Brihadaranyaka Upanishad - Swami Krishnananda - Kapitel V - Siebter Brahmana: Brahman als Blitz

Aus Yogawiki
Swami Krishnananda 1967

Brihadaranyaka Upanishad - Swami Krishnananda - Kapitel V - Siebter Brahmana: Brahman als Blitz - Die Bṛhadāraṇyaka Upaniṣhad, oder der große Wald des Wissens, wie die Bedeutung dieses Titels vermuten lässt, ist eine wahre Fundgrube der Weisheit, die in ihren sechs Kapiteln die innere Bedeutung fast jeder Phase des menschlichen Lebens berührt.

Die Vorträge von Swami Krishnananda stellen eine umfassende Darstellung der tiefgründigen Intentionen der Lehren dar und nicht nur eine Übersetzung oder eine bloße Kommentierung des Textes. Das Studium dieses Buches wäre einfacher, wenn man parallel eine Standardausgabe der Upaniṣhad, die vorzugsweise den ursprünglichen Sanskrit-Text mit einer verständlichen Übersetzung enthält, dazu nimmt.

Swami Krishnananda ist Schüler des großen indischen Yoga-Meisters, Swami Sivananda (1887-1963). Swami Krishnananda leitete viele Jahre den Sivananda Ashram Rishikesh. Seine Art, diese spirituellen Lehren zu vermitteln, ist einnehmend und macht spirituelles Lernen und Studium zutiefst erfüllend. Diese unbezahlbare Weisheit entspricht den Bedürfnissen aufstrebender Sucher und wird uns von einem der renommiertesten Meister Indiens überbracht.

Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org. Hier findest du auch die Vortragsreihe im Original in Englisch.

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Siebter Brahmana: Brahman als Blitz

1. vidyud brahma ity āhuḥ; vidānād vidyut, vidyaty enam pāpmanaḥ, ya evaṁ veda, vidyud brahmeti, vidyud hy eva brahma.

Hier haben Sie eine andere Upāsanā vorgeschrieben. Wir können über den Blitz meditieren, über das Strahlen, das sich durch die Wolken schiebt, wenn es donnert oder regnet. Das ist ein Mysterium für sich; es ist eine große Schönheit. Du kannst die Schönheit der Natur bewundern, wenn du die Blitze und den Donner wahrnimmst, den du während eines Regengusses hörst. Und die Schönheit der Natur während des Monsuns ist natürlich etwas, das keiner Erklärung bedarf. Man kann sogar die Schönheit der Natur als Repräsentation der Schönheit Gottes selbst betrachten. Der Blitz kann als ein Objekt der Upāsanā betrachtet werden", sagt die Upaniṣhad. Und in der Meditation sollen wir Blitze dieser Art haben. Wir haben Visionen, und Visionen kommen wie Blitze. Die Ähnlichkeit zwischen den inneren Blitzen, die wir in der Meditation erleben, und den äußeren Blitzen am Himmel besteht also darin, dass sie beide Blitze sind. Mit diesem Vergleich im Hinterkopf kann man den Blitz als Objekt kontemplieren, so dass man durch dieses endliche Symbol des Blitzes seine Vorstellung auf das Größere, das der Blitz der Realität selbst in der Meditation ist, anheben kann.

So wie ein Blitz die Dunkelheit der Wolke durchdringt, so ist dieser Blitz des Bewusstseins, der die Dunkelheit der Unwissenheit durchbricht. Vidānād vidyut: 'Das, was die Dunkelheit jeglicher Art durchbricht, das, was die Atmosphäre vertreibt, in der wir nichts sehen können, das kann als Vidyut, oder Blitz, betrachtet werden.' So wie der Blitz draußen die Dunkelheit vertreibt, die durch die Wolken oder durch die Abwesenheit der Sonne in der Dunkelheit der Nacht verursacht wird, so vertreibt dieser Blitz oder Bewusstseinsblitz im Innern, in der Meditation, die Unwissenheit in Bezug auf sich selbst wie auch in Bezug auf andere.

Es gibt zwei Arten von Unwissenheit - die äußere und die innere. In der Fachsprache nennen wir die äußere Unwissenheit Sthūla-Avidyā und die innere Unwissenheit Mula-Avidyā. Die äußere Unwissenheit ist die Unwissenheit, die die äußeren Objekte bedeckt, weshalb man sie nicht wahrnehmen kann. Die Wahrnehmung eines äußeren Objekts wird durch das Aufblitzen eines äußeren Lichts ermöglicht, aber das innere Wesen kann nicht auf diese Weise gesehen werden, es sei denn die Mula-Avidyā, oder die Wurzel der Unwissenheit, wird aufgelöst. Das kann nur in tiefer Meditation geschehen. Die Fähigkeit, Dunkelheit zu vertreiben, ist also sowohl dem inneren als auch dem äußeren Blitz gemeinsam. Mit dieser Gemeinsamkeit im Hinterkopf kann man über den Blitz meditieren. Vidyud brahmeti: "Wo der Blitz Brahman ist".

Vidyud brahma ity āhuḥ; vidānād vidyut, vidyaty enam pāpmanaḥ: 'Dieses Licht des Bewusstseins durchbricht nicht nur die Dunkelheit der Unwissenheit, sondern durchbricht auch die Festung der Sünden.' Alle Sünden werden zerstört, wenn dieser Blitz im Inneren stattfindet, so wie alle Fehler, die du im Traum begehst, keine Wirkung mehr haben, wenn du erwachst. Selbst die schlimmsten Sünden, die Sie im Traum begehen, haben keine Wirkung, wenn Sie aufwachen, nur weil Sie aufgewacht sind, nicht weil Sie etwas anderes getan haben, um den Sünden im Traum entgegenzuwirken. Es ist nicht eine Handlung, die einer anderen Handlung entgegenwirkt. Es ist die bloße Erleuchtung, die allen Handlungen entgegenwirkt. Das ist bei jeder Sünde der Fall, bei jeder Handlung, die sonst als bindend gilt. Keine Handlung kann binden, wenn die Erleuchtung da ist, so wie keine Handlung im Traum dich binden kann, wenn du aus dem Traum aufgewacht bist. Wenn ihr aber nicht aufgewacht seid, müsst ihr die Folgen davon ernten, da das Gesetz des Karmas wirkt. Kein Gesetz des Karmas kann wirken, wenn es ein Erwachen aus dem Bereich gibt, in dem dieses Gesetz wirkt.

Es ist also dieser Blitz, dieser Glanz des Bewusstseins, der nicht nur die Dunkelheit der Unwissenheit, sondern auch Sünden jeder Art vernichtet. Jemand, der dieses Geheimnis kennt, hat vor nichts Angst. Er wird ein Blitz für alle anderen. Er wird zu einem Licht für andere. Er erhellt auch das Leben anderer Menschen.' Meditiert also über 'Blitz als Brahman'. Dies ist eine Upāsanā.

Siehe auch

Literatur

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