Yoga in Prävention und Therapie: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Yoga in Prävention und Therapie - Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme''': Holger Cramer ist Diplompsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte, und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Dort leitet er verantwortlich die Yogaforschung. Im Jahr 2015 führte er eine Metaanalyse verschiedener Studien zum Thema [[Yoga]] in Prävention und Therapie durch.  
'''Yoga in Prävention und Therapie - Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme''': Holger Cramer ist Diplompsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte, und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Dort leitet er verantwortlich die Yogaforschung. Im Jahr 2015 führte er eine Metaanalyse verschiedener Studien zum Thema [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] in Prävention und Therapie durch.  


[[Datei:Asana Heldendreieck.jpg|thumb]]
[[Datei:Asana Heldendreieck.jpg|thumb]]


==1. Einleitung==
==1. Einleitung==
===1.1. Zum Autor Dr. Holger Cramer===
Dr. rer. medic. Dipl. Psych. Holger Cramer ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter der Klinik für Naturheilkunde
und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte, Medizinische
Fakultät der Universität Duisburg-Essen, wo er
die Yoga-Forschung verantwortet, sowie Gastwissenschaftler
an der Fakultät für Gesundheit der University of
Technology Sydney. Nach dem Studium der Psychologie
promovierte er an der Universität Duisburg-Essen mit einer
mehrfach preisgekrönten Arbeit zu "Yoga bei chronischen
Nacken[[schmerzen]]". Seitdem forscht und lehrt
er zu den Wirkungen und Wirkmechanismen des [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga]
in Prävention, Therapie und Rehabilitation körperlicher
und seelischer Erkrankungen und widmet seine Forschungen
dem Aufbau einer soliden wissenschaftlichen
Basis für die therapeutische Nutzung des Yoga. Dr. Cramer
ist Autor von mehr als 80 wissenschaftlichen Fachartikeln,
Büchern und Buchkapiteln zu Yoga, Meditation
und integrativer Medizin. Er praktiziert Yoga und Meditation
seit mehr als 10 Jahren.


[[Datei:Yoga.Kapsel.Tadasana.jpg|thumb]]
[[Datei:Yoga.Kapsel.Tadasana.jpg|thumb]]


===1.2. Angewandte Yoga-Forschung===
Während die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit
Während die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit
den positiven Wirkungen des [https://yoga-vidya.de/yoga Yoga] lange Zeit nur in [[Indien]]
den positiven Wirkungen des [https://yoga-vidya.de/yoga Yoga] lange Zeit nur in [[Indien]]
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wodurch es für westliche Rezipienten zugänglich
wodurch es für westliche Rezipienten zugänglich
und auch für Patienten akzeptabel wird, welche keinerlei
und auch für Patienten akzeptabel wird, welche keinerlei
Zugang zur traditionellen Yoga-Philosophie haben.
Zugang zur traditionellen Yoga-[[Philosophie]] haben.
Gerade in den letzten Jahren wird aber vermehrt versucht,
Gerade in den letzten Jahren wird aber vermehrt versucht,
die Besonderheiten der Methode, welche sie deutlich von
die Besonderheiten der Methode, welche sie deutlich von
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Dazu gehört insbesondere, dass neben den bekannten
Dazu gehört insbesondere, dass neben den bekannten
Yoga-Haltungen mittlerweile in den allermeisten
Yoga-Haltungen mittlerweile in den allermeisten
Studien auch Atemtechniken und Meditation gelehrt
Studien auch [[Pranayama|Atemtechniken]] und [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] gelehrt
werden, sogar Grundlagen der Yoga-Philosophie werden
werden, sogar Grundlagen der Yoga-Philosophie werden
vermittelt. Dadurch wird Yoga als komplexes Verfahren
vermittelt. Dadurch wird Yoga als komplexes Verfahren
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Erkrankungen herausgebildet, sodass heute die
Erkrankungen herausgebildet, sodass heute die
Wirkung des Yoga auf "Volkskrankheiten" und besonders
Wirkung des Yoga auf "Volkskrankheiten" und besonders
belastende Erkrankungen häufig besonders gut untersucht
belastende [[Krankheit|Erkrankungen]] häufig besonders gut untersucht
sind. Daher wird diese Übersicht besonders die Wirkung
sind. Daher wird diese Übersicht besonders die Wirkung
der Yoga-Praxis auf diese gesellschaftlich wichtigen Erkrankungen
der Yoga-Praxis auf diese gesellschaftlich wichtigen Erkrankungen
wie Rückenschmerz, Brustkrebs, Depressionen,
wie Rückenschmerz, Brust[[krebs]], [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Depression]en,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und [[Diabetes]] mellitus Typ 2
("Zuckerkrankheit") darstellen.
("Zuckerkrankheit") darstellen.


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[[Datei:Mann Vorwärtsbeuge Asana.jpg|thumb]]
[[Datei:Mann Vorwärtsbeuge Asana.jpg|thumb]]


Rückenschmerzen stellen ein bedeutsames Problem in allen
[[Rückenschmerzen]] stellen ein bedeutsames Problem in allen
industrialisierten Ländern dar. Letztendlich kann fast
industrialisierten Ländern dar. Letztendlich kann fast
jeder Mensch damit rechnen, irgendwann im Laufe seines
jeder Mensch damit rechnen, irgendwann im Laufe seines
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am häufigsten verwendet wird. Und auch die Studienlage
am häufigsten verwendet wird. Und auch die Studienlage
ist besser als bei jeder anderen Erkrankung. Eine der
ist besser als bei jeder anderen Erkrankung. Eine der
wohl wichtigsten Yoga-Studien überhaupt, erschienen
wohl wichtigsten Yoga-[[Studien]] überhaupt, erschienen
im Jahre 2005, konnte zeigen, dass bereits die Teilnahme
im Jahre 2005, konnte zeigen, dass bereits die Teilnahme
an einem 12-wöchigen Vini-Yoga-Kurs zu einer signifikanten
an einem 12-wöchigen [[Vini Yoga]]-Kurs zu einer signifikanten
und klinisch relevanten Reduktion von Schmerzen
und klinisch relevanten Reduktion von [[Schmerz]]en
und alltäglichen Einschränkungen durch den Rückenschmerz
und alltäglichen Einschränkungen durch den Rückenschmerz
führen kann. Dabei ist Yoga der Rückenschule,
führen kann. Dabei ist Yoga der Rückenschule,
also einem speziell zur Linderung von Rückenschmerzen
also einem speziell zur Linderung von Rückenschmerzen
entwickelten Sportprogramm, zumindest ebenbürtig2.
entwickelten Sportprogramm, zumindest ebenbürtig<ref>Sherman KJ, Cherkin DC, Erro J, Miglioretti DL, Deyo RA.: Comparing yoga, exercise, and a self-care book for chronic low back pain: a randomized, controlled trial. Ann Intern Med. 2005; 143(12): 849-56..</ref>
 
Weitere Studien konnten diese Ergebnisse replizieren
Weitere Studien konnten diese Ergebnisse replizieren
und zeigen, dass die Erfolge nicht vom gewählten Yoga-
und zeigen, dass die Erfolge nicht vom gewählten Yoga-
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sind Studien mit insgesamt mehr als 1 000 Patienten
sind Studien mit insgesamt mehr als 1 000 Patienten
erschienen, welche eine positive Wirkung des Yoga bei
erschienen, welche eine positive Wirkung des Yoga bei
Rückenschmerzen zeigen konnten3. Dabei scheint es gar
Rückenschmerzen zeigen konnten<ref>Cramer H, Lauche R, Haller H, Dobos G.: A systematic r eview and meta-analysis of yoga for low back pain. Clin J Pain. 2013; 29(5): 450-60.</ref>. Dabei scheint es gar
nicht so bedeutsam zu sein, besonders häufig zu üben: Ob
nicht so bedeutsam zu sein, besonders häufig zu üben: Ob
die PatientInnen einmal oder zweimal pro Woche am Yoga
die PatientInnen einmal oder zweimal pro Woche am Yoga
teilnahmen, war für die positiven Wirkungen unerheblich4.
teilnahmen, war für die positiven Wirkungen unerheblich<ref>Saper RB, Boah AR, Keosaian J, Cerrada C, Weinberg J, Sherman KJ.: Comparing once- versus twice-weekly yoga classes for chronic low back pain in predominantly low income minorities: a randomized dosing trial. Evid Based Complement Alternat Med. 2013; 2013: 658030..</ref>
Die Wahrscheinlichkeit einer Besserung des Gesundheitszustandes
Die Wahrscheinlichkeit einer Besserung des Gesundheitszustandes
war dabei bei den Patienten, die Yoga praktizierten,
war dabei bei den Patienten, die Yoga praktizierten,
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zu einem Jahr lang. Voraussetzung dafür scheint aber zu
zu einem Jahr lang. Voraussetzung dafür scheint aber zu
sein, dass die TeilnehmerInnen auch nach Ende des Kurses
sein, dass die TeilnehmerInnen auch nach Ende des Kurses
selbständig zu Hause weiterüben5 – schließlich geht es
selbständig zu Hause weiterüben<ref>Cramer H, Lauche R, Hohmann C, Langhorst J, Dobos G.: Y oga for chronic neck pain: a 12-month follow-up. Pain Med. 2013; 14(4): 541-8.</ref> – schließlich geht es
beim Yoga nicht darum, sich behandeln zu lassen, sondern
beim Yoga nicht darum, sich behandeln zu lassen, sondern
darum selbst aktiv zu werden.
darum selbst aktiv zu werden.


