Shakti: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von [[Swami]] [[Sivananda]], Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 50f. [http://www.sivanandaonline.org/public_html/ Divine Life Society]'''
'''Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von [[Swami]] [[Sivananda]], Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 50f. [http://www.sivanandaonline.org/public_html/ Divine Life Society]'''


Wir wollen im Mineralreich beginnen. Wenn wir Kochsalz und Kupfersulfat bis zu ihrem jeweiligen Sättigungsgrad in [[Wasser]] auflösen und die Lösung für einige Tage unberührt lassen, so finden wir heraus, das sich Kochsalz- und Kupfersulfat-Kristalle am Boden abgelagert haben. Nun, wer gab den Kochsalzpartikeln die Intelligenz, sich von den Kupfersulfat-Teilchen und von den Kochsalz-Kristallen zu trennen? Die Antwort ist, dass es der "Mineralien-Buddhi" (oder Geist) -- die Schöpfung des Jiva als mineralischer Ausdruck (Kochsalz und Kupfersulfat) -- ist, der den Befehl für die Ausgestaltung der Partikel in dieser besonderen Art und Weise gegeben hat. Dieser "Mineralien-Buddhi" ist die universell vorherrschende Shakti oder Prakriti, wie sie sich selbst durch oder in Form von Mineralien manifestiert. Am Beispiel der Gliederung der Kristalle können wir sehen, dass die Shakti sich als Kohäsion oder Bindekraft zeigt. Es kommt aber auch im Mineralreich vor, dass sich Shakti als Hitze, Licht, Klang, Magnetismus und Elektrizität manifestiert. Aus diesem Grunde  können wir diese Manifestation von Shakti auch Bhuta Shakti nennen, weil sie sich durch die Dinge offenbart, welche aus den Pancha-Bhutas bestehen.
Wir wollen im Mineralreich beginnen. Wenn wir Kochsalz und Kupfersulfat bis zu ihrem jeweiligen Sättigungsgrad in [[Wasser]] auflösen und die Lösung für einige Tage unberührt lassen, so finden wir heraus, das sich Kochsalz- und Kupfersulfat-Kristalle am Boden abgelagert haben. Nun, wer gab den Kochsalzpartikeln die Intelligenz, sich von den Kupfersulfat-Teilchen und von den Kochsalz-Kristallen zu trennen? Die Antwort ist, dass es der "Mineralien-[[Buddhi]]" (oder [[Geist]]) - die [[Schöpfung]] des [[Jiva]] als mineralischer Ausdruck (Kochsalz und Kupfersulfat) - ist, der den Befehl für die Ausgestaltung der Partikel in dieser besonderen Art und Weise gegeben hat. Dieser "Mineralien-Buddhi" ist die universell vorherrschende Shakti oder [[Prakriti]], wie sie sich selbst durch oder in Form von [[Mineralien]] manifestiert. Am Beispiel der Gliederung der [[Kristall]]e können wir sehen, dass die Shakti sich als Kohäsion oder Bindekraft zeigt. Es kommt aber auch im Mineralreich vor, dass sich Shakti als [[Hitze]], [[Licht]], [[Klang]], [[Magnetismus]] und [[Elektrizität]] manifestiert. Aus diesem Grunde  können wir diese Manifestation von Shakti auch [[Bhuta Shakti]] nennen, weil sie sich durch die Dinge offenbart, welche aus den [[Pancha Bhuta]]s bestehen.


Wenn wir nun weitergehen ins Pflanzenreich, dann bemerken wir, dass hier Shakti auf einer höheren Stufe zutage tritt. Eine Pflanze hat die Fähigkeit und Kraft, Nährstoffe und Wasser aufzunehmen und wächst infolgedessen auch. Dort sehen wir Leben oder Prana. Diese Shakti müssen wir Prana-Shakti nennen, weil sie sich von  Elektrizität unterscheidet. Hier gibt es nicht bloß Protonen und Elektronen. Oft sehen wir große Pflanzen - gewöhnlich meistens  Banyan-Pflanzen (Feigenbaum), die oben auf den Tempelmauern wachsen und diese Steinmauern zersprengen. Die Lebensenergie in den wachsenden Pflanzen ist größer und mächtiger als die Elektronen-Energie in der Steinmauer. Die Manifestation der kosmischen Shakti durch Pflanzen können wir also Prana-Shakti nennen.
Wenn wir nun weitergehen ins Pflanzenreich, dann bemerken wir, dass hier Shakti auf einer höheren Stufe zutage tritt. Eine [[Pflanze]] hat die Fähigkeit und Kraft, Nährstoffe und Wasser aufzunehmen und wächst infolgedessen auch. Dort sehen wir [[Leben]] oder [[Prana]]. Diese Shakti müssen wir [[Prana Shakti]] nennen, weil sie sich von  Elektrizität unterscheidet. Hier gibt es nicht bloß Protonen und Elektronen. Oft sehen wir große Pflanzen - gewöhnlich meistens  [[Banyan]]-Pflanzen (Feigenbaum), die oben auf den Tempelmauern wachsen und diese Steinmauern zersprengen. Die [[Lebensenergie]] in den wachsenden Pflanzen ist größer und mächtiger als die Elektronen-Energie in der Steinmauer. Die [[Manifestation]] der kosmischen Shakti durch Pflanzen können wir also Prana Shakti nennen.
 
