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'''Swami Jnanananda''', 1896-1969, war ein [[Swami]] ([[Mönch]]), der 1927 nach Deutschland kam und Yoga Vorträge und Yoga Unterricht gab. Swami Jnanananda studierte in [[Dresden]], [[Prag]] und [[Liverpool]] Physik, zog 1954 zurück nach [[Indien]], wo er Professor für Nuklearphysik wurde. Swami Jnanananda gehörte zu den ersten indischen [[Yoga Meister]]n, die in Europa [http://www.yoga-vidya.de Yoga] unterrichteten. Sein bekanntestes Buch ist „[[Purna Sutras]]“.
'''Swami Jnanananda''', 1896-1969, war ein [[Swami]] ([[Mönch]]), der 1927 nach Deutschland kam und Yoga Vorträge und Yoga Unterricht gab. Swami Jnanananda studierte in [[Dresden]], [[Prag]] und [[Liverpool]] Physik, zog 1954 zurück nach [[Indien]], wo er Professor für Nuklearphysik wurde. Swami Jnanananda gehörte zu den ersten indischen [[Yoga Meister]]n, die in Europa [http://www.yoga-vidya.de Yoga] unterrichteten. Sein bekanntestes Buch ist „[[Purna Sutras]]“.


==Leben von Swami Janananda==
==Leben von Swami Jnananda==


===Kindheit und Jugend===
===Kindheit und Jugend===
Swami Janananda wurde am 5.12.1896 geboren als  [[Bhupathiraju Lakshminarasimha Raju]] in einem kleinen Dorf in [[Andhra Pradesh]]. Er absolvierte Grundschule und High School. Sein Vater, [[Rama Raju]], hatte großes Interesse an den [[Veden]] und [[Philosophie]]. Swami Janananda las die Bücher der großen Bibliothek seines Vaters mit großem Interesse. Swami Janananda wurde 1916 verheiratet, entsagte jedoch dem weltlichen Leben aufgrund des Vorbilds von Gautama [[Buddha]].
Swami Jnananda wurde am 5.12.1896 geboren als  [[Bhupathiraju Lakshminarasimha Raju]] in einem kleinen Dorf in [[Andhra Pradesh]]. Er absolvierte Grundschule und High School. Sein Vater, [[Rama Raju]], hatte großes Interesse an den [[Veden]] und [[Philosophie]]. Swami Jnananda las die Bücher der großen Bibliothek seines Vaters mit großem Interesse. Swami Jnananda wurde 1916 verheiratet, entsagte jedoch dem weltlichen Leben aufgrund des Vorbilds von Gautama [[Buddha]].


===Als Yoga Übender im Himalaya und Nordindien
===Als Yoga Übender im Himalaya und Nordindien
Ca. 1917 zog Swami Janananda zunächst nach [[Lumbini]], den Geburtsort Buddhas in [[Nepal]]. Er reiste die nächsten 10 Jahre durch [[Nordindien]] und besuchte viele Pilgerorte. Er praktizierte [http://www.yoga-vidya.de Yoga] und studierte die Veden. Er bekam [[Einweihung]] in [[Sannyas]] und wurde Swami, Mönch. Er bekam seinen Namen Swami Jnanananda von seinem [[Guru]], [[Swami Purnananda]].
Ca. 1917 zog Swami Jnananda zunächst nach [[Lumbini]], den Geburtsort Buddhas in [[Nepal]]. Er reiste die nächsten 10 Jahre durch [[Nordindien]] und besuchte viele Pilgerorte. Er praktizierte [http://www.yoga-vidya.de Yoga] und studierte die Veden. Er bekam [[Einweihung]] in [[Sannyas]] und wurde Swami, Mönch. Er bekam seinen Namen Swami Jnanananda von seinem [[Guru]], [[Swami Purnananda]].


