Sinne

Aus Yogawiki
Version vom 29. März 2013, 15:15 Uhr von Sanskrit (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Sinne''' sind die „Organe“ des Menschen, mit denen er die Umwelt wahrnimmt. Es gibt fünf Sinne: das Sehen über die Augen, das Hören über di…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Sinne sind die „Organe“ des Menschen, mit denen er die Umwelt wahrnimmt. Es gibt fünf Sinne: das Sehen über die Augen, das Hören über die Ohren, das Fühlen über die Haut, das Schmecken über die Zunge, das Riechen über die Nase. Diese Sinne sind entscheidend für die Wahrnehmung der physischen Welt.

Man unterscheidet zwischen Nah- und Fernsinnen. Ein naher Sinneseindruck ist was man aus der Nähe wahrnimmt: Man schmeckt das Essen erst, wenn es mit der Zunge in Berührung kommt. Man fühlt erst dann, wenn die Haut berührt wird. Man riecht erst, wenn ein Geruch in die Nase eindringt. Sehen und Hören werden zu den Fernsinnen gezählt, der Mensch kann damit auch Dinge aus der Ferne wahrnehmen. Wenn die Fernsinne beeinträchtigt sind, spricht man von „Sinnesbehinderung“.

Yoga und die Sinne

Die Wissenschaft weiß, dass der Mensch nicht über die Augen sieht und dass das Bewusstsein ein Bild aus dem Gehirn hinausprojiziert. Das ist ein interessanter Punkt, an dem Yoga ansetzt. Wenn das, was wir sehen ein hinausprojiziertes Bild ist, was ist dann Realität? Wir können im Grunde jedes beliebige Bild hinausprojizieren, und das tun wir sicherlich auch auf einer unbewussten Ebene. Wir projizieren Traumbilder im Schlafzustand, wir phantasieren auch tagsüber und erschaffen dabei Tagtraumbilder. Im Gegensatz zur physischen Welt schätzen wir diese Traumbilder als weniger real ein, in Wirklichkeit existieren sie auch „nur“ auf einer astralen Ebene. Auf astraler Ebene sind sie allerdings wahr und die Empfindungen, die wir dabei haben, sind genauso „real“. Wenn man sich selbst bei Tag- oder Nachtträumen beobachtet, wird man feststellen, dass das Fühlen genauso echt ist wie in der normalen physischen Welt. Der Unterschied liegt einzig darin, dass wir die physische Welt als real ansehen und die astralen Welten nicht.

Pratyahara“, das Zurückziehen der Sinne ist eine wichtige Stufe auf dem Weg des Raja Yoga, den Patanjali in seinen Yoga Sutras beschreibt. Der Weg erläutert, wie man auf acht Stufen den Weg zu seinem Höheren Selbst, zu Atman und schließlich zu Brahman finden kann. Dabei ist es wichtig, sich zunächst an bestimmte ethische Grundregeln zu halten, an Yama und Niyama. Während man dann Asanas und Pranayama übt, lernt man, seine Sinne zurückzuziehen (Pratyahara), sich zu konzentrieren (Dharana), zu meditieren (Dhyana) und schließlich in Samadhi, dem Überbewusstsein aufzugehen. Ein Yogi sollte seine Sinne von den äußeren Objekten zurückziehen, damit er nach innen gehen kann, um das Wesentliche zu entdecken, seinen wahren Kern, sein wahres Sein.