Die Philosophie der Panchadasi - Kapitel 13 - Die Glückseligkeit der Nichtdualität: Unterschied zwischen den Versionen

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aber sie ist selbst verschieden von der Wirkung, die die Welt ist, und ihrer Ursache, die Brahman ist. Zum Beispiel ist die brennende Fähigkeit des Feuers von sich selbst und seiner Wirkung verschieden. Sie wird von uns durch Empfindungen wahrgenommen. Nehmen wir ein umfassenderes Beispiel: Ein irdener Topf mit einer bestimmten Größe und Form ist eine Wirkung, und seine Ursache ist Ton mit den Eigenschaften von Klang, Berührung, Form, Geschmack und Geruch. Die dem Ton innewohnende Kraft, durch die er zu einem Topf geformt wird, ist selbst weder mit der Wirkung noch mit der Ursache identisch. Genau aus diesem Grund nennen wir sie unbeschreiblich, da keine Worte sie bezeichnen oder ihre genaue Natur angeben können. Vor der Erzeugung der Wirkung war die Kraft der Ursache inhärent, wie Ton. Sie hat eine veränderte Form angenommen, nachdem der Töpfer mit seinen Werkzeugen auf sie eingewirkt hat. Menschen ohne die Gabe der richtigen Unterscheidung verwechseln zwischen der bloßen Form des Topfes und den Eigenschaften des Tons, nämlich Klang, Berührung usw., und stellen daher fest, dass es einen Topf gibt. Die Substanz und der Faktor Raum und Zeit erzeugen in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander eine besondere Wirkung, der wir aufgrund der sinnlichen Beobachtung einer bestimmten Form empirisch einen spezifischen Namen geben. Bevor der Töpfer den Ton berührte, wurde er nicht als Topf bezeichnet. Später wurde er so genannt, weil wir später bestimmte Eigenschaften wahrgenommen haben, die wir nicht mit der Ursache, nämlich dem Ton, identifizieren   
aber sie ist selbst verschieden von der Wirkung, die die Welt ist, und ihrer Ursache, die Brahman ist. Zum Beispiel ist die brennende Fähigkeit des Feuers von sich selbst und seiner Wirkung verschieden. Sie wird von uns durch Empfindungen wahrgenommen. Nehmen wir ein umfassenderes Beispiel: Ein irdener Topf mit einer bestimmten Größe und Form ist eine Wirkung, und seine Ursache ist Ton mit den Eigenschaften von Klang, Berührung, Form, Geschmack und Geruch. Die dem Ton innewohnende Kraft, durch die er zu einem Topf geformt wird, ist selbst weder mit der Wirkung noch mit der Ursache identisch. Genau aus diesem Grund nennen wir sie unbeschreiblich, da keine Worte sie bezeichnen oder ihre genaue Natur angeben können. Vor der Erzeugung der Wirkung war die Kraft der Ursache inhärent, wie Ton. Sie hat eine veränderte Form angenommen, nachdem der Töpfer mit seinen Werkzeugen auf sie eingewirkt hat. Menschen ohne die Gabe der richtigen Unterscheidung verwechseln zwischen der bloßen Form des Topfes und den Eigenschaften des Tons, nämlich Klang, Berührung usw., und stellen daher fest, dass es einen Topf gibt. Die Substanz und der Faktor Raum und Zeit erzeugen in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander eine besondere Wirkung, der wir aufgrund der sinnlichen Beobachtung einer bestimmten Form empirisch einen spezifischen Namen geben. Bevor der Töpfer den Ton berührte, wurde er nicht als Topf bezeichnet. Später wurde er so genannt, weil wir später bestimmte Eigenschaften wahrgenommen haben, die wir nicht mit der Ursache, nämlich dem Ton, identifizieren   
können. Obwohl die Substanz in der Wirkung steckt, machen wir im Allgemeinen eine praktische
