Yoga bei Hüftgelenksarthrose

Aus Yogawiki

Yoga bei Hüftgelenksarthrose Dies ist eine degenerative Erkrankung der Hüftgelenke. Im Yoga gibt es eine Menge Übungen, um mit dieser Erkrankung besser umzugehen.

Der Drehsitz und auch viele andere Asanas und Übungen aus dem Yoga bieten Hilfe bei Hüftgelenksproblemen.

Hüftgelenksarthrose

Hüftgelenksarthrose ist ein komplexes Krankheitsbild, das sehr viele Menschen mit fortschreitendem Alter haben. Arthrose ist eine chronisch degenerierte progrediente Gelenkserkrankung.

Grundsätzliches zur Hüftgelenksarthrose

Normalerweise hat ein Gelenk einen Gelenkskopf an einem Knochen und ein anderer Knochen bildet die Pfanne. An und zwischen den Knochen sind jeweils Knorpel und zwischen den Knorpel befindet sich Gelenkflüssigkeit, die dafür sorgt, dass alle Bewegungen gut auch unter Belastung stattfinden können. Arthrose heißt typischerweise, dass die Gelenksflüssigkeit nicht mehr in ausreichendem Maße produziert wird, die Knorpelmasse zurückgeht. So das irgendwann Knochen auf Knochen drücken, das Ganze reibt und das zu Schmerzen führt. Diese Schmerzen in den Gelenken selbst führen zu Verkrampfungen in den umliegenden Muskeln, so dass oft bei Hüftgelenksarthrose sogar die Schmerzen in den Muskeln um die Gelenke herum größer sind als im Gelenk selbst. In der Schulmedizin werden dann häufig künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Künstliche Hüftgelenke können einem Menschen wieder zu Beweglichkeit verhelfen und vielleicht noch 10-20 Jahren aktive Bewegung geben.

Behandlung bei Arthrose

Bei Hüftgelenksarthrose kann mit Bewegung und Entspannung, Ernährung und Reinigungstechniken einiges erreicht werden. Die Bewegung ist hierbei wichtig, jedoch bei Schmerzen wird häufig eher geschont. Die Arthrose schreitet dann schneller fort. Die Gelenksflüssigkeit wird noch geringer produziert. Der Knorpel wird noch schneller abgebaut. Knochensporen bilden sich noch mehr. Degenerative Knochenveränderungen nehmen stärker zu. Schließlich kann es sogar zu Osteoporose führen, so dass die Knochen abbrechen. Hier ist achtsam auf eine richtige Belastung zu achten. Die allgemeine Belastung ist wichtig, so dass Spazieren Gehen, Wandern, Treppen steigen usw. im Alltag bleiben sollten. Viel Bewegung ist sehr wichtig. In der Orthopädie und Physiotherapie wird gesagt, bei allen Formen von Arthrose darf man Bewegung auch tun, wenn sie etwas schmerzhaft ist, jedoch darf sie keine stechenden Schmerzen verursachen. Auf einer Skala von 0 kein Schmerz bis 10 großer Schmerz ist im chronischen Fall der Schmerz im Ruhezustand oder bei leichter stehender Belastung vielleicht 3-4, wenn unter Bewegung der Schmerz 1-2 Einheiten stärker ist, dann ist das noch sinnvoll.

Yoga bei Hüftgelenksarthrose

Spezialisierte Belastung ist gut, daher die umliegende Muskulatur stärken und zusätzlich auch immer wieder kleine Bewegungen einführen.

Muskulatur stärken

Um die Hüftgelenke herum sind viele Muskeln, von besonderer Bedeutung ist hier der Quadrizeps (4 köpfige Oberschenkelmuskel) und der Gluteus Maximus (Popacke oder Großer Gesäßmuskel). Diese beiden Muskeln gelten als die wichtigsten, diese gilt es zu stärken. Dies läßt sich z. B. durch die Stellung Utkatasana (Der Stuhl) erreichen, in dem man die Knie beugt und die Hüften senkt. Dann geht man soweit in die Knie, wie man kann und hält diese Stellung eine Weile und dann mit einem Ausatmen wieder nach oben. Wichtig ist zu beachten, den Rücken gerade zu halten. Alternativ ist die Heldenstellung (Vira Bhadrasana)hilfreich, den Oberschenkel zu stärken. Zusätzlich können die Abduktoren, die tiefen Gesäßmuskeln (Muskeln, die für das Öffnen eines Gelenkes nach außen zu tun haben)gestärkt werden. Diese befinden sich im Gesäß und spreizen die Beine nach außen.