===Als Yoga Lehrender in Deutschland===
===Als Yoga Lehrender in Deutschland===


[[1927]] zog Swami Janananda nach Deutschland. Er lehrte Yoga, Meditation und die Weisheit des Yoga in verschiedenen Städten. Er schrieb das Buch „Purna Sutras“, benannt nach seinem Guru, Swami Purnananda, erschien 1929 im [[Johannes Baum Verlag]]. Swami Janananda gab über 150 Vorträge über Yoga, die [[indische Philosophie]] und die [[Weisheit]] der Veden.
[[1927]] zog Swami Jnananda nach Deutschland. Er lehrte Yoga, Meditation und die Weisheit des Yoga in verschiedenen Städten. Er schrieb das Buch „Purna Sutras“, benannt nach seinem Guru, Swami Purnananda, erschien 1929 im [[Johannes Baum Verlag]]. Swami Jnananda gab über 150 Vorträge über Yoga, die [[indische Philosophie]] und die [[Weisheit]] der Veden.


===Wissenschaftliche Ausbildung===
===Wissenschaftliche Ausbildung===


Swami Janananda beeindruckte Prof. Dember von der Universität in [[Dresden]]. Dieser inspirierte ihn, Physik zu studieren. An der Karls-Universität in Prag und später an der University of Liverpool setzte er seine Studien fort und promovierte. Er arbeitete als Wissenschaftler schon in [[Prag]] und in [[Liverpool]], wo er wichtige Entdeckungen zur Spektroskopie der Beta Strahlungen machte. Als Nuklearphysiker ging er in die [[USA]]. An der Universität zu [[Michigan]] veröffentlichte er sein Buch über „High Vaccum“.
Swami Jnananda beeindruckte Prof. Dember von der Universität in [[Dresden]]. Dieser inspirierte ihn, Physik zu studieren. An der Karls-Universität in Prag und später an der University of Liverpool setzte er seine Studien fort und promovierte. Er arbeitete als Wissenschaftler schon in [[Prag]] und in [[Liverpool]], wo er wichtige Entdeckungen zur Spektroskopie der Beta Strahlungen machte. Als Nuklearphysiker ging er in die [[USA]]. An der Universität zu [[Michigan]] veröffentlichte er sein Buch über „High Vaccum“.


===Zurück in Indien===
===Zurück in Indien===
[[1947]], nach der indischen Unabhängigkeit, kehrte Swami Janananda zurück nach [[Indien]]. Er arbeitete dort als Nuklearphysiker. Seit 1956 leitete er die Abteilung Nuklearphysik an der Andhra University, die nach seinem [[Tod]] nach ihm benannt wurde „Swami Janananda Laboratories of Nuclear Research“. [[1969]] starb Swami Janananda im [[Alter]] von 74 Jahren.
[[1947]], nach der indischen Unabhängigkeit, kehrte Swami Jnananda zurück nach [[Indien]]. Er arbeitete dort als Nuklearphysiker. Seit 1956 leitete er die Abteilung Nuklearphysik an der Andhra University, die nach seinem [[Tod]] nach ihm benannt wurde „Swami Jnananda Laboratories of Nuclear Research“. [[1969]] starb Swami Jnananda im [[Alter]] von 74 Jahren.


==Werk von Swami Janananda==
==Werk von Swami Jnananda==


Swami Janananda veröffentlichte viele Artikel und einige Bücher über Nuklearphysik. Diese seien hier nicht weiter behandelt.
Swami Jnananda veröffentlichte viele Artikel und einige Bücher über Nuklearphysik. Diese seien hier nicht weiter behandelt.


Sein Hauptwerk auf dem Gebiet des Yoga sind die „Purna Sutras“. Die Purna Sutras wurde von Swami Janananda geschrieben und von Elisabeth Busch ins Deutsche übersetzt. Die Purna Sutras sind im [[Sutra]]-Stil geschrieben, also in kurzen, bedeutungsschwangeren Sätzen. Die Purna [[Sutras]] beschreiben im Wesentlichen den klassischen Yoga auf ähnliche Weise wie [[Swami Vivekananda]] und [[Swami Sivananda]]:  Eine Synthese aus [[Jnana Yoga]], [[Raja Yoga]], [[Bhakti Yoga]] und [[Karma Yoga]]. Viele der Sätze der Purna Sutras sind Zitate aus [[Yoga Sutra]], aus [[Bhagavad Gita]] und [[Vedanta]] Schriften.
Sein Hauptwerk auf dem Gebiet des Yoga sind die „Purna Sutras“. Die Purna Sutras wurde von Swami Jnananda geschrieben und von Elisabeth Busch ins Deutsche übersetzt. Die Purna Sutras sind im [[Sutra]]-Stil geschrieben, also in kurzen, bedeutungsschwangeren Sätzen. Die Purna [[Sutras]] beschreiben im Wesentlichen den klassischen Yoga auf ähnliche Weise wie [[Swami Vivekananda]] und [[Swami Sivananda]]:  Eine Synthese aus [[Jnana Yoga]], [[Raja Yoga]], [[Bhakti Yoga]] und [[Karma Yoga]]. Viele der Sätze der Purna Sutras sind Zitate aus [[Yoga Sutra]], aus [[Bhagavad Gita]] und [[Vedanta]] Schriften.


