Widersacher

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Ein Widersacher ist ein Gegner, der anderes will als man selbst, einem Steine in den Weg legt. Es gibt Widersacher in politischen, in rechtlichen und geistigen Auseinandersetzungen. In manchen Religionen wird auch vom Teufel als dem Widersacher gesprochen. Wie man mit Widersachern umgeht, das ist eine wichtige Frage für jeden Menschen, der sich um ethisches Verhalten bemüht.

Manchmal entpuppen sich scheinbare Widersacher als die eigenen Kinder, wie hier Rama aus der indischen Mythologie mit seinen beiden Söhnen Luv und Kush

Widersacher als der politische Gegner

Westliche Demokratie ist als Wettbewerb organisiert: Jemand muss in einer Partei aufgestellt werden, um sich um ein politisches Amt zu bewerben. Auf jeder Stufe der Karriere kann es dabei andere geben, die das gleiche Amt haben wollen. Diejenigen, die sich um das gleiche Amt bewerben, werden als Widersacher gesehen. So kommen diejenigen in Verantwortungspositionen, die ihre Widersacher ausschalten konnten.

Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Menschen sind auf Kooperation aus. Wichtiger als die Bekämpfung von Widersachern ist die Fähigkeit, verschiedene Menschen miteinander zusammenzubringen.

Widersacher in der Wissenschaft

Die Wissenschaft ist in ständiger Veränderung und Entwicklung begriffen. Dabei kann es auch einen Wettstreit um Ideen geben. Von der Theorie her sollten alle objektiv nach der Wahrheit streben. Aber allzuhäufig sind auch Wissenschaftler sehr menschlich: Sie betrachten sich gegenseitig als Widersacher. Und heutzutage wird probiert, auch Universitäten und Professuren nach marktwirtschaftlichem Wettbewerb aufzubauen. Auch das führt dazu, dass Menschen vermehrt sich mit Widersachern auseinandersetzen müssen.

Widersacher gegen spirituelle Gemeinschaften

In Deutschland entwickeln sich immer wieder spirituelle Gemeinschaften. Zum Teil können sie gut Fuß fassen, zum Teil werden sie von der örtlichen Bevölkerung willkommen geheißen. Gar nicht mal selten gibt es aber auch Widersacher, also Menschen, denen es gar nicht passt, dass da etwas aus einer fremden Kultur oder Weltanschauung in ihre Nähe kommt. Die Auseinandersetzung mit solchen Widersachern ist nicht einfach. Manchmal hilft es, auf diese Menschen zuzugehen, manchmal muss man lernen sich freundlich aber bestimmt zur Wehr zu setzen. Und manchmal muss man erkennen, dass man trotz aller Ideale der Liebe, der Kooperation, der Zusammenarbeit, der gewaltfreien Kommunikation, lernen muss, sich mit Widersachern zu arrangieren.

Widersacher als religiöses Konzept

In manchen Religionen, z.B. im Parsismus und in manchen Ausprägungen des Christentums und des Islam, gibt es das Konzept des Widersachers als transzendentes Prinzip, das dem Guten entgegengesetzt ist. Z.B. gibt es im Parsismus Ahriman, der dem göttlichen Prinzip Ahura Mazda entgegengesetzt ist. Rudolf Steiner zählt sogar ganze Gruppen von Widersachern auf, welche in die Menschheitsgeschichte eingegriffen haben sollen. Und in vielen mittelalterlichen und manchen neuzeitlichen spirituell-religiösen Ratgebern wird vor dem Widersacher an sich gewarnt.

Dieses Konzept des Dualismus zwischen Gut und Böse, zwischen Mächten des Lichts und der Dunkelheit, hat unendliches Leid über die Menschheit gebracht. Wenn man nämlich von dem Bösen an sich spricht, dann muss man dieses bekämpfen. Es gibt niemanden, der sich ernsthaft als Werkzeug eines bösen Widersachers begreift. Aber es gibt jede Menge von Menschen die sich selbst auf der Seite des Guten wähnen und die anderen als Werkzeuge des Widersachers, von Satan, vernichten wollen.

Überwinde das Konzept des Widersachers

Jesus hat gesagt: Liebe deine Widersacher.

Patanjali hat gesagt: Wer tief im Mitgefühl verankert ist, der erfährt keine Feindschaft.

Erkenne, dass alle Menschen es tief im Inneren gut meinen. Menschen mögen auf Abwege geraten. Menschen mögen eigenartige Dinge tun, Verbrechen und Gewalttaten begehen. Sie bleiben doch tief im Inneren gut. So gibt es nicht wirklich Widersacher und erst recht nicht das Böse an sich.

Vielmehr gibt es verschiedene Weisen des Strebens nach dem Guten, manche geeigneter, manche ungeschickter.

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