Siddhi: Unterschied zwischen den Versionen

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* [https://www.yoga-vidya.de/ Offizielle Homepage von Yoga Vidya, Möglichkeit zur Mantra-Weihe und spirituellen Namensgebung]
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* [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/sadhana/verschiedenerSiddhis.html "Sadhana" voon Swami Sivananda]
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Siddhi/ Wikipedia]
*[http://http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Artikel/Art-Artikel/art_Yoga.html/ Artikel zum Thema von Yoga Vidya]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/wie-man-mit-den-maha-siddhis/ Yoga Vidya Blog]
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*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sivananda/sadhana_licht.html/ Yoga Vidya]
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Version vom 26. Dezember 2013, 16:01 Uhr

Siddhi (Sanskrit: सिद्धि siddhi f.) das Zustandekommen, Geraten, glücklicher Erfolg; Glück; glücklicher Ausgang einer Krankheit, Heilung; übernatürliche Kraft bzw. Fähigkeit; Vollkommenheit, Vollendung; die Heilpflanze Habenaria intermedia (Vriddhi). Die beiden hinduistischen Götter Ganesha und Hanuman sind im Besitz der acht Haupt Siddhis (Ashtamaha Siddhis) und können Zugang zu diesen Siddhis gewähren.

Yogi, der Anumola Viloma praktiziert

Der Begriff "Siddhi" hat eine Reihe von Bedeutungen. Im Panchatantra bezeichnet er jede Art von ungewöhnlicher Eigenschaft oder Fähigkeit. Als juristischer Begriff in der Manusmriti, verweist er auf die Begleichung einer Schuld. Im tantrischen Buddhismus, der Samkhya Karika und [Tattva Samasa] bezieht sich "Siddhi" speziell auf den Erwerb von übernatürlichen Kräften durch psychische oder magische Mittel. Dazu gehören Hellsehen, Levitation, Bilokation, Materialisierung, Telepathie, den Körper auf die Größe eines Atoms verkleinern, Zugang haben zu Erinnerungen früherer Inkarnationen oder Leben, etc. Der Begriff wird in diesem Sinne auch in der Sarva Darsana Samgraha von Madhvacharya verwendet (1238 -1317).

Die Yoga Sutras von Patanjali

Patanjali gibt fünf mögliche Ursachen für das Entwickeln von übernatürlichen Fähigkeiten (Siddhi) an:

जन्मौषधिमन्त्रतपःसमाधिजाः सिद्धयः || 4.1 ||
janmauṣadhimantratapaḥsamādhijāḥ siddhayaḥ || 4.1 ||

Vollendung (Siddhi) kann durch Geburt (Janman), die Verwendung von Kräutern (Oshadhi), Beschwörungen (Mantra), Selbstdisziplin (Tapas) oder Samadhi erreicht werden.

Die fünf Siddhis des Yoga

Im Bhagavata Purana werden die fünf Siddhis des Yoga wie folgt beschrieben:

  1. Tri Kala Jnatvam: Wissen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
  2. Advandvam: Aushalten von Hitze, Kälte und anderen Gegensätzen
  3. Para Citta Adi Abhijnata: Kenntnis über den Geist von anderen
  4. Agni Arka Ambu Visha Adinam Pratishtambhah: Einfluss auf Feuer, Sonne, Wasser, Gift, u.a.
  5. Aparajayah: Unbesiegbarkeit

Die acht Haupt-Siddhis

Im Hinduismus unterscheidet man acht Siddhis (Ashta Siddhi):

  1. Animan (aṇiman): Verkleinerung des Körpers auf die Größe eines Atoms
  2. Mahiman (mahiman): Unendliche Ausdehnung des Körpers
  3. Gariman (gariman): unendlich schwer werden
  4. Laghiman (laghiman): beinahe schwerelos werden
  5. Prapti (prāpti): unbeschränkten Zugang zu allen Orten haben
  6. Prakamya (prākāmya): Realisierung aller Wünsche
  7. Ishitva (īśitva): absolute Herrschaft
  8. Vashitva (vaśitva): die Macht, alles zu unterjochen

