Swami Paramananda: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Swami Paramananda''' (1884-1940) war einer der frühen indischen [[Lehrer]], die in die Vereinigten Staaten kamen, um in Amerika die Philosophie und Religion des Vedanta zu verbreiten. Er war Mystiker, Poet und Innovator des spirituellen Gemeinwesen.
Enger [[Schüler]] von Swami Sivananda, 15.2.1907-4.12.1972; mitverantwortlich für das Bekanntwerden von Swami Sivananda und die Verbreitung des [[Yoga]] in den 40er und 50er Jahren. Auch verantwortlich für die Publikation einiger Bücher von [[Swami Sivananda]] in [[Deutschland]] in den 50er Jahren.
Enger [[Schüler]] von Swami Sivananda, 15.2.1907-4.12.1972; mitverantwortlich für das Bekanntwerden von Swami Sivananda und die Verbreitung des [[Yoga]] in den 40er und 50er Jahren. Auch verantwortlich für die Publikation einiger Bücher von [[Swami Sivananda]] in [[Deutschland]] in den 50er Jahren.


===Im Westen===
Swami Paramananda wurde 1906 im [[Alter]] von zweiundzwanzig Jahren nach Amerika gesandt, um die New York [[Vedanta]] Society, welche im Vorfeld gegründet worden war, zu unterstützen. Er lebte und lehrte dort bis 1909. Dann gründete Paramananda das Vedanta Center in Boston. Bis zu seinem [[Tod]] im Jahre 1940 hielt er Vorträge und lehrte überall in den Vereinigten Staaten, in Europa und Asien für die nächsten 34 Jahre. Er gründete vier Zentren, zwei in den Vereinigten Staaten und zwei in [[Kalkutta]], [[Indien]], welche heute noch florieren. Die amerikanischen [[Ashram]]s sind in Cohasset, Massachusetts und La Crescenta, California. Wie sein [[Lehrer]] Swami Vivekananda glaubte Paramananda an [[Gleichberechtigung]] von [[Mann]] und [[Frau]].
Er begründete disziplinierte [[Nonne]]n[[gemeinschaft]]en unter der Supervision von Schwester [[Devamata]] (1867-1942), seiner ersten amerikanischen Schülerin, welche er 1910 dazu bestimmt hatte, Vedanta auf dem Podium zu lehren. Im Verlauf der gesamten [[Geschichte]] der Gemeinschaften wurden den Frauen führende Rollen in allen [[Arbeit]]sbereichen zugestanden. Die erste indische Frau, welche sich der Gemeinschaft anschloss, war [[Gayatri Devi]] (1906-1995). Paramananda hatte sie 1926 mitgebracht, um sie zu einer seiner Assistentinnen auszubilden. Srimata Gayatri Devi wurde 1940 nach dem Tode von Swami Paramananda die Leiterin der Zentren und die erste indische Frau, die in Amerika zum spirituellen Lehrer ordiniert wurde.


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==Biografie==
===Geburt und frühe Jahre===
Swami Paramananda wurde am 5. Februar 1884 als Suresh Chandra Guha-Thakurta in dem Dorf Banaripara geboren. Er war der jüngste [[Sohn]] einer angesehenen [[Familie]]. Das Dorf liegt im Bezirk von Barisal, welcher damals Teil von Ost-Bengalen in British-[[Indien]] war und heute zu Bangladesh gehört. Sein [[Vater]], Ananda Mohan Guha-Thakurta, wurde bekannt als fortschrittlicher Wegbereiter des [[Frau]]en-[[Bildung]]swesen, ein Vermächtnis, welches er an seine Söhne weitergab. Seine [[Mutter]], Brahmamoyee Basu, brachte acht [[Kind]]er zur [[Welt]], bevor sie mit Anfang vierzig, als Suresh neun Jahre alt war, an [[Krebs]] verstarb. Suresh war bekannt für sein liebevolles [[Wesen]] und seine [[Fröhlichkeit]]. Als Suresh sechzehn war, begann sein Vater das Augenlicht zu verlieren. Das hatte zur Folge, dass Suresh seinem Vater religiöse Texte aus den [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/ Schriften] laut vorlesen musste. Einer der Texte war besonders fesselnd für ihn. Es war eine Sammlung von "Sayings of Sri Ramakrishna" (Sprüche von Sri [[Ramakrishna]]), einem verehrten [[Heilige]]n, der etwa 14 Jahre vorher gestorben war.


