Skelett: Unterschied zwischen den Versionen

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Gelenke ermöglichen eine passive Stabilität, da die aktive Stabilität die Kraft und Koordination beeinhaltet. Generell gilt Stabilität vor Flexibilität.
Gelenke ermöglichen eine passive Stabilität, da die aktive Stabilität die Kraft und Koordination beeinhaltet. Generell gilt Stabilität vor Flexibilität.


[[Datei:800px-Gelenke Zeichnung01.jpg|thumb|Gelenke Zeichnung: 1 Kugelgelenk 2 Eigelenk 3 Sattelgelenk 4 Scharniergelenk 5 Zapfengelenk [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gelenke_Zeichnung01.jpg/ Copyright]
[[Datei:800px-Gelenke Zeichnung01.jpg|thumb|Gelenke Zeichnung: 1 Kugelgelenk 2 Eigelenk 3 Sattelgelenk 4 Scharniergelenk 5 Zapfengelenk [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gelenke_Zeichnung01.jpg/ Copyright]]]


==Orthopädische Probleme==
==Orthopädische Probleme==

Version vom 21. April 2014, 09:11 Uhr

Skelett: Der Bewegungsapparat besteht aus Skelettsystem, Muskelsystem und auch aus dem Nervensystem. Das Skelett ist eine lebendige Struktur. Es besteht aus 206 Knochen, wiegt durchschnittlich sieben Kilogramm und gehört zum Bindegewebe. Die Funktionen des Skelettsystems sind zum einen die Statik, dann auch die Bewegung, der Schutz, es dient als Speicher von Mineralien, vor allem von Kalzium, und auch für die Blutbildung (Hämatopoese) ist es zuständig.

Das menschliche Skelett Copyright

Struktur

Die 206 Knochen sind mit Ligamenten (Bändern) verbunden. Diese Gelenke sind für die passive Stabilität verantwortlich. Es gibt vier Arten von Knochen:

  • Röhrenknochen, lange Knochen: Femur, Humerus
  • Kurze Knochen: Metatarsalen, Phalangen
  • Platte Knochen: Os coxae, Schädel, Scapula
  • Irreguläre Knochen: Wirbelkörper, Kiefer

Aufbau eines Röhrenknochens

Der Röhrenknochen besteht aus einer Epiphyse, Metaphyse (Wachstumsfuge im Kindesalter), Diaphyse, Kortikalis (Kompakta), Periost, Gelenkknorpel und einer Spongiosa. Besondere Zellen sind hier die Osteoblasten (Bauer), Osteoklasten (Klauer) und das Osteon (Funtionseinheit mit Osteozyt, Matrix und Lamellen, Blutgefäße).

Der Röhrenknochen

Wirbelsäule

Die Wirbelsäule liegt in der Mitte des Körpers, oder der Körperachse. Sie hat eine doppelte S-Form und besteht aus 33 Einzelknochen, den Wirbeln. Die Hauptfunktionen sind Statik, Bewegung, Schutz und Stoßdämpfung. Die Hauptbeweglichkeit liegt in der Wirbelsäule. Abschnitte:

  • cervicale Lordose (HWS) C1-C7 vertebrae cervicales (7)
  • thorakale Kyphose (BWS) Th1-Th12 vertebrae thoracales (12)
  • lumbale Lordose (LWS) L1-L5 vertebrae lumbales (5)
  • Os sacrum S1-S5 vertebrae sacrales (5)
  • Os coccygys Cc1-Cc4 vertebrae coccygeales (4)

Bandscheiben

Der Discus intervertebralis besteht aus einem Faserknorpel und ist vom Annulus fibrosus mit dem Nucleus pulposus umgeben. Die Bandscheiben sind für die Dämpfung zuständig, sie ermöglichen Bewegung, sie sind mit Wirbeln verwachsen und nicht durchblutet. Ein Bandscheibenvorfall nennt sich Prolaps oder Protrusion.

  • Flexion: HWS (Halswirbelsäule), LWS (Lendenwirbelsäule)
  • Extension: HWS, LWS
  • Rotation: HWS (C1C2), BWS (Brustwirbelsäule)
  • Lateralflexion: LWS, HWS
  • Circumduction (Kreisen): Kombination aus obengenannten

Gelenke

Die Gelenke umfassen alle Verbindungen der Knochen untereinander. Die Einteilung sieht folgendermaßen aus:

  • Feststehende Knochenverbindungen (Haften) ermöglichen nur wenig Bewegung
  1. Bandhaften (Junctura fibrosa): Suturen des Schädels, Membrana interossea (Radius und Ulna)
  2. Knorpelhaften (Junctura cartilaginea): Bandscheiben, Epiphysenfuge (bei Jugendlichen), Schambeinfuge (Symphysis pubica)
  3. Knochenhaften (Synostose): Os sacrum, Os coxae, Epiphysen-Diaphysen-Verbindung (Erwachsner)
  • Echte Gelenke (Diarthrosen oder Synovialgelenke)
  1. Synovialgelenke haben eine eingeschränkte Beweglichkeit: Amphiarthrosen (straffe Gelenke), z.B. ISG

Der allgemeine Aufbau

  • Zwei oder mehrere Gelenkpartner
  • Gelenkspalt
  • Gelenkflächen (konvex bzw. konkav) mit Gelenkknorpel (hyaliner Knorpel)
  • Gelenkkapsel mit Membrana synovialis (Synovialhaut produziert Synovia)
  • Gelenkbänder hemmen bestimmte Bewegungen
  • Extras wie Menisci oder Disci

Gelenkformen

  • Kugelgelenk: Hüfte, Schulter
  • Eigelenk: proximales Handgelenk (Art. radiocarpale), Kiefergelenk
  • Sattelgelenk: Daumengrundgelenk, Schlüsselbein-Brustbeingelenk (Art. sternoclavicularis)
  • Scharniergelenk: Finger- Zehenglieder, Drehscharniergelenk: Knie
  • Zapfengelenk: proximales Radioulnargelenk
  • Flaches Gelenk: Mittelfußgelenke, Schulterblatt-Klavikula (Art. acromioclavicularis)
  • Synovialgelenk: Facettengelenke und Rippen-Wirbelgelenke

Gelenke ermöglichen eine passive Stabilität, da die aktive Stabilität die Kraft und Koordination beeinhaltet. Generell gilt Stabilität vor Flexibilität.

