Dukha: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Dukha''' ([[Sanskrit]]: दुःख duḥkha n.) heißt [[Leiden]], [[Schmerz]]. Dukha ist der Gegenpol zu [[Sukha]], [[Vergnügen]]. Dukha und Sukha, Schmerz und Vergnügen, sind die beiden Pole, zwischen denen das [[Leben]] hin und her geht. Ein [[Yogi]] lernt, gleichmütig zu sein immitten von Dukha und Sukha.
#weiterleitung [[Duhkha]]
Dukha ist die vereinfachte Schreibweise von Duhkha. Das Sanskrit Wort ist दुःख duḥkha. So wäre es korrekter, Duhkha statt Dukha zu schreiben. Es hat sich jedoch eingebürgert, oft Dukha statt Duhkha zu schreiben... Und in Übersetzungen von buddhistischen [[Schriften]] wird manchmal auch Duhka geschrieben.
 
Im Yoga Sutra von Patanjali heißt es: Heyam Duhkham Anagatam - हेयं दुःखमनागतम् - heyaṁ duḥkham-anāgatam (Yoga Sutra 2. Kapitel Vers 16). Noch nicht manifestiertes Dukha, noch nicht manifestiertes Leiden, sollte vermieden werden. Das ist wie eine [[Affirmation]], ein Ausruf, den man sich selbst sagen kann, bevor man eine Dummheit begeht...
 
==Dukha in der buddhistischen Philosophie==
''"Was immer unbeständig ist unterliegt der Veränderung. Was immer der Veränderung unterliegt führt zum Leid."'' (Buddha)
 
Dukha ist ein Schlüsselbegriff der buddhistischen [[Philosophie]]. Wenn Dukha übersetzt wird, steht es für „Leid“, doch der philosophische Hintergrund ist weit komplexer. Leid ist keine zufriedenstellende Übersetzung für Dukha und deshalb ist es besser „Dukha“ nicht zu übersetzten. Es ist der Gegenspieler von „Sukha“ das für Wohlsein, Behagen, Vergnügen und [[Glück]] steht.
 
Das [[Konzept]] von Dukha (Leid) ist das Kernkonzept im [[Buddhismus]] und kann ungefähr mit folgenden Begriffen übersetzt werden: Sorgen, Leid, Schmerz, Unglück, Unruhe, Unzufriedenheit, Unbehagen, [[Stress]], Qual, Not, Abneiung und Frustration. Obwohl es ungefähr ein pessimistisches Bild beschreibt, hat Buddhismus nichts mit [[Pessimismus]] und [[Optimismus]] zu tun.
 
In den Lehrreden des Buddha beziehen sich die ersten vier edlen [[Wahrheit]]en auf Dukha wie es in seiner [[Natur]] existiert, wie man sich mit der Beseitigung des Leids befasst oder auseinandersetzt und wie man den [[Weg]] aus Dukha findet. Der Weg zur vollständigen Auflösung von Dukha wird im achtfachen edlen Weg beschrieben. Die vier edlen Wahrheiten sind das Fundament der buddhistischen Lehre. Sie tauchen immer wieder in den ältesten buddhistischen Texten auf. Buddha spricht von drei Arten von Dukha.
 
Die Erfahrung von Stress und Leiden könnte den [[Wunsch]] entstehen lassen, sich zu befreien. Und beim Erreichen dieses Wunsches könnte [[Erleuchtung]] und [[Glücklichsein]] entstehen. Sobald dann das Erhaltene Geschenk der Erleuchtung oder des Glücks verloren geht, ist die Möglichkeit gegeben, dass es langweilig wird. Langeweile ist eine Form der [[Unzufriedenheit]] oder des Leidens, und um diesem zu entkommen, versuchen wir uns abzulenken, indem wir uns immer neuen Vergnügungen zuwenden.
 
Zuweilen sind wir nicht bereit das Objekt der Begierde gehen zu lassen, auch wenn es uns bereits nicht mehr interessiert. Beginnen wir die Dinge zu sammeln und sehen es als unser Eigentum an, anstatt es mit anderen zu teilen, die eventuell damit mehr anfangen könnten als wir. Langeweile ist ein Ergebnis von ständigem Wechsel: der Wechsel von Interesse und Desinteresse an Objekten.
 
