Vayus

Aus Yogawiki
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Die 5 Vayus (Sanskrit: वायु vāyu m. "Wind") werden auch die 5 Vatas genannt und sind verschiedene Ausprägungen des Vata-Dosha. Eine andere Bezeichung ist "die 5 Pranas".

Bewegung des Pranas im Körper - Vayu. Vayus aus Yoga-Sicht

Die Vayus haben unterschiedliche Funktionen, befinden sich an unterschiedlichen Stellen im Körper und weisen auf die unterschiedlichen Bewegungen des Pranas (der Lebenskraft) hin. Auch im Ayurveda spielen die Vayus eine wichtige Rolle. Folgende 5 Vayus sind Teil der Pranamaya Kosha innerhalb des Astralkörpers:

  1. Prana
  2. Udana
  3. Samana
  4. Vyana
  5. Apana

Die 5 Vayus, Pranas und Ojas

5 Manifestationen von Prana, Sublimierung von Prana und Umwandlung von Prana in Ojas, spirituelle Energie

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1. Prana

Prana heißt Lebensenergie. Im menschlichen Körper ist Prana die Steuerungsenergie für alle Organe. Auf dieser Ebene hat Prana 5 Vayus (5 Funktionen). Vayus heißt auch Energieströme und Energiehauche, da wo Energie aktiv ist. Im Yoga sprechen wir von den 5 Haupt-Vayus und 5 Neben-Vayus.

Die 5 Haupt-Vayus

Im Hatha Yoga und Kundalini Yoga spielen die Vayus eine Rolle für die Atemübungen, für die Asanas, die Ernährung und manches mehr. Die Vayus haben im Ayurveda eine leicht andere Bedeutung als beim Hatha Yoga und Kundalini Yoga. Es gibt zwar große Ähnlichkeiten, aber im Ayurveda gibt es leicht andere Akzente.

Ojas

Das Ziel im Kundalini Yoga ist Prana zu erhöhen, Prana zu harmonisieren und Prana umzuwandeln in feineres Prana (Ojas). Ojas ist das sublimierte Prana. Wann immer man Prana feiner macht und in die höheren Chakren aufspeichert, ist Ojas. Auch hier sind im Hatha- und Kundalini-Yoga wie Swami Sivananda in seinen Werken beschreibt, die Bedeutung anders als im Ayurveda. Im Ayurveda ist in manchen Kontexten Ojas das sublimierte Kapha, Tejas das sublimierte Pitta und Prana das sublimierte Vata.

5 Vayus und 5 Manifestationen von Prana

Wir wollen das Prana erhöhen und sublimieren, in spirituelles Prana, Ojas umwandeln, das wir dann nutzen können um die Bewusstseinserweiterung zu erreichen. Es heißt um Samadhi zu erreichen und letztlich Moksha, die Befreiung, brauchen wir viel Ojas (spirituelle Energie). Wir müssen außerdem unsere blockierten Samskaras (Eindrücke im Unterbewusstsein) aufgelöst haben und unser Karma ausreichend ausgearbeitet, genügend gelernt und unsere Aufgaben weitestgehend erfüllt haben. Dann sind wir bereit zur Bewusstseinserweiterung.

Hier soll es um Prana gehen. Prana Vayu ist die Energie hinter dem Atemsystem. Prana Vayu ist der Überlebensinstinkt und auch der Instinkt der hilft Ängste zu überwinden. Angst, Todesangst - heißt Prana Vayu ist nicht genügend da oder ist unruhig. Dagegen ein Urvertrauen heißt, es ist ein harmonisches Prana da. Wenn das Atmungssystem gesund ist und ein Urvertrauen da ist, ist das ein Zeichen, es gibt ein positives Prana Vayu. Im Hatha Yoga stärken und sublimieren wir Prana Vayu, insbesondere mit Pranayama mit Atemübungen. Ein wichtiger Teil der Atemübungen ist das Atemanhalten. Wenn Du die Luft anhältst, kann man sagen, das Prana ist arbeitslos. Die Aufgaben des Prana Vayus sind es ständig zu den Atemhilfsmuskeln zu gehen, die Lungenbewegung in Gang zu halten