Gelenke Zeichnung: 1 Kugelgelenk 2 Eigelenk 3 Sattelgelenk 4 Scharniergelenk 5 Zapfengelenk Copyright

Orthopädische Probleme

Osteoporose

Bei Osteoporose, dem Knochenschwund ist der Kalzium-Stoffwechsel gestört. Womöglich besteht ein Mangel an Kalzium, das wichtig für alle möglichen physiologischen Prozesse (u.a Blutstillung, 2nd Messenger-Infoübertragung, Proteinstoffwechsel) ist. Kalzium wird aus dem Knochen ins Blut abgegeben, um Defizite auszugleichen. Dadurch entkalkt das Skelett und es kann zu spontanen Frakturen (beim Husten, Niesen usw.) kommen. Die altersbedingte Abnahme der Knochen ist normal. Bei Osteoporose ist der Knochenschwund jedoch vermehrt. Weiterhin können der Östrogen-Stoffwechsel, tierische Proteine, Kortison und Bewegungsmangel (Zivilisationskrankheit“) ursächlich sein.

Gelenkerkrankungen

  • Verstauchung (Distorsion): Bandapparat des Gelenkes wird überdehnt, evtl. Bluterguss (Hämarthros) oder Abgabe seriöser Flüssigkeit (Hydarthros)
  • Verrenkung (Luxation): Bandapparat wird zerrissen, Gelenkkopf tritt aus Pfanne heraus
  • Arthritis: Gelenkentzündung, bakterielle oder abakterielle (rheumatische)
  • Arthrose: degenerative Gelenkveränderung, kann mit Arthritis einhergehen
  • Bursitis: Entzündung des Schleimbeutels
  • Ruptur: Band wird zerrissen, Meniskuseinriss, Kapselriss

Allgemeine Probleme der Wirbelsäule

  • Bandscheibenvorfall (Prolaps, Protrusion): Annulus fibrosus des Diskus zerreist, der Nucleus pulposus tritt aus und drückt auf die Nervenwurzel des Spinalnerven; ausstrahlender meist elektrischer Schmerz im Akutfall, Protrusion: Gallertkern verschiebt sich; Ischialgie, Lumbalsyndrom
  • Ischialgie: Entzündung/Reizung des Ischiasnervs, häufig durch Protrusion oder Prolaps der Bandscheibe
  • Hexenschuss: Krampfartige, plötzliche Verspannung der unteren Rückenmuskulatur, evtl. verbunden mit Bandscheibenproblem, Ischialgie
  • Rückenschmerzen: Meist Verspannungen der Muskulatur, Arthritis der Wirbelgelenke, in selteneren Fällen sind sie Nierenerkrankungen, Tumore, Krebs, Muskelrisse, etc.
  • Deformitäten der WS
  1. Kyphose (Rundrücken): klassisch Morbus Scheuermann, juvenile Kyphose der Brustwirbelsäule wegen schlechter Haltung führt zu Keilwirbelbildung
  2. Hyperlordose (Hohlkreuz): funktionelles oder anatomisches Hohlkreuz (selten)
  3. Skoliose: fixierte Seitverbiegung der WS mit Torsion und Rotation; Torsion: Drehung der Wirbelkörper in sich, was zu asymmetrischer Wirbel, Thoraxverformung und dem sogenannten Rippenbuckel auf der Konvexseite der Skoliose führt; die Konvexseite wächst schneller als Konkavseite; 90% idiopathisch, Mädchen zu Jungs 4:1; beginnt meist zwischen 10 und 12 Jahren

Siehe auch

Literatur

  • Faller, Schünke: Der Körper des Menschen, 14. Auflage 2004, Thieme Verlag Stuttgart
  • Zalpour, Christoff: Für die Physiotherapie Anatomie Physiologie, 3. Auflage 2010, Urban & Fischer (Elesevier), München
  • Mensch, Körper, Krankheit, Urban & Fischer (Elesevier)
  • Coultier: Anatomie des Hatha Yoga, 2009 YogaVerlag
  • Juhan, Deane: Job´s Body: A Handbook for Bodywork, 3rd Edition 2003 Station Hill Press
  • Kaminoff, Leslie: Yoga Anatomie, 2. Auflage 2008 riva Verlag, München
  • Walker, Brad: Anatomie des Stretchings, 1. Auflage 2009 riva Verlag, München
  • Webseiten: www.somatics.de, www.pranamaya.com
  • Robert Schleip: Journal of Bodywork and Movement Therapies (2003) 7(1), 11, 19, 2003 Elsevier Science
  • Thews, Vaupel: Vegetative Physiologie, 5. Auflage 2005, Springer Medizin Verlag Heidelberg
  • Grilley, Paul: Anatomy of Yoga, DVD, www.pranamaya.com

Weblinks

Seminare

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