Tantra

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Der Begriff Tantra (Sanskrit, n., „Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang“) kommt aus der hinduistischen und buddhistischen Tradition. Das Wort Tantra wird von der Sanskritwurzel tan (ausdehnen) abgeleitet und bedeutet so viel wie "das allumfassende Wissen". Die Ursprünge des Tantra beginnen im 2. Jahrhundert, in seiner heute bekannten Form wird es seit dem 7. oder 8. Jahrhundert weitergegeben. Aus seiner Tradition stammt unter anderem die Lehre von den sieben (Chakras).


Tantra Teil der yogischen Tradition und beruht auf der Shiva-Shakti-Philosophie. Shiva repräsentiert das Unveränderliche, das Unbewegte, das absolute Bewusstsein, in der Vedanta ‘Brahman’ genannt. Shakti repräsentiert die schöpferische Energie, welche das Universum in sechs Schritten in Analogie der sechs Chakras (unterhalb des Sahasrara Chakras, des Sitzes von Shiva), geschaffen hat. Ursprünglich sind Shiva und Shakti eins. Durch eine erste Schwingung, Spandana („Spaltung“), trennt sich Shakti von Shiva und schafft erst die zwei Kausalwelten, dann die drei Astralwelten und schließlich die physische Welt. Zyklisch vereinigen sich Shiva und Shakti wieder (Auflösung), bleiben zusammen (Pralaya, kosmische Nacht) und trennen sich wieder (Schöpfung). In jedem Teil des Kosmos sind Shiva und Shakti. Im Menschen manifestiert sich Shiva als reines Bewusstsein, als Satchidananda. Shakti manifestiert sich als die drei Körper mit den fünf Hüllen. Solange Shakti von Shiva getrennt ist, ist der Mensch unzufrieden. Im Laufe der individuellen Evolution über viele Leben erwacht die Kundalini (Shakti im Menschen) und vereinigt die individuelle Seele wieder mit der kosmischen Seele. Kundalini Yoga ist die Wissenschaft der Beschleunigung dieses natürlichen Evolutionsprozesses.

Es gibt drei Arten von Tantra: Weißen, roten und schwarzen. Roter Tantra sind die sexuellen Praktiken, schwarzer Tantra sind die magischen und schwarzmagischen Praktiken zur egoistischen Manipulation von Energien und Geistern für selbstsüchtige Zwecke. Weißer Tantra sind die Praktiken zur Reinigung des Astralkörpers und zur Erweckung der Kundalini ohne selbstsüchtige Motive und werden daher Kundalini Yoga genannt.