Praktischer Teil, wie man Prana sublimiert

Wenn wir jetzt die Luft anhalten, wird das Prana als Impuls zu den Atemmuskeln und Atemhilfsmuskeln arbeitslos. Dieses arbeitslos gewordene Prana können wir jetzt sublimieren und in die höheren Chakren aufspeichern. Zum Beispiel: In dem man sich konzentriert, auf das Ajna Chakra, Sahasrara Chakra und ein Mantra wiederholt.

Es ist wichtig, dass man nicht nur die Luft anhält, sondern sich auch konzentriert auf etwas Subtiles. Je länger du die Luft anhältst, umso mehr du die Konzentration bei etwas Subtilem hältst, umso mehr wird Prana umgewandelt, in Ojas, und umso mehr wird spirituelle Energie aufgespeichert. Was auch spürbar ist, im Leichtigkeitsgefühl, Freudegefühl und dem was Andere als Ausstrahlung sehen können.

Bevor Du jetzt versuchst solange die Luft anzuhalten, bis dein ganzer Körper vibriert und pulsiert und dein Kopf rot wird, musst du wissen, der Prozess der Sublimation funktioniert nur solange, wie du entspannt bleiben kannst. Sowie der Körper in Verspannung hinein geht, wird das Prana nicht mehr sublimiert in Ojas und das Prana vergeht in andere Muskeln und versucht Bewegung zu machen und das kann zu Verspannung führen.

Deshalb ist die effektivste Dauer des Luftanhaltens, das Anhalten, solange wie gerade noch angenehm. Diese Grenze gilt es zu eruieren, insbesondere wenn du allein für dich Pranayama übst. In diesem Sinne kann jemand der nur 16 Sekunden die Luft anhalten kann, bei der Wechselatmung, genauso so viel Prana Vayu sublimieren und wie jemand der 40 Sekunden die Luft anhalten kann. Die Sublimation geschieht dann, wenn du an dieser Grenze bist. Wichtig ist, wenn du Prana sublimierst, bleibt weiter genügend Prana für die Ursprungsfunktionen für die Lungen.

Es gibt zahlreiche empirische Studien, die sagen: es gibt nichts besseres, was du für deine Lungen tun kannst, als Pranayama. Pranayama hilft Asthma zu überwinden, chronische Bronchitis, beugt allen möglichen Lungenerkrankungen vor, beugt Erkältungen vor und vielem anderen. Übe Pranayama, und du bekommst mehr Ojas, mehr spirituelle Energie, Leichtigkeit, Freude und hast gesunde Lungen und hast auch weniger Ängste.

2. Form des Pranas ist Apana Vayu

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Apana Vayu ist die Energie hinter der Ausscheidung, dem Urinieren, dem Stuhlgang, hinter der Geschlechtlichkeit (Sexualität), die Energie hinter der Menstruation und Geburt. Das heißt alles was dazu führt, das etwas Flüssiges nach unten raus geht, das ist alles Apana Vayu. Apana Vayu ist mit der Arterhaltung verbunden, hat etwas mit Erschaffen zu tun, auch wenn es etwas mit Ausscheidung-Prozesses zu tun hat, ist es auch Kreativität und die Geburt eines Kindes.

Apana Vayu kann sublimiert werden über Mula Bandha, Ashwini Mudra, Vajroli Mudra auch durch Umkehrstellungen wie den Kopfstand und den Schulterstand. All diese helfen, dass ein Teil von Apana Vayu sublimiert wird in Ojas. Sie verhelfen auch das die Ursprungsfunktionen durch Apana Vayu besser funktionieren. Angenommen jemand hat Verstopfung oder ständig Durchfall, dann ist dort Mula Bandha, Ashwini Mudra und Umkehrstellungen hilfreich.

