Sundaramurti

Aus Yogawiki

Die Geschichte des heiligen Sundaramoorthy Nayanar

Aus Swami Sivanandas Buch "Yoga im täglichen Leben":

Wahre Frömmigkeit ist Nicht-Handeln im Handeln. Parvathi fragte Shiva: „Oh Jagat Pathi. Oh Herr des Weltalls. Wie ist das eigentlich: Du liebst Sundaramoorthy sehr, obwohl er ein unsittliches Leben führt. Das ist mir unverständlich. Bitte erkläre es mir, oh Herr.“

Sundaramoorthy war ein tamilischer Heiliger, der verschiedene Tavaram-Lieder in Tamil schrieb. Er hatte eine Konkubine, in deren Haus er immer lebte. Aber seine Choranari war in Brahma versenkt. Während eine Choranari sich mit ihren häuslichen Arbeiten beschäftigt, denkt sie an ihren Geliebten. So weilt auch ein Jnani immer in Brahman, während er das Instrument seines Geistes für verschiedene weltliche Tätigkeiten verwendet. Sundaramoorthy war ein vollendeter Heiliger.

Siva, der Herr, antwortete auf die Fragen: O Parvathi, Siva Maya! Er ist selbstlos (Asaktha), nicht der Welt verfallen (Asanga), nicht verhaftet an Irdisches (Nirlipta). Er wird durch seine Handlungen gar nicht berührt. Ich werde dir das beweisen.“

Gott Siva nahm die Gestalt eines alten Mannes an und tat so, als wolle er sich in einem Teich ertränken. Parvathi stand am Ufer. Wenn jemand hinzutrat, um den alten Mann zu retten, sagte Parvathi: „Wenn du ein Sünder bist, berühre meinen Gatten nicht.“ Vielen waren bereit, den alten Mann zu retten, aber keiner wagte, ihm zu nahen, sobald er die Worte: „Wenn du ein Sünder bist“ hörte. Ihre Herzen waren von der eingewurzelten Vorstellung von Sünde und Laster vergiftet, wahrlich einer starken Vorstellung von Unreinheit, einer Zweckvorstellung.

Sundaramoorthy kam mit wirren Haaren unmittelbar aus seiner Konkubine Haus. Er sah am Ufer eine große Menschenmenge. Der alte Mann war am Ertrinken, sein Kopf kam immer wieder an die Oberfläche und tauchte unter. Sundaramoorthy machte sich fertig, um den Alten zu retten. Parvathi redete ihn an: „Wenn du ein Sünder bist, versuche nicht, meinen ertrinkenden Gatten zu retten.“ Sundaramoorthy antwortete: „Du törichtes Weib. Der alte Mann ist in Not. In diesem Augenblick redest du von Sünde und Tugend? Was ist da Sünde? Was ist Tugend? Das ist alles törichte menschliche Einbildung oder Srishti-Sankalpa des Geistes. Halte den Mund! Ich kümmere mich nicht einen Deut um diese Begriffe Sünde und Tugend. Ich bin jenseits von Gut und Böse. Geh weg, du dummes Frauenzimmer. Jetzt springe ich ins Wasser.“ Sundaramoorthy sprang in den Teich, schwamm einige Meter weit, brachte den Alten ans Ufer, rief ihn durch künstliche Atmung wieder ins Leben zurück und ging wieder ins Haus seiner Konkubine.

Gott Siva sagte: „Oh Parvathi, sieh doch Sundaramoorthys Weisheit und Mitleid (Karuna), seine Denkweise „Nichthandeln im Handeln“. Bist du jetzt zufrieden? Das ist der Grund, warum ich Sundaramoorthy liebe.“ Jetzt verstand Parvathi das Geheimnis des Handelns und pries ihren Gott Siva.

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Siehe auch

Literatur

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