Wenn wir nun ins Tierreich gehen, dann werden wir herausfinden, dass die Tiere eine noch höhere Form der Energie besitzen. Sie haben schon den Geist, der bis zu einem gewissen Maß Zusammenhänge erkennen kann - zwischen Ursache und Wirkung, und der einen feineren Sinn für Leid und Freude hat. Der Geist eines Tieres besitzt aber auch Willenskräfte. Dies ist Manas-Shakti. Sie ist sowohl in ihrer Art als auch in ihrem Grad höher angesiedelt als die Prana-Shakti einer Pflanze. Gegen die Manas-Shakti der Tiere ist die Prana-Shakti der Pflanzen im Nirgendwo.


Wenn wir nun ins Tierreich gehen, dann werden wir herausfinden, dass die Tiere eine noch höhere Form der [[Energie]] besitzen. Sie haben schon den Geist, der bis zu einem gewissen Maß Zusammenhänge erkennen kann - zwischen [[Ursache]] und [[Wirkung]], und der einen feineren Sinn für [[Leid]] und [[Freude]] hat. Der Geist eines Tieres besitzt aber auch [[Willenskraft|Willenskräfte]]. Dies ist [[Manas Shakti]]. Sie ist sowohl in ihrer Art als auch in ihrem Grad höher angesiedelt als die Prana Shakti einer Pflanze. Gegen die Manas Shakti der Tiere ist die Prana Shakti der Pflanzen im Nirgendwo.


== Shakti im Individuum ==
== Shakti im Individuum ==

Version vom 21. August 2014, 09:53 Uhr

Shakti (Sanskrit: शक्ति śakti f.) Können, Vermögen; Kraft, Fähigkeit, Geschick; Macht, Energie; kosmische Energie; die wirkende Kraft eines Gottes (insbesondere von Shiva), Göttin. Eine Bezeichnung der Kundalini. Die Shakti umfasst eines der sechs Teile eines Mantras. Die Shakti ist die dynamische Kraft, Energie in Form des Mantras d.h. der Schwingungsformen, die durch Klänge geschaffen werden. Sie bringen den Menschen zu der verehrten Gottheit (Devata).

Shakti, Shaktri: Ein Priester und der älteste Sohn von Vasishtha. König Kalmashapada schlug ihn mit einer Peitsche aus und Shakti verfluchte den König, sodass er von einem Menschen essenden Rakshasa besessen wurde. Er selbst wurde das erste Opfer des Monsters, das er heraufbeschworen hatte.

Devi Andhavane

Die Shaktis der Götter

Die indischen Götter repräsentieren die verschiedenen Aspekte des einen allumfassenden Göttlichen. Jeder Gott hat seine Shakti, seine Kraft, seinen weiblichen Aspekt.

Auch die Devatas, die Engelswesen haben ihre Shakti:

Die 3 Shaktis

Shakti manifestiert sich auch als die drei Grundkräfte des Universums, Schöpfung Erhaltung und Zerstörung. In diesem Kontext gilt:

  • Brahma Shakti ist die schöpferische Kraft
  • Vishnu Shakti ist die erhaltende, bewahrende Kraft
  • Shiva Shakti, auch Rudra Shakti genannt, ist die zerstörerische, auflösende Kraft

Shiva-Shakti-Philosophie

Im Tantra spricht man von zwei Polen, von Shiva und Shakti. Hier steht Shiva für den statischen Pol, für das was sich nicht verändert, also das reine Bewusstsein, welches sich offenbart als Sat Chid und Ananda - als Absolutes Sein, Wissen und Glückseligkeit. Shakti steht für alles was sich verändert - also für das ganze Universum. Gemäß Tantra Kosmologie waren Shiva und Shakti ursprünglich eins. Dann entstand aus dieser Shiva-Shakti-Einheit der erste Spandana, die erste Klangschwingung. So entstand die Kausalwelt, die Ebene von Karana. Diese projizierte dann mehrere Ebenen als Astralwelt, bis Shakti schließlich die physische Welt schuf und sich als die physische Welt manifestierte. So hat Shakti die 7 Ebenen des Kosmos geschaffen - und manifestiert sich als diese 7 Ebenen. Diese sieben Ebenen entsprechen den 7 Chakras:

