars folgst, dem großen Bhakta Lord Shivas, aus dem Süden Indiens!

Literatur

Weblinks

Siehe auch