Vijaya Dashami

Aus Yogawiki

Vijaya Dashami (Sanskrit: vijayādaśamī f.) bedeutet der zehnte (Dashami) Tag des Sieges (Vijaya). Vijaya Dashami, auch Vijayadashami, Dusserah und Dashahra genannt, ist ein indisches Fest zum Abschluss der 9-tägigen Navaratri-Feier zu Ehren der Göttlichen Mutter (Devi). Vijaya Dashami begeht den Tag des Sieges der Göttlichen Mutter Devi – als Durga, Lakshmi, Saraswati und Kali – über die Asuras.

Devi: Lakshmi, Durga und Saraswati

Vijaya Dashami symbolisiert auch den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit und Finsternis. Dank der Macht und dem Segen Devis kann sich das Leben nun mit neuer Kraft entfalten. Vijaya Dashami gilt als Beginn des neuen Jahres. Während der Vijaya Dashami Puja wird das Göttliche insbesondere in Form von Alltagsgegenständen verehrt. 20 Tage nach Vijaya Dashami findet Dipavali (auch Diwali), das indische Lichterfest, statt. In Nepal heißt Vijaya Dashami Dashain.

Vijaya Dashami bei Yoga Vidya

Vijaya Dashami Puja im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg

Bei Yoga Vidya in Bad Meinberg wird die 9-tägige Navaratri-Feier mit einer großen Puja an Vijaya Dashami abgeschlossen. Die Vijaya Dashami Puja beginnt schon morgens 6:00 Uhr. Sie feiert den Sieg der Göttin über die Dämonen. Die Vijaya Dashami Puja dient nicht nur der Verehrung der Murtis, welche die verschiedenen Formen der göttlichen Mutter symbolisieren, sondern auch der Verehrung der Göttin in Form von Alltagsgegenständen, denn die göttliche Mutter manifestiert sich in allem. Diese Gegenstände lässt man im Rahmen der Puja von der göttlichen Mutter segnen. Wie bei einer klassischen Puja werden die Gegenstände mit Milch übergossen (rituelles Bad) und nach dem Abtrocknen mit den 3 heiligen PulvernVibhuti, Chandan und Kumkum – gesegnet sowie mit Rosenblüten geschmückt. Während der Vijaya Dashami Puja werden außerdem Mantras des Lobpreis, der Dankbarkeit und Verneigung vor der Göttin rezitiert sowie das Licht dargebracht (Arati).

Da Vijaya Dashami den Beginn des neuen Jahres darstellt, ist dieser Tag eine gute Gelegenheit, den Segen für neue spirituelle Vorsätze zu erhalten und diese zu beginnen. Durga spendet Kraft und unterstützt den Neubeginn, und auch Saraswati gibt ihren Segen. Vijaya Dashami ist außerdem für längere Meditationen besonders gut geeignet. In Indien sagt man, dass, wenn man in allen neun Navaratri-Nächten die Göttinnen hingebungsvoll verehrt hat, man an Vijaya Dashami, am 10. Tag, von ihnen besonders reich gesegnet wird.

Yoga Vidya in Bad Meinberg

Hintergrund von Vijaya Dashami

Vijaya Dashami Puja bei Yoga Vidya Bad Meinberg

Nach dem hinduistischen Kalender wird Vijaya Dashami am 10. Tag des Monats Ashvina (Sept./Okt.) begangen – dies stellt den Abschluss des Herbst-Navaratris (Sharada Navaratri) bzw. Mahanavaratris dar. Zu dieser Zeit beginnt in Indien die Erntesaison. Die göttliche Mutter wird angerufen und darum gebeten, die neue Erntesaison einzuleiten sowie die Lebenskraft (vgl. Prana) und Fruchtbarkeit der Erde zu regenerieren. Die an Vijaya Dashami durchgeführten Zeremonien sollen dies unterstützen, indem sie die kosmischen Kräfte anrufen. Die Hindus treffen sich an Vijaya Dashami, um diese Zeremonien gemeinsam durchzuführen. Zu Hause und in den Tempeln opfern sie den Gottheiten Nahrung.

Vijaya Dashami Puja bei Yoga Vidya Bad Meinberg

Mythologie

Der Dämon Ravana

Der Sieg Ramas über Ravana

Nach der hinduistischen Mythologie tötete an Vijaya Dashami, an diesem Tag im Treta Yuga, Rama – der 7. Avatar Vishnus – den Dämon Ravana, der Ramas Frau Sita in sein Königreich Lanka entführt hatte. Rama kämpfte gemeinsam mit seinem Bruder Lakshmana, Hanuman sowie einer Armee der Affen gegen den Dämon, um Sita zu befreien. Diese Erzählung findet sich in der Ramayana.

