Surya: Unterschied zwischen den Versionen

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''Surya'' hat viele Namen, einige davon bezeichneten in frühvedischer Zeit eigene Gottheiten: [[Mitra]], [[Ravi]], [[Aditya]], [[Savitar]], Vivasvat, Marici, Bhaskar. Zwölf dieser Namen werden im [[Sonnengruß]] "''Surya'' Namaskar" angerufen.
''Surya'' hat viele Namen, einige davon bezeichneten in frühvedischer Zeit eigene Gottheiten: [[Mitra]], [[Ravi]], [[Aditya]], [[Savitar]], Vivasvat, Marici, Bhaskar. Zwölf dieser Namen werden im [[Sonnengruß]] "''Surya'' Namaskar" angerufen.


==[[Swami Sivananda]]s Gebet an Surya===
==[[Swami Sivananda]]s Gebet an Surya==
„Om Suryam Sundaralokanathamamritam Vedatasaram  
:Om Suryam Sundaralokanathamamritam Vedatasaram Shivam,
Shivam,
:Jnanam Brahmamayam Sureshamalam Lokaikachittam Svayam;  
Jnanam Brahmamayam Sureshamalam Lokaikachittam
:Inradityanaradhipam Suragurum Trailokyachudamanim,  
Svayam;  
:Bramavishnushivasvasvarupahridaya Vande Sada Bhaskaram.
Inradityanaradhipam Suragurum Trailokyachudamanim,  
Bramavishnushivasvasvarupahridaya Vande Sada Bhaskaram.


Ich bete immerzu Surya an, die [[Sonne]], den wundervollen Weltenherrscher, den [[Unsterblich]]en, die [[Quintessenz]] des [[Vedanta]], den Glücksverheißenden, das [[absolut]]e Wissen, in Form [[Brahman]]s, den Herr der Götter,  immerzu rein, das eine wahre [[Bewusstsein]] der Welt selbst, den Herr  [[Indra]]s, der Götter und Menschen, den Unterweiser der Götter, der Kronjuwel der drei Welten, das tatsächliche [[Herz]] der Formen Brahmas, [[Vishnu]]s und [[Siva]]s, den Spender von Licht.  
Ich bete immerzu Surya an, die [[Sonne]], den wundervollen Weltenherrscher, den [[Unsterblich]]en, die [[Quintessenz]] des [[Vedanta]], den Glücksverheißenden, das [[absolut]]e Wissen, in Form [[Brahman]]s, den Herr der Götter,  immerzu rein, das eine wahre [[Bewusstsein]] der Welt selbst, den Herr  [[Indra]]s, der Götter und Menschen, den Unterweiser der Götter, der Kronjuwel der drei Welten, das tatsächliche [[Herz]] der Formen Brahmas, [[Vishnu]]s und [[Siva]]s, den Spender von Licht.  

Version vom 3. April 2015, 23:20 Uhr

Surya (Sanskrit: सूर्य Sūrya m.) Sonne, der Sonnengott der Hindus. Im modernen Hinduismus spielt seine Verehrung nur eine kleine Rolle, doch wird täglich das Gayatri Mantra zu seinen Ehren gesungen. Surya symbolisiert das erleuchtende Licht; eine Bezeichnung für den "Sonnenkanal" Pingala.

Relief von Surya auf einer Tempelmauer in Bhuvaneshwar, Orissa

Familie

In vedischer Zeit galt er als Sohn des Himelgottes Dyaus. Da er mit der Zeit mit mehreren anderen lichten Gottheiten, wie Mitra und Savitar, verschmolz, gilt er nun als Sohn der Aditi und wird deshalb auch Aditya genannt.

In den Puranas ist Surya durch Sanjna der Vater des Todesgottes Yama und dessen Zwillingsschwester Yami, die manchmal mit der Flussgötton Yamuna gleichgesetzt wird. Ein Sohn des Surya ist auch Manu Vaivasvata, der als erster Mensch gilt und auch das erste Gesetzbuch schrieb. Durch Manu ist er der Stammvater der Sonnendynastie (Suryavamsa), der auch Rama entstammt. Ein weiterer Sohn Suryas ist der Planet Saturn, shani genannt.

Im Mahabharata ist Surya der göttliche Vater von Karna, dem unehelichen Sohn der Kunti und somit Halbbruder von Arjuna.

Ikonographie

Surya wird eng mit dem Pferd verbunden. Im Rigveda zieht das Sonnenpferd Etasha seinen Wagen. Später wurde der Sonnenwagen mit vier, meist aber mit sieben Pferden dargestellt. Surya vermittelte als Pferd dem Yajnavalkya den Weißen Yajurveda. Sein Wagenlenker ist Aruna. Suryas Haut ist bronzefarben, seine Augen leuchtend und er wird mit einem Strahlkenkarnz umgeben.