Die acht Siddhis in der Charaka Samhita

Im vierten Buch (Sharira Sthana 1.140-141) der Charaka Samhita werden die folgenden acht Siddhis - hier göttliche bzw. übernatürliche Kräfte (Aishvara Bala) genannt - erwähnt:

आवेशश्चेतसो ज्ञानमर्थानां छन्दतः क्रिया |
दृष्टिः श्रोत्रं स्मृतिः कान्तिरिष्टतश्चाप्यदर्शनम् || 140 ||
āveśaś cetaso jñānam arthānāṃ chandataḥ kriyā |
dṛṣṭiḥ śrotraṃ smṛtiḥ kāntir iṣṭataś cāpy adarśanam || 140 ||

Das Eintreten (Avesha in einen anderen Körper, Kenntnis (Jnana) der Gedanken (Chetas) anderer, Dinge (Artha) nach Belieben tun, übernatürliches Sehen (Drishti), Hören (Shruti) und Erinnern (Smriti), übernatürliche Schönheit (Kanti) und auch Unsichtbarsein (Adarshana) nach Belieben ...

इत्यष्टविधमाख्यातं योगिनां बलमैश्वरम् |
शुद्धसत्त्वसमाधानात्तत्सर्वमुपजायते || 141 ||
ity aṣṭavidham ākhyātaṃ yogināṃ balam aiśvaram |
śuddhasattvasamādhānāt tat sarvam upajāyate || 141 ||

... so werden die acht übernatürlichen (Aishvara) Kräfte (Bala) der Yogis genannt. All das entsteht durch die auf das Höchste gerichtete Aufmerksamkeit (Samadhana) mit reinem (Shuddha) Geist (Sattva).

Die zehn Neben-Siddhis

Gott Krishna beschreibt im Bhagavata Purana die zehn Neben Siddhis als:

  1. Anurmi Mattvam (anūrmi-mattvam): Unbeinflusst von Hunger, Durst oder anderen körperlichen Bedürfnissen
  2. Dura Sravana (dūra-śravaṇa): Weit entfernte Dinge hören
  3. Dura Darsanam (dūra-darśanam): Weit entfernte Dinge sehen
  4. Manah Javah (manaḥ-javah): den Körper an jeden gewünschten Ort versetzen (Teleportation)
  5. Kama Rupam (kāma-rūpam): die Gestalt jeder gewünschten Form annehmen
  6. Para Kaya Pravesanam (para-kāya praveśanam): das Eintreten in den Körper anderer
  7. Sva Chanda Mrtyuh (sva-chanda mṛtyuh): Sterben, wenn man es möchte
  8. Devanam Saha Krida Anudarsanam (devānām saha krīḍā anudarśanam): Das Erleben und die Teilnahme am Spiel der Götter
  9. Yatha Sankalpa Samsiddhih (yathā sańkalpa saḿsiddhiḥ): Vollendung der eigenen Bestimmung
  10. Ajna Apratihata Gatih (ājñā apratihatā gatiḥ): Aufträge oder Befehle werden nicht behindert

Swami Sivananda über Siddhis

Viele Menschen fühlen sich angezogen von Pranayama und anderen Yogaübungen, denn durch Yoga kann man Wunderheilung, Telepathie, Gedankenübertragung und andere großartige Siddhis erlangen. Wenn sie Erfolg haben, sollten sie nicht nur dabei stehenbleiben. Das Ziel des Lebens sind nicht ‘Heilungen’ und ‘Siddhis’. Sie müssen ihre Energie dazu verwenden, das Höchste zu erreichen.

Yoga ist nicht dazu da, Siddhis, Kräfte, zu erlangen. Wenn ein Yogaschüler die Versuchung verspürt, Siddhis zu erlangen, wird sein weiterer Fortschritt ernsthaft verzögert. Er hat den Weg verloren. Ein Yogi, der darauf konzentriert ist, höchsten Samadhi zu erreichen, muss Siddhis zurückweisen, wo auch immer sie auftauchen. Siddhis sind Einladungen von Devatas. Nur wenn man diese Siddhis zurückweisen kann, kann man Erfolg im Yoga erlangen.