Rama vollzog die Chandi Homa und bat um Durgas Segen. Durga erwiderte Ramas Anrufung mit dem geheimen Wissen, wie Rama Ravana töten könnte. Am Tag von Ashvina Shukla Dashami fanden Rama und seine Begleiter Sita und besiegten Ravana. Deshalb wird dieser Tag Vijaya Dashami genannt.

Rama und Sita

20 Tage nach Vijaya Dashami kehrten Rama, Sita und Lakshmana zurück nach Ayodhya. Am Abend der Rückkehr Ramas zündeten die Einwohner Ayodhyas in ihrer Stadt Millionen von Lämpchen an. Dieser Tag wird in Indien auch heute noch als Dipavali bzw. Diwali gefeiert. Das Zelebrieren einer Yajna an diesem Tag soll das Haus der Familie und seine Umgebung rein und gesund erhalten sowie von den 10 schlechten Eigenschaften, die von den 10 Köpfen Ravanas dargestellt werden, befreien:

Der Sieg Durgas über Mahishasura

Durga reitet auf dem Tiger

Es gab Dämonen, auch Asuras genannt, die sehr mächtig und begierig waren und die danach strebten, die Devas zu besiegen und den Himmel zu erobern. Einer dieser Asuras hieß Mahishasura. Er besaß die Gestalt eines Büffels, war äußerst mächtig und verursachte auf der Erde Chaos und Verwüstung. Unter seiner Führung besiegten die Asuras die Devas. Die Erde zerbrach unter Mahishasuras Gewaltherrschaft. Die Devas mussten all ihre Energien zu einer einzigen glühenden Energiemasse zusammenfügen, um Mahishasura zu töten.

Kraftvolle Blitze schossen aus den Mündern Brahmas, Vishnus und Shivas und es erschien eine wunderschöne Jungfrau mit 10 Händen. Die Götter gaben ihr ihre besonderen Waffen. Aus der Gestalt dieser Shakti bildete sich durch Zerfließen und Neuformung Durga, die auf einem Löwen bzw. Tiger ritt. Durga kämpfte 9 Tage und Nächte lang mit Mahishasura. Schließlich, am 10. Tag des Ashvina Shukla Pakshas, tötete Durga Mahishasura.

Sieg über Kaurava

Im Dvapara Yuga verlor Pandu seine Söhne, die Pandavas, durch ein Würfelspiel an Kaurava. Die Söhne mussten 12 Jahre im Wald im Exil leben. Sie versteckten ihre Waffen in dem Loch eines Shami-Baumes, bevor sie ins Königreich Virat zogen, um dort das letzte Jahr zu vollenden. Nach diesem Jahr, am Tag von Vijaya Dashami, holten sie sich ihre Waffen wieder und besiegten Kaurava, der König Virat angegriffen hatte, um sein Vieh zu stehlen. Seit dieser Zeit werden in Indien Shami-Bäume und bestimmte Waffen verehrt, und der Austausch von Blättern des Shami-Baumes an Vijaya Dashami symbolisiert Wohlwollen und Triumph.

Bräuche an Vijaya Dashami

Nordindien

In Kashmir, Himachal Pradesh, Uttar Pradesh, Uttarakhand sowie im westlichen Teil von Bihar ist es Tradition, am ersten Tag von Navaratri Gerste (Yava) in Tonkrügen zu säen. An Vijaya Dashami werden die 9 Tage alten Keimlinge als ein Zeichen des Glücks benutzt. Die Männer befestigen sie an ihren Mützen oder stecken sie sich hinter die Ohren.

Südindien

Vijaya Dashami Puja - Verehrung der Gottheiten in Form der Murtis

Vijaya Dashami wird in Südindien auf ganz verschiedene Weisen gefeiert. Vijaya Dashami gilt als Tag, an dem man seiner Dankbarkeit für alles, was einem im Leben geholfen hat, Ausdruck verleiht. Die Menschen verehren unter anderem Chamundeshwari (Durga).

Es gibt eine Legende, die mit der Ausstellung von Spielzeug in Verbindung steht. Diese Tradition ist in Karnataka als Bombe habba, in Andhra Pradesh als Bommala Koluvu und in Tamil Nadu als Golu bzw. Kolu bekannt. Die Legende erzählt von der Göttin Durga, die eine unglaubliche Kraft benötigte, weshalb ihr die anderen Gottheiten ihre eigene Kraft übertrugen und dadurch selbst starr wie Statuen blieben. Um ihre Achtung gegenüber dieser Selbstaufopferung zu zeigen, verehren die Hindus an Navaratri und Vijaya Dashami die Murtis auf ganz besondere Weise, da sie Statuen der verschiedenen Gottheiten sind. Golu endet an Vijaya Dashami.

Vijaya Dashami Lichter

Eine weitere Tradition ist, dass an Vijaya Dashami Kinder und Studenten mit ihrer Schule bzw. Ausbildung beginnen. Dies gilt als glückverheißend.

