Singen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Singen '''
'''Singen '''
== Singen drückt Emotion aus, Singen verbindet ==
Mit Singen kann der Mensch sich mit dem Göttlichen verbinden.
Der Mensch ist ein singendes Lebewesen. Man könnte auch sagen, der Mensch ist nicht nur ein:
• Zoon politikon, ein geselliges Wesen
• Zoon echon ein vernunftbegabtes Wesen
der Mensch ist ein Zoon singendes, also ein singendes Wesen.
===Singen und Babys===
Menschen auf der ganzen Welt singen. Das Baby fängt relativ früh an so ein bisschen zu lallen und auf irgendeine gewisse Weise zu singen.
Mütter und Väter kommunizieren mit ihren Kindern zunächst in einer Art Singsang und die Kinder brauchen das.
Man nimmt auch an, dass die menschliche Sprache evolutionsbiologisch aus einer Art Singen (Singsang) entstanden ist.
Menschen kommunizieren früh über eine Art Singsang mit ihren Babys und auch in fortgeschrittenen Formen der Demenz, wenn sprachliche Verständigung kaum noch möglich ist, ist Singen noch möglich.
===Singen und Emotionen===
Irgendwo ist Singen in der Tiefe des Wesens verankert. Menschen die gemeinsam singen, verbinden sich miteinander. Mit gemeinsamem Singen können Spannungen wieder aufgelöst werden. Menschen die gemeinsam singen, fühlen eine stärkere Verbundenheit.
Singen hilft Emotionen auszudrücken und zu harmonisieren. Singen hilft natürlich auch Emotionen zu aktivieren. Singen hilft Energie freizusetzen. Jemand, der irgendwo müde ist und anfängt zu singen, dem geht es gut. Auch beim langen Autofahren ist singen etwas Schönes.
===Singen und Spiritualtiät===
Singen ist aber auch etwas Spirituelles. In allen religiösen Traditionen, die mir bekannt sind, spielt Singen eine wichtige Rolle.
Singen als spirituelle Praxis:
[https://www.yoga-vidya.de/center/haus-bad-meinberg/yoga/tradition/sukadev-bretz/ Sukadev] Volker Bretz, Gründer und spiritueller Leiter von Yoga Vidya: "Ich bin ja Yogalehrer, spiritueller Lehrer und bei Yoga Vidya - die Gemeinschaft, die ich begründet habe, singen wir recht viel. Wir haben morgens und abends Satsangs. Wir singen dort insgesamt eine halbe Stunde, wenn man alle Anfangsmantras bis zum Schluss zusammenzählt. Wir singen morgens eine halbe Stunde, abends eine halbe Stunde und wir haben immer zusätzliche Möglichkeiten zu Kirtan und Singen.
Das ist etwas, was Menschen erstmals etwas erstaunt. Aber wenn Menschen das erstmals mitmachen, dann wird es mit ihr der schönste Teil im Ashram Aufenthalt."
Singen finden wir in den verschiedensten Traditionen:
Im [[Judentum]] und im [[Islam]] gibt es religiöse Lieder. Und die Rezitationen aus dem Koran werden letztlich ja auch eher gesungen als einfach nur gelesen.
Wir finden Singen im [[Buddhismus]]. Auch dort werden die Sutras rezitiert und es gibt religiöse Lieder in den verschiedenen buddhistischen Traditionen.
Im Tibetischen gibt es noch dazu das [[Obertonsingen]] ebenso wie in der Mongolei.
Wir finden im [[Christentum]]:
• die christlichen Choräle schon im Mittelalter (der gregorianische Gesang)
• die Kirchenlieder bei den Katholiken und bei den Evangelischen
• auf moderne Weise auch die Gospelgesänge
Religiöses Singen ist etwas, was ganz umfassend ist. Es gibt verschiedene Formen des Singens. meditatives Singen oder rezitierendes Singen.
Als erstes:
===Rezitierendes Singen:===
