Surya

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Relief von Surya auf einer Tempelmauer in Bhuvaneshwar, Orissa

Surya (Sanskrit: सूर्य Sūrya m.) ist der Sonnengott der Hindus. Im modernen Hinduismus spielt seine Verehrung nur eine kleine Rolle, doch wird täglich das Gayatri Mantra zu seinen Ehren gesungen. Surya symbolisiert das erleuchtende Licht.

Familie

In vedischer Zeit galt er als Sohn des Himelgottes Dyaus. Da er mit der Zeit mit mehreren anderen lichten Gottheiten, wie Mitra und Savitar, verschmolz, gilt er nun als Sohn der Aditi und wird deshalb auch Aditya genannt.

In den Puranas ist Surya durch Sanjna der Vater des Todesgottes Yama und dessen Zwillingsschwester Yami, die manchmal mit der Flussgötton Yamuna gleichgesetzt wird. Ein sohn des Surya ist auch Manu Vaivasvata, der als erster Mensch gilt und auch das erste Gesetzbuch schrieb. Durch Manu ist er der Stammvater der Sonnendynastie (Suryavamsa), der auch Rama entstammt. Ein weiterer Sohn Suryas ist der Planet Saturn, shani genannt.

Im Mahabharata ist Surya der göttliche Vater von Karna, dem unehelichen Sohn der Kunti und somit Halbbruder von Arjuna.

Ikonographie

Surya wird eng mit dem Pferd verbunden. Im Rigveda zieht das Sonnenpferd Etasha seinen Wagen. Später wurde der Sonnenwagen mit vier, meist aber mit sieben Pferden dargestellt. Surya vermittelte als Pferd dem Yajnavalkya den Weißen Yajurveda. Sein Wagenlenker ist Aruna. Suryas Haut ist bronzefarben, seine Augen leuchtend und er wird mit einem Strahlkenkarnz umgeben.

Verehrung

In vedischer Zeit war Surya eine der Hauptgottheiten. Im frühen Hinduismus bildete sich eine eigene Sekte heraus, die Sauras oder Saurapatas. Unter dem Einfluss des Zoroastrismus nahm der Sonnenkult besonders im frühen Mittelalter im nördlichen Indien stark an Bedeutung zu, ab dem 13. Jh. aber verloren die Sauras immer mehr an Bedeutung. Die Sauras essen nicht vor Sonnenaufgang und nicht nach Sonnenuntergang und brennen sich das Sektenzeichen, häufig ein Sonnenrad, auf die Stirn, Arme oder Brust, ein. Der berühmteste Sonnentempel wurde im 13. Jahrhundert von König Narasimhadeva (1238-1264) in Konarak im Land Orissa errichtet. Der heute zerfallene Tempel war ein Abbild des Sonnenwagens und auf seinen Mauern wurden mit tantrischen und sexuellen Skulpturen verziert. Die Sauras teilten sich in zwei Richtungen, den rechtshändigen und linkshändigen. Der linkshändige Sonnenkult war eng mit Saturn, dem Sohn von Surya, verbunden mit sexuelen Praktiken. Im Sonnentempel von Multan wurde sogar Tempelprostitution betrieben.

Namen

Surya hat viele Namen, einige davon bezeichneten in frühvedischer Zeit eigene Gottheiten: Mitra, Ravi, Aditya, Savitar, Vivasvat, Marici, Bhaskar. Zwölf dieser Namen werden im Sonnengruß angerufen.

Siehe auch

Bücher

  • Benjamin Walker: Hindu World. London (1968)
  • Hans Wilhelm Haussig (Hg.): Götter und Mythen des Indischen Subkontinents. Stuttgart: Klett-Cotta (1984). ISBN 3-12-909850-X