== Frühe Jahre von Swami Paramananda ==
== Frühe Jahre von Swami Paramananda ==
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Im Jahre 1927 zog er nach [[Madras]], um eine Stellung  bei der Bahn (Railways) anzunehmen. Der junge [[Mann]], der einerseits abenteuerlustig war und andererseits ein angeborenes [[Verlangen]] nach [[Entsagung]] verspürte, las 1929 zufälligerweise in der Connemara  Bibliothek in Madras  Swami Sivanandas erste Publikation „Yogapraxis“. Er schrieb [[Swami Sivananda]] und erklärte ihm seinen [[Wunsch]], der [[Welt]] zu entsagen und bei ihm in [[Rishikesh]] zu leben. Ihm wurde jedoch von Swami Sivananda geraten, nicht zu voreilig seinen Job bei der Bahn aufzugeben, sondern erst mal der [[Ramakrishna]] Mission zu dienen. Aber Jayaramans Eifer konnte dadurch nicht unterdrückt werden,  er begab sich im Dezember 1930 nach Rishikesh, um Swami Sivanandas Segen ([[Darshan]]) zu empfangen. Swami Sivananda war zu dieser Zeit allerdings gar nicht in Rishikesh, sondern unterwegs auf einer langen Reise. Jayaraman blieb einige Tage im [[Swarg Ashram]] und machte sich dann geradewegs auf nach [[Kalkutta]] in den [[Ashram]] der [[Ramakrishna Mission]]. Dort wurde er ein Schüler  von Sriman Mahapurushji [[Swami]] Sivanandaji Maharaj, der einer der ersten Schüler von Ramakrishna [[Paramahamsa]] war. Als Schüler diente er Mahapurushji mit Leib und Seele und gewann so die Zuneigung des [[Swamiji]].
Im Jahre 1927 zog er nach [[Madras]], um eine Stellung  bei der Bahn (Railways) anzunehmen. Der junge [[Mann]], der einerseits abenteuerlustig war und andererseits ein angeborenes [[Verlangen]] nach [[Entsagung]] verspürte, las 1929 zufälligerweise in der Connemara  Bibliothek in Madras  Swami Sivanandas erste Publikation „Yogapraxis“. Er schrieb [[Swami Sivananda]] und erklärte ihm seinen [[Wunsch]], der [[Welt]] zu entsagen und bei ihm in [[Rishikesh]] zu leben. Ihm wurde jedoch von Swami Sivananda geraten, nicht zu voreilig seinen Job bei der Bahn aufzugeben, sondern erst mal der [[Ramakrishna]] Mission zu dienen. Aber Jayaramans Eifer konnte dadurch nicht unterdrückt werden,  er begab sich im Dezember 1930 nach Rishikesh, um Swami Sivanandas Segen ([[Darshan]]) zu empfangen. Swami Sivananda war zu dieser Zeit allerdings gar nicht in Rishikesh, sondern unterwegs auf einer langen Reise. Jayaraman blieb einige Tage im [[Swarg Ashram]] und machte sich dann geradewegs auf nach [[Kalkutta]] in den [[Ashram]] der [[Ramakrishna Mission]]. Dort wurde er ein Schüler  von Sriman Mahapurushji [[Swami]] Sivanandaji Maharaj, der einer der ersten Schüler von Ramakrishna [[Paramahamsa]] war. Als Schüler diente er Mahapurushji mit Leib und Seele und gewann so die Zuneigung des [[Swamiji]].
===Eintritt in den Ramakrishna Orden===
An seinem siebzehnten [[Geburtstag]] schloss sich Suresh einer Gruppe älterer [[Mann|Männer]] des Dorfes an, welche nach Belur Math reisten, um [[Kloster]] und [[Tempel]] zu besuchen, welche die [[Anhänger]] Ramakrishnas dort gegründet hatten. Dort traf er seinen Lehrer [[Swami Vivekananda]], welcher der führende [[Schüler]] von Sri Ramkrishna war und der erste [[Swami]], der in Amerika lehren sollte. Swami Vivekananda wurde von den südindischen Maraikayar Moslems nach Amerika geschickt, zu einer Zeit, als er von den [[Hindu]]s noch nicht so hoch angesehen war.
Paramananda, einen Monat vor seinem achtzehnten Geburtstag initiiert, wurde  [[Mönch]] ([[Sannyasin]]) des Ramakrishna Ordens und der jüngste Schüler von Swami Vivekananda. Der Leiter des Ramakrishna Math, [[Swami Brahmananda]], nannte Suresh immer "Basanta Kokhil" ([[Frühling]]s[[vogel]]) oder einfach nur "Basanta" (Frühling), und das wurde dann auch sein neuer Spitzname. Er wurde ausgebildet unter der [[Praxis]]anleitung von [[Swami Ramakrishnananda]], ebenfalls ein direkter Schüler von Sri Ramakrishna. Dieser war auch Gründer des [[Madra Math]], etwa tausend Meilen südlich von Kalkutta.


