Unterbewusstsein: Unterschied zwischen den Versionen

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hast, aber es macht dir Mühe, auch nur eine Zeile zu behalten,
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die du am Morgen gelesen hast. Der Grund hierfür ist, daß dein
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Denken die Kraft verloren hat, Gedanken festzuhaltel1 (Dharana
Denken die Kraft verloren hat, Gedanken festzuhalten ([[Dharana
Shakti). Die Gehirnzellen sind degeneriert. Die Menschen, die
Shakti]]). Die Gehirnzellen sind degeneriert. Die Menschen, die
ihr Denken überfordern und nicht Maß halten oder von Sorgen
ihr Denken überfordern und nicht Maß halten oder von Sorgen
und Ängsten beunruhigt werden, verlieren leicht ihre Gedächtniskraft.
und Ängsten beunruhigt werden, verlieren leicht ihre Gedächtniskraft.
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Die mentalen Vorgänge sind nicht auf das Bewußtsein allein
Die mentalen Vorgänge sind nicht auf das Bewußtsein allein
beschränkt. Der unbewußte Bereich ist weit größer als der bewußte.
beschränkt. Der unbewußte Bereich ist weit größer als der bewußte.
Wie ein Blitz dringen Gedanken aus dem Unterbewusstsein
Wie ein Blitz dringen Gedanken aus dem Unterbewusstsein
oder Unbewußten in das Bewußtsein. Nur zehn Prozent der
oder Unbewußten in das [[Bewußtsein]]. Nur zehn Prozent der
geistigen Tätigkeit vollziehen sich im Bereich des Bewußtseins.
geistigen Tätigkeit vollziehen sich im Bereich des Bewußtseins.
Mindestens neunzig Prozent bleiben im Unbewußten. Wir setzen
Mindestens neunzig Prozent bleiben im Unbewußten. Wir setzen
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waren am Werk.
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Manchmal geht ihr nachts schlafen mit dem Gedanken: .. leh
Manchmal geht ihr nachts schlafen mit dem Gedanken: .. lch
muß sehr früh am Morgen aufstehen, um einen Zug zu erreichen
muß sehr früh am Morgen aufstehen, um einen Zug zu erreichen
... Diese Botschaft wird vom Unbcwusstsein aufgenommen,
... Diese Botschaft wird vom Unbewusstsein aufgenommen,
und dieses weckt euch mit Gewißheit zur genauen Stunde. Das
und dieses weckt euch mit Gewißheit zur genauen Stunde. Das
Unbewusstsein ist euer ständiger Begleiter und aufrichtiger
Unbewusstsein ist euer ständiger Begleiter und aufrichtiger
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Dieses arbeitet sogar im Schlaf ohne nachzulassen. Es registriert,
Dieses arbeitet sogar im Schlaf ohne nachzulassen. Es registriert,
ordnet, vergleicht, beachtet alle Tatsachen und Erscheinungen
ordnet, vergleicht, beachtet alle Tatsachen und Erscheinungen
und arbeitet eine richtige, hefriedigende Lösung aus.
und arbeitet eine richtige, befriedigende Lösung aus.
Mit Hilfe des Unbewußten könnt ihr auch eure lasterhafte
Mit Hilfe des Unbewußten könnt ihr auch eure lasterhafte
Natur wandeln. Ihr müßt die geslIIlden tugendhaften Eigenschaften,
Natur wandeln. Ihr müßt die gesunden tugendhaften Eigenschaften,
die den Gegensatz zu den unerwünschten bilden, herausarbeiten
die den Gegensatz zu den unerwünschten bilden, herausarbeiten. Wollt ihr [[Furcht]] überwinden , müßt ihr in euren Gedanken in Abrede stellen, daß ihr ängstlich seid, und eure
. Wollt ihr Furcht über\\inden , müßt ihr in euren
ganze [[Aufmerksamkeit]] auf die entgegengesetzte Eigenschaft
Gedanken in Abrede stellen, daß ihr ängstlich seid, und eure
richten, auf den Mut. Wenn [[Mut]] entwickelt ist, schwindet die
ganze Aufmerksamkeit auf die entgegengesetzte Eigenschaft
richten, auf den Mut. Wenn Mut entwickelt ist, schwindet die
Furcht von allein. Immer überwältigt das Positive das Negative.
Furcht von allein. Immer überwältigt das Positive das Negative.
Dies ist ein unfehlbares Gesetz der Natur.
Dies ist ein unfehlbares Gesetz der Natur.


