Sthira

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1. Sthira (Sanskrit: स्थिर sthira adj.) hart, verhärtet, fest, stabil, straff, reißfest, widerstandsfähig; dauerhaft, ausdauernd, bleibend, permament; unbeweglich; feststehend, keinem Zweifel unterworfen.

2. Sthira (Sanskrit: स्थिरा sthirā f.) Wandelklee (Shalaparni).

Die Yoga Sutras des Patanjali

Patanjali definiert im Yoga Sutra die meditative Sitzhaltung (Asana) wie folgt:

स्थिरसुखमासनम् || 2.46 ||

sthira-sukham āsanam || 2.46 ||

Die Sitzhaltung (Asana) soll stabil (Sthira) und bequem (Sukha) sein.

Sthira (Shalaparni) im Ayurveda

In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.9, 13, 16, 18) gilt Sthira (Shalaparni) im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Balya, Snehopaga, Shothahara und Vayahsthapana.

Sukadev über Sthira

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sthira

Sthira ist ein Sanskrit-Wort, ein Sanskrit-Adjektiv und heißt fest, beständig, dauerhaft, es kann sogar ewig heißen. Auf eine gewisse Weise kann man sagen, beständig und dauerhaft ist nur Brahman, das Unendliche, das Ewige. Logischerweise ist das Ewige ewig, aber Brahman ist auch das Absolute, das Bewusstsein. Alles andere ist in Veränderung begriffen. Sthira ist aber auch die relative Beständigkeit. Deshalb sagt Patanjali z.B. im zweiten Kapitel über Asana, also die Stellung: "Sthiram Sukham Asanam. Die Yogastellung, also die Stellung, die Asana, sollte Sthira sein, fest, und Sukha – angenehm." Wenn du in einer Asana bist, dann geht es darum, auch Sthira zu sein, fest zu sein, beständig zu sein.

Man spricht heute oft vom Yoga-Flow. Dabei geht man von einer Asana in die andere über, das ist nicht wirklich Asana. Asana ist Sthira, sie ist fest. Eine Stellung sollte gehalten werden. Eine Asana ist dann eine Asana, wenn sie auch gehalten wird, mindestens zehn Atemzüge lang, dann ist eine Asana auch tatsächlich eine Asana. Asana heißt eben Stellung, heißt auch Sitzhaltung, Asana heißt auch Haltung. Wenn du in einer Asana bleibst, Sthira die Asana hältst, bewegungslos, fest, dann wird die Asana besonders wirkungsvoll. Es ist gerade das ruhige Halten, welches hilft, Prana zu aktivieren, Nadis, Energiekanäle, zu reinigen, Chakras zu öffnen und so Energie zu spüren.

Über Sthira, über eine fest gehaltene Asana, erfährst du die Tiefen deines Wesens. Gerade indem du dich nicht ständig bewegst, hörst du auf, Reizreaktionsketten zu folgen. Gerade indem du bewusst einfach in einer Asana verharrst, hörst du auf, dich ständig abzulenken. Indem du Sthira, also Festigkeit in der Asana entwickelst, kommst du zu den subtileren Aspekten deines Wesens. Du kommst mit Emotionen in Kontakt, du kommst mit Unruhe in Kontakt, du kommst mit Wiederständen, Gedanken in Kontakt. Du bleibst weiter Sthira, fest in der Stellung. Schließlich überwindest du all diese Emotionen, du überwindest das Hin und Her, du überwindest Hitze und Kälte, du überwindest Wollen und Nicht-Wollen, Mögen und Nicht-Mögen, Emotionen usw., und du kommst zu dem, was tiefer ist.

Patanjali sagt eben, dass eine Asana hilft, von Dvandvas frei zu werden. Dvandvas sind die Gegensatzpaare, Mögen und Nicht-Mögen, Vergnügen und Schmerz, Hitze und Kälte, Unruhe und Ruhe usw. Sthira – halte die Asana Sthira, sei fest darin, und dann wird alles leichter gehen. Sthira hilft dir also, dich frei zu machen von Reizreaktionsketten. Aus Sthira kommt auch ein Begriff, den Patanjali im ersten Kapitel verwendet, dort spricht er über Abhyasa, Übung, und dort sagt er, Abhyasa soll sein, ohne Unterbrechung, Nirantaya, sie soll mit aufrichtiger Hingabe sein, das heißt Sakshatkara, und dann über einen längeren Zeitraum, Dirgha Kala. Und dann wird sie fest begründet, Sthairya.

Die Übung sollte also Sthira, fest sein, die Übung sollte beständig sein, nicht einfach runterfallen und wieder aufhören. Es ist wichtig, auch bei einer Praxis Sthira zu sein. Auch wenn du einen Entschluss fasst, mache ihn Sthira, beständig. Die heutigen Aspiranten - und vermutlich die früheren auch – machen einen Vorsatz und schon am nächsten Tag ist er vergessen. Sie versprechen etwas und am nächsten Tag ist es vergessen. Sie nehmen sich vor, an einer bestimmten Charaktereigenschaft zu arbeiten und machen es doch nicht. So kommst du nicht voran. Dein Entschluss möge Sthira, fest und beständig sein. Deine Asana sei Sthira, fest und beständig. Zusätzlich brauchst du natürlich Flexibilität, Spiritualität ist immer Polarität. Es gilt beides, es gilt, Flexibilität und Festigkeit.

Verschiedene Schreibweisen für Sthira

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sthira auf Devanagari wird geschrieben " स्थिर ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sthira ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sthira ", in der Velthuis Transkription " sthira ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sthira ".

Video zum Thema Sthira

Sthira ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga. Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch fest, unheweglich, hart, stark, dauerhaft, beständig, standhaft, besonnen, sicher, zuverlässig. Sanskrit Sthira
Sanskrit Sthira Deutsch fest, unheweglich, hart, stark, dauerhaft, beständig, standhaft, besonnen, sicher, zuverlässig.

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sthira

Siehe auch

Literatur

Quelle

Weblinks

Seminare

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Sanskrit und Devanagari

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