== Erste Schülerjahre von Swami Paramananda bei Swami Sivananda ==
== Erste Schülerjahre von Swami Paramananda bei Swami Sivananda ==

Version vom 21. Juni 2014, 18:52 Uhr

Swami Paramananda (1884-1940) war einer der frühen indischen Lehrer, die in die Vereinigten Staaten kamen, um in Amerika die Philosophie und Religion des Vedanta zu verbreiten. Er war Mystiker, Poet und Innovator des spirituellen Gemeinwesen.

Enger Schüler von Swami Sivananda, 15.2.1907-4.12.1972; mitverantwortlich für das Bekanntwerden von Swami Sivananda und die Verbreitung des Yoga in den 40er und 50er Jahren. Auch verantwortlich für die Publikation einiger Bücher von Swami Sivananda in Deutschland in den 50er Jahren.


Im Westen

Swami Paramananda wurde 1906 im Alter von zweiundzwanzig Jahren nach Amerika gesandt, um die New York Vedanta Society, welche im Vorfeld gegründet worden war, zu unterstützen. Er lebte und lehrte dort bis 1909. Dann gründete Paramananda das Vedanta Center in Boston. Bis zu seinem Tod im Jahre 1940 hielt er Vorträge und lehrte überall in den Vereinigten Staaten, in Europa und Asien für die nächsten 34 Jahre. Er gründete vier Zentren, zwei in den Vereinigten Staaten und zwei in Kalkutta, Indien, welche heute noch florieren. Die amerikanischen Ashrams sind in Cohasset, Massachusetts und La Crescenta, California. Wie sein Lehrer Swami Vivekananda glaubte Paramananda an Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Er begründete disziplinierte Nonnengemeinschaften unter der Supervision von Schwester Devamata (1867-1942), seiner ersten amerikanischen Schülerin, welche er 1910 dazu bestimmt hatte, Vedanta auf dem Podium zu lehren. Im Verlauf der gesamten Geschichte der Gemeinschaften wurden den Frauen führende Rollen in allen Arbeitsbereichen zugestanden. Die erste indische Frau, welche sich der Gemeinschaft anschloss, war Gayatri Devi (1906-1995). Paramananda hatte sie 1926 mitgebracht, um sie zu einer seiner Assistentinnen auszubilden. Srimata Gayatri Devi wurde 1940 nach dem Tode von Swami Paramananda die Leiterin der Zentren und die erste indische Frau, die in Amerika zum spirituellen Lehrer ordiniert wurde.

Biografie

Geburt und frühe Jahre

Swami Paramananda wurde am 5. Februar 1884 als Suresh Chandra Guha-Thakurta in dem Dorf Banaripara geboren. Er war der jüngste Sohn einer angesehenen Familie. Das Dorf liegt im Bezirk von Barisal, welcher damals Teil von Ost-Bengalen in British-Indien war und heute zu Bangladesh gehört. Sein Vater, Ananda Mohan Guha-Thakurta, wurde bekannt als fortschrittlicher Wegbereiter des Frauen-Bildungswesen, ein Vermächtnis, welches er an seine Söhne weitergab. Seine Mutter, Brahmamoyee Basu, brachte acht Kinder zur Welt, bevor sie mit Anfang vierzig, als Suresh neun Jahre alt war, an Krebs verstarb. Suresh war bekannt für sein liebevolles Wesen und seine Fröhlichkeit. Als Suresh sechzehn war, begann sein Vater das Augenlicht zu verlieren. Das hatte zur Folge, dass Suresh seinem Vater religiöse Texte aus den Schriften laut vorlesen musste. Einer der Texte war besonders fesselnd für ihn. Es war eine Sammlung von "Sayings of Sri Ramakrishna" (Sprüche von Sri Ramakrishna), einem verehrten Heiligen, der etwa 14 Jahre vorher gestorben war.