Eine Form der spirituellen Lieder des religiösen Gesanges sind bestimmte Rezitationen, wo es eigentlich sehr ruhig ist, fast ähnlich wie Eltern mit ihren Kindern sprechen, wo irgendwo ein Singsang ist. Wenn man zum Beispiel singt:
Sarva Dharman Parityajya
Mam Ekam Sharanam Vraja
Aham Tva Sarvapapebhyo
Mokshayishyami Ma Sucha
ist das eine Form des Singens, es ist aber nicht so melodiös und rhythmisch, aber es ist ein etwas getragenes rezitierendes Singen.
Wir finden das natürlich auch im Christlichen. Da gibt es die verschiedenen im evangelischen Christentum, da gibt es die sogenannten liturgischen Gesänge, wie zum Beispiel:
Anbetung, Ehre, Dank und Ruhm
Sei unsern Gott im Heiligtum
Und so weiter. Also hier geht es in einem gewissen rezitierenden Singen. Wir können auch sagen, liturgische Gesänge trifft es vermutlich am besten, auch wenn nicht alle diese Gesänge Teil der Liturgie sind.
Als zweites:
===ruhiges Meditatives Singen:===
Wir finden in den verschiedenen Religionen auch das ruhige meditative Singen. Im Christlichen ist das gar nicht mal selten häufig, was aber nicht liturgisch ist. Im Sinne von liturgisch sind meistens nur ein paar Töne dabei. Keine echte Tonart, kein Rhythmus, keine Begleitinstrumente und so weiter.
Aber es gibt ruhigere Melodien. zum Beispiel auch im Kirtan im indischen Singen gibt es dieses
Shrī Rām Jaya Rām
Jaya Jaya Rām Om
Shrī Rām Jaya Rām
Jaya Jaya Rām Om
Das ist ein ruhiges meditatives, getragenes Singen.
Als drittes:
===Enthusiastische Singen:===
Für enthusiastisches Singen gibt es Kirchenlieder wie zum Beispiel:
"...In dieser lieben Sommerszeit auf Deines Gottes Gaben..."
Oder auch
"...Sing sing sing sing sing and pray
Sing sing sing sing sing and pray..."
Oder
"...Devi devi devi jaganmohini..."
die mit Enthusiasmus gesungen werden.
Als viertes:
===Religiöses Singen in Verbindung mit Tanzen, Klatschen und anderen Instrumenten:===
Was wir im [[Gospelgesang]] finden, was wir in Erweckungskirchen finden, was wir eben auch im [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] finden, im [[Islam]] und im [Judentum], wo zum Beispiel im Kabbalistischen Judentum oder selbst im Orthodoxen, wo dann alle in ihren schwarzen traditionellen Gewänden plötzlich aufstehen und anfangen zu tanzen, zu klatschen und in Ekstase bis vielleicht in Trance fallen.
Im Weiteren kann man unterscheiden:
===Singen im Wechselgesang===
Was wir zum Beispiel im Kirtan in der indischen Tradition machen.
Man kann gemeinsam singen, was wir in der indischen Tradition als Bhajan machen. Es kann sein, dass vorgesungen wird und andere hören zu. Es gibt zum Beispiel Chöre, der Chor singt vor und die Gemeinde hört zu. Oder auch einzelne singen vor.
Wir finden das auch in den traditionellen Bhajans, wo dann ein Musiker singt und spielt oder vielleicht eine Gruppe von Musikern, die anderen hören zu und lassen sich davontragen. Das sind also verschiedene Weisen des spirituell religiösen Singens.
In diesem Sinne, singe mehr. Singe mit anderen zusammen, suche Orte auf, wo andere mit dir singen. Ob das jetzt die Kirche ist, ein Gottesdienst, egal ob du jetzt religiös bist oder nicht, es gibt immer mehr Kirchen, die Singen anbieten. Oder gehe in einen örtlichen Chor oder lerne in der Volkshochschule. Gehe in ein [[Yogazentrum]], wo [[Kirtan]] gesungen wird oder komme zu [https://www.yoga-vidya.de/center/haus-bad-meinberg/yoga/tradition/sukadev-bretz/ Yoga Vidya] in den Ashram und singe dort. Über spirituell religiöses Singen wird [[Gott]] erfahrbar.