Verehrung

In vedischer Zeit war Surya eine der Hauptgottheiten. Im frühen Hinduismus bildete sich eine eigene Sekte heraus, die Sauras oder Saurapatas. Unter dem Einfluss des Zoroastrismus nahm der Sonnenkult besonders im frühen Mittelalter im nördlichen Indien stark an Bedeutung zu, ab dem 13. Jh. aber verloren die Sauras immer mehr an Bedeutung. Die Sauras essen nicht vor Sonnenaufgang und nicht nach Sonnenuntergang und brennen sich das Sektenzeichen, häufig ein Sonnenrad, auf die Stirn, Arme oder Brust, ein. Der berühmteste Sonnentempel wurde im 13. Jahrhundert von König Narasimhadeva (1238-1264) in Konarak im Land Orissa errichtet. Der heute zerfallene Tempel war ein Abbild des Sonnenwagens und auf seinen Mauern wurden mit tantrischen und sexuellen Skulpturen verziert. Die Sauras teilten sich in zwei Richtungen, den rechtshändigen und linkshändigen. Der linkshändige Sonnenkult war eng mit Saturn, dem Sohn von Surya, verbunden mit sexuellen Praktiken. Im Sonnentempel von Multan wurde sogar Tempelprostitution betrieben.

Surya Dhyana Shloka

Übersetzung der traditionellen Surya Dhyana Shloka, ein Anrufungsvers Suryas vor der Meditation:

Surya, Gott Allauge, möge mich schützen,
dessen Diadem Überfluss hat an strahlenden Juwelen,
dessen Lippen sprühen,
der Leuchtende mit schönem Haar,
der als Glänzender mit göttlichem Feuer begabt,
mit Strahlenlotusblumen in seinen Händen
durch Lichtstrahlen goldfarbig ist,
und der auf dem Aufgangsberge erstrahlt,
den ganzen Luftraum durchdringend,
der Herr der Planeten,
der Spender aller Wonnen,
verehrt von Hari und Hara.

Indische Astrologie/Astronomie (Jyotisha)

Die Sonne zählt zu den neun "Planeten" (Navagraha), sie beherrscht den Sonntag (Suryavara).

Die Yoga Sutras von Patanjali

भुवनज्ञानं सूर्ये संयमात् ||3.26||

bhuvana-jñānaṃ sūrye saṃyamāt ||3.26||

Wendet man die Sammlung (Samyama) auf die Sonne (Surya) hin, so (erlangt man) Wissen (Jnana) über die Welten (Bhuvana).

Namen

Surya hat viele Namen, einige davon bezeichneten in frühvedischer Zeit eigene Gottheiten: Mitra, Ravi, Aditya, Savitar, Vivasvat, Marici, Bhaskar. Zwölf dieser Namen werden im Sonnengruß "Surya Namaskar" angerufen.

Swami Sivanandas Gebet an Surya

Om Suryam Sundaralokanathamamritam Vedatasaram Shivam,
Jnanam Brahmamayam Sureshamalam Lokaikachittam Svayam;
Inradityanaradhipam Suragurum Trailokyachudamanim,
Bramavishnushivasvasvarupahridaya Vande Sada Bhaskaram.

Ich bete immerzu Surya an, die Sonne, den wundervollen Weltenherrscher, den Unsterblichen, die Quintessenz des Vedanta, den Glücksverheißenden, das absolute Wissen, in Form Brahmans, den Herr der Götter, immerzu rein, das eine wahre Bewusstsein der Welt selbst, den Herr Indras, der Götter und Menschen, den Unterweiser der Götter, der Kronjuwel der drei Welten, das tatsächliche Herz der Formen Brahmas, Vishnus und Sivas, den Spender von Licht.

Die Sonne, die die strahlendste und die größte lebensspendende Kraft für diesen Planeten ist, stellt sich in Form der sichtbaren Verkörperung des unsichtbaren allmächtigen Herrn ( the Almighty Lord) dar.

Die überwältigende Mehrheit der Menschen kann sich kein transzendentes Absolutes ohne die Hilfe einiger konkreter und anschaulicher Objekte und Gegenstände vorstellen. Für diese stellt die Sonne das beste Objekt der Verehrung und den besten Gegenstand der Meditation dar.

Dieser Abschnitt stammt aus dem Buch "Yoga Asanas" von Swami Sivananda Divine Life Society, Sivananda Ashram

Bücher

  • Benjamin Walker: Hindu World. London (1968)
  • Hans Wilhelm Haussig (Hg.): Götter und Mythen des Indischen Subkontinents. Stuttgart: Klett-Cotta (1984). ISBN 3-12-909850-X

Siehe auch