Frühe Jahre von Swami Paramananda

Am 15. 2. 1907 wurde Swami Paramananda in Nagore in Südindien geboren als jüngster Sohn seiner Eltern, Sri N. Sambamurthy und Smt. Sundarambal, die wohlhabende Brahmanen waren. In seinem Purvashram (vor der Mönchsweihe) wurde er S. Jayaraman genannt.

Nachdem er selbst die Schule in Nagore besucht hatte, betätigte er sich für kurze Zeit als Lehrer in der dortigen Katholischen Missionsschule.

Im Jahre 1927 zog er nach Madras, um eine Stellung bei der Bahn (Railways) anzunehmen. Der junge Mann, der einerseits abenteuerlustig war und andererseits ein angeborenes Verlangen nach Entsagung verspürte, las 1929 zufälligerweise in der Connemara Bibliothek in Madras Swami Sivanandas erste Publikation „Yogapraxis“. Er schrieb Swami Sivananda und erklärte ihm seinen Wunsch, der Welt zu entsagen und bei ihm in Rishikesh zu leben. Ihm wurde jedoch von Swami Sivananda geraten, nicht zu voreilig seinen Job bei der Bahn aufzugeben, sondern erst mal der Ramakrishna Mission zu dienen. Aber Jayaramans Eifer konnte dadurch nicht unterdrückt werden, er begab sich im Dezember 1930 nach Rishikesh, um Swami Sivanandas Segen (Darshan) zu empfangen. Swami Sivananda war zu dieser Zeit allerdings gar nicht in Rishikesh, sondern unterwegs auf einer langen Reise. Jayaraman blieb einige Tage im Swarg Ashram und machte sich dann geradewegs auf nach Kalkutta in den Ashram der Ramakrishna Mission. Dort wurde er ein Schüler von Sriman Mahapurushji Swami Sivanandaji Maharaj, der einer der ersten Schüler von Ramakrishna Paramahamsa war. Als Schüler diente er Mahapurushji mit Leib und Seele und gewann so die Zuneigung des Swamiji.

Eintritt in den Ramakrishna Orden

An seinem siebzehnten Geburtstag schloss sich Suresh einer Gruppe älterer Männer des Dorfes an, welche nach Belur Math reisten, um Kloster und Tempel zu besuchen, welche die Anhänger Ramakrishnas dort gegründet hatten. Dort traf er seinen Lehrer Swami Vivekananda, welcher der führende Schüler von Sri Ramkrishna war und der erste Swami, der in Amerika lehren sollte. Swami Vivekananda wurde von den südindischen Maraikayar Moslems nach Amerika geschickt, zu einer Zeit, als er von den Hindus noch nicht so hoch angesehen war.

Paramananda, einen Monat vor seinem achtzehnten Geburtstag initiiert, wurde Mönch (Sannyasin) des Ramakrishna Ordens und der jüngste Schüler von Swami Vivekananda. Der Leiter des Ramakrishna Math, Swami Brahmananda, nannte Suresh immer "Basanta Kokhil" (Frühlingsvogel) oder einfach nur "Basanta" (Frühling), und das wurde dann auch sein neuer Spitzname. Er wurde ausgebildet unter der Praxisanleitung von Swami Ramakrishnananda, ebenfalls ein direkter Schüler von Sri Ramakrishna. Dieser war auch Gründer des Madra Math, etwa tausend Meilen südlich von Kalkutta.