Die Manifestation von Shakti - Erläuterungen von Swami Sadananda

Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 50f. Divine Life Society

Wir wollen im Mineralreich beginnen. Wenn wir Kochsalz und Kupfersulfat bis zu ihrem jeweiligen Sättigungsgrad in Wasser auflösen und die Lösung für einige Tage unberührt lassen, so finden wir heraus, das sich Kochsalz- und Kupfersulfat-Kristalle am Boden abgelagert haben. Nun, wer gab den Kochsalzpartikeln die Intelligenz, sich von den Kupfersulfat-Teilchen und von den Kochsalz-Kristallen zu trennen? Die Antwort ist, dass es der "Mineralien-Buddhi" (oder Geist) - die Schöpfung des Jiva als mineralischer Ausdruck (Kochsalz und Kupfersulfat) - ist, der den Befehl für die Ausgestaltung der Partikel in dieser besonderen Art und Weise gegeben hat. Dieser "Mineralien-Buddhi" ist die universell vorherrschende Shakti oder Prakriti, wie sie sich selbst durch oder in Form von Mineralien manifestiert. Am Beispiel der Gliederung der Kristalle können wir sehen, dass die Shakti sich als Kohäsion oder Bindekraft zeigt. Es kommt aber auch im Mineralreich vor, dass sich Shakti als Hitze, Licht, Klang, Magnetismus und Elektrizität manifestiert. Aus diesem Grunde können wir diese Manifestation von Shakti auch Bhuta Shakti nennen, weil sie sich durch die Dinge offenbart, welche aus den Pancha Bhutas bestehen.

Wenn wir nun weitergehen ins Pflanzenreich, dann bemerken wir, dass hier Shakti auf einer höheren Stufe zutage tritt. Eine Pflanze hat die Fähigkeit und Kraft, Nährstoffe und Wasser aufzunehmen und wächst infolgedessen auch. Dort sehen wir Leben oder Prana. Diese Shakti müssen wir Prana Shakti nennen, weil sie sich von Elektrizität unterscheidet. Hier gibt es nicht bloß Protonen und Elektronen. Oft sehen wir große Pflanzen - gewöhnlich meistens Banyan-Pflanzen (Feigenbaum), die oben auf den Tempelmauern wachsen und diese Steinmauern zersprengen. Die Lebensenergie in den wachsenden Pflanzen ist größer und mächtiger als die Elektronen-Energie in der Steinmauer. Die Manifestation der kosmischen Shakti durch Pflanzen können wir also Prana Shakti nennen.

Wenn wir nun ins Tierreich gehen, dann werden wir herausfinden, dass die Tiere eine noch höhere Form der Energie besitzen. Sie haben schon den Geist, der bis zu einem gewissen Maß Zusammenhänge erkennen kann - zwischen Ursache und Wirkung, und der einen feineren Sinn für Leid und Freude hat. Der Geist eines Tieres besitzt aber auch Willenskräfte. Dies ist Manas Shakti. Sie ist sowohl in ihrer Art als auch in ihrem Grad höher angesiedelt als die Prana Shakti einer Pflanze. Gegen die Manas Shakti der Tiere ist die Prana Shakti der Pflanzen im Nirgendwo.

Shakti im Individuum

Die Kosmische Shakti manifestiert sich im Individuum dreifach:

  • Alles Individuelle ist eine Manifestation der Shakti - Körper, Psyche, Persönlichkeit etc.
  • In jedem Individuum ist die Kundalini - und damit die Kosmische Kraft als Essenz der Energie des Individuums
  • Insbesondere manifestiert sich die Shakti als Prana, als Lebensenergie

Alle individuellen Kräfte werden auch als Shakti bezeichnet. Die wichtigsten Kräfte im Individuum werden bezeichnet als

  • Iccha Shakti - die Kraft des Wollens. Im engeren Sinne ist Iccha Shakti die Willenskraft, die Kraft mit der man das, was man als richtig erkannt hat, auch umsetzt. Im weiteren Sinne ist Iccha Shakti die Kraft hinter allem Wollen und Wünschen
  • Kriya Shakti ist die Kraft der Tat. Kriya heißt Handlung, Tat.
  • Jnana Shakti ist die Kraft der Erkenntnis. Jnana heißt Wissen, Weisheit, Erkenntnis. Die Fähigkeit, etwas zu erkennen, intellektuell oder intuitiv, ist Jnana Shakti

Shakti Mantra

In der Yoga Vidya Tradition wird folgendes Mantra als Shakti Mantra bezeichnet: Om Aim Hrim Klim Chamundayai Viche Namaha Hier einige Links zum Shakti Mantra:

Einige Shakti Mantra Rezitation Videos:

Shakti Verehrung

Im Bhakti Yoga wird die Göttliche Mutter, die Göttin, Devi, auch als Shakti verehrt. Es gibt zahllose Kirtans, in denen Shakti besungen wird. Und es gibt viele Mantras, welche die Shakti im Individuum anrufen will.

Shakti als Kraft zur spirituellen Entwicklung es ist die Shakti, welche das Individuum zurückbringt zum Göttlichen. Shakti als evolutionäre Kraft hat verschiedene Teile:

  • Sadhana Shakti - die Kraft der eigenen spirituellen Praxis
  • Guru Shakti - die Kraft und der Segen des Gurus, des spirituellen Lehrers
  • Mantra Shakti - die Kraft des Mantras, welches man wiederholt
  • Kripa Shakti - die Kraft der Göttlichen Gnade

Siehe auch

Literatur

  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005