===2.2. Brustkrebs===
===2.2. Brustkrebs===
Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung
Brust[[krebs]] ist die weltweit häufigste Krebserkrankung
bei Frauen. Zwar haben die enormen Fortschritte in Prävention,
bei [[Frau]]en. Zwar haben die enormen Fortschritte in Prävention,
Früherkennung und Therapie dazu geführt,
Früherkennung und Therapie dazu geführt,
dass immer mehr Patientinnen die Erkrankung überleben
dass immer mehr Patientinnen die Erkrankung überleben
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häufig noch Jahre nach überstandener Krebserkrankung
häufig noch Jahre nach überstandener Krebserkrankung
an den körperlichen und psychischen Folgen der Erkrankung,
an den körperlichen und psychischen Folgen der Erkrankung,
insbesondere an Angst, Depressivität, Schlafstörungen
insbesondere an [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst], Depressivität, Schlafstörungen
und chronischer Erschöpfung. Die Möglichkeiten
und chronischer [[Erschöpfung]]. Die Möglichkeiten
des Yoga – als aktivierende und ausgleichende Methode
des Yoga – als aktivierende und ausgleichende Methode
mit bekannten antidepressiven Wirkungen – in der unterstützenden
mit bekannten antidepressiven Wirkungen – in der unterstützenden
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Erkrankung wie auch der Therapie. So konnten indische
Erkrankung wie auch der Therapie. So konnten indische
Studien zeigen, dass das Praktizieren von Yoga während
Studien zeigen, dass das Praktizieren von Yoga während
der Bestrahlung Erschöpfung, Schlafstörungen, Angst und
der Bestrahlung Erschöpfung, [[Schlaf]]störungen, Angst und
Depressivität lindern kann6. Doch nicht nur das; die Yoga-
Depressivität lindern kann<ref>Vadiraja HS, Raghavendra RM, Nagarathna R, Nagendra HR, Rekha M, Vanitha N, Gopinath KS, Srinath BS, Vishweshwara MS, Madhavi YS, Ajaikumar
BS, Ramesh BS, Nalini R, Kumar V.: Effects of a yoga program on cortisol rhythm and mood states in early breast cancer patients undergoing adjuvant
radiotherapy: a randomized controlled trial. Integr Cancer Ther. 2009; 8(1): 37-46.</ref>. Doch nicht nur das; die Yoga-
Praxis konnte sogar die strahlungsbedingte Schädigung
Praxis konnte sogar die strahlungsbedingte Schädigung
des Erbguts verringern, die Therapie wurde also auf vielerlei
des Erbguts verringern, die Therapie wurde also auf vielerlei
Ebenen besser vertragen, wenn parallel Yoga unterrichtet
Ebenen besser vertragen, wenn parallel Yoga unterrichtet
wurde7. Aufgrund der offenkundigen Unterschiede der
wurde<ref>Banerjee B, Vadiraj HS, Ram A, Rao R, Jayapal M, Gopinath KS, Ramesh BS, Rao N, Kumar A, Raghuram N, Hegde S, Nagendra HR, Prakash Hande M.: Effects of an integrated yoga program in modulating psychological stress and radiation-induced genotoxic stress in breast cancer patients undergoing radiotherapy. Integr Cancer Ther. 2007; 6(3): 242-50.</ref>.
Bedeutung des Yoga in Indien und im Westen, erschien
 
Aufgrund der offenkundigen Unterschiede der
Bedeutung des Yoga in [[Indien]] und im Westen, erschien
es wichtig, entsprechende Studien auch außerhalb Indiens
es wichtig, entsprechende Studien auch außerhalb Indiens
zu wiederholen – dies ist mittlerweile in einer großangelegten
zu wiederholen – dies ist mittlerweile in einer großangelegten
US-amerikanischen Studie geschehen8. Auch diese
US-amerikanischen Studie geschehen<ref>Chandwani KD, Perkins G, Nagendra HR, Raghuram NV, Spelman A, Nagarathna R, Johnson K, Fortier A, Arun B, Wei Q, Kirschbaum C, Haddad R, Morris GS, Scheetz J, Chaoul A, Cohen L.: Randomized, controlled trial of yoga in women with breast cancer undergoing radiotherapy. J Clin Oncol. 2014; 32(10): 1058-65.</ref>. Auch diese
Studie konnte zeigen, dass die Praxis von Yoga während
Studie konnte zeigen, dass die Praxis von Yoga während
der Bestrahlung das Allgemeinbefinden und vor allem die
der Bestrahlung das Allgemeinbefinden und vor allem die
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kann. Dabei zeigte sich auch hier, dass Yoga das Wohlbefinden
kann. Dabei zeigte sich auch hier, dass Yoga das Wohlbefinden
mindestens ebenso stark verbessert wie Sport, die
mindestens ebenso stark verbessert wie Sport, die
körperliche Gesundheit sogar noch stärker.
körperliche [[Gesundheit]] sogar noch stärker.
 
Auch während der noch stärker belastenden Chemotherapie
Auch während der noch stärker belastenden Chemotherapie
sind die Wirkungen der Yoga-Praxis untersucht
sind die Wirkungen der Yoga-Praxis untersucht
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Immunfunktion, welche ebenfalls bei Krebspatienten insbesondere
Immunfunktion, welche ebenfalls bei Krebspatienten insbesondere
unter laufender Behandlung häufig stark beeinträchtigt
unter laufender Behandlung häufig stark beeinträchtigt
ist9.
ist<ref>Raghavendra RM, Nagarathna R, Nagendra HR, Gopinath KS, Srinath BS, Ravi BD, Patil S, Ramesh BS, Nalini R.: Effects of an integrated yoga programme on chemotherapy-induced nausea and emesis in br east cancer patients. Eur J Cancer Car e (Engl). 2007 Nov; 16(6): 462-74.</ref>.
 
[[Datei:Tabelle Yoga Brustkrebs.jpg|thumb|Verlauf der menopausalen Symptome unter antihormoneller Medikation während und
nach 12 Wochen Yoga oder Standardtherapie (modifiziert nach Cramer et al., 2015)<ref>Cramer H, Rabsilber S, Lauche R, Kümmel S, Dobos G.: Yoga and meditation for menopausal symptoms in breast cancer survivors – a randomized controlled trial. Cancer. 2015.</ref>]]


Doch nicht nur während, sondern insbesondere auch nach
Doch nicht nur während, sondern insbesondere auch nach
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Yoga untersucht worden. Hier steht vor allem die Linderung
Yoga untersucht worden. Hier steht vor allem die Linderung
der anhaltenden Erschöpfung im Vordergrund, die
der anhaltenden Erschöpfung im Vordergrund, die
oft dramatische Auswirkungen auf das Alltagsleben haben
oft dramatische Auswirkungen auf das [[Alltag]]sleben haben
kann. Bereits relativ kurze Yoga-Programme, etwa zwei
kann. Bereits relativ kurze Yoga-Programme, etwa zwei
wöchentliche Yoga-Stunden über zwölf Wochen, konnten
wöchentliche Yoga-Stunden über zwölf Wochen, konnten
bei chronisch erschöpften Teilnehmerinnen Erschöpfung
bei chronisch erschöpften Teilnehmerinnen Erschöpfung
lindern, Vitalität fördern und auch die Stimmung heben10.
lindern, Vitalität fördern und auch die Stimmung heben<ref>Bower JE, Garet D, Sternlieb B, Ganz PA, Irwin MR, Olmstead R, Greendale G.: Yoga for persistent fatigue in breast cancer survivors: a randomized controlled trial. Cancer. 2012 Aug 1; 118(15): 3766-75.
Kiecolt-Glaser JK, Bennett JM, Andridge R, Peng J, Shapiro CL, Malarkey WB, Emery CF, Layman R, Mrozek EE, Glaser R.: Yoga‘s impact on inflammation, mood, and fatigue in breast cancer survivors: a randomized contr olled trial. J Clin Oncol. 2014; 32(10): 1040-9.</ref>.


Neben chronischer Erschöpfung erleben viele Frauen
Neben chronischer Erschöpfung erleben viele Frauen
nach einer Brustkrebstherapie insbesondere Wechseljahres-
nach einer Brustkrebstherapie insbesondere [[Wechseljahre]]s-
Beschwerden als besonders belastend. Diese setzen
Beschwerden als besonders belastend. Diese setzen
durch spezielle antihormonelle Medikamente, die einer
durch spezielle antihormonelle Medikamente, die einer
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Anteilen an Entspannung und Meditation – körperliche
Anteilen an Entspannung und Meditation – körperliche
Beschwerden wie etwa Hitzewallungen, aber auch psychische
Beschwerden wie etwa Hitzewallungen, aber auch psychische
Beschwerden wie Stimmungsschwankungen
Beschwerden wie [[Stimmung]]sschwankungen
und Schlafstörungen deutlich lindern, wie die Abbildung
und Schlafstörungen deutlich lindern, wie die Abbildung
zeigt:
zeigt.
 
Verlauf der menopausalen Symptome unter antihormoneller Medikation während und
Verlauf der menopausalen Symptome unter antihormoneller Medikation während und
nach 12 Wochen Yoga oder Standardtherapie (modifiziert nach Cramer et al., 2015)11
nach 12 Wochen Yoga oder Standardtherapie (modifiziert nach Cramer et al., 2015)<ref>Cramer H, Rabsilber S, Lauche R, Kümmel S, Dobos G.: Yoga and meditation for menopausal symptoms in breast cancer survivors – a randomized controlled
trial. Cancer. 2015.</ref>


===2.3. Depression===
===2.3. Depression===
 
[https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Depression]en gehören zu den häufigsten und hinsichtlich
[[Datei:Meditation-berge.jpg|thumb]]
 
Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich
ihrer Schwere am meisten unterschätzten Volkskrankheiten.
ihrer Schwere am meisten unterschätzten Volkskrankheiten.
Tatsächlich sind Depressionen mittlerweile die wichtigste
Tatsächlich sind Depressionen mittlerweile die wichtigste
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dar – ganze 14 randomisierte Studien sind mittlerweile
dar – ganze 14 randomisierte Studien sind mittlerweile
verfügbar.
verfügbar.
[[Datei:Reduktion der Depressionswerte durch Yoga.jpg|thumb|Reduktion der Depressionswerte durch (verschiedene Arten von) Yoga bei
PatientInnen mit depressiven Störungen oder depressiven Verstimmungen. Effektstärken zwischen 0,2 und 0,5 stehen für kleine, von 0,5 bis 0,8 für mittelgroße und über 0,8 für große Effekte.]]


