Unnachgiebigkeit

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Unnachgiebigkeit : Was bedeutet das Wort Unnachgiebigkeit? Was will man mit diesem Begriff sagen? Wozu ist Unnachgiebigkeit hilfreich? Was sind Synonyme (ähnliche Begriffe), was sind Antonyme (Gegenteile) von Unnachgiebigkeit? Dieser Wiki-Artikel ist nicht nur trockene Linguistik, also Sprachkunde, sondern soll dich auch zum Denken anregen, vielleicht auch dazu, an dir selbst zu arbeiten.

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Unnachgiebigkeit besitzt jemand, der bei einer Vorgehensweise bleibt, auch wenn der darum gebeten oder aufgefordert wird, Gnade vor Recht walten zu lassen. Unnachgiebigkeit kann von Vorteil sein, weil es das Gegenteil von Bestechlichkeit ist. Unnachgiebigkeit kann aber auch herzlos sein. Unnachgiebigkeit kann auch mit Borniertheit, Halsstarrigkeit und Intoleranz einher gehen – kann aber auch ein Zeichen von Charakterstärke sein. Wie bei allen Tugenden kommt es auf die Situation und das Mischungsverhältnis an.

Unnachgiebigkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Sattvige, Rajassige und Tamassige Unnachgiebigkeit

Unnachgiebigkeit hat verschiedene Aspekte. Im Yoga würden wir sagen, es gibt sattvige Aspekte, rajasige und tamasige Aspekte der Unnachgiebigkeit. Tamas ist Trägheit, Rajas ist das Ego und Gier, und Sattva ist das Reine. Es gibt also sattvige, rajasige und tamasige Aspekte der Nachgiebigkeit und der Unnachgiebigkeit. Es hängt davon ab, aus welchem Grund bist du nachgiebig oder auch nicht nachgiebig.

  • Also, angenommen, du bist z.B. unnachgiebig einfach aus Trägheit heraus, du hattest das irgendwann einmal so beschlossen, du hattest irgendwann mal gesag: „so muss es sein“ und deshalb machst du es jetzt auch weiter. Diese Art von Unnachgiebigkeit würde man als tamasige Unnachgiebigkeit bezeichnen. Du hast nicht wirklich einen Grund, aber einfach aus Trägheit heraus willst du weiter unnachgiebig sein.
  • Dann gibt es eine rajasige Form von Unnachgiebigkeit, eine rajasige Form von Unnachgiebigkeit würde heißen, du fühlst dich in deinem Ego gekränkt und jetzt geht es darum, dass du zeigen willst: „ich bin stärker als der andere“. Du gibst deshalb nicht nach, um zu beweisen: „ich bin stärker als der andere“, das ist die rajasige Unnachgiebigkeit.
  • Und dann gibt es die sattvige Unnachgiebigkeit. Du weißt, es ist wichtig, es ist wichtig für die Sache, es ist wichtig für viele Menschen. Und weil es wichtig ist für viele Menschen, gibst du nicht nach, das ist die sattvige Unnachgiebigkeit.

Sattvige, Rajassige und Tamassige Nachgiebigkeit

Es gibt natürlich auch sattvige und rajasige und tamasige Nachgiebigkeit.

  • Sattvige Nachgiebigkeit würde heißen, du gibst nach, weil du aus Mitgefühl mit dem anderen Menschen das machen willst oder weil du feststellst, der andere hat bessere Argumente.
  • Es gibt die rajasige Nachgiebigkeit: du gibst deshalb nach, weil du denkst, dann bekommst du einen Vorteil. Weil der andere jetzt seinen Willen bekommt, muss er dir nachher einen Gefallen tun. Vielleicht ist rajasige Nachgiebigkeit auch erkaufte Nachgiebigkeit.
  • Und dann gibt es die tamasige Nachgiebigkeit, es ist dir einfach zu anstrengend, zu kämpfen. Das ist dann die tamasige Nachgiebigkeit. In diesem Sinne, überlege, ob jetzt irgendwo was ansteht, ob du nachgibst oder nicht, und schaue, ob es jetzt angemessen ist, Nachgiebigkeit zu üben, vielleicht aus sattvigen Gründen zum Wohl einer gemeinsamen Sache oder auch einfach zum Wohl der funktionierenden Beziehung oder weil es einfach richtig ist. Oder spielt dein Ego dir dort einen Trick oder ist dort Trägheit auch irgendwo eine Falle dabei. In diesem Sinne, überlege, Nachgiebigkeit vom Standpunkt von Sattva, Rajas und Tamas.