Beende nicht dein Sadhana, wenn du einen kleinen Einblick und Erfahrungen hast. Übe weiter, bis du Vollkommenheit erlangst. Höre mit der Praxis nicht auf, und gehe nicht in der Welt herum. Es gibt viele Beispiele. Zahlreiche Menschen sind zerstört worden. Ein kleiner Einblick bringt dich nicht in Sicherheit.

Inspirationen von Sukadev

Im 3. Kapitel, 46. Vers der Yogasutra schreibt Patanjali: "Daraus entspringen Fähigkeiten, wie den Körper winzig klein zu machen sowie Vollkommenheit und Unverwundbarkeit des Körpers."

Er bezieht sich hier auf die so genannten Maha Siddhis, die acht großartigen Kräfte. Dazu erhört erstens die Fähigkeit, winzige Größe anzunehmen, sich bis auf die Größe eines Atoms zu verkleinern. Zweitens gehört dazu die Fähigkeit zu kolossaler Größe. Drittens, die Fähigkeit zu Schwerelosigkeit. Viertens, die Fähigkeit, sich ganz schwer zu machen und fünftens, die Fähigkeit, alle Wünsche zu erfüllen und alles intuitiv zu wissen. Dazu gehört auch, in den Körper eines anderen eintreten zu können und schließlich ein unbehinderter Wille und göttliche Macht. Das sind die so genannten Ashta Siddhis, die acht Siddhis, die du in diversen yogischen Schriften wieder findest.

An dieser Stelle möchte ich diese Fähigkeiten aber eher alltagstauglich interpretieren und nicht so sehr als physikalische Wunder. Zunächst also die Fähigkeit, winzige Größe anzunehmen: Die Fähigkeit zu winziger Größe ist Demut, die Fähigkeit, sich nichts auf sich einzubilden. Dazu gehört auch die Bereitschaft, jede Arbeit zu machen, die notwendig ist. Du solltest dir nicht zu fein sein, Toiletten zu putzen oder Geschirr zu spülen. Du solltest dir nicht zu fein sein, mit Menschen zu sprechen, die vielleicht einen niedrigeren sozialen Status für dich haben. Du solltest bereit sein, demütig zu sein und nachzugeben. Die Fähigkeit zur Unsichtbarkeit bedeutet letztlich auch, sich selbst unsichtbar zu machen, indem man in den Hintergrund tritt. Ein Yogameister, eine Yogameisterin oder auch ein Yogaaspirant ist dazu in der Lage, sich auch in diesem Sinne wirklich klein zu machen.

Gefahren

Frage: Wird Kundalini nur durch einen bestimmten Yoga erweckt, nämlich die Methode des Rishi Patanjali? Ist sie unbedingt notwendig, um Siddhis zu erwerben? Antwort: Raja Yogis erwecken die Kundalini durch Samyama, Hatha Yogis durch verschiedene Yoga Kriyas, Jnana Yogis durch reinen Willen und Bhaktas durch makellose Frömmigkeit. Das Erwecken von Kundalini durch jede dieser Methoden verleiht Siddhis. Wenn die Kundalini durch die einzelnen Chakras geht, erlangt der Suchende deren jeweilige Siddhis. Kluge Yogis stellen niemals Siddhis zur Schau, da sie in den meisten Fällen einen Rückschlag verursachen. Das letztendliche Ziel ist Selbstverwirklichung, und dafür sind Siddhis vollkommen nutzlos. Missbräuchlich verwendete Siddhis verlieren ihre Wirksamkeit und verursachen unsägliches Leid.

Sukadev Volker Bretz über die Bedeutung des Namens Siddhi

"Siddhi" heißt Vollkommenheit. Siddhi ist auch der weibliche Aspekt von Ganesha und seiner Frau. Der Name Siddhi bedeutet "diejenige, die mit dem Segen Ganeshas zur Vollkommenheit strebt". Ganesha hilft dabei, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Multimedia

Wann Siddhis zu Hindernissen werden koennen

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Siddhis, außergewöhnliche Bewusstseinszustände

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Weblinks

Siehe auch