Unterscheidung zwischen den beiden und sagen dann, dass es eine von der Ursache unabhängige Wirkung gibt. Es ist die individualistische Wahrnehmung oder die raumzeitliche Empfindung, die für die Vorstellung
verantwortlich ist, es gäbe eine
unabhängige, von der Ursache verschiedene Wirkung, während die Wahrheit anders ist.
Der Topf ist wirklich nicht verschieden vom Ton, denn man sieht, dass er aufhört zu sein, wenn er vom Ton getrennt wird; ebenso kann man sagen, dass die beiden nicht absolut identisch miteinander sind, weil der Topf nicht gesehen wurde, als vor der Herstellung des Topfes nur ein Klumpen Ton vorhanden war. Daher ist diese Manifestation, die wir Topf nennen, in Wirklichkeit ein unbeschreibliches Etwas, eine Sakti oder Kraft, die dem Ton innewohnt. Sie wird Sakti genannt, wenn sie unmanifestiert ist, und sie wird Topf genannt, wenn sie manifestiert ist. Wenn ein Magier mit der Kraft, die er besitzt, ein Phänomen heraufbeschwört, beginnen die Beobachter, dasselbe zu sehen, z.B. den Aufmarsch einer Armee usw., aber es ist nicht schwer zu verstehen, dass es ein solches Phänomen wie eine Armee usw. in Wirklichkeit nicht gibt und es nur die Manifestation der Kraft des Magiers ist. Im unmanifestierten Zustand war sie dem Magier als Sakti inhärent, und im manifestierten Zustand wird sie als ein farbiges Phänomen beobachtet. So zeigt sich die Unwirklichkeit der bloßen Tatsache der Veränderung und die Wirklichkeit der Basis oder der Substanz hinter der Veränderung.
In der Chhandogya Upanishad heißt es, dass alle Veränderung nur eine Sache von Worten ist, ein Name, wobei die Wahrheit allein die Grundsubstanz ist, wie zum Beispiel Ton. Der Name, der hier erwähnt wird, deutet auf nichts Substanzielles hin. Der Name ist nur ein abstrakter Begriff, der eine Veränderung bezeichnet, die begrifflich und
nicht real ist. In diesem Beispiel besitzt nur der Ton die Eigenschaften wie Klang, Berührung usw., nicht aber der Topf. In der Reihe der Ursubstanz, der unmanifesten Kraft und der manifesten Wirkung ist die letztere
Die beiden sind nur vorübergehend verschieden, und in Wahrheit sind sie synonym, d. h. ein und dasselbe, aber sie unterscheiden sich durch die Abfolge oder die Unterscheidung von Vorrang und Nachrang, wobei das eine vorher und das andere nachher existiert. In der Bewegung der Zeit ist die Basis, nämlich der Ton, jedoch dauerhaft und bleibt in den verschiedenen Stadien der Veränderung, die wir Wirkungen nennen, bestehen. Die Wirkung ist substanzlos, obwohl sie dort erscheint. Sie hat einen Anfang und ein Ende, und wenn sie als Wirkung entsteht, wird sie durch einen Namen bezeichnet, der mündlich ausgedrückt wird. Der Name besteht auf abstrakte Weise auch nach der Zerstörung der Wirkung fort, und hier, in diesem Zustand, zeigt der Name nichts Existentes an, sondern ist nur ein Klang, der nichts besagt. Er ist inhaltslos und hat keine Existenz, außer dass er nur ein Name ist, und eine solche Wirkung wird von der Sruti einfach als eine Sache von Worten bezeichnet, nichts mehr. Sie ist nicht wirklich wie Lehm, weil sie substanzlos und vergänglich ist und weil sie nur ein Name in Form eines Klanges ist und nicht wirklich existiert. Im Unterschied dazu besteht der Ton jedoch zum Zeitpunkt des Auftretens der Wirkung, vor ihrem Auftreten und auch nach ihrem Verschwinden in ein und derselben Form fort, ohne irgendeine Veränderung zu erfahren. Er ist also substantiell, real und unzerstörbar. Wegen ihrer Beständigkeit in den drei Zeitabschnitten wird sie real genannt. 
   
