Verhalten

Aus Yogawiki

Das Verhalten, wie es in der Biologie verwendet wird, versteht als Definition die Gesamtheit aller beobachtbaren Zustände und Veränderungen bei Mensch und Tier als Antwort auf innere und äußere Reize. Darunter fallen zum Beispiel Bewegungen, Lautäußerungen, Körperhaltungen und die Duftabgabe. Die Verhaltensbiologie unterscheidet zwischen zwei grundlegenden Verhalten: (1) Angeborenes Verhalten, Angeborene Verhaltensmuster, wie beispielsweise einige Reflexe, die unser Verhalten bestimmen. Als Säugling wird sich die Hand um einen Finger schließen um sich festzuhalten. Ein weiteres Beispiel ist der Saugreflex, der einsetzt, wenn man mit dem Finger über den Mund eines Säuglings streift. (2) Erworbenes Verhalten ist das verhalten, das man im Laufe des Lebens erlernt hat. Bei der Geburt kann ein Neugeborenes noch nicht sprechen, wird sich aber später über die Sprache verständigen können. Diese Verhaltensweise wird in den ersten Lebensjahren erlernt, zumindest unter normalen Umständen.

Die drei Doshas als Verhaltenseigenschaften

Der menschliche Körper befindet sich in einer ständigen inneren Bewegung und Erneuerung. Innerhalb von circa sieben Jahren ist jede Zelle unseres Körpers erneuert. In einer Vielzahl von Zellen finden unzählige chemische Reaktionen statt – jede Sekunde. Und trotz der ungeheuren Belastungen des menschlichen Organismus, ist er in der Lage seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Im Ayurveda werden drei Doshas (Kräfte) beschrieben, die die Bewegungsabläufe von Körper und Geist regeln. Diese drei Kräfte finden sich auch in der gesamten Natur. Befinden sich die Doshas im Gleichgewicht und Harmonie spricht man von einem gesunden Körper. Geraten sie aus dem Gleichgewicht, können Krankheiten entstehen. Auf die Doshas haben viele Umstände einen Einfluss. Hierbei sind zum Beispiel die Jahreszeiten, das Wetter, unser Lebensalter, unser Beruf und Verhalten zu nennen. Selbst wenn wir vermeindlich nichts tun, werden die Doshas beeinflusst. Wir können dem nicht entgehen. Die Drei Doshas heißen Vata (Wind), Pitta (Feuer und Sonne) und Kapha (Wasser und Mond).

Einen Menschen mit viel Vata erkennt man an folgenden Verhaltensmustern

Vata ist das Bewegungsprinzip, es steht aber auch für Trockenheit und Kälte. Die Bewegung wird hierbei jedoch übertragen gesehen: Denken ist die Bewegung im Geist; die Bewegung im Darm ist die Verdauung und der Wind die Bewegung der Atmosphäre. Wo wir in der Natur diese Eigenschaften finden, zeigt sich das Prinzip Vata. Erhöhtes Vata in der Natur zeigt sich zum Beispiel als Stürme.

Körperbau und Verhaltensmuster

  • Leichter, zierlicher oder hochgewachsener Körperbau
  • Neigung zu trockener Haut
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Schlechtes Gedächtnis
  • Konzentrationsschwäche
  • Neigung zu Angst, Nervosität, Sorgen und Unruhe
  • Einschlafprobleme und Neigung zu leichtem, unterbrochenem Schlaf
  • Unregelmäßiger Appetit
  • Stuhlgangprobleme
  • Abneigung gegen Wind und Kälte

Vata wird ausgeglichen durch

  • Wohlbefinden durch schöne Musik, Düfte, Blumen
  • Regelmäßigkeit (Tagesroutine, Essenszeiten)
  • Regelmäßige Entspannung und genügend Schlaf
  • Bei kaltem, windigem Wetter den Körper warm halten
  • Warme, nährende und nicht zu trockene Speisen
  • Die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig
  • Warme Ölmassagen

Vata wird erhöht durch

  • Stress, Überanstrengung, Zeitdruck
  • Unregelmäßige Tagesroutine und Essenszeiten
  • Viele Sinneseindrücke (Fernsehen, Kino, laute Musik etc.)
  • Zu spätes Ins-Bett-Gehen
  • Zuviel rohe, kalte, trockene und leichte Nahrung
  • Kaffee, Schwarztee, Zigaretten, kohlensäurehaltige Getränke
  • blähendes Gemüse
  • Lange Fahrten und Reisen