==Video Singen ==
==Video Singen ==

Version vom 7. August 2020, 14:54 Uhr

Singen

Singen drückt Emotion aus, Singen verbindet

Mit Singen kann der Mensch sich mit dem Göttlichen verbinden. Der Mensch ist ein singendes Lebewesen. Man könnte auch sagen, der Mensch ist nicht nur ein: • Zoon politikon, ein geselliges Wesen • Zoon echon ein vernunftbegabtes Wesen der Mensch ist ein Zoon singendes, also ein singendes Wesen.

Singen und Babys

Menschen auf der ganzen Welt singen. Das Baby fängt relativ früh an so ein bisschen zu lallen und auf irgendeine gewisse Weise zu singen. Mütter und Väter kommunizieren mit ihren Kindern zunächst in einer Art Singsang und die Kinder brauchen das. Man nimmt auch an, dass die menschliche Sprache evolutionsbiologisch aus einer Art Singen (Singsang) entstanden ist. Menschen kommunizieren früh über eine Art Singsang mit ihren Babys und auch in fortgeschrittenen Formen der Demenz, wenn sprachliche Verständigung kaum noch möglich ist, ist Singen noch möglich.

Singen und Emotionen

Irgendwo ist Singen in der Tiefe des Wesens verankert. Menschen die gemeinsam singen, verbinden sich miteinander. Mit gemeinsamem Singen können Spannungen wieder aufgelöst werden. Menschen die gemeinsam singen, fühlen eine stärkere Verbundenheit. Singen hilft Emotionen auszudrücken und zu harmonisieren. Singen hilft natürlich auch Emotionen zu aktivieren. Singen hilft Energie freizusetzen. Jemand, der irgendwo müde ist und anfängt zu singen, dem geht es gut. Auch beim langen Autofahren ist singen etwas Schönes.

Singen und Spiritualtiät

Singen ist aber auch etwas Spirituelles. In allen religiösen Traditionen, die mir bekannt sind, spielt Singen eine wichtige Rolle.

Singen als spirituelle Praxis: Sukadev Volker Bretz, Gründer und spiritueller Leiter von Yoga Vidya: "Ich bin ja Yogalehrer, spiritueller Lehrer und bei Yoga Vidya - die Gemeinschaft, die ich begründet habe, singen wir recht viel. Wir haben morgens und abends Satsangs. Wir singen dort insgesamt eine halbe Stunde, wenn man alle Anfangsmantras bis zum Schluss zusammenzählt. Wir singen morgens eine halbe Stunde, abends eine halbe Stunde und wir haben immer zusätzliche Möglichkeiten zu Kirtan und Singen. Das ist etwas, was Menschen erstmals etwas erstaunt. Aber wenn Menschen das erstmals mitmachen, dann wird es mit ihr der schönste Teil im Ashram Aufenthalt."

Singen finden wir in den verschiedensten Traditionen: Im Judentum und im Islam gibt es religiöse Lieder. Und die Rezitationen aus dem Koran werden letztlich ja auch eher gesungen als einfach nur gelesen. Wir finden Singen im Buddhismus. Auch dort werden die Sutras rezitiert und es gibt religiöse Lieder in den verschiedenen buddhistischen Traditionen. Im Tibetischen gibt es noch dazu das Obertonsingen ebenso wie in der Mongolei. Wir finden im Christentum: • die christlichen Choräle schon im Mittelalter (der gregorianische Gesang) • die Kirchenlieder bei den Katholiken und bei den Evangelischen • auf moderne Weise auch die Gospelgesänge

Religiöses Singen ist etwas, was ganz umfassend ist. Es gibt verschiedene Formen des Singens. meditatives Singen oder rezitierendes Singen. Als erstes:

Rezitierendes Singen:

Eine Form der spirituellen Lieder des religiösen Gesanges sind bestimmte Rezitationen, wo es eigentlich sehr ruhig ist, fast ähnlich wie Eltern mit ihren Kindern sprechen, wo irgendwo ein Singsang ist. Wenn man zum Beispiel singt:

Sarva Dharman Parityajya Mam Ekam Sharanam Vraja Aham Tva Sarvapapebhyo Mokshayishyami Ma Sucha

ist das eine Form des Singens, es ist aber nicht so melodiös und rhythmisch, aber es ist ein etwas getragenes rezitierendes Singen.