   



Version vom 17. Oktober 2022, 17:27 Uhr

Swami Krishnananda am Ganges

Die Philosophie der Panchadasi - Kapitel 13 - Die Glückseligkeit der Nichtdualität

Die Glückseligkeit der Nichtdualität

Die Ursache-Wirkungs-Beziehung

Was früher die "Glückseligkeit des Yoga" genannt wurde, ist dasselbe wie die "Glückseligkeit des Selbst", auf die kürzlich Bezug genommen wurde. Da die Glückseligkeit des Brahman in der Yoga-Meditation direkt erfahren wird, wird sie Yogananda genannt. Die essentielle Glückseligkeit, die durch nichts anderes bedingt ist, wird Nijananda oder essentielle Glückseligkeit genannt, und weil eben diese Glückseligkeit als etwas anderes als der Gauna Atman und der Mithya Atman verwirklicht wird, wird sie Atmananda oder Glückseligkeit des primären Selbst genannt. Nun mag es so aussehen, als ob die Glückseligkeit des Atman, da sie sich von anderen Dingen wie dem Gauna-Atman und dem Mithya-Atman unterscheidet, vielleicht durch diese bedingt oder durch ihre Existenz begrenzt ist. Genau das ist nicht der Fall, denn die Glückseligkeit des Brahman ist Brahman selbst und nicht irgendeine Qualität, die ihm von außen hinzugefügt wird, und die ganze Welt, angefangen vom Raum (Akasa) bis hinunter zum gröbsten Objekt wie dem Körper, ist nichts anderes als die Glückseligkeit des Brahman, wie aus dem Brahmananda-Valli-Abschnitt der Taittiriya Upanishad ersichtlich wird. Diese Upanishad besagt, dass alles aus dem Atman, dem allgegenwärtigen Selbst, hervorgegangen ist. Daher ist die Welt nicht verschieden von Brahman. Brahman ist nicht-dual. Die Taittiriya Upanishad sagt wiederum, dass, wenn all diese

Welt aus Ananda (Glückseligkeit) geboren wird, in Ananda existiert und schließlich in Ananda aufgelöst wird, wie kann es dann eine Welt geben, die sich von dem Ananda Brahmans unterscheidet? Das ganze Universum ist die Manifestation von Ananda. Wir alle leben auf Grund von Ananda, und wir können niemals zufrieden sein, bis wir nicht vollständig

es zu verwirklichen. Man sollte nicht denken, dass die Welt eine Wirkung ist, die sich von der Kraft dieses Ananda unterscheidet, so wie ein irdener Topf sich von seiner Ursache, dem Töpfer, unterscheidet. Das Ananda ist nicht nur eine instrumentelle Ursache (Nimitta-karana), wie der Töpfer in Bezug auf den Topf; sondern es ist auch die materielle Ursache (Upadana-karana), wie der Ton in Bezug auf den Topf. Die Existenz und die Auflösung des Topfes hängen nicht von der Existenz des Töpfers ab, sondern von dem Ton, aus dem der Topf gemacht ist. Denn der Ton ist die Substanz, aus der der Topf gemacht ist, er ist die materielle Ursache. Ebenso sind die Existenz und die Auflösung der Welt vom Höchsten Wesen als Ananda abhängig, da es die materielle Ursache der Welt ist.


