Swami

Aus Yogawiki

Mönch, respektvolle Anrede, Ehrentitel: Swami oder Svami (Sanskrit: स्वामिन svāmin m.)

"Swami" heißt wörtlich "Meister, Herr, Prinz". Die weibliche Form ist Swamini Wenn "Swami" als Teil eines Namens verwendet wird, bezeichnet er einen Mönch. Beispiele sind Swami Sivananda, Swami Vishnu-devananda. Diese Bedeutung von Swami als Mönch ist heute besonders verbreitet. Swami ist auch ein Name von Subrahmanya, der auch als Muruga, Sharavanabhava bzw. Karttikeya bezeichnet wird. Insbesondere in der Shaiva Tradition wird auch das Tempelbild bzw. eine Götterfigur als Swami bezeichnet. Swami wird auch als Ehrentitel verwendet. Wenn in Indien jemand als "Swamiji" angeredet wird, muss er nicht immer Mönch sein. Auch jemand Verheiratetes kann mit "Swamiji" angeredet werden.


Swami-Orden

In Indien gibt es verschiedene Mönchsorden bzw. Kategorien von Mönchen. Von besonderem Ansehen sind die Mönche in der Tradition von Shankara, vermutlich 788-820 n.Chr. Im engeren Sinne werden nur die Mönche in der Tradition von Shankara als Swamis bezeichnet. Im weiteren Sinne sind auch Mönche anderer Traditionen Swamis. In der Shankaracharya Tradition beginnen die Mönchsnamen heutzutage mit "Swami" und enden mit "-ananda". Manchmal wird anschließend noch der Namens-Zusatz des Unterordens verwendet, z.B. Saraswati, also z.B. Swami Sivananda Saraswati. Der südindische Vedanta Guru Shankara begründete Anfang des 8. Jahrhunderts den sogenannten "Dashanami Orden". Dashanami heißt "10 Namen". Die 10 Namen stehen für 10 Untergruppierungen des Shankara Swami Ordens. Shankara hatte 4 Hauptschüler. Für jeden dieser Schüler errichtete er einen Math, ein Haupt-Kloster. Hier eine Übersicht der 4 Hauptschüler und welche Maths und Swami-Untergliederungen zu ihnen gehören:

Die Tradition von Swami Sivananda ist also die Saraswati-Tradition und bezieht sich auf den Shankara-Schüler Sureshwara mit dem Hauptkloster Shringeri Math.


Wie wird man Swami?

Grundsätzlich wird man Swami, indem man eine Swami-Weihe, eine Sannyas-Diksha erhält. Wie genau und unter welchen Bedingungen man Swami wird, ist in Indien nicht so genau geregelt wie in christlichen Mönchsorden. Christliche Mönche haben typischerweise sehr enge Beziehungen zu ihrem Orden und legen ja auch das Gelübde des Gehorsams ab. Ein Swami dagegen legt zwar auch die Gelübde der Enthaltsamkeit und der Armut ab, aber kein Gelübde des Gehorsams. Im Gegenteil gehört zum Leben eines Swamis die Freiheit von äußeren Gebundenheiten. So bleibt es letztlich jedem Meister-Swami selbst überlassen, wann und wie er einen anderen Swami einweiht. Theoretisch darf jeder Swami einen anderen zum Swami einweihen. De facto geben aber nur solche Swamis Sannyas-Einweihungen, welche in besonderen Ehren gehalten werden.