Morbus Scheuermann: Unterschied zwischen den Versionen

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==Diagnose==
==Diagnose==
Wie bereits erwähnt, können zusätzlich zur Hyperkyphose der Brustwirbelsäule eine Hyperlordose im Lendenwirbelbereich oder auch eine Skoliose entstehen; sitzt die Hyperkyphose tiefer, dann kann der Lendenbereich sogar ebenfalls konvex sein. Das Becken ist nach vorn geneigt und die Schultern hängen gleichfalls nach vorn.
Die Hyperkyphose wird als Morbus Scheuermann erst dann bezeichnet, wenn im Röntgenbild mindestens drei Wirbelkörper die keilförmige Verformung aufweisen. Zu sehen ist dort auch die veränderte Struktur der vorderen Deckplatten der Wirbelkörper mit den Schmorl-Knötchen als hellen Flecken. Für die Diagnose muss die Keilform der Wirbelkörper nach Engelhardt mindestens 5% betragen und die Hyperkyphose der Brustwirbelsäule mindestens 45%.
Zu Beginn der Erkrankung kann der Patient die Verkrümmung oft noch durch Muskelanstrengung ausgleichen, was im weiteren Verlauf oft nicht mehr der Fall ist.  Die schwache Muskulatur ist durch den Armvorhaltetest nach Matthiass gut zu erkennen.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 24. Juli 2013, 09:13 Uhr

Morbus Scheuermann, benannt nach dem dänischen Radiologen H. W. Scheuermann, ist eine starke Ausprägung der Hyperkyphose, also einer starken konvexen Verkrümmung (Buckel) der Brustwirbelsäule nach hinten, tritt meist in der Wachstumsphase bei Jugendlichen auf und betrifft männliche Jugendliche sehr viel häufiger als weibliche. Die Krankheit kann mit dumpfen Rückenschmerzen verbunden sein.

Ursachen, Symptome und Verlauf

Die Ätiologie ist unklar, es werden verschiedene Hypothesen diskutiert. Die Krankheit kann angeboren sein, es werden jedoch auch Fehlhaltungen (langes falsches, gebeugtes Sitzen) und Muskelschwäche, insbesondere bei gleichzeitiger starker Belastung der Wirbelsäule, in Betracht gezogen.

Bei Fehlhaltungen in der Wachstumsphase wird durch die ungleiche Belastung nach Engelhardt der Aufbau "der vorderen Wirbelkörperanteile in Höhe der knorpeligen Randleisten" gestört, so dass es zu einer keilförmigen Verformung der Wirbelkörper kommt.

Dies wiederum führt zu einem Verlust an Festigkeit, der einen Prolaps des Bandscheibengewebes in die Deckplatte des Wirbelkörpers zur Folge haben kann, in der durch die Schäden kleine Hohlräume entstanden sind ("Schmorl-Knötchen"), in die das Bandscheibengewebe gedrückt wird. Die Distanz der Wirbelkörper zueinander nimmt ab und durch die keilförmige Verformung der Wirbelkörper kommt es zur Wölbung des Rückens.

In der Wachstumsphase schreitet die Krankheit bei Nichtbehandlung weiter fort. Wie bei jeder Form der Hyperkyphose können durch die Buckelbildung auch als "Gegengewicht" zusätzliche Hyperlordosen oder auch Skoliosen entstehen und es kann zu Gewebeverfall und hierdurch zu Wirbelgleiten kommen. Nach Abschluss des Wachstums kommt die Krankheit von selbst zum Stillstand.

Auch Verletzungen wie Wirbelkörperfrakturen, Zerstörungen durch Tumore, angeborene Krankheiten der Wirbelsäule und entzündliche Erkrankungen können der Verkrümmung zugrunde liegen, seltener auch Systemerkrankungen.

Diagnose

Wie bereits erwähnt, können zusätzlich zur Hyperkyphose der Brustwirbelsäule eine Hyperlordose im Lendenwirbelbereich oder auch eine Skoliose entstehen; sitzt die Hyperkyphose tiefer, dann kann der Lendenbereich sogar ebenfalls konvex sein. Das Becken ist nach vorn geneigt und die Schultern hängen gleichfalls nach vorn.

Die Hyperkyphose wird als Morbus Scheuermann erst dann bezeichnet, wenn im Röntgenbild mindestens drei Wirbelkörper die keilförmige Verformung aufweisen. Zu sehen ist dort auch die veränderte Struktur der vorderen Deckplatten der Wirbelkörper mit den Schmorl-Knötchen als hellen Flecken. Für die Diagnose muss die Keilform der Wirbelkörper nach Engelhardt mindestens 5% betragen und die Hyperkyphose der Brustwirbelsäule mindestens 45%.

Zu Beginn der Erkrankung kann der Patient die Verkrümmung oft noch durch Muskelanstrengung ausgleichen, was im weiteren Verlauf oft nicht mehr der Fall ist. Die schwache Muskulatur ist durch den Armvorhaltetest nach Matthiass gut zu erkennen.

Siehe auch

Literatur/Quellen

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