Positive Wirkungen des Yoga finden sich in diesen Studien
Positive Wirkungen des Yoga finden sich in diesen Studien
sowohl für Patienten mit klinischen depressiven Störungen,
sowohl für Patienten mit klinischen depressiven Störungen,
als auch für ansonsten gesunde Personen, die unter
als auch für ansonsten gesunde Personen, die unter
subklinischen depressiven Verstimmungen leiden12. So
subklinischen depressiven Verstimmungen leiden<ref>Cramer H, Lauche R, Langhorst J, Dobos G.: Yoga for depression: a systematic review and meta-analysis. Depress Anxiety. 2013; 30(11): 1068-83.</ref>. So
konnte etwa eine indische Studie zeigen, dass 8 Wochen
konnte etwa eine indische Studie zeigen, dass 8 Wochen
Yoga-Praxis zusätzlich zur medikamentösen Behandlung
Yoga-Praxis zusätzlich zur medikamentösen Behandlung
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60%igen Reduktion der depressiven Symptomatik führte,
60%igen Reduktion der depressiven Symptomatik führte,
im Vergleich zu 40% in der Kontrollgruppe, die nur medikamentös
im Vergleich zu 40% in der Kontrollgruppe, die nur medikamentös
behandelt wurde13. Yoga kann also zusätzlich
behandelt wurde<ref>Sharma VK, Das S, Mondal S, Goswami U, Gandhi A.: Ef fect of Sahaj Yoga on depressive disorders. Indian J Physiol Pharmacol 2005; 49: 462–468.</ref>. Yoga kann also zusätzlich
zu einer bereits wirksamen Psychopharmaka-Behandlung
zu einer bereits wirksamen Psychopharmaka-Behandlung
antidepressive Wirkungen entfalten.
antidepressive Wirkungen entfalten.
Eine weitere vielbeachtete US-amerikanische Studie untersuchte
Eine weitere vielbeachtete US-amerikanische Studie untersuchte
die Wirkung von Yoga bei depressiven pflegenden
die Wirkung von Yoga bei depressiven pflegenden
Angehörigen14. In dieser Studie bewirkte bereits 8 Wochen
Angehörigen<ref>Lavretsky H, Epel ES, Siddarth P, Nazarian N, Cyr NS, Khalsa DS, Lin J, Blackburn E, Irwin MR.: A pilot study of yogic meditation for family dementia caregivers with depressive symptoms: effects on mental health, cognition, and telomerase activity. Int J Geriatr Psychiatry. 2013; 28(1): 57-65.</ref>. In dieser Studie bewirkte bereits 8 Wochen
selbständiger, nicht supervidierter Yoga-Praxis bei fast
selbständiger, nicht supervidierter Yoga-Praxis bei fast
zwei Drittel der TeilnehmerInnen eine Halbierung der Depressionswerte
zwei Drittel der TeilnehmerInnen eine Halbierung der Depressionswerte
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entgegen wirkt. Chronischer Stress (wie das Pflegen Angehöriger)
entgegen wirkt. Chronischer Stress (wie das Pflegen Angehöriger)
verringert die Telomerase-Aktivität und kann so
verringert die Telomerase-Aktivität und kann so
psychischen Störungen und letztlich einem vorzeitigen Tod
psychischen Störungen und letztlich einem vorzeitigen [[Tod]]
Vorschub leisten. Möglicherweise kann die Stress reduzierende
Vorschub leisten. Möglicherweise kann die Stress reduzierende
Wirkung des Yoga diesem Prozess entgegen wirken.
Wirkung des Yoga diesem Prozess entgegen wirken.
Eine weitere interessante Forschungsrichtung stellen Studien
Eine weitere interessante Forschungsrichtung stellen Studien
zu Yoga bei Schwangerschaftsdepression dar, einer
zu Yoga bei Schwangerschaftsdepression dar, einer
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Programme mit 20 Minuten Praxis pro Woche zu einer
Programme mit 20 Minuten Praxis pro Woche zu einer
deutlichen Abnahme depressiver Symptome führen vergleichbar
deutlichen Abnahme depressiver Symptome führen vergleichbar
mit der Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe15.
mit der Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe<ref>Field T, Diego M, Delgado J, Medina L.: Yoga and social support reduce prenatal depression, anxiety and cortisol. J Bodyw Mov Ther. 2013; 17(4): 397-403</ref>.
Betrachtet man alle Studien zur Wirkung von Yoga auf Depression,
Betrachtet man alle Studien zur Wirkung von Yoga auf Depression,
so ist die Wahrscheinlichkeit, zum Studienende
so ist die Wahrscheinlichkeit, zum Studienende
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===2.4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen===
===2.4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen===
[[Datei:Asana-Ebene.jpg|thumb]]
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die wichtigste Kategorie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die wichtigste Kategorie
nicht-übertragbarer Erkrankungen und die häufigste
nicht-übertragbarer Erkrankungen und die häufigste
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durch die individuelle Lebensweise mit bedingt und durch
durch die individuelle Lebensweise mit bedingt und durch
das Ausmaß körperlicher Aktivität, die individuelle Ernährung
das Ausmaß körperlicher Aktivität, die individuelle Ernährung
und das subjektive Stresslevel zu beeinflussen.
und das subjektive [[Stress]]level zu beeinflussen.
Entsprechend sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der
Entsprechend sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der
wichtigsten und meist untersuchten Kategorie von Erkrankungen
wichtigsten und meist untersuchten Kategorie von Erkrankungen
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"The Lancet" publiziert, untersuchte die Auswirkung
"The Lancet" publiziert, untersuchte die Auswirkung
von Yoga-Meditation und -Atemtechniken auf Bluthochdruck
von Yoga-Meditation und -Atemtechniken auf Bluthochdruck
im Vergleich zu reiner Entspannung16.
im Vergleich zu reiner Entspannung<ref>Patel CH.: Yoga and bio-feedback in the management of hypertension. Lancet. 1973; 2(7837): 1053-5.</ref>.
 
[[Datei:Reduktion des Blutdrucks durch Yoga.jpg|thumb|Reduktion des Blutdrucks durch (verschiedene Arten von) Yoga bei Patienten mit Bluthochdruck und/oder grenzwertigem Blutdruck.<ref>Cramer H, Haller H, Lauche R, Steckhan N, Michalsen A, Dobos G.: A systematic review and meta-analysis of yoga for hypertension. Am J Hypertens. 2014; 27(9): 1146-51.</ref>]]
 
Die Studie fand eine mittlere Verringerung des Blutdrucks
Die Studie fand eine mittlere Verringerung des Blutdrucks
um 26 mmHG systolisch und 15 mmHg diastolisch – und
um 26 mmHG systolisch und 15 mmHg diastolisch – und
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Medikamente. Die Ergebnisse dieser wegweisenden Studie
Medikamente. Die Ergebnisse dieser wegweisenden Studie
sind mittlerweile vielfach repliziert worden. So konnten
sind mittlerweile vielfach repliziert worden. So konnten
beispielsweise Mourya et al.17 zeigen, dass sowohl langsame
beispielsweise Mourya et al.<ref>Mourya M, Mahajan AS, Singh NP, Jain AK.: Effect of slow- and fast-breathing exercises on autonomic functions in patients with essential hypertension. J Altern Complement Med. 2009; 15(7): 711-7.</ref> zeigen, dass sowohl langsame [[Pranayama|Atemtechniken]] wie die [[Wechselatmung]] als auch
Atemtechniken wie die Wechselatmung als auch
schnelle Atemtechniken wie [[Kapalabhati]], täglich über
schnelle Atemtechniken wie kapâlabhâtî, täglich über
3 Monate geübt, den Blutdruck hypertoner Personen signifikant
3 Monate geübt, den Blutdruck hypertoner Personen signifikant
senken können – interessanterweise war die
senken können – interessanterweise war die
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Hingegen fanden zwei randomisierte Studien,
Hingegen fanden zwei randomisierte Studien,
die komplexe Yoga-Stile inklusive Yoga-Haltungen untersuchten,
die komplexe Yoga-Stile inklusive Yoga-Haltungen untersuchten,
keine Wirkung der Programme: Cohen et al.18
keine Wirkung der Programme: Cohen et al.<ref>Cohen DL, Bloedon LT, Rothman RL, Farrar JT, Galantino ML, Volger S, Mayor C, Szapary PO, Townsend RR.: Iyengar Yoga versus Enhanced Usual Care on Blood Pressure in Patients with Prehypertension to Stage I Hypertension: a Randomized Controlled Trial. Evid Based Complement Alternat Med. 2011; 2011: 546428.</ref>
verglichen die Wirkung von 12 Wochen Iyengar-Yoga
verglichen die Wirkung von 12 Wochen Iyengar-Yoga
mit individueller Diätberatung und konnten ebenso wenig
mit individueller Diätberatung und konnten ebenso wenig
eine Überlegenheit des Yoga zeigen wie Hagins et
eine Überlegenheit des Yoga zeigen wie Hagins et
al.19, die Ashtanga-Yoga (bestehend aus Yoga-Haltungen,
al.<ref>Hagins M, Rundle A, Consedine NS, Khalsa SB.: A randomized controlled trial comparing the effects of yoga with an active control on ambulatory blood pressure in individuals with prehypertension and stage 1 hypertension. J Clin Hypertens. 2014; 16(1): 54-62.</ref>, die [[Ashtanga Yoga]] (bestehend aus Yoga-Haltungen,
Atemtechniken und Meditation) mit leichten Sportübungen
Atemtechniken und [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation]) mit leichten Sportübungen
verglich. Allerdings muss hier berücksichtigt
verglich. Allerdings muss hier berücksichtigt
werden, dass die letzten beiden Studien nicht nur PatientInnen
werden, dass die letzten beiden Studien nicht nur PatientInnen
mit manifestem Bluthochdruck, sondern auch solche
mit manifestem [[Bluthochdruck]], sondern auch solche
mit grenzwertigem Blutdruck einschlossen. Betrachtet
mit grenzwertigem Blutdruck einschlossen. Betrachtet
man alle randomisierten Studien gemeinsam, so zeigt sich,
man alle randomisierten Studien gemeinsam, so zeigt sich,
dass sowohl reine Atem- und Meditationstechniken, als
dass sowohl reine Atem- und Meditationstechniken, als
auch solche Yoga-Formen, die Yoga-Haltungen umfassen,
auch solche Yoga-Formen, die [[Asana|Yoga-Haltungen]] umfassen,
den Blutdruck positiv beeinflussen – allerdings nur bei
den Blutdruck positiv beeinflussen – allerdings nur bei
PatientInnen mit Bluthochdruck nicht bei grenzwertigem
PatientInnen mit Bluthochdruck nicht bei grenzwertigem
Blutdruck wie die Abbildung zeigt:
Blutdruck wie die Abbildung zeigt.


Neben Bluthochdruck stellt Übergewicht einen der wichtigsten
Neben Bluthochdruck stellt Übergewicht einen der wichtigsten
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Stunde, bei übergewichtigen Frauen jenseits der Menopause
Stunde, bei übergewichtigen Frauen jenseits der Menopause
nicht nur das Körpergewicht um etwa 2 kg reduzieren
nicht nur das Körpergewicht um etwa 2 kg reduzieren
kann, sondern auch den Bauchumfang verringert21 – ist
kann, sondern auch den Bauchumfang verringert<ref>Lee JA, Kim JW, Kim DY.: Effects of yoga exercise on serum adiponectin and metabolic syndrome factors in obese postmenopausal women. Menopause. 2012; 19(3): 296-301</ref> – ist
doch gerade eine bauchbetonte Fettverteilung einer der
doch gerade eine bauchbetonte Fettverteilung einer der
Haupt-Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Eine weitere
Haupt-Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Eine weitere
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nicht nur das Körpergewicht um etwa 2 kg, sondern konnte
nicht nur das Körpergewicht um etwa 2 kg, sondern konnte
auch den Body-Mass-Index und den Körperfettanteil
auch den Body-Mass-Index und den Körperfettanteil
signifikant senken22.
signifikant senken<ref>Seo DY, Lee S, Figueroa A, Kim HK, Baek YH, Kwak YS, Kim N, Choi TH, Rhee BD, Ko KS, Park BJ, Park SY, Han J.: Yoga training improves metabolic parameters in obese boys. Korean J Physiol Pharmacol. 2012; 16(3): 175-80.</ref>.
 
Zahlreiche weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zahlreiche weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
sind heute bekannt – und für viele ist bereits
sind heute bekannt – und für viele ist bereits
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Interessanterweise war Yoga dabei Sport mindestens
Interessanterweise war Yoga dabei Sport mindestens
ebenbürtig, in der Steigerung des HDL-Cholesterins sogar
ebenbürtig, in der Steigerung des HDL-Cholesterins sogar
deutlich überlegen23.
deutlich überlegen<ref>Cramer H, Lauche R, Haller H, Steckhan N, Michalsen A, Dobos G.: Effects of yoga on cardiovascular disease risk factors: a systematic review and metaanalysis. Int J Cardiol. 2014; 173(2): 170-83.</ref>.
 
