Yashoda

Aus Yogawiki

Yashoda (Sanskrit: यशोदा Yaśodā f.) Ziehmutter Krishnas und Gemahlin Nandas; sie behütet Kinder. Krishna beschert ihr eine Vision Gottes und birngt ihr Herz zum Schmelzen. Er belehrt sie durch seine Art zu sein und hilft ihr dadurch ihren Weg zu Gott zu finden. Yashoda wird von Krishna immer wieder in ihrem Herzen tief berührt, und da sie seine Mutter ist, ist sie natürlich auch ganz besonders offen für ihn. Ihre Mutterliebe hilft ihr, die Liebe in sich selbst zu erkennen.

Krishna als Baby

Yashodas Vision Gottes

Krishna und Balarama waren noch Babys. Sie begannen aber schon sehr früh zu krabbeln, was ihre Mütter, Yashoda und Rohini mit besonders viel Freude erfüllte. Sie krabbelten dann auch schon mal in den Stall, um sich am Schwanz eines Kalbes hoch zu ziehen, worauf die Kälber natürlich begannen, wild umher zu laufen, und die Kinder dann hinter sich herzogen. Sie waren danach immer voller Schlamm und Kuhdung. Die beiden Jungen hielten ihre Mütter ständig auf Trab.

Kurz darauf begannen sie auch schon zu gehen und dann auch noch mehr Streiche zu spielen. Es wird berichtet, dass die anderen Gopis zu Yashoda und Rohini kamen und sich furchtbar beschwerten, dass ihre Söhne sich immer wieder früh morgens in den Stall schleichen würden und die Kälber losbinden. Diese würden dann natürlich sofort auf die Weide zu den Kühen laufen und die Milch trinken. Wenn sie dann selber zu den Kühen kommen würden, wäre keine Milch mehr zum Melken da. „Wir schimpfen sie dann zwar, aber sie lächeln dann immer so zauberhaft, dass wir ihnen nicht böse sein können.“, meinten die Gopis.

„Sie haben auch damit begonnen uns immer die Butter und den Yoghurt zu stehlen,“ beklagten sich die Gopis weiter. Ganz egal, wie gut sie die Butter verstecken, oder wie hoch sie den Yoghurt lagern würden, die beiden würde ihn immer wieder erwischen. Sie würden die Butter und den Yoghurt manches Mal nicht einmal selber essen wollen, sondern würden alles einfach an die Affen verfüttern. „Und wenn die Affen sich dann satt gefressen haben und aufhören zu fressen, dann kommen die zwei Lausebengel daher und schimpfen mit uns, dass die Butter und der Yoghurt schlecht wären, nicht mal die Affen würden es fressen.“

Yashoda riet den Gopis dann, dass sie doch ihre Butter besser verstecken sollten, aber die Gopis meinten, dass sie das ohnehin schon tun würden, die beiden Lausbuben sie aber doch immer wieder finden würden. Und wenn sie sie tatsächlich mal nicht finden würden, dann würden sie voller Zorn auf den frisch geputzten Boden pinkeln. Als Yashoda das alles hörte, wollte sie ihre Söhne bestrafen, doch als sie ihre süßen Gesichter sah, die ganz reumütig dreinschauten, musste sie lächeln und vergaß ihre Strafe.

Ein anderes Mal taten sich alle Jungen mit Balarama zusammen und erzählten Yashoda, dass Krishna Lehm essen würde. Yashoda ging zu Krishna und wollte mit ihm schimpfen. Dieser meinte, dass Balarama ihn nur aus Zorn gegen ihn, bei Yashoda anschwärzen wollte. Er hätte sich mit den anderen Kindern zusammengetan, um sich bei ihr zu beklagen. Aber er hätte gar keinen Lehm gegessen. Wenn sie ihm nicht glauben würde, dann könne sie doch in seinem Mund nachschauen.

Und Yashoda wollte dann in Krishnas Mund nachschauen, ob da vielleicht noch Lehm zu finden wäre. Und als Krishna dann den Mund aufmachte sah Yashoda in seinem Mund die gesamte Schöpfung, das ganze Universum, die Götter, den Himmel, sie konnte auch die Vergangenheit und die Zukunft erkennen, alles was ist. Yashoda hatte eine Vision Gottes, eine Einheitserfahrung.