Unnachgiebigkeit - Antonyme, Synonyme undandere Persönlichkeitsmerkmale

Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Unnachgiebigkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Unnachgiebigkeit - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Unnachgiebigkeit, also Synonyme zu Unnachgiebigkeit sind z.B. Beharrlichkeit, Rigorismus, Strenge, Unbeugsamkeit, Sturheit, Eigensinnigkeit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Unnachgiebigkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Starrsinn, Unbelehrbarkeit, Unbeugsamkeit, Verbissenheit, Verbohrtheit, Borniertheit, Dickköpfigkeit. Daher braucht Unnachgiebigkeit als Gegenpol die Kultivierung von Nachgiebigkeit, Demut, Vertrauen, Gottvertrauen, Schicksalsvertrauen, Liebe, Flexibilität, Anpassungsvermögen.

Gegenteil von Unnachgiebigkeit - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Unnachgiebigkeit, Antonyme zu Unnachgiebigkeit :

Unnachgiebigkeit Antonyme auf einen Blick

Antonyme Unnachgiebigkeit sind Nachgiebigkeit, Demut, Vertrauen, Gottvertrauen, Schicksalsvertrauen, Liebe, Flexibilität, Anpassungsvermögen, Flatterhaftigkeit, Sprunghaftigkeit, Inkonsequenz, Wankelmut, Wortbrüchigkeit, Treulosigkeit, Verantwortungslosigkeit.

Unnachgiebigkeit in Bezug auf Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Entwicklung von Unnachgiebigkeit

Unnachgiebigkeit ist eine Tugend, die man stärken kann. Vielleicht willst du ja Unnachgiebigkeit in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Unnachgiebigkeit zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Unnachgiebigkeit bewusst mehr zum Ausdruck bringen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein unnachgiebigerer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Unnachgiebigkeit ausdrückt. Bringe mit deinen Handlungen zum Ausdruck, dass du diese Eigenschaft besitzt und lebst. Tue einfach so, als ob du diese Eigenschaft stark in dir hast.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Unnachgiebigkeit ".
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin unnachgiebig ".

Affirmationen zum Thema Unnachgiebigkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Unnachgiebigkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Unnachgiebigkeit Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin unnachgiebig.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin unnachgiebig. Om Om Om.
  • Ich bin ein Unnachgiebiger, eine Unnachgiebige OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Unnachgiebigkeit Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin unnachgiebig " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Unnachgiebigkeit.
  • Ich werde unnachgiebig.
  • Jeden Tag werde ich unnachgiebiger.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Unnachgiebigkeit.

Dankesaffirmation für Unnachgiebigkeit :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag unnachgiebiger werde.

Wunderaffirmationen Unnachgiebigkeit Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr unnachgiebig. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Unnachgiebigkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr unnachgiebig zu sein.
  • Ich bin jemand, der unnachgiebig ist.

Gebet für Unnachgiebigkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Unnachgiebigkeit:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Unnachgiebigkeit.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein unnachgiebiger Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Unnachgiebigkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Unnachgiebigkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Unnachgiebigkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich unnachgiebig werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Unnachgiebigkeit.
  • Angenommen, ich will unnachgiebig sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre unnachgiebig, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Unnachgiebigkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als unnachgiebiger Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Unnachgiebigkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Unnachgiebigkeit

Vortragsmitschnitt zu Unnachgiebigkeit - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Unnachgiebigkeit, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. Dieses Audio wird später eingefügt. Wir bitten um Verständnis

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Seminare zum Thema Energiearbeit: Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=interessengebiet/energiearbeit/?type=2365 max=2

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