Erste Schülerjahre von Swami Paramananda bei Swami Sivananda

Als Swamiji Sriman Mahapurushji Swami Sivanandaji Maharaj seinen Körper im Zustand der Erleuchtung verließ (Mahasamadhi), fühlte sich Jayaraman gezwungen, die Ramakrishna Mission zu verlassen und an die heiligen Ufer des Ganges, nach Rishikesh zu Swami Sivananda zu gelangen. Swami Sivananda führte ihn 1932 unter dem spirituellen Namen „Swami Paramananda“ in den Mönchsorden ein.

Paramananda schloss sich Swami Sivananda an zu einer Zeit, als dieser noch nicht wirklich einen eigenen Ashram besaß. Als Bettelmönche hausten sie in einer verfallenen Hütte und lebten von den Gaben des Annakshetra (Gemeinschaftsküche) des Swarg Ashrams. Paramananda musste zwangsläufig mit diesem harten Leben zufrieden sein, beraubt aller Annehmlichkeiten eines normalen Lebens.

Dies waren die harten Zeiten im spirituellen Leben des Swami Sivananda. Er verwendete die Innenseite von gebrauchten Briefumschlägen und die Ränder alter Zeitungen, die er auf der Straße fand, um seine unsterbliche Botschaft für die Menschheit niederzuschreiben. Einem Heiligen, der in solch harter Selbstdisziplin und selbst auferlegter Entbehrung lebte, diente Paramananda, und er diente ihm mit unverminderter Energie, Begeisterung und unermüdlicher Inbrunst und Hingabe.

Swami Paramananda war mit Gurudev seit den Tagen im weltabgeschiedenen Swarg Ashram zusammen und wurde die wegweisende Führungskraft der Divine Life Society seit deren Gründung. Er war die Rechte Hand von Sri Gurudev und die federführende Persönlichkeit in den schwierigen Zeiten, als sich allmählich die später weltberühmte Organisation in mühsamer Kleinarbeit heranzubilden begann. Swami Paramananda war für das Tippen, Korrekturlesen, Drucken und Publizieren der meisten von Gurudevs frühen Schriften verantwortlich.

Swami Sivananda schickte Paramananda nach Madras zu Mr. P. K. Venayagam, der die Zeitschrift „My Magazine of India“ herausgab. Darin war bereits eine Seite gewidmet für Sivanandas Artikel „Grundsätze für die Praxis“ . Mehr als 20 Jahre lang erschienen Swamijis Artikel über Yoga in dieser damals sehr populären indischen Zeitschrift. Durch seine Anwesenheit in Madras und die gute Zusammenarbeit mit Mr. Venayagam war Paramananda in der Lage, viele Arbeiten von Swami Sivananda zu veröffentlichen.

Paramananda arbeitete wirklich hart und voller Hingabe. Deshalb ernannte Swami Sivananda ihn und Mr. Venayagam in den Stiftungsrat der Gemeinnützigen Stiftung "Divine Life Trust Society", als diese 1936 gegründet wurde. Zusätzlich wurde Paramananda der Scbriftführer der Stiftung. In Zusammenarbeit mit Swami Swarupananda leistete er unermessliche Dienste für Swami Sivananda und seine Mission.

Swami Venkatesananda über Swami Paramananda

Swami Venkatesananda schrieb über Swami Paramananda: „einzigartige Hingabe an den Guru, erstaunlicher Tatendrang, unerschütterlicher Widmung bei allen Einsätzen, Emsigkeit seinem Meister zu dienen, Liebe und Zuneigung zu allen Wegbegleitern, mit einer großen Liebe zu Disziplin und einer natürlichen Fähigkeit, die Disziplin aufrechtzuhalten, Selbstlosigkeit im höchsten Maße, Selbstlosigkeit, die alle anderen Tugenden überragt, Ehrfurcht und Respekt hervorrufend - in Kürze: all dies war Swami Paramanandaji Maharaj.“

„Allein die reine Aufzählung der Dienste, die Paramananda in göttlicher Mission für Swami Sivananda geleistet hat, würde viele Seiten füllen. Wenn in Swami Sivanandas Herz sich ein Wunsch regte, erspürte Paramanada dies und setzte sich mit Leib und Seele an die Erfüllung des Wunsches. Wenn dann Swamij tatsächlich den Wunsch äußerte, brauchte Paramananda nur zu antworten: „Meister, es ist bereits getan!“ Auf diese Weise entstanden die Divine Life Society, die Sivananda Publication League, die Sadhana Wochen, der Ashram, das Divine Life Magazine und vieles mehr.“


Swami Paramananda in Leitungsfunktion im Sivananda Ashram

Meister Swami Sivanandas Vertrauen in Swami Paramananda war so groß, dass er ihn zum Vorsitzenden der Divine Life Society ernannte, als er sich im Februar 1941 unverhofft wegen gesundheitlicher Problem und zur Erholung vom Ashram zurückziehen musste. Glücklicherweise konnte er aber bereits nach einer Woche wieder zurückkehren.