[[Datei:Veränderung der Herzrhythmusstörungen während der Yoga-Praxis.jpg|thumb|Veränderung der Herzrhythmusstörungen während der Yoga-Praxis (modifiziert nach Lakkireddy et al., 2013)<ref>Lakkireddy D, Atkins D, Pillarisetti J, Ryschon K, Bommana S, Drisko J, Vanga S, Dawn B.: Effect of yoga on arrhythmia burden, anxiety, depression, and quality of life in paroxysmal atrial fibrillation: the YOGA My Heart Study. J Am Coll Cardiol. 2013; 61(11): 1177-82.</ref>]]


Liegen manifeste Herzerkrankungen vor, können Veränderungen
Liegen manifeste Herzerkrankungen vor, können Veränderungen
des Lebensstils immer noch zu gravierenden
des [[Leben]]sstils immer noch zu gravierenden
Verbesserungen des Gesundheitszustandes beitragen.
Verbesserungen des Gesundheitszustandes beitragen.
Auch wenn Yoga in der Rehabilitation manifester Herzerkrankungen
Auch wenn Yoga in der Rehabilitation manifester Herzerkrankungen
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Innen mit chronischer Herzinsuffizienz zeigen, dass bereits
Innen mit chronischer Herzinsuffizienz zeigen, dass bereits
ein zehnwöchiger Yoga-Kurs die Fitness und sportliche
ein zehnwöchiger Yoga-Kurs die Fitness und sportliche
Leistungsfähigkeit deutlich steigern konnte24. Dies ist
Leistungsfähigkeit deutlich steigern konnte<ref>Pullen PR, Thompson WR, Benardot D, Brandon LJ, Mehta PK, Rifai L, Vadnais DS, Parrott JM, Khan BV.: Benefits of yoga for African American heart failure patients. Med Sci Sports Exer c. 2010; 42(4): 651-7.</ref>. Dies ist hochbedeutsam, da PatientInnen mit Herzinsuffizienz nur
hochbedeutsam, da PatientInnen mit Herzinsuffizienz nur
sehr eingeschränkt körperlich leistungsfähig sind. Darüber
sehr eingeschränkt körperlich leistungsfähig sind. Darüber
hinaus reduzierte die Teilnahme am Yoga-Programm
hinaus reduzierte die Teilnahme am Yoga-Programm
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Eine weitere vielbeachtete Studie, die ein großes Medienecho
Eine weitere vielbeachtete Studie, die ein großes Medienecho
gefunden hat, untersuchte die Wirkung von Iyengar-
gefunden hat, untersuchte die Wirkung von [[Iyengar  
Yoga auf paroxysmales Vorhofflimmern, eine wiederholt
Yoga]] auf paroxysmales Vorhofflimmern, eine wiederholt
auftretende Herzrhythmusstörung, die sehr häufig tödlich
auftretende Herzrhythmusstörung, die sehr häufig tödlich
endet. Das Auftreten von Herzrhythmusstörungen wurde
endet. Das Auftreten von Herzrhythmusstörungen wurde
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===2.5. Diabetes mellitus===
===2.5. Diabetes mellitus===
Ein weiterer großer Risikofaktor für Herzerkrankungen
Ein weiterer großer Risikofaktor für Herzerkrankungen
ist Diabetes mellitus Typ 2, die Zuckerkrankheit. Die Entstehung
ist [[Diabetes]] mellitus Typ 2, die Zuckerkrankheit. Die Entstehung
dieser Erkrankung ist eindeutig dem Lebensstil
dieser Erkrankung ist eindeutig dem Lebensstil
geschuldet und hängt eng mit falscher Ernährung, aber
geschuldet und hängt eng mit falscher Ernährung, aber
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2 Diabetes ebenfalls zu den Erkrankungen gehört, deren
2 Diabetes ebenfalls zu den Erkrankungen gehört, deren
Ansprechen auf Yoga besonders gut untersucht ist.
Ansprechen auf Yoga besonders gut untersucht ist.
Ein vermuteter Hauptmechanismus, über den Yoga positiv
Ein vermuteter Hauptmechanismus, über den Yoga positiv
auf Typ 2 Diabetes einwirkt, ist die Verringerung der
auf Typ 2 Diabetes einwirkt, ist die Verringerung der
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Diabetes ist Yoga vielfach untersucht worden. In der bisher
Diabetes ist Yoga vielfach untersucht worden. In der bisher
größten Studie zum Thema untersuchten Gordon et
größten Studie zum Thema untersuchten Gordon et
al.26 insgesamt 420 PatientInnen, die zufällig einer Yoga-
al.<ref>Gordon L, Morrison EY, McGrowder DA, Young R, Garwood D, Zamora E, Alexander-Lindo RL, Irving R, Perez Sanz EC.: Changes in clinical and metabolic parameters after exercise therapy in patients with type 2 diabetes Ar ch Med Sci. 2008; 4: 427–437.</ref> insgesamt 420 PatientInnen, die zufällig einer Yoga-
Gruppe, einer Sport- und einer unbehandelten Kontrollgruppe
Gruppe, einer Sport- und einer unbehandelten Kontrollgruppe
zugewiesen wurden. Beide aktiven Gruppen trainierten
zugewiesen wurden. Beide aktiven Gruppen trainierten
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sich in beiden aktiven Gruppen etwa gleich stark und
sich in beiden aktiven Gruppen etwa gleich stark und
deutlich stärker als in der unbehandelten Kontrollgruppe.
deutlich stärker als in der unbehandelten Kontrollgruppe.
Diese Befunde decken sich mit denen aus zahlreichen anderen
Diese Befunde decken sich mit denen aus zahlreichen anderen
Studien – im Mittel senkt Yoga bei Diabetikern den
Studien – im Mittel senkt Yoga bei Diabetikern den
Blutzuckerspiegel um 26 mg/dl und den HbA1c um 0,5%
Blutzuckerspiegel um 26 mg/dl und den HbA1c um 0,5%
– klinisch bedeutsamer Veränderungen im Bereich oraler
– klinisch bedeutsamer Veränderungen im Bereich oraler
Antidiabetika27.
Antidiabetika<ref>Cramer H, Lauche R, Haller H, Steckhan N, Michalsen A, Dobos G.: Effects of yoga on cardiovascular disease risk factors: a systematic review and metaanalysis. Int J Cardiol. 2014; 173(2): 170-83.</ref>.


==3. Ein Wort zur Sicherheit==
==3. Ein Wort zur Sicherheit==
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der Augen.
der Augen.


Knapp 80 solcher Fälle sind bisher veröffentlicht worden28.
Knapp 80 solcher Fälle sind bisher veröffentlicht worden<ref>Cramer H, Krucoff C, Dobos G.: Adverse events associated with yoga: a systematic review of published case reports and case series. PLoS One. 2013; 8(10): e75515.</ref>.
Während der Hinweis auf Risiken grundsätzlich wichtig und
Während der Hinweis auf Risiken grundsätzlich wichtig und
begrüßenswert ist, erlauben Einzelfälle leider wenig Aussagen
begrüßenswert ist, erlauben Einzelfälle leider wenig Aussagen
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tatsächlich mit Gefahren verbunden sein kann und
tatsächlich mit Gefahren verbunden sein kann und
wie häufig solche unerwünschten Wirkungen auftreten.
wie häufig solche unerwünschten Wirkungen auftreten.
Betrachtet man wissenschaftliche Studien zum Thema, so
 
Betrachtet man [[wissenschaftliche Studien]] zum Thema, so
relativiert sich das Bild. So traten in 19 randomisierten
relativiert sich das Bild. So traten in 19 randomisierten
Studien, die entsprechende Daten berichteten, bei nur
Studien, die entsprechende Daten berichteten, bei nur
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Programmen vergleichen: Nebenwirkungen finden sich bei
Programmen vergleichen: Nebenwirkungen finden sich bei
16 von 420 TeilnehmerInnen in den Yoga-Gruppen und 15
16 von 420 TeilnehmerInnen in den Yoga-Gruppen und 15
von 404 TeilnehmerInnen in den Sport-Gruppen29.
von 404 TeilnehmerInnen in den Sport-Gruppen<ref>Cramer H, Ward L, Saper R, Fishbein D, Dobos G, Lauche R.: The safety of yoga: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Am J Epidemiol. Im Druck.</ref>.
 
Insgesamt berichten nur 2% der StudienteilnehmerInnen
Insgesamt berichten nur 2% der StudienteilnehmerInnen
von Nebenwirkungen der Yoga-Praxis, davon der überwiegende
von Nebenwirkungen der Yoga-Praxis, davon der überwiegende
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Yoga verletzt hat und dass lediglich 1% der Personen, die
Yoga verletzt hat und dass lediglich 1% der Personen, die
mit Yoga beginnen, auf Grund von Verletzungen oder anderen
mit Yoga beginnen, auf Grund von Verletzungen oder anderen
Nebenwirkungen wieder damit aufhören müssen30.
Nebenwirkungen wieder damit aufhören müssen<ref>Penman S, Cohen M, Stevens P, Jackson S.: Yoga in Australia: Results of a national survey. Int J Yoga. 2012; 5(2): 92-101.</ref>.
Im Vergleich zu zahlreichen populären Sportarten – man
Im Vergleich zu zahlreichen populären Sportarten – man
denke nur an Fußball oder Skifahren – ein relativ geringer
denke nur an Fußball oder Skifahren – ein relativ geringer
Prozentsatz.
Prozentsatz.


Gerade in der Yoga-Therapie, also in der Arbeit mit gesundheitlich
Gerade in der [[Yogatherapie]], also in der [[Arbeit]] mit gesundheitlich
eingeschränkten Personen, sollte jedoch berücksichtigt
eingeschränkten Personen, sollte jedoch berücksichtigt
werden, dass auch Yoga – wie jede körperliche
werden, dass auch Yoga – wie jede körperliche
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Yoga häufig unter Entspannungsverfahren subsumiert
Yoga häufig unter Entspannungsverfahren subsumiert
und findet sich hier neben fast bewegungslosen Verfahren
und findet sich hier neben fast bewegungslosen Verfahren
wie dem Autogenen Training oder Phantasie-Reisen.
wie dem [[Autogenes Training|Autogenen Training]] oder Phantasie-Reisen.
Andererseits wird Yoga oft als eine Art exotischer Sport
Andererseits wird Yoga oft als eine Art exotischer Sport
verstanden und ungeachtet der Bedeutung, die Atem- und
verstanden und ungeachtet der Bedeutung, die Atem- und
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beider Klassifikationen.
beider Klassifikationen.


Yoga ist ein nachgewiesen effektives Verfahren zur Entspannung
[[Datei:Asana-Ebene.jpg|thumb]]
 
Yoga ist ein nachgewiesen effektives Verfahren zur [[Entspannung]]
und Stressreduktion – zahlreiche Studien haben
und Stressreduktion – zahlreiche Studien haben
etwa gezeigt, dass die Teilnahme an Yoga-Kursen den wahrgenommenen
etwa gezeigt, dass die Teilnahme an Yoga-Kursen den wahrgenommenen
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des Nervensystems von einem primär sympathischen
des Nervensystems von einem primär sympathischen
(stressanfälligen) zu einem primär parasympathischen (entspannten)
(stressanfälligen) zu einem primär parasympathischen (entspannten)
Zustand hin verschieben31.
Zustand hin verschieben<ref>Innes KE, Bourguignon C, Taylor AG.: Risk indices associated with the insulin resistance syndrome, cardiovascular disease, and possible protection with yoga: a systematic review. J Am Board Fam Pract. 2005; 18(6): 491-519.
Streeter CC, Gerbarg PL, Saper RB, Ciraulo DA, Brown RP. Effects of yoga on the autonomic nervous system, gamma-aminobutyric-acid, and allostasis in epilepsy, depression, and post-traumatic stress disorder. Med Hypotheses 2012; 78: 571–579.</ref>.