Die materielle Ursache ist wiederum dreierlei: (1) Arambha, (2) Parinama, und (3) Vivarta. Arambha-Upadana ist die materielle Ursache, die von ihrer Wirkung unterschieden werden kann, so wie sich der Stoff in mancher Hinsicht von seinen Fäden unterscheidet, obwohl letztere die materielle Ursache der ersteren sind. Parinama-Upadana ist die Art von materieller Ursache, die tatsächlich auf ihre Natur als Wirkung verzichtet, indem sie eine Transformation in sich selbst durchläuft und in einer ganz anderen Form verbleibt, so wie Milch zu Quark wird. Vivarta-Upadana ist die Art von materieller Ursache, die als Wirkung erscheint, ohne tatsächlich eine Veränderung in sich selbst zu erfahren, und doch als etwas anderes erscheint, wie zum Beispiel ein Seil,

das als Schlange erscheint. Hier ist die Ursache nicht zur Wirkung geworden, sondern erscheint lediglich als

Wirkung. Dies kann sogar bei teil- oder formlosen Objekten der Fall sein, denn wir sehen, dass ein Ding wie der Raum, der überhaupt keine Form hat, blau zu sein scheint, invertiert wie eine Kuppel, die den Horizont berührt,

usw., und sie scheint auch von den Eigenschaften der Erde beeinflusst zu werden, aufgrund derer wir ihr sowohl Klarheit als auch ihr Gegenteil zuschreiben. In ähnlicher Weise kann man sagen, dass diese Welt eine Vivarta (Erscheinung) des Brahman, des göttlichen Ananda, ist, und dass diese Erscheinung durch eine Kraft oder Sakti, Maya genannt, ermöglicht wird, die unbeschreiblich gegenwärtig ist, so wie eine besondere Art von Kraft in einem Magier gesehen wird. Diese Kraft unterscheidet sich weder von der Substanz, der sie innewohnt, noch ist sie völlig identisch mit ihr. Im gewöhnlichen Leben können wir feststellen, dass die brennende Fähigkeit, die die Kraft des Feuers ist, weder mit dem Feuer identisch noch von ihm verschieden ist. Wenn die brennende Wirkung des Feuers nicht sichtbar ist, selbst wenn es in Flammen aufgeht, schließen wir daraus, dass das Fehlen der brennenden Kraft vielleicht auf die Anwendung einiger Mantras oder Beschwörungen auf das Feuer zurückzuführen ist. Wenn Hitze dasselbe ist wie Feuer, müsste das Feuer selbst aufhören zu existieren, wenn seine Hitze unterdrückt wird; noch ist es uns möglich zu sagen, dass es so etwas wie Feuer außer bloßer Hitze nicht gibt. Die göttliche Kraft von Brahman, Maya genannt, ist ebenfalls unergründlich (Anirvachaniya), und ihre Beziehung zu Brahman ist schwer festzustellen oder zu verstehen.


Die mit Intuition begabten Weisen erkennen in der Meditation, dass die göttliche Kraft oder Sakti durch ihre eigenen Eigenschaften verborgen ist, dass die höchste Kraft, die Brahman innewohnt, sich auf verschiedene Weise manifestiert, insbesondere als Wissen (Jnana), Handlung

(Kriya) und Wille oder Wunsch (Ichha). Es gibt diejenigen, die glauben, dass es überhaupt keine Ursache für die Welt gibt und dass sie einfach aus ihrer eigenen Natur heraus existiert. Andere denken, dass die Welt aus dem Nichts (Sunya) oder der Leere entstanden ist. Einige denken, dass die Welt eine Ansammlung von unsichtbaren Atomen ist.