1939 wurde Paramananda stellvertretender Leiter (General Secretary) der Divine Life Society und erfüllte dieses Amt bis 1942 mit großer Kraft. Dann kam ein Wendepunkt in seinem Leben: Er verließ, mit Swami Sivanandas Segen, den Ashram für 4 Jahre, um sich im Punjab, in Kashmir, Madras und anderen Orten der Verbreitung der Lehren von Swami Sivananda zu widmen. Die örtliche Trennung tat der innigen Verbindung zu Gurudev keinen Abbruch.

1946 kehrte Paramananda nach Rishikesh zurück, um Sivanandas Segen zu erhalten. Gurudev bat ihn zu bleiben, und das gab ihm die einmalige Gelegenheit, in seiner unnachahmlichen Weise Sivanandas diamantenes Geburtstagsjubiläum 1947 zu planen, vorzubereiten und durchzuführen.

1950 organisierte Paramananda die Epochal All-India-Ceylon Tour, die vom 9. September bis zum 8. November stattfand – eine Aufgabe, die niemand anderes hätte bewältigen können. Und wiederum war er es, der nichts unversucht ließ, um das „Weltparlament der Religionen“ zu einem Erfolg zu führen, das im April 1953 im Hauptsitz der Society gehalten wurde.

Am 9. Januar 1956 hatte er die „Sivananda Regalia“ aufgebaut, eine wunderbare Ausstellung bemerkenswerter Artikel über Swami Sivananda seit den frühen Tagen seines Wirkens. Während der Eröffnungsrede der „Regalia“ würdigte Gurudev Paramananda auf folgende Weise: „Swami Paramananda hat kreative Ideen, er hat Spenden gesammelt, um die Bhajan Hall bauen zu können. Er hat die Publications League ins Leben gerufen. Er hat meine All India Tour organisiert. Er hat dafür gesorgt, dass meine Bücher auf deutsch und französisch veröffentlich werden, indem er Verleger angeschrieben und dazu bewegt hat, meine Bücher zu übersetzen. Er hat mein Wissen in andern Ländern verbreitet. Er arbeitet so hart, Tag und Nacht.“

Am 8. September 1956 wurde die große „Sivananda Mandir“ mit einer Marmorstatue des Großen Meisters gesegnet, die Paramananda aus Madras besorgt hatte.

Swami Paramananda wurde oft der „Bismarck des Ashrams“ genannt, denn er war das Fundament und die Struktur des „Gebäudes“ der Divine Life Society, das er mit all seiner Kraft, Strenge, Genauigkeit und unvergleichlicher Hingabe an Swami Sivananda zusammenhielt. Oft sagte Swami Paramananda, dass es keine Divine Life Society gibt, keinen Ashram, sondern nur Swami Sivananda – und Swami Sivanandas Worte warem ihm heilig.

Diese große Seele, von der man noch so viele Verdienste mehr aufzählen könnte, erlangte am Montag, dem 4. Dezember 1972 im Sivananda Ashram „Mahasamadhi“. Swami Chidananda würdigte Swami Paramananda und sagte: „Er war mir eine große Inspiration und ein Vorbild auf dem Pfad der wahren Entsagung. Um zu verstehen, was unbedingte Unterwerfung unter einen Guru bedeutet, zu lernen, was es bedeutet, einem Guru mit ganzem Herzen zu dienen, zu wissen, was unerschütterliche Hingabe und Loyalität zu der Mission des Gurus ist – betrachtet demütig diesen erhabenen und hochrangigen Schüler von unserem Großen Meister, Swami Sivananda.“


Quellen


Siehe auch