Daneben wirkt Yoga aber eindeutig auch kräftigend auf
Daneben wirkt Yoga aber eindeutig auch kräftigend auf
den Bewegungsapparat: Die Yoga-Haltungen können als
den Bewegungsapparat: Die [[Asana|Yoga-Haltungen]] können als
eine Form des isometrischen Muskeltrainings angesehen
eine Form des isometrischen Muskeltrainings angesehen
werden, bei dem die Muskulatur über einen gewissen
werden, bei dem die Muskulatur über einen gewissen
Zeitraum statisch angespannt wird, also trotz intensiver
Zeitraum statisch angespannt wird, also trotz intensiver
Muskelkontraktion keine sichtbare Bewegung ausgeführt
Muskelkontraktion keine sichtbare Bewegung ausgeführt
wird. Darüber hinaus erfüllen vinyāsa, fließende Sequenzen
wird. Darüber hinaus erfüllen [[Vinyasa]], fließende Sequenzen
von Yoga-Haltungen wie etwa der bekannte Sonnengruß,
von Yoga-Haltungen wie etwa der bekannte Sonnengruß,
wenn sie lange genug geübt werden, durchaus
wenn sie lange genug geübt werden, durchaus
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Sonnengruß eine hinreichend sportliche Intensität, um
Sonnengruß eine hinreichend sportliche Intensität, um
zumindest für wenig trainierte Personen als Herz-Kreislauf-
zumindest für wenig trainierte Personen als Herz-Kreislauf-
Training geeignet zu sein32.
Training geeignet zu sein<ref>Hagins M, Moore W, Rundle A.: Does practicing hatha yoga satisfy recommendations for intensity of physical activity which improves and maintains health and cardiovascular fitness? BMC Complement Altern Med. 2007; 7: 40..</ref>


In einer indischen Studie wurde die Nutzbarkeit des Sonnengrußes
In einer indischen Studie wurde die Nutzbarkeit des [[Surya Namaskar|Sonnengrußes]]
als tägliches kurzes Fitnesstraining überprüft33.
als tägliches kurzes Fitnesstraining überprüft<ref>Bhutkar MV, Bhutkar PM, Taware GB, Surdi AD.: How effective is sun salutation in improving muscle strength, general body endurance and body composition? Asian J Sports Med. 2011 Dec; 2(4): 259-66.</ref>.
Die StudienteilnehmerInnen trainierten ihn morgens 6 Tage
Die StudienteilnehmerInnen trainierten ihn morgens 6 Tage
pro Woche über 24 Wochen. Nach den 24 Wochen waren
pro Woche über 24 Wochen. Nach den 24 Wochen waren
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auf 36 kg; die Anzahl der maximal möglichen Sit-ups von
auf 36 kg; die Anzahl der maximal möglichen Sit-ups von
25 auf 30.
25 auf 30.
Nicht nur der Sonnengruß auch andere Yoga-Programme
Nicht nur der Sonnengruß auch andere Yoga-Programme
sind hinsichtlich ihrer Kräftigungswirkung untersucht worden.
sind hinsichtlich ihrer Kräftigungswirkung untersucht worden.
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welches neben dem Sonnengruß auch statische Yoga-Haltungen
welches neben dem Sonnengruß auch statische Yoga-Haltungen
umfasste, bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren die
umfasste, bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren die
Kraft in den Beinen signifikant steigern kann – die mittlere
[[Kraft]] in den Beinen signifikant steigern kann – die mittlere
Leistung in der Beinpresse stieg von 89 kg auf 99 kg, während
Leistung in der Beinpresse stieg von 89 kg auf 99 kg, während
sie in der Kontrollgruppe leicht sank34.
sie in der Kontrollgruppe leicht sank<ref>Kim S, Bemben MG, Bemben DA.: Effects of an 8-month yoga intervention on arterial compliance and muscle strength in premenopausal women. J Sports
Sci Med. 2012; 11(2): 322-30.</ref>.
 
Zusammenfassend hängt die Einordnung von Yoga als
Zusammenfassend hängt die Einordnung von Yoga als
Entspannungsverfahren oder gesundheitssportliche Aktivität
Entspannungsverfahren oder gesundheitssportliche Aktivität
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oder neuropsychiatrische Erkrankungen wie
oder neuropsychiatrische Erkrankungen wie
Multiple Sklerose oder Schizophrenie kaum wissenschaftliche
Multiple Sklerose oder Schizophrenie kaum wissenschaftliche
Evidenz für positive Wirkungen des Yoga35.
Evidenz für positive Wirkungen des Yoga<ref>Cramer H, Lauche R, Azizi H, Dobos G, Langhorst J.: Yoga for multiple sclerosis: a systematic review and meta-analysis. PLoS One. 2014; 9(11): e112414.
Cramer H, Lauche R, Klose P, Langhorst J, Dobos G.: Yoga for schizophrenia: a systematic review and meta-analysis. BMC Psychiatry. 2013; 13: 32.</ref>.
 
Die hier dargestellten Studien wurden primär ausgewählt,
Die hier dargestellten Studien wurden primär ausgewählt,
da sie Volkskrankheiten untersuchen – Erkrankungen und
da sie Volkskrankheiten untersuchen – Erkrankungen und
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und stressbedingte Störungen den wohltuenden Wirkungen
und stressbedingte Störungen den wohltuenden Wirkungen
des Yoga zugänglich.
des Yoga zugänglich.
Die Wahl des jeweiligen Yoga-Stils sollte wohl vor allem
 
Die Wahl des jeweiligen [[Yogastil]]s sollte wohl vor allem
persönlichen Vorlieben folgen und auch auf die zu lindernde
persönlichen Vorlieben folgen und auch auf die zu lindernde
Erkrankung abgestimmt sein – soll Yoga eher Entspannung
Erkrankung abgestimmt sein – soll Yoga eher Entspannung
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:'''www.yoga.de, '''
:'''www.yoga.de, '''
:'''Stand 05/2015'''
:'''Stand 05/2015'''
==Fußnoten==
<references/>


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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==Seminare==
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/asanas-als-besonderer-schwerpunkt/ Asanas als besonderer Schwerpunkt]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/asanas-als-besonderer-schwerpunkt/ Asanas als besonderer Schwerpunkt]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogatherapie/ Yogatherapie]===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogatherapie/ Yogatherapie]===
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[[Kategorie:Yogaforschung]]
[[Kategorie:Yogaforschung]]

Version vom 2. August 2022, 11:19 Uhr

Yoga in Prävention und Therapie - Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme: Holger Cramer ist Diplompsychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte, und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Dort leitet er verantwortlich die Yogaforschung. Im Jahr 2015 führte er eine Metaanalyse verschiedener Studien zum Thema Yoga in Prävention und Therapie durch.

Asana Heldendreieck.jpg

1. Einleitung

1.1. Zum Autor Dr. Holger Cramer

Dr. rer. medic. Dipl. Psych. Holger Cramer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte, Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen, wo er die Yoga-Forschung verantwortet, sowie Gastwissenschaftler an der Fakultät für Gesundheit der University of Technology Sydney. Nach dem Studium der Psychologie promovierte er an der Universität Duisburg-Essen mit einer mehrfach preisgekrönten Arbeit zu "Yoga bei chronischen Nackenschmerzen". Seitdem forscht und lehrt er zu den Wirkungen und Wirkmechanismen des Yoga in Prävention, Therapie und Rehabilitation körperlicher und seelischer Erkrankungen und widmet seine Forschungen dem Aufbau einer soliden wissenschaftlichen Basis für die therapeutische Nutzung des Yoga. Dr. Cramer ist Autor von mehr als 80 wissenschaftlichen Fachartikeln, Büchern und Buchkapiteln zu Yoga, Meditation und integrativer Medizin. Er praktiziert Yoga und Meditation seit mehr als 10 Jahren.

Yoga.Kapsel.Tadasana.jpg

1.2. Angewandte Yoga-Forschung

Während die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den positiven Wirkungen des Yoga lange Zeit nur in Indien stattfand, hat sich Yoga in den letzten Jahren zu einem überaus beliebten Forschungsfeld auch in Europa und den USA entwickelt. Ermutigt durch die breite Akzeptanz, die Yoga heute in der Bevölkerung erfährt, etablieren sich neben der historisch-philosophischen Betrachtung innerhalb der Geisteswissenschaften vermehrt Forschungsgruppen, die die Auswirkungen der Yogapraxis auf die Gesundheit und Entwicklung des Anwenders untersuchen (daher "angewandte Yoga-Forschung"). Yoga wird dabei zwangsläufig aus seinem kulturell-spirituellen Hintergrund herausgelöst, wodurch es für westliche Rezipienten zugänglich und auch für Patienten akzeptabel wird, welche keinerlei Zugang zur traditionellen Yoga-Philosophie haben. Gerade in den letzten Jahren wird aber vermehrt versucht, die Besonderheiten der Methode, welche sie deutlich von westlichen Fitness- und Sportarten unterscheidet, zu bewahren. Dazu gehört insbesondere, dass neben den bekannten Yoga-Haltungen mittlerweile in den allermeisten Studien auch Atemtechniken und Meditation gelehrt werden, sogar Grundlagen der Yoga-Philosophie werden vermittelt. Dadurch wird Yoga als komplexes Verfahren verstanden und auch als solches untersucht. In der Folge werden daher ausschließlich Arbeiten vorgestellt, welche

a) die Auswirkungen ganzheitlicher, auf traditionellen Yoga-Techniken aufbauender Programme untersuchen, statt nur einzelne Elemente des Yoga in andere Verfahren zu integrieren,

b) auf Auswirkungen auf gesundheitliche Aspekte beim gesunden oder kranken Menschen fokussieren; Grundlagenstudien werden nicht berücksichtigt, da sie für den Anwender im Einzelfall wenig bedeutsam sind,

c) gewissen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Insbesondere Punkt c) erscheint bedeutsam, da nur die Einhaltung gewisser Grundregeln des wissenschaftlichen Arbeitens erlaubt, verlässliche Aussagen über die Wirksamkeit eines Verfahrens zu treffen. Insbesondere werden nur Arbeiten berücksichtigt, bei denen die TeilnehmerInnen per Zufallsprinzip einer von mehreren Gruppen zugewiesen werden, von denen mindestens eine Yoga praktiziert und mindestens eine nicht. Eine solche zufällige Zuordnung (oder Randomisierung, von englisch "random" = zufällig) erlaubt den Vergleich von Yoga-Praktizierenden mit Nicht-Praktizierenden, wobei sowohl "Spontanheilungen" als auch Präferenzen der TeilnehmerInnen das Ergebnis nicht verzerren können (schließlich werden diese Präferenzen bei der Gruppenzuordnung nicht berücksichtigt). Wie eingangs erwähnt, floriert die Yoga-Forschung und die Anzahl der randomisierten Studien zum Thema ist in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen.