Manchmal sind es auch Muskelverspannungen, Sehnendehnungen oder Verklebungen anstatt Schmerzen im Hüftgelenk. Diese Adduktoren lassen sich durch den Seitstütz (Vasisthasana)und verschiedenen Variationen von Ananthasana (schlafender Vishnu) gut trainieren. Im Rahmen von Navasana, also dem auf dem Rücken liegenden oder auf dem Gesäß liegenden Boot, einen Arm zwischen die Knie geben und so die Adduktoren stärken. Die Adduktoren beginnen beim Schambein und verlaufen zu den Oberschenkeln. Sie stabilisieren damit die Innenseite der Knie. Stärkungsübungen für die Quadrizeps (Oberschenkelmuskulatur bestehend aus 4 Muskelgruppen) sowie für die Abduktoren (Oberschenkelaußenmuskulatur) und Gluteus (Gesäßmuskel) sollten mindestens 2 x die Woche, besser noch etwas mehr durchgeführt werden. Dann kannst Du auch noch die Beinheber stärken, z. b. durch Beinhebeübungen auch im Sitzen ein Knie gegen den Widerstand der Hand nach oben drücken. Im Liegen im Rahmen von Navasana die Hände gegen die Hände und mit den Knien gegen die Hände drücken. Bei Hüftgelenksarthrose die umliegenden Muskeln stärken ist ein wichtiges Prinzip. So sind die isometrischen Muskelstärkungsübungen (Hier gehen wir in eine Asana hinein und halten sie über einen längeren Zeitraum) die wir im Yoga so häufig haben, besonders gut. Weil ein Muskel, den wir mindestens 5 sec. bewußt anspannen, nachher sehr tief entspannen kann.

Muskulatur dehnen

Als nächstes kommen die Dehnungen. Muskeln werden gedehnt, auch hier gilt, ein Muskel der 10 sec. passiv gedehnt wird, wird anschließend gut entspannen. Und so gilt es, alle Muskeln, Bänder und Sehnen sanft um die Hüftgelenke zu dehnen. Dafür eignet sich die stehende Vorwärtsbeuge (Padahastasana). Dabei sich mit dem Oberkörper vorn nach unten hängen lassen. Oder im Sitzen den Langsitz mit Beuge nach vorn (Paschimottanasana). Alternativ sich im Sitzen mit gebeugten Knien nach vorn beugen. Sanft die Knie nach Außen geben und zusammengeben soweit es geht. Die Beine nach hinten geben wie bei der Asana „Kamel“ (Ushtrasana) oder den Tänzer (Natarajasana). Damit die Dehnungen für die Hüftgelenke viel bringen, müssen sie mindestens 10-30 sec. gehalten werden. So können die Muskeln, der Bänderapparat und der Körper neue Synovialflüssigkeit oder Gelenkschmiere bilden. Es gilt in allen nicht stehenden Positionen ruhig die Hüften in Bewegung halten. Achte auf low-impakt Bewegungen wie Fahrrad fahren, Wandern, Ergometertraining und natürlich die ganzen Yogaübungen.

Entspannung gegen Schmerzen bei Hüftgelenksarthrose

Da oft Verspannungen die Ursache für die Schmerzen sind, hilft hier die Tiefenentspannung. Es kann ausreichend sein, täglich eine Tiefenentspannung zu machen, dann ist die Arthrose nicht so stark spürbar.

Pranayama bei Hüftgelenksarthrose

Atemübungen dienen der Stärkung der Lebensenergie (Prana). Physiologisch und medizinisch könnte man Prana als Selbststeuerungsprozesse deuten. Hüftgelenksarthrose geschieht nicht als Abnutzungserscheinung, sondern der Körper regeneriert seine Hüftgelenke nicht richtig. Wenn der Körper sein Prana aktiviert, kann es ihm vielleicht auch gelingen, die Gelenke zu regenerieren. So sind Pranayama Übungen auch dafür hilfreich. Genauso gibt es auch die Möglichkeit, Heilenergie hinzusenden. Es gibt die Möglichkeit, mit bestimmten Energietechniken Heilenergie zu erzeugen, zu den Hüftgelenken hinzuschicken.

Ernährung gegen Hüftgelenksarthrose

Ernährung ist immer etwas wichtiges bei allen Arten von Gelenkserkrankungen. Es ist gut, auf tierische Produkte zu verzichten, auf Zucker, auf Retiertes und auf industriell zubereitete Nahrung. Wenn du eine Ernährung aus Vollkorn, Hülsenfrüchten, Gemüse, Salate, Obst zu Dir nimmst, dann wird dein Körper genau die Nährstoffe haben, die er braucht und wird nichts haben, was ihn durcheinander bringt. Es ist auch wertvoll, spezielle Kost für eine Weile auszuprobieren und schauen, welche Auswirkungen sie auf deine Hüftschmerzempfindungen haben. Du könntest ausprobieren, mal einen Monat Rohkost zu leben oder einen Monat ganz vegan zu leben, alternativ einen Monat Trennkost zu machen oder eine vom Ayurveda-Arzt für Dein Dosha empfohlene Spezialernährung zu üben. Ernährung hat einen Einfluß auf die Selbststeuerungsprozesse des Körpers. Generell gilt es, die Übungen für die jeweilige Ausgangssituation des Aspiranten anzupassen.