die sich auf eigentümliche Weise verbinden, um diese Welt zu bilden. Die Astronomen und Astrologen sind der Meinung, dass der Faktor Zeit überall wirkt und dass es keine andere Ursache für die Welt geben kann als die Bewegung der Zeit, die auf verschiedene Weise unterschiedliche Bedingungen und Situationen schafft. Die Materialisten sind der Meinung, dass Materie alles ist und es so etwas wie Bewusstsein nicht gibt, und selbst wenn man letzteres zugesteht, ist es nur eine Ausscheidung von Materie. Die Mimamsakas oder Ritualisten sind der Meinung, dass die Potenz des Karma, genannt Adrishta, die wahre Ursache der Weltmanifestation ist und dass es nichts anderes als Karma als wirksame Ursache geben kann. Die Samkhyas sind der Meinung, dass die Ursache der Welt Prakriti in Verbindung mit Purusha ist, und dass die Vielfalt der Welt nur die Evolution von Prakriti ist. Die Yoga-Schule postuliert einen Isvara zusätzlich zu Prakriti und den vielen Purushas der Samkhya, weil es unmöglich ist, sich die Verteilung von Gerechtigkeit und die richtige Verteilung der Früchte der Karmas der Jivas vorzustellen, wenn es kein solches Wesen gibt, das unabhängig von Prakriti und den Purushas ist. Die Vedanta-Schule des Dualismus (Dvaita) akzeptiert die Oberhoheit Gottes über alle Dinge und macht das Ziel im Gegensatz zu Samkhya und Yoga zu einem Teil der Bestrebungen der Jivas, glaubt aber nicht, dass es eine intrinsische Beziehung zwischen Gott, der Welt und den Seelen gibt. Ihnen zufolge ist die Beziehung nur extrinsisch. Die Visishta-Advaita-Schule des Vedanta akzeptiert die intrinsische Beziehung zwischen Gott, der Welt und den

Seelen und macht die beiden letzteren zu integralen Bestandteilen von Isvara, in der Art der Qualifikationen oder Viseshanas von Isvara, der die Substanz ist. Das Advaita-Vedanta akzeptiert überhaupt keine Beziehung, weil es

fühlt nie, dass es drei Dinge gibt, wie Gott, Welt und Seele. Für sie ist die Wahrheit eins, und was auch immer in dieser Welt erscheint, ist nur der Weg der Offenbarung dieser einen Wahrheit.


So bestätigt die Schrift die Existenz einer göttlichen Sakti in Brahman, und dies wird auch in anderen Texten wie dem Yogavasishtha bestätigt, wo es heißt, dass Brahman allmächtig, mit allen Kräften erfüllt, ewig, vollständig und nicht-dual ist. So wie die Offenbarung von Brahman zu e i n e r bestimmten Zeit, so ist auch die Art und Weise, wie sich die Sakti als Manifestationen ausdrückt. All diese Körper und Objekte, die wir in allen Ebenen der Existenz sehen, sind die Manifestationen dieser Sakti von Brahman. Die Bewegung in der Luft, die Härte im Stein, die Flüssigkeit im Wasser, die Hitze im Feuer, die Leere im Raum, die Vergänglichkeit in den Dingen - all das sind Ausdrucksformen dieser Sakti. Die Welt ist im Höchsten Wesen verborgen, so wie eine Schlange in einem Ei oder ein riesiger Baum in einem Samen verborgen ist, obwohl der Baum eine ausgedehnte Form mit Stamm, Ästen, Blättern usw. haben mag, die größer sind als der Samen selbst. Die Saktis von Brahman manifestieren sich nicht zu jeder Zeit, sondern nur einige von ihnen werden an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten offenbart, wie es die Gelegenheiten erfordern, genauso wie Samen nur bedingt durch Raum, Zeit, Umstände usw. keimen, und nicht immer und unter allen Umständen. Dieses allgegenwärtige Brahman, das selbstleuchtende Wesen, wird, wenn es sich offenbart, zu den vielen, und dann gibt es den Ursprung der

Mentalität oder des Verstandes in einem kosmischen Sinn. Am Anfang steht der Urwille des Ewigen Wesens, und dann beginnen die individualistischen Vorstellungen der Jivas, die mit den Gefühlen von Knechtschaft und Freiheit einhergehen, und dann kommt das vergröberte Bewusstsein

der Außenwelt, die in den Köpfen der Jivas durch ihr ständiges falsches Denken und ihre Unfähigkeit, zwischen Wahrheit und Falschheit zu unterscheiden, irgendwie Realität annimmt, so wie eine Fabel echt aussehen kann, wenn wir nicht tief über ihre Bedeutung nachdenken.