Leidet jemand an Inkontinenz, wird propagiert die Beckenmuskeln zu trainieren. Auch das hat etwas mit Mula Bandha, Ashwini Mudra zu tun. Auch bei Impotenz kann Beckenmuskeltraining helfen, das die Energie vom Muladhara Chakra zum Swadhisthana geht, dann kann es mit der Sexualität wieder funktionieren. Man kann die sexuelle Energie noch weiter sublimieren und so gelten diese Techniken, wenn man sie zu den höheren Chakren führt als Hilfe für Pranayama und eine Weile enthaltsam leben will.

Paradox die gleichen Techniken die bei Impotenz helfen sollen, auch helfen sollen enthaltsam zu leben. Auch wenn das Prana nach oben geht, wenn ein Großteil des Pranas, des Apana Vayus nach oben zieht, bleibt dennoch genügend Prana für gesunde Menstruation und eine einfache Geburt, für gesunde Entleerungen und auch für eine harmonische Sexualität.

3. Samana Vayu

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Samana Vayu ist die Energie hinter der Verdauung, hinter den Verdauungsorganen. Samana Vayu gilt es zu harmonisieren, zu aktivieren und zu sublimieren. Dies geschieht, zum Beispiel durch Asanas. Wenn du die Vorwärtsbeuge machst, werden die Bauchorgane massiert und die Bauchorgane nach vorne gedrückt. Wenn Du Rückbeugen machst werden die Bauchorgane gedehnt. Wenn Du den Drehsitz machst in eine andere Richtung oder den Bogen (Dhanurasana), den Pfau (Mayurasana) ist eine gute Druckmassage. All das hilft für ein gesundes Samana Vayu.

Samana Vayu kannst du auch sublimieren durch tiefe Bauchatmung, Kapalabhati, Uddiyana Bandha oder Agni Sara verhelfen alle zu einem gesunden Samana Vayu auch zu einer Sublimierung von Samana Vayu.

Zu Samana Vayu gehört auch eine sattvige Ernährung und wenn du auch einmal oder zweimal im Jahr 5-7 Tage fastest, ist das auch gut um Samana Vayu zu sublimieren. Es ist gut, wenn möglich einmal pro Woche einen Fastentag zu machen und 15 besser 16 Stunden nichts zu essen. Zum Beispiel wie wir dies bei Yoga Vidya machen zwischen 19 und 11 Uhr gibt es nichts zu essen.

Auch wenn viele Snacks zu sich nehmen, vom Standpunkt der Sublimierung wäre es besser zwischen 19-11 Uhr nichts zu essen. Das ist gut für die Gesundheit der Bauchorgane und die Entgiftung des Organismus. Dazu gibt es inzwischen einige Studien, dass die sogenannte intermittierendes Fasten etwas sehr gesundes ist. Wenn du während des Fastens mehr meditierst, Pranayama und Asanas übst und Mantras wiederholst wird das freigenommene Samana Vayu, was normalerweise ständig genutzt wird um zu verdauen, in die höheren Chakren gebracht und umgewandelt in Ojas. Gleichzeitig wird Samana Vayu insgesamt besser funktionieren, was gut ist für die Bauchorgane und gut um etwas zu bewirken.

So wie Prana Vayu für den Überlebensinstinkt steht und damit mit Vertrauen und Apana Vayu für Kreativität und dem Schöpferischem zu tun hat, hat auch Samana Vayu das du etwas aktiv bewirken willst im Alltag und es auch kannst. Es hat auch etwas mit Feuer zu tun und mit Umwandlung. All diese Techniken Kriyas, Asanas und Pranayamas um Samana Vayu zu harmonisieren und über gesunde Ernährung und Fasten Samana Vayu zu sublimieren und speichert es als Ojas aus, mittels Meditation und Konzentration auf etwas Höheres.