Yashoda bindet Krishna an einen Mörser

Als Yashoda einmal beim Buttermachen war, dachte sie ständig über die Spiele von Krishna nach. Sie war so voller Liebe in Gedanken an Krishna versunken, dass ihr ständig Milch aus den Brüsten tropfte. Da kam plötzlich Krishna gelaufen, er war hungrig, und er wollte seiner Mutter auch eine Gelegenheit zum Ausruhen geben. So begann Yashoda ihren Sohn zu stillen. Plötzlich merkte sie, dass die Milch auf dem Herd überkochte. So legte sie Krishna schnell zur Seite, um an den Herd zu laufen. Darüber war Krishna erzürnt, er nahm einen Stein vom Boden und zerbrach damit den Buttertopf. Die Butter nahm er heraus, und dann versteckte er sich um die Butter zu essen.

Als Yashoda dann zurückkam und den zerbrochen Buttertopf fand, da wusste sie natürlich gleich, dass es Krishna gewesen war. Sie sagte lächelnd zu sich: „So ein Schlingel! Nachdem er den Topf zerbrochen hat, ist er sicherheitshalber mal weggelaufen, weil er sich vor der Strafe fürchtet.“ (Gewaltfreie Erziehung gab es damals noch nicht.) Sie suchte ihn und fand ihn schließlich auf einem großen, umgestürzten hölzernen Mörser sitzend, die Butter an die Affen verfütternd. Krishnas Blicke wanderten ständig umher, denn er war sich seiner Tat durchaus bewusst. Er bemerkte seine Mutter gerade noch rechtzeitig, als sie sich ihm von hinten mit einem Stock in der Hand näherte, sprang sofort vom Mörser herunter und floh. Yashoda sprang dann hinter Krishna her und konnte ihn schließlich fangen.

Krishna war beinahe am Weinen. Yashoda war von Mitleid erfüllt, als sie ihren Sohn so voller Furcht vor der Strafe sah. Sie legte den Stock beiseite aber eine kleine Strafe sollte er trotzdem bekommen. Und so dachte sie, sie würde ihn für eine Weile an den großen Mörser binden. Nur Gott kann man nicht binden. Sie wusste nicht, dass es für Krishna keine Begrenzungen gab. Und als sie daran ging, Krishna zu fesseln, merkte sie, dass der Strick zu kurz war. Sie holte einen zweiten Strick und knotete ihn an den ersten, aber seltsamerweise fehlte immer noch die gleiche Länge. Sie ging wieder ins Haus und holte alle Stricke, die sie finden konnte. Doch zu ihrer Verblüffung fehlte immer noch die gleiche Länge wie zu Beginn. Wie war das möglich? So versuchte Yashoda verzweifelt ihren Sohn zu fesseln. Bis sich schließlich Krishna ihrer erbarmte und sich fesseln ließ.

Nachdem sie Krishna angebunden hatte, widmete sie sich wieder ihren Haushaltspflichten. Als sich der gefesselte Krishna umsah, bemerkte er zwei Arjunabäume, und obwohl er an dem hölzernen Mörser festgebunden war, brachte er es fertig, den schweren Mörser hinter sich her zu schleifen und sich auf die beiden Bäume zuzubewegen. Krishna wusste, dass die beiden Bäume vor ihm in Wirklichkeit Nalakuvara und Manigrava, die Söhne Kumaras, waren. Das waren zwei Halbgötter, die vor langer Zeit dem Hochmut und Vergnügen verfallen waren. Um sie vor dem abgleiten in die niederen Lebensbedingungen des höllischen Lebens zu bewahren, versah sie Narada, ein großer Weiser, mit dem segensreichen Fluch, so lange als Bäume zu leben, bis sie von Krishna persönlich erlöst würden. Krishna krabbelte langsam zwischen den zwei Bäumen hindurch. Der hölzerne Mörser blieb zwischen den Bäumen stecken und Krishna zog so stark an dem Seil, dass die beiden Bäume mit einem lauten Krach zu Boden fielen.

Aus den umgerissenen Bäumen kamen zwei wie loderndes Feuer leuchtende Gestalten hervor. Die geläuterten Seelen von Nalakuvara und Manigriva verneigten sich mit großer Ehrfurcht vor Krishna und brachten ihm ihre Gebete dar.

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