Tvam
1. Tvam (Sanskrit: त्वम् tvam pron.) Das Personalpronomen tvam "du" ist der Nominativ (Prathama) des Pronominalstammes Tvad, von dem die Kasusformen der 2. Person Singular gebildet werden. In vielen Hymnen wird Tvam verwendet. Zum Beispiel auch im Mahavakya Tat Twam Asi: Du bist das. Bei Yoga Vidya wird zum Ende des Satsang die Twameva Shloka gesungen, die an Gott gerichtet ist: Oh Gott, du allein (Twam Eva) bist alles, was ich sehe, fühle, alles was ich brauche.
2. Tvam (Sanskrit: त्वाम् tvām pron.) Das Personalpronomen tvām "dich" ist der Akkusativ (Dvitiya) des Pronominalstammes Tvad, von dem die Kasusformen der 2. Person Singular gebildet werden.
Sukadev über Tvam
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Tvam
Twam heißt du, Twam ist ein Sanskrit-Wort und heißt du. Twam ist ein Bestandteil, zum Beispiel einer der großen Mahavakyas: "Tat Twam Asi. Das – Tat, Twam – du, Asi - bist." Was bist du? Du bist Tat, Das, das Unendliche, das Ewige. Was bin ich? Dieses Unendliche, das Ewige. Es gibt auch den Ausdruck: "Twam Ewo Ham. Du bist wahrhaftig ich." Solange man in der Dualität ist, gibt es ein Ich, ein Aham, ich bin, und ein Twam, ein Du. Solange es ich und du gibt, gibt es Trennung, solange es Trennung gibt, gibt es Schmerz, denn tief im Inneren weißt du, in Wahrheit sind wir alle eins, in Wahrheit weißt du, gibt es nur ein einziges, in Wahrheit sind wir alle miteinander verbunden. Und tief im Inneren weißt du, dass die Trennung letztlich unnatürlich ist, das Gefühl von Du und Ich als getrennt, ist unnatürlich. In dieser Welt der Namen und Formen gibt es ein Ich und Du und ein Ich tritt in Kontakt mit einem Du. Wenn du aber weißt, dass du in Wahrheit mit jedem verbunden bist, dann ist schon mal Verbundenheit da. Diese Verbundenheit drückt sich aus in Liebe, sie drückt sich aus in gegenseitigem Dienen und für einander da sein. Und sie drückt sich dann schließlich aus im Gefühl der Einheit, bis du irgendwann tatsächlich erfährst, Tat Twam Asi, Das bist du. Und "Aham Brahmasmi. Ich bin dieses Brahman." Oder auch Twam Ewo Ham, du und ich sind eins.
Das Personalpronomen Tvad
Nachfolgende Übersicht enthält alle Haupt- und Nebenformen des Personalpronomens tvad (Tvad):
Fall (Kasus) | Sanskritname | Frage | Hauptform | Nebenform* | Übersetzung |
---|---|---|---|---|---|
1. Nominativ | Prathama | Wer? | tvam | - | du |
2. Akkusativ | Dvitiya | Wen? | tvām | tvā* | dich |
3. Instrumental | Tritiya | Mit wem? Durch wen? | tvayā | - | mit dir, durch mich |
4. Dativ | Chaturthi | Wem? | tubhyam | te* | dir |
5. Ablativ | Panchami | Von wem? | tvat | - | von dir (weg, her, ...) |
6. Genitiv | Shashthi | Wessen? | tava | te* | dein |
7. Lokativ | Saptami | Wo? Bei wem? | tvayi | - | bei dir |
*Anmerkung: Die Nebenformen tvā und te, werden auch enklitische ("sich anlehnende") Form genannt.
Siehe auch
- Tat tvam asi
- Aham
- Vayam
- Yuyam
- Bhavat
- Infinitiv
- Sanskrit Kurs Lektion 2
- Sanskrit Kurs Lektion 18
- Sanskrit Kurs Lektion 46
- Sanskrit Kurs Lektion 67
- Sanskrit Kurs Lektion 70
- Sanskrit Kurs Lektion 106
- Yogachudamani Upanishad Vers 82
Literatur
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: "Der Königsweg zur Gelassenheit"
- Swami Vivekananda: "Vedanta.Der Ozean der Weisheit"
- Swami Sivananda: "Vedanta für Anfänger"
- Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras, Sivananda Yoga Vedanta Zentrum
- Das Yoga Vidya Asana Buch Band I
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
Weblinks
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