2. Wissenschaftliche Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Yoga

Die angewandte Yoga-Forschung hat seit ihrer Etablierung in den 1970er Jahren auf eine Vielzahl von Erkrankungsund Symptombildern fokussiert – häufig mehr durch das wissenschaftliche Interesse der beteiligten Forscher getrieben als durch die globale und gesellschaftliche Bedeutung des Forschungsgegenstandes. Interessanterweise hat sich allerdings in den letzten Jahren ein Schwerpunkt auf in der Bevölkerung verbreitete und sozioökonomisch bedeutsame Erkrankungen herausgebildet, sodass heute die Wirkung des Yoga auf "Volkskrankheiten" und besonders belastende Erkrankungen häufig besonders gut untersucht sind. Daher wird diese Übersicht besonders die Wirkung der Yoga-Praxis auf diese gesellschaftlich wichtigen Erkrankungen wie Rückenschmerz, Brustkrebs, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 ("Zuckerkrankheit") darstellen.

2.1. Rückenschmerz

Mann Vorwärtsbeuge Asana.jpg

Rückenschmerzen stellen ein bedeutsames Problem in allen industrialisierten Ländern dar. Letztendlich kann fast jeder Mensch damit rechnen, irgendwann im Laufe seines Lebens an Rückenschmerzen zu leiden, bei etwa jedem zehnten Menschen treten die Schmerzen chronisch rezidivierend, also wiederkehrend, auf. Bei einem Großteil der Patienten ist der chronische Rückenschmerz nicht auf spezifische Pathologien zurückzuführen – sogenannte unspezifische Rückenschmerzen. Da hier eine medikamentöse Therapie auf Dauer eher schadet als nützt und Operationen auch nur bei wenigen Betroffenen sinnvoll sind, werden allgemein aktivierende Verfahren empfohlen. Unspezifische Rückschmerzen sind daher wenig überraschend die Erkrankung, zu deren Linderung Yoga am häufigsten verwendet wird. Und auch die Studienlage ist besser als bei jeder anderen Erkrankung. Eine der wohl wichtigsten Yoga-Studien überhaupt, erschienen im Jahre 2005, konnte zeigen, dass bereits die Teilnahme an einem 12-wöchigen Vini Yoga-Kurs zu einer signifikanten und klinisch relevanten Reduktion von Schmerzen und alltäglichen Einschränkungen durch den Rückenschmerz führen kann. Dabei ist Yoga der Rückenschule, also einem speziell zur Linderung von Rückenschmerzen entwickelten Sportprogramm, zumindest ebenbürtig[1]

Weitere Studien konnten diese Ergebnisse replizieren und zeigen, dass die Erfolge nicht vom gewählten Yoga- Stil abhängen: Neben Vini-Yoga, einem in den USA sehr beliebten eher therapeutisch ausgerichteten Yoga-Stil, fanden sich vergleichbare Ergebnisse auch für Iyengar- Yoga und allgemein für Hatha-Yoga, also Yoga-Stile, die körperliche Yoga-Haltungen umfassen. Mittlerweile sind Studien mit insgesamt mehr als 1 000 Patienten erschienen, welche eine positive Wirkung des Yoga bei Rückenschmerzen zeigen konnten[2]. Dabei scheint es gar nicht so bedeutsam zu sein, besonders häufig zu üben: Ob die PatientInnen einmal oder zweimal pro Woche am Yoga teilnahmen, war für die positiven Wirkungen unerheblich[3] Die Wahrscheinlichkeit einer Besserung des Gesundheitszustandes war dabei bei den Patienten, die Yoga praktizierten, mehr als dreimal so hoch wie bei denen, die nicht am Yoga teilnahmen, sondern zum Beispiel Selbsthilfematerialien bekamen. Insgesamt profitieren etwa zwei Drittel aller Rückenschmerzpatienten von der Teilnahme an einem Yoga-Kurs.

Interessant ist der Befund einiger Studien, dass Yoga nicht nur kurzfristig Rückenschmerzen bessert, sondern die Besserung auch nach Ende des Yoga-Kurses anhält – bis zu einem Jahr lang. Voraussetzung dafür scheint aber zu sein, dass die TeilnehmerInnen auch nach Ende des Kurses selbständig zu Hause weiterüben[4] – schließlich geht es beim Yoga nicht darum, sich behandeln zu lassen, sondern darum selbst aktiv zu werden.

2.2. Brustkrebs

Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Zwar haben die enormen Fortschritte in Prävention, Früherkennung und Therapie dazu geführt, dass immer mehr Patientinnen die Erkrankung überleben und die Diagnose Brustkrebs heute beileibe kein Todesurteil mehr darstellt. Allerdings leiden viele Betroffene häufig noch Jahre nach überstandener Krebserkrankung an den körperlichen und psychischen Folgen der Erkrankung, insbesondere an Angst, Depressivität, Schlafstörungen und chronischer Erschöpfung. Die Möglichkeiten des Yoga – als aktivierende und ausgleichende Methode mit bekannten antidepressiven Wirkungen – in der unterstützenden Therapie dieser körperlichen und psychischen Akut- und Spätfolgen der Brustkrebserkrankung sind mittlerweile in zahlreichen klinischen Studien untersucht worden. Tatsächlich stellt Brustkrebs die Erkrankung dar, für die die therapeutischen Möglichkeiten des Yoga am häufigsten wissenschaftlich untersucht worden sind. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Ansätze: Die Nutzung von Yoga zur Linderung der Nebenwirkungen der laufenden Krebstherapie und zur Bewältigung der Spätfolgen der Erkrankung wie auch der Therapie. So konnten indische Studien zeigen, dass das Praktizieren von Yoga während der Bestrahlung Erschöpfung, Schlafstörungen, Angst und Depressivität lindern kann[5]. Doch nicht nur das; die Yoga- Praxis konnte sogar die strahlungsbedingte Schädigung des Erbguts verringern, die Therapie wurde also auf vielerlei Ebenen besser vertragen, wenn parallel Yoga unterrichtet wurde[6].

Aufgrund der offenkundigen Unterschiede der Bedeutung des Yoga in Indien und im Westen, erschien es wichtig, entsprechende Studien auch außerhalb Indiens zu wiederholen – dies ist mittlerweile in einer großangelegten US-amerikanischen Studie geschehen[7]. Auch diese Studie konnte zeigen, dass die Praxis von Yoga während der Bestrahlung das Allgemeinbefinden und vor allem die körperliche Verfassung der Teilnehmerinnen deutlich verbessern und die typischen Erschöpfungssymptome lindern kann. Dabei zeigte sich auch hier, dass Yoga das Wohlbefinden mindestens ebenso stark verbessert wie Sport, die körperliche Gesundheit sogar noch stärker.

Auch während der noch stärker belastenden Chemotherapie sind die Wirkungen der Yoga-Praxis untersucht worden, hier konnte die Praxis nicht nur Angst und Depressivität, sondern auch Übelkeit und Erbrechen lindern – typische und sehr belastende Nebenwirkungen der Chemotherapie. Außerdem zeigte sich eine verbesserte Immunfunktion, welche ebenfalls bei Krebspatienten insbesondere unter laufender Behandlung häufig stark beeinträchtigt ist[8].

Verlauf der menopausalen Symptome unter antihormoneller Medikation während und nach 12 Wochen Yoga oder Standardtherapie (modifiziert nach Cramer et al., 2015)[9]

Doch nicht nur während, sondern insbesondere auch nach Abschluss der Brustkrebstherapie ist die Nützlichkeit von Yoga untersucht worden. Hier steht vor allem die Linderung der anhaltenden Erschöpfung im Vordergrund, die oft dramatische Auswirkungen auf das Alltagsleben haben kann. Bereits relativ kurze Yoga-Programme, etwa zwei wöchentliche Yoga-Stunden über zwölf Wochen, konnten bei chronisch erschöpften Teilnehmerinnen Erschöpfung lindern, Vitalität fördern und auch die Stimmung heben[10].

Neben chronischer Erschöpfung erleben viele Frauen nach einer Brustkrebstherapie insbesondere Wechseljahres- Beschwerden als besonders belastend. Diese setzen durch spezielle antihormonelle Medikamente, die einer Rückkehr des Krebses vorbeugen sollen, oft verfrüht und besonders stark ein – und dürfen nicht mit Hormonen behandelt werden, um keinen Rückfall zu riskieren. Auch hier konnte – unter anderem auch in einer deutschen Studie – die Teilnahme an einem Yoga-Kurs – mit starken Anteilen an Entspannung und Meditation – körperliche Beschwerden wie etwa Hitzewallungen, aber auch psychische Beschwerden wie Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen deutlich lindern, wie die Abbildung zeigt.

Verlauf der menopausalen Symptome unter antihormoneller Medikation während und nach 12 Wochen Yoga oder Standardtherapie (modifiziert nach Cramer et al., 2015)[11]

2.3. Depression

Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Volkskrankheiten. Tatsächlich sind Depressionen mittlerweile die wichtigste Ursache eingeschränkter Lebensqualität – weit vor allen körperlichen Erkrankungen. Da die Wirkung von Antidepressiva umstritten ist und die psychotherapeutische Versorgung allgemein als unzureichend eingeschätzt wird, könnte Yoga hier eine gut verfügbare und verhältnismäßig kostengünstige Zusatzoption darstellen. Wenig überraschend stellen Depressionen auch die zweitgrößte Kategorie an verfügbaren klinischen Studien nach Brustkrebs dar – ganze 14 randomisierte Studien sind mittlerweile verfügbar.

Reduktion der Depressionswerte durch (verschiedene Arten von) Yoga bei PatientInnen mit depressiven Störungen oder depressiven Verstimmungen. Effektstärken zwischen 0,2 und 0,5 stehen für kleine, von 0,5 bis 0,8 für mittelgroße und über 0,8 für große Effekte.

Positive Wirkungen des Yoga finden sich in diesen Studien sowohl für Patienten mit klinischen depressiven Störungen, als auch für ansonsten gesunde Personen, die unter subklinischen depressiven Verstimmungen leiden[12]. So konnte etwa eine indische Studie zeigen, dass 8 Wochen Yoga-Praxis zusätzlich zur medikamentösen Behandlung bei Patienten mit klinischen Depression zu einer mehr als 60%igen Reduktion der depressiven Symptomatik führte, im Vergleich zu 40% in der Kontrollgruppe, die nur medikamentös behandelt wurde[13]. Yoga kann also zusätzlich zu einer bereits wirksamen Psychopharmaka-Behandlung antidepressive Wirkungen entfalten.