==Bedeutung von Swami Janananda==
==Bedeutung von Swami Jnananda==


Swami Janananda war der erste indische [[Yoga Meister]], der auch Schriftgelehrter war und über mehrere Jahre in [[Deutschland]] lebte und lehrte. So verbreitete er den klassischen ganzheitlichen Yoga, wie er auch heutzutage in der Tradition von Swami Vivekananda und anderen gelehrt wird. Er lehrte den Yoga auf eine Weise, die erst nach dem zweiten Weltkrieg in Europa populär werden sollte, losgelöst von Konzepten aus [[Theosophie]] und [[Okkultismus]], die ansonsten das Lehren des Yoga in Deutschland in der [[Weimarer Republik]] geprägt hatten. Durch seinen klaren Geist und sein Gelehrtentum, dass Schriftenkenntnis mit eigener Praxis und wissenschaftliches Denken verband, machte er Yoga auch in gelehrten Kreisen und bei Naturwissenschaftlern salonfähig. Swami Janananda blieb bis zu seinem Lebensende der [[Yoga Praxis]] treu. Er zeigte, dass wissenschaftliche Arbeit und Yoga Praxis gut zusammen passen.
Swami Jnananda war der erste indische [[Yoga Meister]], der auch Schriftgelehrter war und über mehrere Jahre in [[Deutschland]] lebte und lehrte. So verbreitete er den klassischen ganzheitlichen Yoga, wie er auch heutzutage in der Tradition von Swami Vivekananda und anderen gelehrt wird. Er lehrte den Yoga auf eine Weise, die erst nach dem zweiten Weltkrieg in Europa populär werden sollte, losgelöst von Konzepten aus [[Theosophie]] und [[Okkultismus]], die ansonsten das Lehren des Yoga in Deutschland in der [[Weimarer Republik]] geprägt hatten. Durch seinen klaren Geist und sein Gelehrtentum, dass Schriftenkenntnis mit eigener Praxis und wissenschaftliches Denken verband, machte er Yoga auch in gelehrten Kreisen und bei Naturwissenschaftlern salonfähig. Swami Jnananda blieb bis zu seinem Lebensende der [[Yoga Praxis]] treu. Er zeigte, dass wissenschaftliche Arbeit und Yoga Praxis gut zusammen passen.


==Quellen==
==Quellen==

Version vom 21. November 2013, 17:26 Uhr

Swami Jnanananda, 1896-1969, war ein Swami (Mönch), der 1927 nach Deutschland kam und Yoga Vorträge und Yoga Unterricht gab. Swami Jnanananda studierte in Dresden, Prag und Liverpool Physik, zog 1954 zurück nach Indien, wo er Professor für Nuklearphysik wurde. Swami Jnanananda gehörte zu den ersten indischen Yoga Meistern, die in Europa Yoga unterrichteten. Sein bekanntestes Buch ist „Purna Sutras“.

Leben von Swami Jnananda

Kindheit und Jugend

Swami Jnananda wurde am 5.12.1896 geboren als Bhupathiraju Lakshminarasimha Raju in einem kleinen Dorf in Andhra Pradesh. Er absolvierte Grundschule und High School. Sein Vater, Rama Raju, hatte großes Interesse an den Veden und Philosophie. Swami Jnananda las die Bücher der großen Bibliothek seines Vaters mit großem Interesse. Swami Jnananda wurde 1916 verheiratet, entsagte jedoch dem weltlichen Leben aufgrund des Vorbilds von Gautama Buddha.