4. Udana Vayu

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Udana Vayu ist die Energie, die ihren Sitz in der Kehle hat, und die Energie hinter dem Sprechen, dem Nervensystem, dem Schlafen und auch die Energie, die den physischen Körper vom Astralkörper trennt, zum Beispiel beim Schlafen oder bei Astralreisen. Udana Vayu ist auch die Energie die nach dem Tod den Astralkörper vom physischen Körper trennt. Udana Vayu kann sublimiert werden insbesondere durch Tiefenentspannung, durch Meditation und Phasen von Mauna (Schweigen). Wenn du eine Weile schweigst wird Udana Vayu sublimiert. Allerdings nicht wenn du Nachrichten in Facebook losschickst, ist es keine Udana Vayu- Sublimierung, sondern du kommunizierst auf andere Weise.

Kommuniziere mit Gott, kommuniziere mit der Natur, kommuniziere mit deinem höheren Selbst, das ist alles Sublimierung von Udana Vayu. Wenn Udana Vayu gestört ist hast du Schlafstörungen, Nervosität, auch Ängste dabei und physische Unruhe. Dann ist es wichtig alles zu tun, um Udanavaya zu sublimieren durch Tiefenentspannung und Meditation, vielleicht auch singen und freundlich sprechen oder eine Phase von Mauna. All das hilft, dass du zur Ruhe kommt, dass du nicht so gestresst bist, dass du wieder harmonisch und entspannt bist. Du hast dann eine subtile Ausstrahlung weil deine Ojas gestärkt sind.

5.Vyana Vayu

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Vyana Vayu ist die Energie hinter der Bewegung und hinter dem Kreislaufsystem. Vyana Vayu steuert die Muskeln, die Gelenke und auch Herz-Blutkreislauf. Vyana Vayu hat als Aufgabe Bewegung. Du kannst die Energie von Vyana Vayu harmonisieren und sublimieren durch Yoga Asana. Asana ist die Nichtbewegung. Wenn Du eine Weile in der Asana bist, will sich der Körper bewegen. Wenn du dabei ruhig und entspannt bleibst und dich dabei konzentrierst auf die höheren Chakras, wird Vyana Vayu-Energie, die in die Muskeln geht um die Muskeln anzuspannen, sublimiert und kommt in die höheren Chakras.

Je länger du eine Asana hältst, umso mehr wird Vyana Vayu aktiviert, sublimiert und als Ojas aufgespeichert. Das funktioniert solange, bis der Körper anfängt zu zittern, oder du eine starke innere Unruhe spürst, dann wird Vyana Vayu nicht mehr sublimiert in Ojas, sondern in innere Unruhe oder Muskelzittern. Halte die Asanas, solange du entspannt und konzentriert die Asanas halten kannst, so hast du die stärkste Wirkung der Asanas.

Vyana Vayu-Sublimierung führt nicht nur zu mehr Ojas, sondern zur Gesundung des Herz-Kreislauf-Systems und Blutdruck harmonisiert sich. Durch Asanas hältst du auch Arterien und Venen geschmeidig und wirkst Sklerose und Krampfadern vor, du behältst ein gesundes Herz, gesunde Muskeln und Gelenke bis ins hohe Alter. So dienen die Asanas zum einen zur Gesundheit, aber auch für eine subtile spirituelle Energie.

Das ist auch einer der Gründe warum du dich nach einer Yogastunde so subtil fühlst, so leicht und gut fühlst. Anders als wenn du eine Fitness-Session gemacht hättest im Fitness-Studio. Auch Fitnesstraining im Fitness-Studio ist gut und gesund, aber das Gefühl nach einer Yogastunde, insbesondere wenn du eine Stellung länger gehalten hast, wenn eine Tiefenentspannung dabei war, ist etwas Subtiles und leichtes. Du hast Vyana Vayu umgewandelt in Ojas.

