Brihadaranyaka Upanishad - Swami Krishnananda - Kapitel V - Neunter Brahmana: Das Universelle Feuer

Aus Yogawiki
Swami Krishnananda 1967

Brihadaranyaka Upanishad - Swami Krishnananda - Kapitel V - Neunter Brahmana: Das Universelle Feuer - Die Bṛhadāraṇyaka Upaniṣhad, oder der große Wald des Wissens, wie die Bedeutung dieses Titels vermuten lässt, ist eine wahre Fundgrube der Weisheit, die in ihren sechs Kapiteln die innere Bedeutung fast jeder Phase des menschlichen Lebens berührt.

Die Vorträge von Swami Krishnananda stellen eine umfassende Darstellung der tiefgründigen Intentionen der Lehren dar und nicht nur eine Übersetzung oder eine bloße Kommentierung des Textes. Das Studium dieses Buches wäre einfacher, wenn man parallel eine Standardausgabe der Upaniṣhad, die vorzugsweise den ursprünglichen Sanskrit-Text mit einer verständlichen Übersetzung enthält, dazu nimmt.

Swami Krishnananda ist Schüler des großen indischen Yoga-Meisters, Swami Sivananda (1887-1963). Swami Krishnananda leitete viele Jahre den Sivananda Ashram Rishikesh. Seine Art, diese spirituellen Lehren zu vermitteln, ist einnehmend und macht spirituelles Lernen und Studium zutiefst erfüllend. Diese unbezahlbare Weisheit entspricht den Bedürfnissen aufstrebender Sucher und wird uns von einem der renommiertesten Meister Indiens überbracht.

Swami Krishnananda - Die Gesellschaft des Göttlichen Lebens, Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien - Webseite: www.swami-krishnananda.org. Hier findest du auch die Vortragsreihe im Original in Englisch.

© Divine Life Society

FREIE ÜBERSETZUNG - MUSS NOCH ÜBERARBEITET WERDEN!

Neunter Brahmana: Das Universelle Feuer

1. ayam agnir vaiśvānaro yo'yam antaḥ puruṣe, yenedam annam pacyate yad idam adyate; tasyaiṣa ghoṣo bhavati yam etat kaṛnāv apidhāya śṛṇoti, sa yadotkramiṣyan bhavati, nainaṁ ghoṣaṁ śṛṇoti.

Nun sagt uns die Upaniṣhad, dass wir auch über den großen Vaisvanara in unserem eigenen Selbst kontemplieren können. Der große Vaisvanara, das Höchste Wesen, erfüllt in unserem eigenen Körper eine einzigartige Funktion als das Feuer, das die Nahrung verdaut. Das Feuer des Magens ist Gott selbst, der wirkt. Es ist eine geheimnisvolle Kraft in uns. Es ist mit einem bestimmten Prāṇa in uns verbunden, das Samāna. Sie ist um den Nabel im Magen zentriert. Was diese Hitze ist, können wir nicht verstehen. Woher kommt diese Hitze? Sie erzeugt große Energie in uns und verdaut jede Art von Nahrung, die wir zu uns nehmen. Ihr wisst sehr gut, dass ein Leichnam keine Nahrung verdauen kann. Auch ein Leichnam hat einen Magen, einen Mund, eine Zunge, Zähne, einen Verdauungskanal, Därme, einfach alles. Aber der Leichnam kann keine Nahrung verdauen. Was fehlt dem Leichnam? Es fehlt ihm etwas ganz Besonderes. Das ist das, was wir Leben nennen. Ihr könnt sagen, es sei Prāṇa. Es ist Prāṇa, kein Zweifel, aber was ist Prāṇa? Es ist die universelle göttliche Energie, die in einem Individuum wirkt.

Dieses Vaiśvānara, dieses Agnī, dieses Feuer im Magen erzeugt ein eigenartiges Geräusch. Ein rumpelndes Geräusch wird im Magen erzeugt. Es ist nicht das Geräusch, das erzeugt wird, wenn man irgendwelche Probleme im Magen hat, sondern es ist ein psychisches Geräusch, das man nur hören kann, wenn man die Ohren und die Nasenlöcher schließt, indem man eine Mudra ausführt, die Shambavi Mudra genannt wird. Sie wird von bestimmten Suchenden als exklusive Meditationsmethode praktiziert. Schließe die Augen, schließe die beiden Nasenlöcher, schließe auch die beiden Ohren und beobachte dann sehr sorgfältig, was in deinem Körper vor sich geht. Ihr solltet keine Geräusche von außen hören, weil das Hören von Geräuschen von außen eure Aufmerksamkeit auf das, was im Inneren geschieht, stören würde; ihr solltet auch nichts mit den Augen von außen sehen, weil die Augen euch ablenken würden, indem sie eure Aufmerksamkeit auf andere Objekte lenken; ihr solltet euch auch nicht durch das Atmen ablenken lassen. Jede Ablenkung wird zum Zeitpunkt dieser Meditation gestoppt. Schließe die Nasenlöcher, schließe die Augen, schließe die Ohren und dann wirst du den Klang hören. Ein sehr schönes, sanftes, grollendes Geräusch wie das einer Meereswelle ist in uns zu hören.