In Andhra Pradesh besitzt Vijaya Dashami große Bedeutung. An diesem glückverheißenden Tag finden Rituale statt, die bestimmte Ereignisse im Leben unterstützen sollen, wie etwa die Gründung eines Geschäfts bzw. einer anderen Firma oder den Kauf eines Hauses oder Fahrzeuges. Die Menschen zelebrieren die Ayudha Puja, während der sie Fahrzeuge oder andere Gegenstände weihen. Am Abend gibt es in vielen Städten eine Prozession, für die sich die Menschen als Charaktere aus der Ramayana verkleiden. Riesige Abbilder des Ravana, Kumbhakarna und Indrajit bzw. Meghanada werden verbrannt, um den Sieg Ramas zu feiern.

In Vijayawada wird am Abend von Vijaya Dashami Teppa Utsavam gefeiert. Dafür wird ein Bildnis Durgas auf einem Schiff befestigt und mit Blumen und Lichtern geschmückt.

Ganapati - Ganesha

In Mysore erinnert man sich an Vijaya Dashami an die mit dem Shami-Baum verbundene Legende. Außerdem betonen die Feierlichkeiten in Mysore auch die Legende von Durga und ihrem Sieg über Mahishasura, da Mysore der Ort sein soll, an dem diese Legende sich ereignet habe. Am 10. Tag, an Vijaya Dashami, dem Höhepunkt des 10-tägigen farbenfrohen Festivals, wird die Göttin Chamundeshwari verehrt, indem sie in einer großen Prozession auf einem goldenen Thron durch die Stadt getragen wird.

In Kerala wird am Morgen von Vijaya Dashami eine sogenannte Puja Eduppu durchgeführt. Sie schließt einen 3-tägigen Zyklus der Verehrung von Saraswati durch Saraswati Pujas ab. Am ersten Tag dieses 3-tägigen Zyklus beginnt die Verehrung und Opfergabe mit der Puja Veypu. Bücher werden dargebracht, die nach der Puja gelesen werden. Außerdem wird in dieser Zeit die Ayudha Puja zelebriert.

An Vijaya Dashami feiern die Menschen in Kerala auch Vidyarambham, das auch als Ezhuthiniruthu bekannt ist. Dafür werden die 2- bis 3-jährigen Kinder der Familie im Rahmen eines Rituals geweiht, bevor sie in den Kindergarten entlassen werden. Das Kind schreibt in diesem Ritual mit der Unterstützung eines Erwachsenen zum ersten Mal mit dem Zeigefinger auf einem Teller mit Reis. Gemeinsam schreiben und rezitieren sie das Mantra Hari Shri Ganapataye Namah, was einen glückverheißenden Beginn der Schullaufbahn darstellt.

Westindien

Rama in der Mahabharata

In Maharashtra wird Vijaya Dashami am 10. Tag des Monats Ashvina (im Oktober) gefeiert. Dieser Tag des hinduistischen Mondkalenders gilt als äußerst glückverheißend. Die Murtis, die am ersten Tag von Navaratri aufgestellt wurden, werden an Vijaya Dashami in Wasser gebadet. Die Menschen besuchen ihre Familien und Freunde und schenken sich gegenseitig Süßigkeiten.

Die Handwerker ruhen an Vijaya Dashami. Sie führen für ihre Werkzeuge Rituale durch und verehren diese. Die Safrangelb-farbene Ringelblume wird in besonderer Weise mit Vijaya Dashami in Verbindung gesetzt und an diesem Tag in großen Mengen verkauft. Die Ringelblumen werden sowohl zur Verehrung der Gottheiten als auch zum Schmücken der Häuser und Arbeitsplätze verwendet. Vijaya Dashami gilt als glückverheißend, um neue Projekte zu beginnen.

Außerdem verehren die Menschen in Maharashtra an Vijaya Dashami den Bidi-Baum (auch Apta-Baum). Sie tauschen Bidi-Blätter - die als goldene Blätter betrachtet werden – aus, so als ob sie sich gegenseitig Gold schenkten, und wünschen sich eine glänzende, erfolgreiche Zukunft. Deshalb wird der Bidi-Baum auch Sonpatta genannt, was wörtlich „Blätter aus Gold“ bedeutet. Die Tradition, Bidi-Blätter auszutauschen, geht von Raghuraja aus, einem Vorfahren Ramas und Kuberas.

Nepal

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische und andere Festtage

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Hinduistische Rituale

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Multimedia

Navaratri - Schilderung des Festes

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Navaratri – Verehrung der Göttlichen Mutter

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Navaratri – die Verehrung der Göttin und Vedanta

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Navaratri: 8. Tag – Saraswati, die Göttliche Mutter der Weisheit und Künste

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Navaratri: 9. Tag – Fortsetzung der Geschichte: Sieg und Segen

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