Zusammenfassung über die Sublimierung der Vayus

Durch die Tiefenentspannung hast du Udana Vayu umgewandelt in Ojas, durch das Halten der Asanas (Kopfstand, Schulterstand, Umkehrstellungen) hast du Samana Vayu umgewandelt in Ojas und durch Mula Bandha, Ashwini Mudra hast du Apana Vayu umgewandelt in Ojas (durch Luft anhalten und bewusstes Pranayama) und durch Konzentration auf die höheren Chakras hast Du Prana Vayu umgewandelt in Ojas. All das ist das subtile, leichte Gefühl nach einer Yoga-Sitzung, was auch andere in dir sehen werden, als wunderbare Ausstrahlung, diese Leichtigkeit und Freude.

Daher mein Tipp, übe Pranayama, Asanas, Meditationen, Tiefenentspannung, Mantra singen regelmäßig. Dann machst du alles um deine 5 Prana Vayus zu harmonisieren, zu stärken und zu sublimieren. Du wirst gesünder sein auf einer körperlichen Ebene, du wirst mehr bewirken können körperlich und auch geistig. Du wirst ein inneres Gleichgewicht haben, Deine verborgenen Talente werden zum Vorschein kommen, du wirst dich subtil fühlen und tiefer meditieren können je mehr Ojas du ansammelst und schließlich das göttliche erfahren.

Mehr zu diesen 5 Prana Vayus und den Übungen die ich erwähnt habe, findest du auf unseren Internetseiten: www.yoga-vidya.de. Oben findest du ein Suchfeld, da kannst du suchen nach Kundalini Yoga, nach Seminaren, nach Ojas, Prana usw...dann bekommst du mehr Informationen dazu.

Entsprechungen und Sitz der Vayus

Es gibt viele Entsprechnungen der Vayus.

Die Vayus und die Elemente

Die fünf Neben Vayus

Vayu Deva

- Abschnitt aus "Die Kundalini Energie erwecken" von Sukadev Bretz -

Neben den oben beschriebenen fünf Haupt-Vayus (Mahavayus) gibt es fünf Neben-Vayus (Upavayus). Diese heißen Devadatta, Krikara, Kurma, Naga und Dhananjaya-Vayu.

  • Devadatta-Vayu hat seinen Sitz in den Nasenlöchern und im Mund. Es steuert Gähnen und Niesen und die Absorption des Prana aus Luft, Essen und Getränken.
  • Krikara-Vayu (auch Krikal-Vayu genannt) hat seinen Sitz in der Kehle. Es steuert Hunger, Durst und Verdauung und steht in Verbindung mit Udana und Samana Vayu.
  • Kurma-Vayu hat seinen Sitz in den Augenlidern. Es steuert das Öffnen und Schließen der Augen. Kurma-Vayu ist auch das Strahlen in den Augen. Du kannst es lernen, mit deinen Augen bewusst Prana auszustrahlen.
  • Naga-Vayu befindet sich im Mund. Es verursacht Rülpsen und Schluckauf. Es ist auch beteiligt an plötzlichen Kundalini-Erweckungserfahrungen.
  • Dhananjaya-Vayu durchdringt den ganzen Körper. Ist es gestört, verursacht es verschiedenste Formen von Schwellungen. Es unterstützt alle Formen der Körperbewegung (Vyana Vayu) und die Nahrungsabsorption (Samana-Vayu). Ein Teil von Dhananjaya-Vayu verbleibt nach dem Tod noch im Körper und ist verantwortlich für diverse Prozesse nach dem Tod, unter anderem das Anschwellen des Körpers nach dem Tod.


Die zehn Hauche



Prana Vayus, Sublimierung und Ojas Video

Hier ein Vortrag zum Thema Prana Vayus, Sublimierung und Ojas von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.

Sukadev Bretz über Pranayama und Vayus

Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.