Ayam agnir vaiśvānaro yo'yam antaḥ puruṣe, yenedam annam pacyate: 'Das Feuer im Inneren des Magens ist der Höchste Vaiśvānara selbst. Er ist der Puruṣha im Inneren. Durch Ihn wird die eingenommene Nahrung verdaut'-tasyaiṣa ghoṣo bhavati. Das Geräusch, das vom Feuer im Inneren erzeugt wird, hört man, wenn man - yam etat kaṛinav apidhāya śṛṇoti- die Ohren schließt und es richtig hört.' Wenn man die Ohren schließt, kann man diesen Klang hören, nicht wenn man die Ohren öffnet. Sa yadotkramiṣyan bhavati, nainaṁ ghoṣaṁ śṛṇoti: 'Wenn du im Begriff bist zu sterben, wird dieser Klang nicht gehört werden.' Es heißt also, dass man den Zeitpunkt des eigenen Todes erkennen kann, indem man die An- oder Abwesenheit dieses Geräusches beobachtet. Wenn du im Begriff bist, von dieser Welt zu gehen, wird dieser Der Klang wird aufhören. Der Vaiśvānara wird sich zurückziehen. So wie im Falle eines Krieges die Botschafter von den Regierungen zurückgezogen werden, so wird auch im Falle einer Katastrophe Ort, zieht Vaiśvānara seine Kraft zurück. Schließe also die Ohren und sieh, ob du einen Ton hörst, dann kannst du herausfinden, wie lange du leben wirst. Wenn kein Geräusch zu hören ist, sei darauf vorbereitet, aufzuhören. Das sagt uns die Upaniṣhad. Aber, wenn der Klang gehört wird auf sehr klangvolle Weise, sehr melodiös, bedeutet das, dass Ihre Gesundheit in Ordnung ist.

Sie wissen sehr gut, wie Ärzte den Gesundheitszustand eines Menschen feststellen, indem sie die Herztöne hören. Jeder Mensch hat ein gewisses Geräusch im Herzen, aber das Herz produziert verschiedene Arten von Geräuschen in unterschiedlichen Gesundheitszuständen. Anhand des Tons kann der Arzt herausfinden, was nicht in Ordnung ist. Das Gleiche gilt für den Klang hier im Inneren, der von dem großen göttlichen Wesen in uns erzeugt wird. Betrachte nun auf diese Weise. Dies ist eine der Upāsanās. Schließe die Augen, Nasenlöcher und Ohren und höre den Klang im Inneren. Allmählich wird der Geist in diesem Anāhata aufgehen. Es ist ein Klang, der nicht durch den Kontakt zweier Dinge entsteht, wie zum Beispiel der Stock und die Trommel. Der Klang, der durch den Der Kontakt von Stock und Trommel ist Āhata. Ahata bedeutet durch Kontakt erzeugt, aber dies ist Anahata, weil es nicht durch den Kontakt einer Sache mit einer anderen erzeugt wird. Es ist ein automatischer Klang. So kann dieser Anāhata Muni, der spirituelle Klang oder die Schwingung im Inneren, gehört und in ein Objekt der Meditation umgewandelt werden. Dies ist Anāhata Upāsanā, eine der wichtigsten Meditationen.

Siehe auch

Literatur

Seminare

Vedanta

26.05.2024 - 31.05.2024 Vedanta Meditation Kursleiter Ausbildung
Vedanta Meditationen zielen darauf ab, die Identifikation mit seiner Person zu hinterfragen, die Aufmerksamkeit auf das Selbst auszurichten und klare geistige Instrumente zu entwickeln. Wir behandeln…
Vedamurti Dr Olaf Schönert, Prashanti Grubert
12.07.2024 - 14.07.2024 Yoga der drei Energien: Vedanta und Gunas
Sattva, rajas und tamas sind die drei Energien, aus denen die Welt besteht. Sie finden sich in allem was dich umgibt: die wunderschöne Intelligenz in einer Sonnenblume (sattva), die transformierende…
Katrin Nostadt