Du kannst sogar Sympathien fur unangenehme Aufgaben
Du kannst sogar Sympathien fur unangenehme Aufgaben
und Pflichten bekommen, wenn du Wunsch und Geschmack für
und Pflichten bekommen, wenn du [[Wunsch]] und Geschmack für
sie ausprägst. Du kannst neue Gewohnheiten, neue Ideen, neue
sie ausprägst. Du kannst neue Gewohnheiten, neue Ideen, neue
Ideale, neue Geschmacksrichtungen lind einen neuen Charakter
Ideale, neue Geschmacksrichtungen lind einen neuen Charakter
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Alle Handlungen, Freuden und Erfahrungen prägen sich in das
Alle Handlungen, Freuden und Erfahrungen prägen sich in das
Unbewußte in Form feinstofflicher Eindrücke oder zurückbleibender
Unbewußte in Form feinstofflicher Eindrücke oder zurückbleibender
Kraftmöglichkeiten ein. Die Samskaras (Eindrücke) sind
Kraftmöglichkeiten ein. Die [[Samskaras]] (Eindrücke) sind
die Wurzeln, aus denen wieder Jati (Leben) und Erfahrungen
die Wurzeln, aus denen wieder Jati (Leben) und Erfahrungen
von Freude und Leid hervorgehen. Die Neubelebung der Samskaras
von Freude und Leid hervorgehen. Die Neubelebung der Samskaras
bringt Erinnerung. Der Yogi lebt im tiefen Innen und
bringt Erinnerung. Der Yogi lebt im tiefen Innen und
kommt in unmittelbare Berührung zu den Samskaras. Er sieht
kommt in unmittelbare Berührung zu den Samskaras. Er sieht
sie in innerer Schau. Durch Samyama (Konzentration, Meditation)
sie in innerer Schau. Durch [[Samyama]] ([[Konzentration]], [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation])
über diese Samskaras erwirbt er Kenntnis der früheren Daseinsformen.
über diese Samskaras erwirbt er Kenntnis der früheren Daseinsformen.
Wenn ihr euch an etwas erinnern wollt, müßt ihr
Wenn ihr euch an etwas erinnern wollt, müßt ihr
eine seelische Anstrengung machen . Ihr müßt auf- und niedersteigen
eine seelische Anstrengung machen. Ihr müßt auf- und niedersteigen
in den Tiefen der verschiedenen unbewußten Ebenen
in den Tiefen der verschiedenen unbewußten Ebenen
und dann das richtige herausholen.
und dann das richtige herausholen.


Das Samskara einer Erfahrung wird im Chitta (Unterbewusstsein in dem Augenblick
Das Samskara einer Erfahrung wird im [[Chitta]] (Unterbewusstsein in dem Augenblick
geformt oder entwickelt, in dem das Mentale etwas erfährt.
geformt oder entwickelt, in dem das Mentale etwas erfährt.
Es gibt keinen Abgrund zwischen der augenblicklichen
Es gibt keinen Abgrund zwischen der augenblicklichen

Version vom 17. April 2013, 14:13 Uhr

Der unbewußte Inhalt des Denkens, das Unterbewusstsein, heißt in der Vedanta »Chitta«. Vieles im Unterbewusstseinbesteht aus versunkenen Erfahrungen, in den Hintergrund verdrängten Erinnerungen, die aber wieder hervorgeholt werden können.

Schulung des Unterbewusstseins – von Swami Sivananda

Swami Sivananda schreibt über die Schulung des Unterbewusstseins

Das erste Symptom beim Verlust des Gedächtnisses als Alterserscheinung ist die Schwierigkeit, sich an Namen und Menschen zu erinnern. Der Grund hierfür ist nicht weit zu suchen. Alle Namen sind willkürlich. Sie gleichen Etiketten. Es verbinden sich keine Assoziationen mit ihnen. Im allgemeinen arbeitet das Gedächtnis mit Gedankenverbindungen, da hierdurch die Eindrücke sich vertiefen. Du kannst dich im Alter noch gut an Stellen erinnern, die du in der Schule oder im College gelernt hast, aber es macht dir Mühe, auch nur eine Zeile zu behalten, die du am Morgen gelesen hast. Der Grund hierfür ist, daß dein Denken die Kraft verloren hat, Gedanken festzuhalten ([[Dharana Shakti]]). Die Gehirnzellen sind degeneriert. Die Menschen, die ihr Denken überfordern und nicht Maß halten oder von Sorgen und Ängsten beunruhigt werden, verlieren leicht ihre Gedächtniskraft. Doch selbst im Alter kannst du dich noch an frühere Ereignisse erinnern, da diese mit Assoziationen verbunden sind. Die mentalen Vorgänge sind nicht auf das Bewußtsein allein beschränkt. Der unbewußte Bereich ist weit größer als der bewußte.