Mit Pranayama (und den anderen Yoga-Praktiken wie Asana und Meditation) harmonisieren, stärken und sublimieren wir die Prana Vayus. Sublimierung ist eines der übergeordneten Ziele im Pranayama. Wir wollen nicht nur gesünder sein, mehr Energie und eine stärkere Ausstrahlung haben, sondern wir wollen die Energie verfeinern. Feinerer Prana bedeutet Entfaltung der subtilen Fähigkeiten des Menschen, Bewusstseinserweiterung und Zugang zu einer höheren Wirklichkeit. Der Fachausdruck im Kundalini Yoga und Pranayama für verfeinerten subtilen Prana ist Ojas, spirituelle Energie. Ojas ist die transformierte subtile Energie, die in den höheren Chakras aufgespeichert wird.

Prana und Ojas in Bezug auf die Hauptchakras

Prana kann einfach sehr stark sein – also viel Energie, starke Ausstrahlung usw. oder mehr oder weniger subtil:

  • Sportler zum Beispiel haben einen starken physischen Prana, also Prana auf der Muladhara Chakra Ebene. Subtilere Muladhara Chakra-Energie kann aber auch Vertrauen, Beständigkeit, Zuverlässigkeit bedeuten.
  • Attraktive Menschen haben oft starken Prana auf der Swadhishthana Chakra Ebene und wirken dadurch sexuell anziehend auf andere. Swadhishthana ist aber auch die Heilfähigkeit. Menschen, die zum Beispiel mit ihren Händen Energie übertragen können, haben oft einen starken heilend wirkenden Prana im Swadhishthana Chakra.
  • Erfolgreiche Menschen, die Karriere machen, zum Beispiel Politiker und Wirtschaftsführer, haben einen starken Manipura Chakra Prana. Das kann sich äußern in der Fähigkeit, andere zu führen und zu beeinflussen oder als Macht, Mut, Willenskraft, Selbstvertrauen. Manipura-Energie ist aber auch die Inspiration, sich aktiv für das Gute einzusetzen, die Welt aktiv verbessern zu wollen.
  • Emotionale Menschen haben einen starken Prana auf der Herzebene. Sie bestimmen oft die Stimmung und Atmosphäre eines ganzen Teams. Das Herz-Chakra ist Sitz des emotionellen Prana, aber der sublimierte Herz-Prana ist Liebe, Freude, Verbundenheit, Mitgefühl, Hingabe, Erfahrung der göttlichen Gegenwart.
  • Intellektuelle Menschen, die klare Vorträge geben, Zusammenhänge gut darstellen und vermitteln können, zum Beispiel Lehrer oder Professoren, in deren Unterricht die Schüler und Studenten auch tatsächlich verstehen, worum es geht und von einem Thema fasziniert sind, haben oft einen starken Ajna Chakra Prana. Ajna-Energie ist in subtilerer Form aber auch der Prana der Intuition, der höchsten Erkenntnis, der Erkenntnis Gottes.

Prana kann also grobstofflicher oder feinstofflicher sein, und selbst Ojas, das Feinstoffliche, kann verschiedene Abstufungen und Schwingungsebenen haben. Auf ähnliche Weise kann unser Prana grobstofflich sein - dann fließt er nach unten in die materielle Welt. Oder er kann feinstofflich sein (Ojas) und strömt dann nach oben in die feinstoffliche Welt. Im Pranayama und Yoga wollen wir die Prana Vayus natürlich stärken und harmonisieren für ein erfülltes tatkräftiges Leben, aber auch feiner machen mit dem Ziel, Liebe zu erfahren, Zugang zur Intuition zu bekommen und Erkenntnis zu bekommen über existentielle Fragen des Lebens.

In erweiterten Bewusstseinszuständen erfahren wir, dass wir nicht der Körper sind, auch nicht der Geist und die Emotionen. Wir erfahren und wissen es dann, dass wir in unserer Essenz nicht begrenzt sind, sondern unendliches Bewusstsein, eins mit dem Göttlichen. Es wird erfahrbar, wenn wir viel Ojas haben. Viel Ojas bringt bedingungslose Liebe, Wahrnehmung der höheren göttlichen Wirklichkeit, die Fähigkeit, in der Meditation das höchste Selbst wahrzunehmen, mit sich. Durch Pranayama werden also zum einen die ursprünglichen Funktionen der Prana Vayus verbessert, was der Gesundheit des Körpers und der Psyche zuträglich ist. Zum anderen werden Teile davon in Ojas umgewandelt und als spirituelle Energie aufgespeichert. Man kann merken, wenn Menschen viel Ojas haben. Sie strahlen dann eine subtile spirituelle Schwingung aus. Man fühlt sich in ihrer Gegenwart leicht und erhaben.