Eine weitere vielbeachtete US-amerikanische Studie untersuchte die Wirkung von Yoga bei depressiven pflegenden Angehörigen[14]. In dieser Studie bewirkte bereits 8 Wochen selbständiger, nicht supervidierter Yoga-Praxis bei fast zwei Drittel der TeilnehmerInnen eine Halbierung der Depressionswerte – doppelt so viele wie in der Kontrollgruppe, die sich nur entspannen sollte. Ein besonderer Befund dieser Studie war, dass Yoga bei den TeilnehmerInnen auch die Telomerase-Aktivität steigern konnte. Telomerase ist ein körpereigenes Enzym, welches der Zellalterung entgegen wirkt. Chronischer Stress (wie das Pflegen Angehöriger) verringert die Telomerase-Aktivität und kann so psychischen Störungen und letztlich einem vorzeitigen Tod Vorschub leisten. Möglicherweise kann die Stress reduzierende Wirkung des Yoga diesem Prozess entgegen wirken.

Eine weitere interessante Forschungsrichtung stellen Studien zu Yoga bei Schwangerschaftsdepression dar, einer schwerwiegenden Depression, die immerhin 10% aller schwangeren Frauen betrifft und verständlicherweise kaum medikamentös behandelt wird. Studien konnten zeigen, dass Yoga von betroffenen Frauen nicht nur gut vertragen wird, sondern auch, dass bereits niederschwellige Programme mit 20 Minuten Praxis pro Woche zu einer deutlichen Abnahme depressiver Symptome führen vergleichbar mit der Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe[15]. Betrachtet man alle Studien zur Wirkung von Yoga auf Depression, so ist die Wahrscheinlichkeit, zum Studienende eine Remission zu erreichen, also weitgehend frei von klinischen Symptomen der Depression zu sein, bei Patient- Innen, die am Yoga teilnahmen, fast dreimal so groß wie bei PatientInnen, die nicht am Yoga teilnahmen. Insgesamt erreichte mehr als die Hälfte aller Yoga-Praktizierenden Remission, verglichen mit weniger als einem Viertel der Nicht-Praktizierenden.

Besonders bedeutsam bei der Behandlung der Depression scheint der Einsatz von Meditation als Teil des Yoga-Programms zu sein: So war die Wirkung des Yoga auf depressive Symptome in den bisherigen Studien umso größer, je mehr meditative Elemente das Programm umfasste.

2.4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die wichtigste Kategorie nicht-übertragbarer Erkrankungen und die häufigste Todesursache in Deutschland dar. Insbesondere Bluthochdruck ist eine bedeutsame Volkskrankheit und Hauptursache von Herzinfarkten, Schlaganfällen und chronischer Herzinsuffizienz. Bluthochdruck ist dabei hochgradig durch die individuelle Lebensweise mit bedingt und durch das Ausmaß körperlicher Aktivität, die individuelle Ernährung und das subjektive Stresslevel zu beeinflussen. Entsprechend sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der wichtigsten und meist untersuchten Kategorie von Erkrankungen im Bereich der Yoga-Forschung. Bereits die erste randomisierte Yoga-Studie, 1975 im renommierten Fachblatt "The Lancet" publiziert, untersuchte die Auswirkung von Yoga-Meditation und -Atemtechniken auf Bluthochdruck im Vergleich zu reiner Entspannung[16].

Reduktion des Blutdrucks durch (verschiedene Arten von) Yoga bei Patienten mit Bluthochdruck und/oder grenzwertigem Blutdruck.[17]

Die Studie fand eine mittlere Verringerung des Blutdrucks um 26 mmHG systolisch und 15 mmHg diastolisch – und lag damit deutlich über der Wirkung blutdrucksenkender Medikamente. Die Ergebnisse dieser wegweisenden Studie sind mittlerweile vielfach repliziert worden. So konnten beispielsweise Mourya et al.[18] zeigen, dass sowohl langsame Atemtechniken wie die Wechselatmung als auch schnelle Atemtechniken wie Kapalabhati, täglich über 3 Monate geübt, den Blutdruck hypertoner Personen signifikant senken können – interessanterweise war die Wirkung jedoch deutlich größer bei den langsamen Atemtechniken. Hingegen fanden zwei randomisierte Studien, die komplexe Yoga-Stile inklusive Yoga-Haltungen untersuchten, keine Wirkung der Programme: Cohen et al.[19] verglichen die Wirkung von 12 Wochen Iyengar-Yoga mit individueller Diätberatung und konnten ebenso wenig eine Überlegenheit des Yoga zeigen wie Hagins et al.[20], die Ashtanga Yoga (bestehend aus Yoga-Haltungen, Atemtechniken und Meditation) mit leichten Sportübungen verglich. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass die letzten beiden Studien nicht nur PatientInnen mit manifestem Bluthochdruck, sondern auch solche mit grenzwertigem Blutdruck einschlossen. Betrachtet man alle randomisierten Studien gemeinsam, so zeigt sich, dass sowohl reine Atem- und Meditationstechniken, als auch solche Yoga-Formen, die Yoga-Haltungen umfassen, den Blutdruck positiv beeinflussen – allerdings nur bei PatientInnen mit Bluthochdruck nicht bei grenzwertigem Blutdruck wie die Abbildung zeigt.

Neben Bluthochdruck stellt Übergewicht einen der wichtigsten Risikofaktoren für Herzerkrankungen dar. Obwohl Yoga im Vergleich zu (anderen) "Sportarten" häufig eher von relativ geringer Intensität ist, haben klinische Studien auch untersucht, inwieweit Yoga bei Übergewichtigen eine Gewichtsreduktion bewirken kann. So konnte etwa eine kleine koreanische randomisierte Studie zeigen, dass 16 Wochen Yoga-Praxis, drei Mal pro Woche für eine Stunde, bei übergewichtigen Frauen jenseits der Menopause nicht nur das Körpergewicht um etwa 2 kg reduzieren kann, sondern auch den Bauchumfang verringert[21] – ist doch gerade eine bauchbetonte Fettverteilung einer der Haupt-Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Eine weitere kleine randomisierte Studie, interessanterweise ebenfalls aus Korea, konnte diese Ergebnisse bei übergewichtigen Kindern replizieren: 8 Wochen relativ stark körperbetonte Yoga-Praxis, eine Stunde dreimal pro Woche, reduzierte nicht nur das Körpergewicht um etwa 2 kg, sondern konnte auch den Body-Mass-Index und den Körperfettanteil signifikant senken[22].

Zahlreiche weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind heute bekannt – und für viele ist bereits wissenschaftlich untersucht worden, inwieweit Yoga positiv auf diese Risikofaktoren einwirken kann. In einer kürzlich veröffentlichten Meta-Analyse, also einer statistischen Zusammenfassung zahlreicher (in diesem Fall 44) randomisierter Studien, konnte gezeigt werden, dass Yoga sowohl bei gesunden TeilnehmerInnen als auch in Risikogruppen die Blutfettwerte senken kann: So senkten die Yoga-Programme im Vergleich zu keiner Behandlung die Triglyceride im Mittel um 21 mg/dl und das Gesamtcholesterin um 13 mg/dl, während sie das HDL-Cholesterin (das "gute" Cholesterin) im Mittel um 3 mg/dl erhöhten. Interessanterweise war Yoga dabei Sport mindestens ebenbürtig, in der Steigerung des HDL-Cholesterins sogar deutlich überlegen[23].

Veränderung der Herzrhythmusstörungen während der Yoga-Praxis (modifiziert nach Lakkireddy et al., 2013)[24]

Liegen manifeste Herzerkrankungen vor, können Veränderungen des Lebensstils immer noch zu gravierenden Verbesserungen des Gesundheitszustandes beitragen. Auch wenn Yoga in der Rehabilitation manifester Herzerkrankungen weit weniger gut untersucht ist als in deren Prävention durch die positive Beeinflussung von Risikofaktoren, so liegen doch einige interessante randomisierte Studien vor, die für den Einsatz des Yoga sprechen: So konnte etwa eine Studie zu 40 afroamerikanischen Patient- Innen mit chronischer Herzinsuffizienz zeigen, dass bereits ein zehnwöchiger Yoga-Kurs die Fitness und sportliche Leistungsfähigkeit deutlich steigern konnte[25]. Dies ist hochbedeutsam, da PatientInnen mit Herzinsuffizienz nur sehr eingeschränkt körperlich leistungsfähig sind. Darüber hinaus reduzierte die Teilnahme am Yoga-Programm Entzündungsmarker im Blut; dies ist bedeutsam, da hohe Level von Entzündungsmarkern das Risiko, an einer Herzerkrankung zu versterben, deutlich erhöhen.

Eine weitere vielbeachtete Studie, die ein großes Medienecho gefunden hat, untersuchte die Wirkung von [[Iyengar Yoga]] auf paroxysmales Vorhofflimmern, eine wiederholt auftretende Herzrhythmusstörung, die sehr häufig tödlich endet. Das Auftreten von Herzrhythmusstörungen wurde mittels tragbarer EKG-Geräte sowie selbstberichteter Symptome über den dreimonatigen Studienverlauf hinweg erfasst. Dabei zeigte sich, dass im Vergleich zu den drei Monaten vor Beginn des Yoga signifikant weniger symptomatische (also von den PatientInnen wahrgenommene) wie auch asymptomatische (also nicht wahrgenommene) Herzrhythmusstörungen auftraten. Dies ist in der Abbildung dargestellt. Bei 11 der 49 Patienten, die die Studie abschlossen (22%), traten während der drei Monate mit Yoga-Training überhaupt keine Herzrhythmusstörungen mehr auf.

2.5. Diabetes mellitus

Ein weiterer großer Risikofaktor für Herzerkrankungen ist Diabetes mellitus Typ 2, die Zuckerkrankheit. Die Entstehung dieser Erkrankung ist eindeutig dem Lebensstil geschuldet und hängt eng mit falscher Ernährung, aber auch Bewegungsmangel und chronischem Stress zusammen. Übergewicht und Depressionen sind weitere verursachende und aufrechterhaltende Faktoren für Typ 2 Diabetes. Da Yoga den meisten dieser Faktoren effektiv entgegenwirken kann, ist es wenig erstaunlich, dass Typ 2 Diabetes ebenfalls zu den Erkrankungen gehört, deren Ansprechen auf Yoga besonders gut untersucht ist.

Ein vermuteter Hauptmechanismus, über den Yoga positiv auf Typ 2 Diabetes einwirkt, ist die Verringerung der Insulinresistenz. Dieses Syndrom beschreibt das verringerte Ansprechen der Körperzellen auf Insulin, wodurch Zucker vermindert in die Zellen aufgenommen wird. Da Übergewicht eine wesentliche Ursache für Insulinresistenz ist, wurde die Wirkung des Yoga auf die Insulinresistenz bisher nur in übergewichtigen Personen direkt untersucht. In der unter "Herz-Kreislauf-Erkrankungen" besprochenen koreanischen Studie zu übergewichtigen Frauen konnte Yoga den HOMA-Index, ein direktes Maß für das Minderansprechen der Zellen auf Insulin, deutlich senken.

