Virginia Satir

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Virginia Satir (* 26. Juni 1916, Neilsville, Wisconsin (USA) - 10. September 1988, ) war eine amerikanische Autorin und Psychotherapeutin, die besonders für ihren Ansatz der Familientherapie und für ihre Arbeiten zu systemischen Konstellationen bekannt ist. Von vielen wird sie als die ´Mutter der Familientherapie´ angesehen. Bekannt wurde ihr Ansatz Virginia Satir Veränderungsprozeß-Management (Change Process Model), das aus klinischen Studien entwickelt wurde. Die Disziplin des Changemanagement nutzt dieses Modell, um zu beschreiben wie Veränderungen auf Organisationen wirken.

Frühe Jahre von Virginia Satir

Virgina Satir wurde als ältestes von fünf Kindern am 26. Juni 1916 in Neillsville, Wiscon (USA) geboren. Als neugieriges Kind brachte sie sich selbst mit 3 Jahren das Schreiben bei. Im Alter von 9 Jahren hatte sie alle Bücher in der Bücherei ihrer Einraumschule gelesen. Im Jahre 1929 zog die Familie nach Milwaukee um und Virginia Satir konnte zur High School gehen.

Die Karriere von Virginia Satir als Therapeutin

Nach dem Abschluß der Schule begann sie ihre Arbeit in einer privaten Praxis. Im Jahre 1955 arbeitete sie mit dem Illinois Psychiatric Institute zusammen. Sie ermutigte dabei andere Therapeuten den Fokus ihrer Arbeit mehr auf Familien als auf Einzelpersonen zu legen.

Im Jahre 1959 wurde sie Leiterin der Ausbildungsabteilung im Gründungsteam des Mental Research Institutes in Palo Alto Kalifornien. Sie leitete die Entwicklung des ersten familientherapeutischen Ausbildungsprogramms der USA.

Eine der innovaiven Ideen von Virginia Satir war die

Die Arbeit und die Einflüsse von Virginia Satir

Systemische Perspektive

Während die damalige Psychotherapie vor allem den einzelnen Klienten in den Mittelpunkt der Arbeit stellten, wendete Virginia Satir eine ganzheitliche Persepktive an. Probleme eines Einzenen werden nicht isoliert betrachtet, sondern das Verhalten und die Einstellungen aller Mitglieder eines Systems (hier Familie) finden Berücksichtigung. Ziel ist es die Ressourcen für Heilung und Veränderung im System Familie anzuregen.

Selbstwertgefühl

Besonderes Augenmerk legte Virginia Satir auch auf die Bedeutung des Selbstwertgefühls, englisch self-esteem. Sie fand heraus, dass ein geringes Selbstwertgefühl in Beziehungen zu Problemen führt. Das Selbstwertgefühl bedeutet die allgemeine Einschätzung des eigenen Wertes. Das Selbstwertgefühl umfaßt Überzeugungen (Ich bin wertvoll) und Emotionen (z. B. Stolz oder Scham).

Familienrekonstruktion

Im Laufe der 60er Jahre begann Virginia Satir in workshopartigen Veranstaltungen mit ihren Klienten und deren Familien zu arbeiten. Die Gruppen blieben über mehrere Tage zusammen und hatten die Aufgabe soviel wie möglich über die vorhergehenden Generationen ihrer Familien herauszufinden. Ziel war es einen Stammbaum zu erarbeiten, der drei Generationen zurückreicht. Die Arbeit der Familien mit den vergangenen Generationen ermöglichte es, in Diskussionsprozessen neue Sichtweisen zu entwickeln. Die Historie der Familie und die tradierten Geschichten erschienen so in einem neuen Licht.

Familienskulptur

Im Jahre 1962 entstand bei der Arbeit von Virginia Satir mit ihren Klienten eine neue Form der Arbeit, die sogenannte Familienskulptur. Im Vergleich zur Vorgehensweise der Familienrekonstruktion nahmen nun nicht mehr die Familienmitglieder selbst an einem Workshop teil. Vielmehr arbeitete Satir mit Stellvertretern, die die Mitglieder der Familie eines Klienten repräsentierten. Mit Hilfe dieser Stellvertreter wurde eine Abbildung der Familienkonstellationen, eine sogenannte Skulptur entwickelt. Durch Anweundung dieser Vorgehensweise gelang es Satir, die Kommunikationsstrukturen in einer Familie zu entdecken und erlebbar auzsudrücken. Dieses Erleben bildet die Basis, um sinnvollere Formen des Umgangs zu erarbeiten. Grundlage dieser Arbeit war die humanistische Perspektive: bei der Arbeit mit dem Individuum steht das Potential von Entwicklung, Wachstum und Veränderung im Vordergrund.

Die Arbeit der Familienskulptur ist vergleichbar mit dem Ansatz des Familienstellens von Bert Hellinger. Bei der konkreten Vorgehensweise gibt es jedoch Unterschiede. Hellinger geht bspw. von festen Rangfolgen in einer Familie aus, die in dieser Schärfe nicht in die Familienskulptur Eingang gefunden hat. Außerdem befürwortet man im Familienstellen nach Hellinger größere Eingrfiffe in das System, bspw. ein zielgerichteten Einbringen eines Idealbildes in das System. Die Familienskulptur läßt hier mehr Freiheit zu.

=Virginia Satir und NLP

Richard Bandler und John Grinder studierten intensiv die praktische systemische Therapiearbeit von Virginia Satir. Sie entwickeltn daraus eines der drei wesentlichen Modelle des NLP. Dieses von Grinder und Bandler Meta Modell genannte Konzept, dient dazu Informationen zu sammeln und die Sprache des Klienten und das zugrundeliegende Denken zu hinterfragen. Das Meta Modell wurde im Jahre 1975 in zwei Buchbänden veröffentlicht. Virginia Satir schrieb das Vorwort dazu.

Siehe auch

Familienstellen

Literatur

  • Satir, Virginia: Self Esteem. Berkeley, Kalifornien: Celestial Arts, 2001; ISBN 1-58761-094-9.
  • Bandler, John, John Grinder: The Structure of Magic I: A Book About Language and Therapy. 1975, ISBN 0831400447
  • deutscher Titel: Metasprache und Psychotherapie. Die Struktur der Magie I. Junfermann, Paderborn 1981, ISBN 3-87387-186-6
  • Bandler, Richard, John Grinder: The Structure of Magic II: A Book About Communication and Change. 1976, ISBN 0831400498
  • deutscher Titel: Kommunikation und Veränderung. Die Struktur der Magie II. Junfermann, Paderborn 1982, ISBN 3-87387-187-4