Titiksha: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Titiksha''' ([[Sanskrit]] titikṣā ''f.'' "Geduld, Ertragen") Duldungskraft, Geduld, Gleichmut; die durch äußere Einflüsse nicht zu erschütternde Stärke; die dritte der sechs edlen Tugenden [[Shatsampat]] eines spirituellen [[Aspirant]]en.
'''Titiksha''' ([[Sanskrit]] titikṣā ''f.'' "Geduld, Ertragen") Duldungskraft, Geduld, Gleichmut; die durch äußere Einflüsse nicht zu erschütternde Stärke.
Die Vierte der sechs edlen Tugenden [[Shatsampat]] eines spirituellen [[Aspirant]]en.


Die fünf weiteren Tugenden des Shatsampat sind: [[Shama]] (Gleichmut), [[Dama]] (Kontrolle), [[Uparati]] (Vermeiden), [[Shraddha]] (Glauben, Vertrauen) und [[Samadhana]] (Harmonie).
Die fünf weiteren Tugenden des Shatsampat sind: [[Shama]] (Gleichmut), [[Dama]] (Kontrolle), [[Uparati]] (Vermeiden), [[Shraddha]] (Glauben, Vertrauen) und [[Samadhana]] (Harmonie).





Version vom 19. Januar 2010, 21:56 Uhr

Titiksha (Sanskrit titikṣā f. "Geduld, Ertragen") Duldungskraft, Geduld, Gleichmut; die durch äußere Einflüsse nicht zu erschütternde Stärke. Die Vierte der sechs edlen Tugenden Shatsampat eines spirituellen Aspiranten.

Die fünf weiteren Tugenden des Shatsampat sind: Shama (Gleichmut), Dama (Kontrolle), Uparati (Vermeiden), Shraddha (Glauben, Vertrauen) und Samadhana (Harmonie).


Worte von Swami Sivananda

aus der "Göttlichen Erkenntnis"

Titiksha ist Duldungskraft. Der Aspirant muß geduldig die Gegensatzpaare wie Hitze und Kälte, Freude und Schmerz usw. ertragen. Shri Shankara definiert es im Vivekachudamani wie folgt: “Das Ertragen von Anfechtungen, ohne sich um ihre Beseitigung zu kümmern, und das gleichzeitige Freisein von Furcht oder Wehklagen über sie, heißt Titiksha, Duldungskraft. Das Atma Anatma Viveka sagt, Titiksha ist gegeben, wenn ein Mensch, auch wenn er im Recht ist und einen anderen bestrafen müsste, das Unrecht erdulden kann.

Manche Menschen machen Panchagni Tapas (Fünffeueraskese). Sie sitzen von vier Feuern an allen Seiten umgeben, und das fünfte Feuer ist die strahlende Sonne über dem Kopf. Aber törichte strenge Askesen verurteilt Shri Krishna in der Bhagavad Gita: “Diese Menschen, die schreckliche und in den Schriften nicht vorgesehene Askesen üben, die eine Beute von Heuchelei und Egoismus sind, getrieben von der Kraft von Lust und Verhaftung, sinnlos alle Elemente des Körpers und auch Mich, der im Körper weilt, quälen - wisse, dass ihre Vorsätze dämonisch sind.” (XXII-5,6). Für manche Menschen ist Titiksha das Ziel. Titiksha ist nur ein Mittel. Überall, wo Bewegung ist, überall, wo sich Leben manifestiert, sind die beiden gegensätzlichen Kräfte, die Gegensatzpaare. Manche unwissende Menschen möchten unangenehme Erfahrungen loswerden und nur bei den angenehmen bleiben. Das ist der Gipfel der Dummheit. Kann es Licht geben ohne Schatten, Rosen ohne Dornen, Gewinn ohne Verlust, Erfolg ohne Misserfolg, Sieg allein ohne Niederlage oder nur Freude allein ohne Schmerz? Ein weiser Mensch, der sie richtig versteht und eng mit ihnen zusammenarbeitet, kann glücklich sein, sonst niemand. Ein Weiser grollt nie. Er versteht es, sich im unveränderlichen, immerwährenden, beobachtenden Bewusstsein festzusetzen, das sich in seinem Herzen verbirgt und jenseits der Gegensatzpaare ist, und beobachtet dann die Bewegungen und Phänomene dieses Universums mit unerschütterlichem Geist. Er sieht Intelligenz in jedem Zoll der Schöpfung. Er hat ein sehr umfassendes Verständnis von den ewigen Naturgesetzen und Gegensatzpaaren. Das ist wahres Titiksha auf der Grundlage von Erkenntnis. Diese Menschen sind physischen Titikshus (die nur physisches Erdulden üben), die sich durch physische Qual trainiert haben überlegen, denn letztere werden Anzeichen von Misserfolg aufweisen, wenn sie mit einer ernsten Katastrophe konfrontiert werden. Ein Titikshu, der sein Titiksha durch Erkenntnis entwickelt hat, ist der König der Titikshus.