===Als Yoga Übender im Himalaya und Nordindien Ca. 1917 zog Swami Jnananda zunächst nach Lumbini, den Geburtsort Buddhas in Nepal. Er reiste die nächsten 10 Jahre durch Nordindien und besuchte viele Pilgerorte. Er praktizierte Yoga und studierte die Veden. Er bekam Einweihung in Sannyas und wurde Swami, Mönch. Er bekam seinen Namen Swami Jnanananda von seinem Guru, Swami Purnananda.

Als Yoga Lehrender in Deutschland

1927 zog Swami Jnananda nach Deutschland. Er lehrte Yoga, Meditation und die Weisheit des Yoga in verschiedenen Städten. Er schrieb das Buch „Purna Sutras“, benannt nach seinem Guru, Swami Purnananda, erschien 1929 im Johannes Baum Verlag. Swami Jnananda gab über 150 Vorträge über Yoga, die indische Philosophie und die Weisheit der Veden.

Wissenschaftliche Ausbildung

Swami Jnananda beeindruckte Prof. Dember von der Universität in Dresden. Dieser inspirierte ihn, Physik zu studieren. An der Karls-Universität in Prag und später an der University of Liverpool setzte er seine Studien fort und promovierte. Er arbeitete als Wissenschaftler schon in Prag und in Liverpool, wo er wichtige Entdeckungen zur Spektroskopie der Beta Strahlungen machte. Als Nuklearphysiker ging er in die USA. An der Universität zu Michigan veröffentlichte er sein Buch über „High Vaccum“.

Zurück in Indien

1947, nach der indischen Unabhängigkeit, kehrte Swami Jnananda zurück nach Indien. Er arbeitete dort als Nuklearphysiker. Seit 1956 leitete er die Abteilung Nuklearphysik an der Andhra University, die nach seinem Tod nach ihm benannt wurde „Swami Jnananda Laboratories of Nuclear Research“. 1969 starb Swami Jnananda im Alter von 74 Jahren.

Werk von Swami Jnananda

Swami Jnananda veröffentlichte viele Artikel und einige Bücher über Nuklearphysik. Diese seien hier nicht weiter behandelt.

Sein Hauptwerk auf dem Gebiet des Yoga sind die „Purna Sutras“. Die Purna Sutras wurde von Swami Jnananda geschrieben und von Elisabeth Busch ins Deutsche übersetzt. Die Purna Sutras sind im Sutra-Stil geschrieben, also in kurzen, bedeutungsschwangeren Sätzen. Die Purna Sutras beschreiben im Wesentlichen den klassischen Yoga auf ähnliche Weise wie Swami Vivekananda und Swami Sivananda: Eine Synthese aus Jnana Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga und Karma Yoga. Viele der Sätze der Purna Sutras sind Zitate aus Yoga Sutra, aus Bhagavad Gita und Vedanta Schriften.

Bedeutung von Swami Jnananda

Swami Jnananda war der erste indische Yoga Meister, der auch Schriftgelehrter war und über mehrere Jahre in Deutschland lebte und lehrte. So verbreitete er den klassischen ganzheitlichen Yoga, wie er auch heutzutage in der Tradition von Swami Vivekananda und anderen gelehrt wird. Er lehrte den Yoga auf eine Weise, die erst nach dem zweiten Weltkrieg in Europa populär werden sollte, losgelöst von Konzepten aus Theosophie und Okkultismus, die ansonsten das Lehren des Yoga in Deutschland in der Weimarer Republik geprägt hatten. Durch seinen klaren Geist und sein Gelehrtentum, dass Schriftenkenntnis mit eigener Praxis und wissenschaftliches Denken verband, machte er Yoga auch in gelehrten Kreisen und bei Naturwissenschaftlern salonfähig. Swami Jnananda blieb bis zu seinem Lebensende der Yoga Praxis treu. Er zeigte, dass wissenschaftliche Arbeit und Yoga Praxis gut zusammen passen.

Quellen