Aber auch bei PatientInnen mit diagnostiziertem Typ 2 Diabetes ist Yoga vielfach untersucht worden. In der bisher größten Studie zum Thema untersuchten Gordon et al.[26] insgesamt 420 PatientInnen, die zufällig einer Yoga- Gruppe, einer Sport- und einer unbehandelten Kontrollgruppe zugewiesen wurden. Beide aktiven Gruppen trainierten einmal wöchentlich für 120 Minuten über einen Zeitraum von 24 Wochen. Vor und nach den Yoga- und Sportstunden wurde der Blutzucker gemessen – in beiden Gruppen reduzierten sich die Werte deutlich nach den Übungen. Interessanterweise schwankte der Blutzucker jedoch bei den Yoga-Praktizierenden weniger, als bei den Sporttreibenden: So traten im Studienverlauf bei 22 der Sportreibenden hyper- oder hypoglykämische Krisen (dramatische Über- oder Unterzuckerungen) auf, jedoch nur bei 14 der Yoga-Praktizierenden. Der HbA1c-Wert (als Maß des sogenannten "Langzeit-Blutzuckers") verringerte sich in beiden aktiven Gruppen etwa gleich stark und deutlich stärker als in der unbehandelten Kontrollgruppe.

Diese Befunde decken sich mit denen aus zahlreichen anderen Studien – im Mittel senkt Yoga bei Diabetikern den Blutzuckerspiegel um 26 mg/dl und den HbA1c um 0,5% – klinisch bedeutsamer Veränderungen im Bereich oraler Antidiabetika[27].

3. Ein Wort zur Sicherheit

Yoga-Gomukhasana.jpg

In den letzten Jahren ist ein neuer Themenbereich in den Mittelpunkt der Diskussion um Yoga als gesundheitsförderndes Verfahren gerückt: Die Sicherheit des Yoga bzw. die mit der Praxis verbundenen Risiken. So sind in der medizinischen Literatur Einzelfälle von "Nebenwirkungen" der Yoga-Praxis veröffentlicht worden. Diese reichten von Muskelzerrungen und -verletzungen über Bänderrisse und Knochenbrüche bis hin zu Schlaganfällen und Schädigungen der Augen.

Knapp 80 solcher Fälle sind bisher veröffentlicht worden[28]. Während der Hinweis auf Risiken grundsätzlich wichtig und begrüßenswert ist, erlauben Einzelfälle leider wenig Aussagen darüber, ob die alltägliche Praxis des Yoga für den Einzelnen tatsächlich mit Gefahren verbunden sein kann und wie häufig solche unerwünschten Wirkungen auftreten.

Betrachtet man wissenschaftliche Studien zum Thema, so relativiert sich das Bild. So traten in 19 randomisierten Studien, die entsprechende Daten berichteten, bei nur 3 von 462 StudienteilnehmerInnen (vorübergehende) Nebenwirkungen auf, größtenteils kurzfristige Muskel- oder Rückenschmerzen, der Unterschied zu den unbehandelten Kontrollgruppen war zu vernachlässigen. Ein vergleichbares Bild findet sich, wenn man randomisierte Studien heranzieht, die Yoga-Programme mit strukturierten Sport- Programmen vergleichen: Nebenwirkungen finden sich bei 16 von 420 TeilnehmerInnen in den Yoga-Gruppen und 15 von 404 TeilnehmerInnen in den Sport-Gruppen[29].

Insgesamt berichten nur 2% der StudienteilnehmerInnen von Nebenwirkungen der Yoga-Praxis, davon der überwiegende Anteil geringgradig und vorübergehend. Dies deckt sich mit großangelegten Umfragen in Australien und den USA, die zeigen konnten, dass nur knapp ein Fünftel aller (häufig über viele Jahre) Praktizierenden sich jemals beim Yoga verletzt hat und dass lediglich 1% der Personen, die mit Yoga beginnen, auf Grund von Verletzungen oder anderen Nebenwirkungen wieder damit aufhören müssen[30]. Im Vergleich zu zahlreichen populären Sportarten – man denke nur an Fußball oder Skifahren – ein relativ geringer Prozentsatz.

Gerade in der Yogatherapie, also in der Arbeit mit gesundheitlich eingeschränkten Personen, sollte jedoch berücksichtigt werden, dass auch Yoga – wie jede körperliche oder mentale Praxis – mit gewissen Risiken verbunden sein kann. Diesen kann und sollte durch entsprechende Vorkehrungen begegnet werden. Die wichtigste hierbei scheint eine gute und umfassende Ausbildung der Yogalehrenden zu sein sowie eine individuelle Berücksichtigung der Möglichkeiten und Grenzen des Einzelnen.

4. Yoga: Entspannungsverfahren, gesundheitssportliche Aktivität – oder beides?

Betrachtet man die öffentliche Wahrnehmung und mediale Darstellung des Yoga, so stößt man auf eine erstaunliche Spannweite in der (oft als selbstverständlich angenommenen) Überzeugung, was Yoga eigentlich sei. So wird Yoga häufig unter Entspannungsverfahren subsumiert und findet sich hier neben fast bewegungslosen Verfahren wie dem Autogenen Training oder Phantasie-Reisen. Andererseits wird Yoga oft als eine Art exotischer Sport verstanden und ungeachtet der Bedeutung, die Atem- und Mediationstechniken für den Yoga haben, als Alternative zu Aerobic und ähnlichen Ausdauer- oder Kraftsportarten angesehen. Wer hat Recht? Tatsächlich erfüllt Yoga Kriterien beider Klassifikationen.

Asana-Ebene.jpg

Yoga ist ein nachgewiesen effektives Verfahren zur Entspannung und Stressreduktion – zahlreiche Studien haben etwa gezeigt, dass die Teilnahme an Yoga-Kursen den wahrgenommenen Stress ebenso effektiv reduzieren wie auch den Umgang mit stressenden Situationen verbessern kann. Vermutlich wirkt Yoga über zwei komplementäre Mechanismen dem Stress entgegen: Zunächst reduziert die Praxis die Aktivierung und Aktivierbarkeit des sympathischen Systems, welches für die sogenannte "Fight and Flight"-Reaktion verantwortlich ist, also Körper und Geist aktiviert, um stressige Situationen durchstehen zu können. Diese "Fight and Flight"-Reaktion ist physiologisch hochsinnvoll, bei chronischer Aktivierung aber krankmachend – dem kann Yoga entgegen wirken, indem es etwa Dysregulationen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse verringert, wodurch die Ausschüttung des "Stresshormons" Cortison moduliert wird. Neben dieser Verringerung der Reagibilität auf Stress spricht Yoga auch direkt den Vagus-Nerv an, aktiviert also das parasympathische System, welches wiederrum einen Entspannungszustand auslöst. Längerfristig praktiziert kann Yoga eventuell den Grundzustand des Nervensystems von einem primär sympathischen (stressanfälligen) zu einem primär parasympathischen (entspannten) Zustand hin verschieben[31].

Daneben wirkt Yoga aber eindeutig auch kräftigend auf den Bewegungsapparat: Die Yoga-Haltungen können als eine Form des isometrischen Muskeltrainings angesehen werden, bei dem die Muskulatur über einen gewissen Zeitraum statisch angespannt wird, also trotz intensiver Muskelkontraktion keine sichtbare Bewegung ausgeführt wird. Darüber hinaus erfüllen Vinyasa, fließende Sequenzen von Yoga-Haltungen wie etwa der bekannte Sonnengruß, wenn sie lange genug geübt werden, durchaus die Definition aeroben Ausdauertrainings. So erreicht der Sonnengruß eine hinreichend sportliche Intensität, um zumindest für wenig trainierte Personen als Herz-Kreislauf- Training geeignet zu sein[32]

In einer indischen Studie wurde die Nutzbarkeit des Sonnengrußes als tägliches kurzes Fitnesstraining überprüft[33]. Die StudienteilnehmerInnen trainierten ihn morgens 6 Tage pro Woche über 24 Wochen. Nach den 24 Wochen waren die TeilnehmerInnen signifikant fitter und kräftiger als vorher; beim Bankdrücken stieg die mittlere Leistung von 30 auf 36 kg; die Anzahl der maximal möglichen Sit-ups von 25 auf 30.

Nicht nur der Sonnengruß auch andere Yoga-Programme sind hinsichtlich ihrer Kräftigungswirkung untersucht worden. So konnte eine randomisierte Studie zeigen, dass 8 Wochen Ashtanga-Yoga, zweimal eine Stunde pro Woche, welches neben dem Sonnengruß auch statische Yoga-Haltungen umfasste, bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren die Kraft in den Beinen signifikant steigern kann – die mittlere Leistung in der Beinpresse stieg von 89 kg auf 99 kg, während sie in der Kontrollgruppe leicht sank[34].

Zusammenfassend hängt die Einordnung von Yoga als Entspannungsverfahren oder gesundheitssportliche Aktivität wohl vor allem von Stil und Aufbau des jeweiligen Yoga-Programms ab. Die meisten gängigen Yoga-Kurse dürften beide Definitionen erfüllen.

5. Zusammenfassung und Ausblick

Natürlich verhindert die gebotene Kürze dieser Zusammenschau eine wirklich grundlegende Aufarbeitung der vorhandenen angewandten Yoga-Forschung. Das Feld der therapeutischen Anwendung des Yoga und der Erforschung der vielfältigen Wirkungen derselben floriert und wächst zusehends. Für viele Erkrankungen erweist sich Yoga als vielversprechende therapeutische oder präventive Maßnahme, für andere scheint Yoga keine Linderung zu verschaffen. So gibt es etwa für schwerwiegende neurologische oder neuropsychiatrische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Schizophrenie kaum wissenschaftliche Evidenz für positive Wirkungen des Yoga[35].

Die hier dargestellten Studien wurden primär ausgewählt, da sie Volkskrankheiten untersuchen – Erkrankungen und Störungen, die viele Menschen betreffen, sodass hier der Nutzen des Yoga für eine möglichst große Anzahl an Menschen dargestellt werden konnte. Yoga scheint bei vielen Erkrankungen positive Wirkungen zu entfalten, insbesondere bei Erkrankungen, die den Bewegungsapparat oder den Stoffwechsel betreffen, jedoch sind auch psychische und stressbedingte Störungen den wohltuenden Wirkungen des Yoga zugänglich.

Die Wahl des jeweiligen Yogastils sollte wohl vor allem persönlichen Vorlieben folgen und auch auf die zu lindernde Erkrankung abgestimmt sein – soll Yoga eher Entspannung und Stressmanagement dienen oder vielmehr als aktivierendes und kräftigendes "Workout" genutzt werden? Die Wahl der Yogalehrerin/des Yogalehrers jedoch sollte ebenfalls sorgfältig abgewogen werden – gerade bei bestehenden medizinischen Einschränkungen sollten gut ausgebildete und medizinisch bewanderte Lehrende gewählt werden, die die Grenzen und Möglichkeiten ihrer Schüler respektieren. Dr. Holger Cramer, im Mai 2015

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BDY Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V.,
Bürgerstraße 44, 37073 Göttingen,
0551/797744-0, 0551/797744-66,
info@yoga.de,
www.yoga.de,
Stand 05/2015

Fußnoten

  1. Sherman KJ, Cherkin DC, Erro J, Miglioretti DL, Deyo RA.: Comparing yoga, exercise, and a self-care book for chronic low back pain: a randomized, controlled trial. Ann Intern Med. 2005; 143(12): 849-56..
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Siehe auch

Seminare

Asanas als besonderer Schwerpunkt

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Yogatherapie

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