Wir finden das natürlich auch im Christlichen. Da gibt es die verschiedenen im evangelischen Christentum, da gibt es die sogenannten liturgischen Gesänge, wie zum Beispiel:

Anbetung, Ehre, Dank und Ruhm Sei unsern Gott im Heiligtum

Und so weiter. Also hier geht es in einem gewissen rezitierenden Singen. Wir können auch sagen, liturgische Gesänge trifft es vermutlich am besten, auch wenn nicht alle diese Gesänge Teil der Liturgie sind.

Als zweites:

ruhiges Meditatives Singen:

Wir finden in den verschiedenen Religionen auch das ruhige meditative Singen. Im Christlichen ist das gar nicht mal selten häufig, was aber nicht liturgisch ist. Im Sinne von liturgisch sind meistens nur ein paar Töne dabei. Keine echte Tonart, kein Rhythmus, keine Begleitinstrumente und so weiter. Aber es gibt ruhigere Melodien. zum Beispiel auch im Kirtan im indischen Singen gibt es dieses

Shrī Rām Jaya Rām Jaya Jaya Rām Om Shrī Rām Jaya Rām Jaya Jaya Rām Om

Das ist ein ruhiges meditatives, getragenes Singen.

Als drittes:

Enthusiastische Singen:

Für enthusiastisches Singen gibt es Kirchenlieder wie zum Beispiel:

"...In dieser lieben Sommerszeit auf Deines Gottes Gaben..."

Oder auch

"...Sing sing sing sing sing and pray Sing sing sing sing sing and pray..."

Oder

"...Devi devi devi jaganmohini..."

die mit Enthusiasmus gesungen werden.

Als viertes:

Religiöses Singen in Verbindung mit Tanzen, Klatschen und anderen Instrumenten:

Was wir im Gospelgesang finden, was wir in Erweckungskirchen finden, was wir eben auch im Yoga finden, im Islam und im [Judentum], wo zum Beispiel im Kabbalistischen Judentum oder selbst im Orthodoxen, wo dann alle in ihren schwarzen traditionellen Gewänden plötzlich aufstehen und anfangen zu tanzen, zu klatschen und in Ekstase bis vielleicht in Trance fallen.

Im Weiteren kann man unterscheiden:

Singen im Wechselgesang

Was wir zum Beispiel im Kirtan in der indischen Tradition machen. Man kann gemeinsam singen, was wir in der indischen Tradition als Bhajan machen. Es kann sein, dass vorgesungen wird und andere hören zu. Es gibt zum Beispiel Chöre, der Chor singt vor und die Gemeinde hört zu. Oder auch einzelne singen vor. Wir finden das auch in den traditionellen Bhajans, wo dann ein Musiker singt und spielt oder vielleicht eine Gruppe von Musikern, die anderen hören zu und lassen sich davontragen. Das sind also verschiedene Weisen des spirituell religiösen Singens.

In diesem Sinne, singe mehr. Singe mit anderen zusammen, suche Orte auf, wo andere mit dir singen. Ob das jetzt die Kirche ist, ein Gottesdienst, egal ob du jetzt religiös bist oder nicht, es gibt immer mehr Kirchen, die Singen anbieten. Oder gehe in einen örtlichen Chor oder lerne in der Volkshochschule. Gehe in ein Yogazentrum, wo Kirtan gesungen wird oder komme zu Yoga Vidya in den Ashram und singe dort. Über spirituell religiöses Singen wird Gott erfahrbar.

Video Singen

Hier findest du ein Vortragsvideo über Singen :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Mehr zum Thema spirituelles Singen unter dem Sanskritbegriff Kirtan.

Singen Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Singen :

<html5media>https://liebe-podcast.podspot.de/files/Singen.mp3</html5media>

Siehe auch

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