Die Prana Vayus im Einzelnen

Prana Vayu

Prana Vayu wird gestärkt, harmonisiert und sublimiert durch

  • Atemübungen allgemein,
  • das Anhalten nach der Einatmung im Besonderen.

In der Zeit, wo man die Luft anhält, wird Prana Vayu „arbeitslos“. Der durch die Einatmung aufgenommene Prana Vayu strömt weiterhin zu den Atemmuskeln, wird aber durch das Anhalten dort in dem Moment nicht gebraucht und nicht genutzt. Wenn du dich nun konzentrierst, zum Beispiel auf die höheren Chakras, mit einem Mantra, mit einer erhebenden Visualisierung usw. repariert dieser „überflüssige“ Prana Vayu zum einen die Atemsysteme und hält sie gesund. Zum anderen wird er auch in Ojas umgewandelt und als solches in den Chakras aufgespeichert. Daher ist das Atemanhalten mit das Wichtigste bei den Atemübungen.

Apana Vayu

Apana Vayu wird harmonisiert, gestärkt und sublimiert durch:

Die drei Apana Vayu Mudras sind also Mula Bandha, Ashwini Mudra und Vajroli Mudra.

Samana Vayu

Samana Vayu wird aktiviert und harmonisiert durch:

Wenn du diese Energietechniken übst plus dich gesund ernährst und vielleicht ab und zu einmal die Woche oder einmal im Monat einen Fastentag einlegst und ein- oder zweimal im Jahr fünf bis sieben Tage fastest, tust du eine Menge für einen harmonischen Samana Vayu und damit für die Gesundheit des Bauches, der Verdauung und des ganzen Körpers.

Udana Vayu

Udana Vayu wird gestärkt, harmonisiert und sublimiert durch:

- den Ujjayi-Atem, welcher auch eine Mudra ist, nämlich das sanfte Zusammenziehen der Kehle. - die Zungen-Mudras wie Khechari Mudra und Nabho Mudra, - Kopf-Mudras und Hals-Mudras wie Jalandhara Bandha, Große Khechari Mudra und andere, die du zum Teil schon kennst oder die in dieser und der nächsten Woche noch erklärt werden, - Singen, - Tiefenentspannung, - Meditation, - Phasen des Schweigens.

Meditation und Schweigen sublimieren die Udana Vayu Energie und wandeln sie um in Ojas.

Vyana Vayu

Vyana Vayu wird unter anderem harmonisiert und sublimiert durch:

  • das ruhige, bewegungslose Halten von Asanas. Wenn du dich zum Beispiel in einer Asana längere Zeit nicht bewegst, sondern ruhig und entspannt in einer Stellung bleibst – zum Beispiel in der Vorwärtsbeuge, im Schulterstand, im Kopfstand, im Drehsitz - wird Vyana Vayu teilweise arbeitslos. Natürlich arbeitet das Herz weiter, aber nicht die Muskeln. Indem dieser Vyana Vayu-Anteil nicht tätig ist, heilt er zunächst das Muskel-Skelettsystem. Wenn die Asana noch verbunden ist mit ruhigem bewusstem Atem und Konzentration auf die höheren Chakras, wird Vyana Vayu in Ojas umgewandelt:
  • das bewegungslose Sitzen in der Meditation (was ja auch auch eine Asana ist, nämlich eine Sitzhaltung),
  • Umkehrstellungen,
  • Plavini (in die gut gefüllten Lungen wenig Luft ein- und ausatmen).


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Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare