Sivananda Ashram

Aus Yogawiki

Der Sivananda Ashram in Rishikesh gehört zu den größten und bedeutendsten Ashrams in Indien. Ein großer Yogameister des zwanzigsten Jahrhunderts war Swami Sivananda (1887-1963). 1924 ließ er sich in Rishikesh nieder, wo er viele Jahre lang intensiv praktizierte und die Selbstverwirklichung erreichte. 1934 gründete er den Sivananda Ashram, um den vielen Schülern, die von der Kraft seiner Persönlichkeit und seiner liebevollen Ausstrahlung angezogen wurden, den ganzheitlichen Yoga, eine Synthese der verschiedenen traditionellen Yogawege, zu vermitteln. Der Sivananda Ashram wuchs sehr schnell und entwickelte sich zu einem der größten in Indien. Heute umfasst er zahlreiche Tempel, mehrere Yoga- und Meditationshallen sowie Nebengebäude, die Yoga Vedanta Forest Acadamy, eine eigene Druckerei, ein Krankenhaus und Unterkünfte für die über 150 Mitarbeiter (darunter mindestens 100 Swamis) und die Gäste. Auch heute noch leben hier direkte Schüler von Swami Sivananda, die eine hohe Bewusstseinsebene erreicht haben. Im Sivananda Ashram finden täglich zahlreiche öffentlich zugängliche Aktivitäten statt, meist mehrere Programme gleichzeitig.

Bedeutende Teile des Sivananda Ashrams Rishikesh

Bhajan Halle

Die Bhajan Halle nimmt einen einzigartigen Platz in der Geschichte des Sivananda Ashrams ein. Swami Kaivalyananda aus Kalkutta plante den Bau eines Tempels und einer Halle für Satsang und gemeinsame Gebete innerhalb des Ashram. Er gründete den Mandir Bauausschuss im Jahre 1941. Eine Halle wurde dringend benötigt, daher wurde der Bau in einer sehr kurzen Zeit abgeschlossen und die Bhajan Halle offiziell am 2. April 1942 eröffnet. Sie wurde nicht nur zu einem Ort für tägliche Gebete und Satsang, sondern auch für spirituelle Retreats, besondere Veranstaltungen und Pujas, etc.

Da ein Ende des Zweiten Weltkrieges und die Wiederherstellung des Friedens nicht abzusehen war, entschied Gurudev, ab dem 3. Dezember 1943 mit dem ununterbrochenen Singen (Kirtan) des Mahamantras zu beginnen. Und da Frieden eine Voraussetzung für Glück und Wohlstand der Menschheit ist, wird das Wiederholen des Mahamantras, Tag und Nacht ohne eine Minute Unterbrechung auch heute seit mehr als 62 Jahren fortgesetzt. Die Bhajan Halle ist ebenfalls der Ort zur Verehrung von Lord Kartikeya und von täglichen Pujas, gelegentlich speziellen Pujas und einer besonderen Skanda Puja, die jedes Jahr für die Dauer von sechs Tagen direkt nach Dipavali praktiziert wird. All diese spirituellen Aktivitäten, Puja und ununterbrochenes Chanting haben besondere spirituelle Schwingungen in der Bhajan Halle hinterlassen.

An diesem Ort können wir auch Gurudev Swami Sivanandas umfassende Weitsicht wahrnehmen. Die Halle ist mit Bildern verschiedener Heiliger und Weiser geschmückt. Ein deutscher Verehrer Gurudevs fertigte Statuen der Göttinnen Durga und Sarasvati an. Beide wurden deutlich sichtbar in der Halle aufgestellt. Der Sessel von Swami Sivananda wurde ebenfalls dort aufgestellt um zu zeigen, dass er im Satsang an seinem Lieblingsplatz ständig präsent ist. Wenn du den Sivananda Ashram besuchst, versäume nicht einige Minuten dort in Stille zu verbringen.

Gurudev Kutir

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1934 verließ Gurudev Swami Sivananda Swargashram und kam zusammen mit vier Schülern auf diese Seites des Ganges, und zog in den östlichen Raum des Ramashram Dharmashala. Sie fanden einen verfallenen, leerstehenden, alten verlassenen Kuhstall. Der wurde sorgfältig gereinigt, Türen und Fenster repariert und am 28. März bezogen. Der Maharaja von Tehri gab Gurudev diese weite Landfläche, um einen Ashram zu errichten. Einige Räume wurden auf dem vorhandenen Krankenhausgrundstück errichtet. Aber Gurudev gab ihm den Namen Ananda Kutir.

Swami Sivananda hatte einen starken Geist der Entsagung und Loslösung. Als er das Land erhielt, zog er es vor, außerhalb dieses Grundstückes zu leben. Er bezog einen heruntergekommenen Kutir am Ufer des Ganges für die Miete von einer Rupie pro Jahr. Zu der Zeit war dies ein dunkler Raum mit unzureichender Beleuchtung, in dem sich sein Bett und die angrenzende Front mit seinem Puja-Raum mit Krishnas Bild befanden. Das Dach bestand nur aus trockenem Gras. Nach einigen Jahren wurde der Nachbarteil gebaut, für seinen Draht-Tisch und –Stuhl, und auch ein festes Mauerfundament wurde errichtet. Es gab keine Stufen zum Ganges hinunter. Überall war Sand.

Durch den Aufenthalt in diesem Kutir konnte Gurudev weiterhin zurückgezogen leben, sein intensives Sadhana weiterführen und weiterhin überaus produktiv schreiben. Er blieb für mehr als 25 Jahre dort - und dies waren die Jahre nach seiner höchsten spirituellen Erfahrung – bis zu seinem Mahasamadhi. Die Divine Life Society, die Schüler und die zu Besuch kommenden Anhänger wurden von dort geführt und inspiriert. Kurz gesagt ist dies der wichtigste Orientierungspunkt in der Geschichte der Divine Life Society. Die wichtigen Artikel, die Gurudev nutzte, werden hier aufbewahrt, als wäre er noch immer vor Ort, um diese zu benutzen. Andere seiner Artikel, die er aber nicht täglich nutzte, werden sorgfältig in Kisten aufbewahrt. Um die spirituellen Schwingungen und die Heiligkeit des Ortes zu bewahren werden hier Pujas, Bhajan-Kirtans und Ganga Aratis durchgeführt. Aspiranten kommen für die Meditation hierher. Die Atmosphäre des Ortes und die von Gurudev genutzten Artikel machen ihn so präsent, dass er von den Aspiranten tatsächlich wahrgenommen wird. An diesem Ort kannst du einige Zeit in Gebet und Meditation verbringen, in lebendigem Beisein dieses allgegenwärtigen Heiligen.

Siehe auch

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