*'''Dukha Dukha''' (Leid des Leidenss) ist das unmmittelbare Leiden, die körperlichen Schmerzen, [[Krankheit]], Alter, [[Tod]] und der Verlust eines geliebten Menschen.
 
*'''Viparinama Dukha''' (Leid der Veränderung/Vergänglichkeit) ist das Leid, das aus der gestörten Erwartung entsteht, dass das Glück ewig andauert.
 
*'''Sankhara Dukha''' (Leid des Entstehens) ist eine sehr subtile Form des Leidens, angelegt in der Konditionierung, einschließlich der [[Skandha]]s (Empfindungen des materiellen [[Körper]]s mit seinen [[Sinne]]sempfindungen, [[Gefühl]]en, [[Wahrnehmung]]en, [[Geist]]esformationen und [[Bewusstsein]]) und die Faktoren, die den menschlichen Geist ausmachen.
 
Wenn es einem Menschen noch nicht langweilig geworden ist, dann wechselt er immer wieder seine Objekte der Begierde. Silberschmuck läuft an, ein neues Kleid wird abgenutzt und weniger interessant, oder ein Gerät veraltet, oder es geht kaputt, und das betrübt uns. Manchmal verlieren wir etwas oder wir werden bestohlen. In einigen Fällen ist es sogar so, dass wir uns über den Verlust ärgern, bevor er überhaupt eingetreten ist. Traurig genug ist es, dass oft des Menschen größte Sorgen und Ängste, ihn zum unlogischen Handeln treiben. Daraus ergibt sich ein [[Misstrauen]] und oft der Bruch einer [[Beziehung]], die man so sehr geschätzt hat.
 
Deswegen ist es kein [[Wunder]], dass man sich freut, erwachsen zu werden. Trotzdem mag man das Wort „altern“ nicht. Während man versucht „reich“ zu werden, hat man immer [[Angst]], die [[Großzügigkeit]] zu verlieren und bleibt knausrig. Man wägt immer ab, in seiner [[Einstellung]] gegenüber seiner eigenen, vergänglichen Existenz. Traurig genug, dass diese vergängliche Einstellung, nicht abwägbar ist. Man kann dagegen ankämpfen, wie es viele schon immer versucht haben, um schließlich zu erkennen, dass alles umsonst war.
 
Als Ergebnis, erfährt man durch die andauernde [[Unzufriedenheit]] und Leiden eine Unstetigkeit, verursacht durch diese allumfassende Erscheinung. Nur im Bereich von „[[Nirvana]]“ – so sagt der Buddhismus – kann echtes, andauerndes Glück gefunden werden. Nirvana ist das Gegenteil von [[Abhängigkeit]], Vergänglichkeit und Leiden. Deshalb endet es nicht in [[Enttäuschung]] oder in Verschlechterung der Glückseligkeit. Nirvana ist die Zuflucht von der ansonsten universellen Alleinherrschaft von Wandel und Leiden.
 
In anderen buddhistischen Schulen, wird Nirvana nicht als [[Ziel]] betrachtet - eher vereinfacht als eine Projektion des [[Samsara]] (Kreislauf vom Werden und Vergehen). Übereinstimmend in diesen Schulen ist, dass Samsara und Nirvana zwei Seiten derselben Medallie sind, die durch gewissenhafte [[Meditation]]spraxis transzendiert werden können.
 
Die Erfahrung von [[Vipassana]] (buddhistische Meditationspraxis) bringt dem Meditierenden, Befriedigung durch die Erfahrung. Es wird angenommen, dass der Meditierende die Umstände von Glückseligkeit klar erkennt. Allerdings lässt es sich nicht Leugnen, das diese Glückseligkeit sicher und dauerhaft ist. Gautam Buddha behauptet, dass die [[Wahrheit]] über Dukha genauso wichtig ist, wie das Erreichen des ultimativen [[Ziel]]s, solange es dabei um Nirvana geht.
 
==Siehe auch==
* [[Duhkha]]
 
[[Kategorie:Raja Yoga]]
[[Kategorie:Klesha]]
[[Kategorie:Leiden]]

Aktuelle Version vom 22. September 2016, 14:06 Uhr

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