Unmündigkeit

Aus Yogawiki

Unmündigkeit - was ist das? Wie geht man damit um? Unmündigkeit bedeutet nicht mündig sein. Der Ausdruck Unmündigkeit wird in zwei Kontexten verwendet, im philosophischen und im rechtlichen Kontext. Philosophisch gesehen bezeichnet Unmündigkeit, dass ein Mensch nicht in der Lage ist, selbständig zu denken, frei zu denken. Kant hat mal eine berühmte Definition von Aufklärung gegeben: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Sapere Aude - wage zu wissen. Rechtlich gesehen bedeutet Unmündigkeit, dass ein Mensch nicht für sich sprechen kann. Das hat Auswirkungen im Privatrecht und im Strafrecht. Im deutschen, österreichischen und schweizerischen Recht ist Unmündigkeit anders definiert. In Deutschland gilt Unmündigkeit bis zur Erreichung der Volljährigkeit, in Österreich bezeichnet Unmündigkeit die Altersstufe vom 7. bis 14. Lebensjahr. In der Schweiz gilt man bis zur Vollendung des 20. Lebensjahr als unmündig. Im Yoga sagt man, dass man für sich selbst denken lernen müsse. Solange man von unreflektierten Emotionen und Wünschen beherrscht ist, ist man noch nicht voll mündig. Kaivalya, meist übersetzt als Freiheit, könnte man auch als Mündigkeit definieren. So ist Mündigkeit auch ein Ziel des spirituellen Yoga.

Vertrauen und Liebe sind Hilfen bei Unmündigkeit

Umgang mit Unmündigkeit Anderer

Wie gehst du damit um, wenn jemand ganz unmündig erscheint? Ich spreche jetzt nicht juristisch unmündig sondern anstatt eigene Entscheidungen zu treffen, sagt er immer, ja – da muss ich meinen Mann fragen. Da, was wollt ihr denn. Menschen sprechen nicht für sich, sondern sie bitten andere für sich zu sprechen und schieben die Entscheidungen auf andere. Wie gehst du damit um?

Zum einen, du musst jetzt nicht der Erziehungsberechtigte der anderen sein. Du könntest es einfach akzeptieren, Menschen sind nun einmal so wie sie sind. Und es gibt manche Menschen, die wollen halt gerne das tun was andere von ihnen wollen. Du musst da jetzt nicht unbedingt etwas ändern. Aber angenommen du hast eine gewisse Verantwortung, dann kannst du ja andere auch fragen. Wenn du sagst: ja was willst du? Ja, ich weiß es noch nicht. Kannst du fragen, ja – was willst du denn? Was wäre dein Vorschlag? Was hälst du für hilfreich. Was wäre deine Ansicht? In dem du Menschen um ihre Meinung fragst, indem du ihnen Verantwortung gibst, in dem du demokratische Entscheidungen herbeiführst, kannst du Menschen helfen, mündiger zu werden.

Unmündigkeit in der spirituellen Gemeinschaft

Eine gewisse Gefahr in spirituellen Gemeinschaft ist Unmündigkeit. Wenn man in einer spirituellen Gemeinschaft lebt, in einer Lebensgemeinschaft oder auch, wenn man einem spirituellem Lehrer folgt, gibt es manchmal die Gefahr, dass man Unmündig wird. Unmündig heißt, dass man einfach nachplappert, was andere einem sagen, dass man keine eigenen Entscheidungen mehr trifft, nicht mehr tief selbst denkt, sondern dass man andere für sich bestimmen lässt. Es gibt spirituelle Lehrer und Gemeinschaften, die die Unmündigkeit der Anhänger ausnutzen. Ein authentischer spiritueller Lehrer will seine Schüler zur Mündigkeit erziehen, dass sie selbst denken, dass sie selbst überlegen, und dass sie ruhig auch mal anderer Meinung sind. Und eine gute spirituelle Gemeinschaft hat Raum für verschiedene Ansichten udn hält es nicht nur aus, dass unterschiedliche Menschen die spirituellen Prinzipien anders vertreten und verstehen, sondern sieht das auch als Chance. Mündigkeit heißt, dass man selbst überlegt. Anfänger müssen natürlich erstmal herausfinden, worum es geht, sich öffnen. Zu Anfang sollte man genau prüfen, ob das eine authentische Gemeinschaft ist, sie den ethischen Regeln folgt, es dort eine gewisse Demokratie und Wertschätzung verschiedenster Menschen gibt, dort Toleranz gegenüber andersgläubigen herrscht, wie die Mitglieder der Gemeinschaft mit Menschen umgehen, die die Gemeinschaft verlassen haben, wie sie über andere spirituelle Gemeinschaften anderer Traditionen sprechen. Das sollte man erst prüfen. Wenn man das geprüft hat, gilt es natürlich auch, sich auf die spirituelle Gemeinschaft einzulassen, in der man dann lebt. Da muss man manchmal auch loslassen und geht durch Prozesse. Man muss ein gewisses Vertrauen haben. Aber im Laufe der Zeit sollte eine spirituelle Gemeinschaft einen zur Mündigkeit bringen. Das man selbst nachdenken kann, selbst überlegen kann, zu seinen eigenen Schlüssen kommen kann.

Das waren ein paar Gedanken zum Thema Unmündigkeit in spirituellen Gemeinschaften und der Appell, dass wenn du dich einer spirituellen Gemeinschaft anschließt, dass du dir bewusst bist, es geht nicht darum, unmündig zu werden, sondern mündig zu werden. Man kann drei wichtige Phasen unterscheiden: Erstens prüfen, zweitens darauf einlassen und drittens selbstständig denken und zu überlegen, wie willst du den spirituellen Weg gehen? Oder noch besser, was denkt dein höheres Selbst oder was gibt dir dein höheres Selbst für Inspirationen? Und, welche Inspirationen bekommst du von einer höheren göttlichen Wirklichkeit in Übereinstimmung mit übergeordneter menschlicher Ethik.


Unmündigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Unmündigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Unmündigkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Unmündigkeit sind zum Beispiel Unreife, Bevormundung, Unselbstständigkeit, Hörigkeit, Abhängigkeit, Minderjährigkeit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Unmündigkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Unmündigkeit sind zum Beispiel Selbständigkeit, Eigenständigkeit, Selbstbestimmungsrecht, Souveränität, Freiheit, Mündigkeit, Reife, Unabhängigkeit, Erwachsen, Eigenbrödlerei, Kopflosigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Unmündigkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Unmündigkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Unmündigkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Unmündigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Unmündigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv unmündig , sowie das Substantiv Unmündiger.

Wer Unmündigkeit hat, der ist unmündig beziehungsweise ein Unmündiger.

Siehe auch

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