Wie ein Blitz dringen Gedanken aus dem Unterbewusstsein oder Unbewußten in das Bewußtsein. Nur zehn Prozent der geistigen Tätigkeit vollziehen sich im Bereich des Bewußtseins. Mindestens neunzig Prozent bleiben im Unbewußten. Wir setzen uns hin und versuchen, ein Problem zu lösen. Aber es gelingt uns nicht. Wir blicken um uns, versuchen und versuchen es wieder, versagen aber erneut. Plötzlich dämmert uns ein Gedanke, und das Problem ist gelöst. Die unbewußten Vorgänge waren am Werk.

Manchmal geht ihr nachts schlafen mit dem Gedanken: .. lch muß sehr früh am Morgen aufstehen, um einen Zug zu erreichen ... Diese Botschaft wird vom Unbewusstsein aufgenommen, und dieses weckt euch mit Gewißheit zur genauen Stunde. Das Unbewusstsein ist euer ständiger Begleiter und aufrichtiger Freund. Am Abend versagt ihr immer wieder beim Lösen eines Problems, mag dies eine arithmetische oder geometrische Frage oder anderes sein. Am Morgen habt ihr beim Erwachen die klare Antwort. Sie blitzt plötzlich aus dem Unterbewusstsein auf. Dieses arbeitet sogar im Schlaf ohne nachzulassen. Es registriert, ordnet, vergleicht, beachtet alle Tatsachen und Erscheinungen und arbeitet eine richtige, befriedigende Lösung aus. Mit Hilfe des Unbewußten könnt ihr auch eure lasterhafte Natur wandeln. Ihr müßt die gesunden tugendhaften Eigenschaften, die den Gegensatz zu den unerwünschten bilden, herausarbeiten. Wollt ihr Furcht überwinden , müßt ihr in euren Gedanken in Abrede stellen, daß ihr ängstlich seid, und eure ganze Aufmerksamkeit auf die entgegengesetzte Eigenschaft richten, auf den Mut. Wenn Mut entwickelt ist, schwindet die Furcht von allein. Immer überwältigt das Positive das Negative. Dies ist ein unfehlbares Gesetz der Natur.

Du kannst sogar Sympathien fur unangenehme Aufgaben und Pflichten bekommen, wenn du Wunsch und Geschmack für sie ausprägst. Du kannst neue Gewohnheiten, neue Ideen, neue Ideale, neue Geschmacksrichtungen lind einen neuen Charakter im Unbewußten entwickeln, indem du die alten veränderst. Alle Handlungen, Freuden und Erfahrungen prägen sich in das Unbewußte in Form feinstofflicher Eindrücke oder zurückbleibender Kraftmöglichkeiten ein. Die Samskaras (Eindrücke) sind die Wurzeln, aus denen wieder Jati (Leben) und Erfahrungen von Freude und Leid hervorgehen. Die Neubelebung der Samskaras bringt Erinnerung. Der Yogi lebt im tiefen Innen und kommt in unmittelbare Berührung zu den Samskaras. Er sieht sie in innerer Schau. Durch Samyama (Konzentration, Meditation) über diese Samskaras erwirbt er Kenntnis der früheren Daseinsformen. Wenn ihr euch an etwas erinnern wollt, müßt ihr eine seelische Anstrengung machen. Ihr müßt auf- und niedersteigen in den Tiefen der verschiedenen unbewußten Ebenen und dann das richtige herausholen.

Das Samskara einer Erfahrung wird im Chitta (Unterbewusstsein in dem Augenblick geformt oder entwickelt, in dem das Mentale etwas erfährt. Es gibt keinen Abgrund zwischen der augenblicklichen Erfahrung und der Bildung eines Samskaras im Unterbewustsein.

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Literatur