Der Weise Vasishtha fährt fort, dass diese Welt eine Realität angenommen hat, so wie eine Geschichte im Geist eines Kindes eine Realität annehmen kann. Zur Freude des Kindes wird eine Fabel aus der eigenen Vorstellungskraft erzählt, aber für den reifen Geist ist sie keine Realität. Nehmen wir zum Beispiel die folgende Geschichte: Irgendwo lebten drei Prinzen, die sich auf wunderbare Weise vergnügten, von denen zwei nicht geboren wurden und einer nie den Schoß der Mutter betrat. Sie lebten auf sehr rechtschaffene Weise in einer Stadt an einem nicht existierenden Ort, und von dieser leeren Stadt aus gingen sie auf die Jagd durch das Weltall, und auf dem Weg dorthin fanden sie in den Lüften Bäume voller Früchte, Blumen usw., und diese Prinzen leben noch heute in dieser malerischen Stadt, die erst noch entstehen wird. Diese Fabel klingt für den Geist eines Kindes schön, weil sein Geist noch nicht reif ist und daher nur die wörtliche Bedeutung der Worte aufnimmt. Diese Welt, sagt Vasishtha, hat die Härte der Realität aufgrund des nicht-diskriminierenden Denkens, wie im Fall des Kindes, und folglich sitzt dieses Samsara im Geist des Jiva fest, weil es an ausreichendem Wissen fehlt. So und auf viele andere Weisen ist die WeltManifestation sowohl in der Sruti (Offenbarung) als

auch in der Smriti (Tradition) detailliert beschrieben worden, die wir hier in aller Kürze wiedergeben wollen.


Diese Sakti oder Kraft ist die Ursache dessen, was wir kausale Beziehung oder die Verbindung zwischen Ursache und Wirkung nennen,

aber sie ist selbst verschieden von der Wirkung, die die Welt ist, und ihrer Ursache, die Brahman ist. Zum Beispiel ist die brennende Fähigkeit des Feuers von sich selbst und seiner Wirkung verschieden. Sie wird von uns durch Empfindungen wahrgenommen. Nehmen wir ein umfassenderes Beispiel: Ein irdener Topf mit einer bestimmten Größe und Form ist eine Wirkung, und seine Ursache ist Ton mit den Eigenschaften von Klang, Berührung, Form, Geschmack und Geruch. Die dem Ton innewohnende Kraft, durch die er zu einem Topf geformt wird, ist selbst weder mit der Wirkung noch mit der Ursache identisch. Genau aus diesem Grund nennen wir sie unbeschreiblich, da keine Worte sie bezeichnen oder ihre genaue Natur angeben können. Vor der Erzeugung der Wirkung war die Kraft der Ursache inhärent, wie Ton. Sie hat eine veränderte Form angenommen, nachdem der Töpfer mit seinen Werkzeugen auf sie eingewirkt hat. Menschen ohne die Gabe der richtigen Unterscheidung verwechseln zwischen der bloßen Form des Topfes und den Eigenschaften des Tons, nämlich Klang, Berührung usw., und stellen daher fest, dass es einen Topf gibt. Die Substanz und der Faktor Raum und Zeit erzeugen in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander eine besondere Wirkung, der wir aufgrund der sinnlichen Beobachtung einer bestimmten Form empirisch einen spezifischen Namen geben. Bevor der Töpfer den Ton berührte, wurde er nicht als Topf bezeichnet. Später wurde er so genannt, weil wir später bestimmte Eigenschaften wahrgenommen haben, die wir nicht mit der Ursache, nämlich dem Ton, identifizieren

können. Obwohl die Substanz in der Wirkung steckt, machen wir im Allgemeinen eine praktische Unterscheidung zwischen den beiden und sagen dann, dass es eine von der Ursache unabhängige Wirkung gibt. Es ist die individualistische Wahrnehmung oder die raumzeitliche Empfindung, die für die Vorstellung verantwortlich ist, es gäbe eine


unabhängige, von der Ursache verschiedene Wirkung, während die Wahrheit anders ist.


Der Topf ist wirklich nicht verschieden vom Ton, denn man sieht, dass er aufhört zu sein, wenn er vom Ton getrennt wird; ebenso kann man sagen, dass die beiden nicht absolut identisch miteinander sind, weil der Topf nicht gesehen wurde, als vor der Herstellung des Topfes nur ein Klumpen Ton vorhanden war. Daher ist diese Manifestation, die wir Topf nennen, in Wirklichkeit ein unbeschreibliches Etwas, eine Sakti oder Kraft, die dem Ton innewohnt. Sie wird Sakti genannt, wenn sie unmanifestiert ist, und sie wird Topf genannt, wenn sie manifestiert ist. Wenn ein Magier mit der Kraft, die er besitzt, ein Phänomen heraufbeschwört, beginnen die Beobachter, dasselbe zu sehen, z.B. den Aufmarsch einer Armee usw., aber es ist nicht schwer zu verstehen, dass es ein solches Phänomen wie eine Armee usw. in Wirklichkeit nicht gibt und es nur die Manifestation der Kraft des Magiers ist. Im unmanifestierten Zustand war sie dem Magier als Sakti inhärent, und im manifestierten Zustand wird sie als ein farbiges Phänomen beobachtet. So zeigt sich die Unwirklichkeit der bloßen Tatsache der Veränderung und die Wirklichkeit der Basis oder der Substanz hinter der Veränderung.


In der Chhandogya Upanishad heißt es, dass alle Veränderung nur eine Sache von Worten ist, ein Name, wobei die Wahrheit allein die Grundsubstanz ist, wie zum Beispiel Ton. Der Name, der hier erwähnt wird, deutet auf nichts Substanzielles hin. Der Name ist nur ein abstrakter Begriff, der eine Veränderung bezeichnet, die begrifflich und

nicht real ist. In diesem Beispiel besitzt nur der Ton die Eigenschaften wie Klang, Berührung usw., nicht aber der Topf. In der Reihe der Ursubstanz, der unmanifesten Kraft und der manifesten Wirkung ist die letztere

Die beiden sind nur vorübergehend verschieden, und in Wahrheit sind sie synonym, d. h. ein und dasselbe, aber sie unterscheiden sich durch die Abfolge oder die Unterscheidung von Vorrang und Nachrang, wobei das eine vorher und das andere nachher existiert. In der Bewegung der Zeit ist die Basis, nämlich der Ton, jedoch dauerhaft und bleibt in den verschiedenen Stadien der Veränderung, die wir Wirkungen nennen, bestehen. Die Wirkung ist substanzlos, obwohl sie dort erscheint. Sie hat einen Anfang und ein Ende, und wenn sie als Wirkung entsteht, wird sie durch einen Namen bezeichnet, der mündlich ausgedrückt wird. Der Name besteht auf abstrakte Weise auch nach der Zerstörung der Wirkung fort, und hier, in diesem Zustand, zeigt der Name nichts Existentes an, sondern ist nur ein Klang, der nichts besagt. Er ist inhaltslos und hat keine Existenz, außer dass er nur ein Name ist, und eine solche Wirkung wird von der Sruti einfach als eine Sache von Worten bezeichnet, nichts mehr. Sie ist nicht wirklich wie Lehm, weil sie substanzlos und vergänglich ist und weil sie nur ein Name in Form eines Klanges ist und nicht wirklich existiert. Im Unterschied dazu besteht der Ton jedoch zum Zeitpunkt des Auftretens der Wirkung, vor ihrem Auftreten und auch nach ihrem Verschwinden in ein und derselben Form fort, ohne irgendeine Veränderung zu erfahren. Er ist also substantiell, real und unzerstörbar. Wegen ihrer Beständigkeit in den drei Zeitabschnitten wird sie real genannt.


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Siehe auch

Literatur

Seminare

Vedanta

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