Yajna

Aus Yogawiki

Yajna (Sanskrit: यज्ञ yajña m.) ist ein hinduistisches Opferritual, das seinen Ursprung in den Veden findet.

Yajna - Feuerzeremonie bei Yoga Vidya im Westerwald

Verehrung, Hingabe, Gebet. Mit einer Yajna wurde, wie in allen heiligen Riten, der Segen der Götter erbeten - hier besonders über Agni, die heilige Energie des Feuers. Die Opfergabe, üblicherweise Ghee oder Reis, wurde als Mikrokosmos aufgefasst, der den Menschen in Einklang mit dem Makrokosmos bringen sollte. Yajna bedeutet auch die Kontaktaufnahme des Opfernden mit seinem wahren Selbst (Atman). Ein wirkliches Opfer darzubringen, heißt: mit Dankbarkeit, Demut und Freude etwas zu tun, das anderen Menschen in ihrer Entwicklung weiterhilft.

Yajna ist auch ein Name des Sohnes von Ruci, dem Gatten der Dakshina. Er hatte einen Hirschkopf und wurde bei einer Opferhandlung getötet. Im Reich der Sterne wurde er dann zum Sternbild des Hirschkopfes.

Die Pancha Mahayajnas

Feuer - Element der Transformation

Die Pancha Mahayajnas sind die 5 großen Opferrituale.

Diese sind:

Die 5 Yajnas im einzelnen

Die Rishis, die Himmelswesen, die Ahnen, die Geister und Gäste erwarten Hilfe von den Hausherren. Daher sollten sie diese 5 Opferrituale täglich ausüben. Lehren oder die Schriften studieren ist Brahma Yajna; Tarpana, den Ahnen Wasser anbieten und Sraaddha bilden Pitri Yajna; Homa und Opfergaben ins Feuer geben ist Deva Yajna; Bali oder allen Kreaturen Speise darreichen ist Bhuta Yajna; und Gastfreundschaft ist Manushya oder Atithi Yajna.

Brahma Yajna oder Rishi Yajna

Jedermann sollte täglich die heiligen Schriften studieren. Er sollte dieses Wissen mit anderen teilen. Das ist Brahma oder Rishi Yajna. Indem man dies macht, ehrt man die Rishis.

Deva Yajna

Krishna sagt in der Bhagavad Gita: „Als in grauer Vorzeit die Menschheit zusammen mit dem Opfer entstand, sprach der Schöpfer `Dadurch möget ihr euch fortpflanzen; lasst dies die Milchkuh eurer Wünsche sein (die Kuh, die alles schenkt, was ihr wünscht). Damit speise du die Götter, und die Götter mögen dich speisen; indem ihr euch also so gegenseitig speist, wirst du das höchste Gut erlangen. Da du die Götter im Opfer gespeist hast, werden sie dir das Gewünschte geben. Wer also genießt, was die Götter ihm geben, ohne ihnen dafür (als Gegenleistung) zu opfern, ist in der Tat ein Dieb. Die Rechtschaffenen, die die Reste der Opfergaben verzehren, werden von allen Sünden befreit; die Sündigen aber, die die Speisen (nur) für sich selbst zubereiten, nehmen wahrlich Sünde zu sich.“ (Kapitel III, Vers 10, 11, 12, 13).

Manu spricht: „Erlaube dem Menschen stets das Studium der Veden und der Riten der Devas; indem er sich mit den Veden beschäftigt, unterstützt er die beweglichen und unbeweglichen Königreiche.“ Diese Opfer drehen das Rad des Lebens in Übereinstimmung mit dem Göttlichen Willen und helfen so der Entwicklung des Menschen und der ganzen Welt.

Pitri Yajna

Den Vorfahren Erlösung anzubieten ist Pitri Yajna.

Bhuta Yajna

An Kühe, Hunde, Vögel, Fische usw. Nahrung zu verteilen ist Bhuta Yajna.

Manushya Yajna

Die Armen zu speisen ist Manushya Yajna. Die Hungrigen zu speisen, den Nackten zu bekleiden, den Heimatlosen zu beherbergen, den Verzweifelten zu trösten, einen Gast zu bewirten – all das sind Formen von Manushya Yajna. Jede Art von Dienst an der notleidenden Menschheit ist Manushya Yajna.

Der Nutzen der Pancha Mahayajnas

Indem man täglich Freundlichkeit, Güte und Mitgefühl praktiziert, entwickelt man Barmherzigkeit. Hass verschwindet. Das harte, egoistische Herz wird allmählich weich. Man entwickelt kosmische Liebe. Das Herz wird weit. Man hat einen weiteren Blick auf das Leben. Man versucht, die Einheit mit allen Wesen zu spüren. Das alte Gefühl des Getrenntseins aufgrund von Selbstsucht und Egoismus wird nach und nach schwächer und letztendlich ausgerottet. Man lernt, dass man nur dann glücklich sein kann, indem man andere glücklich macht, ihnen dient und hilft, indem man ihre Leiden vermindert und indem man das, was man hat, mit anderen teilt. Diese 5 großartigen Opfer lehren den Menschen seine Beziehung zu Vorgesetzten, Gleichrangigen und Untergebenen.

Der Mensch hat keine gesonderte, eigenständige, individuelle Existenz. Er ist mit der Welt verbunden. Er ist wie eine Perle im Rosenkranz. Sein ganzes Leben muss bestimmt sein von Opfer und Pflichten. Nur dann wird er sich rasch entwickeln. Und nur dann wird er die höchste Glückseligkeit des Ewigen erkennen. Nur dann kann er sich befreien vom Rad der Wiedergeburt und wird Unsterblichkeit erlangen.

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