Seva: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Seva'''
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Seva'''


Seva heißt Dienst, ist insbesondere spiritueller Dienst. Seva ist ganz entscheidend auf dem spirituellen Weg. Seva gehört zu den Grundpraktiken. Ich sage gerne, es gibt vier Hauptpraktiken, mit denen du dich verwirklichst. Das ist Sadhana, Seva, Satsang und Sattva. Seva ist eine davon. Also, Sadhana ist die eigene spirituelle Praxis, sehr, sehr wichtig. Dann folgt Seva, das Dienen. Dann kommt als nächstes Sattva. Sattva heißt Reinheit, ein reines Leben führen, den yogischen Lebensstil umsetzen. Und schließlich Satsang, zusammen mit anderen spirituellen Suchenden praktizieren, bzw. auch einen Satsang besuchen mit Meditation, Mantrasingen, Vortrag und Arati. Hier also Seva. Seva, etwas, was Menschen heutzutage oft vernachlässigen. Seva heißt wirklich dienen, ohne etwas dafür zu verlangen, ohne etwas dafür zu bekommen. Man kann es auch uneigennütziges Dienen nennen. In einem alten indischen Ashram, klassischen Ashram, wenn ein Schüler zum Lehrer geht, zunächst mal gilt es, Guru Seva zu machen, dem Guru zu dienen, ohne irgendetwas zu bekommen. Es gibt die berühmte Geschichte von Prajapati und Indra und Virochana. Indra und Virochana gingen zu Prajapati, um etwas zu lernen. Sie sagten: „Oh Meister, bitte lehre uns.“ Und Prajapati sagte: „Zuerst mal geht eine Weile in den Ashram und dient. Und wenn ihr viele Jahre Seva geübt habt, dann werde ich weitersehen, was ich euch lehre.“ Oder es gibt die Geschichte, die Swami Vishnu im großen illustrierten Yogabuch beschreibt, wo ein Schüler zum Meister geht und sagt: „Oh Meister, ich will die Kundalini erwecken. Zeige mir fortgeschrittene Pranayamas und Asanas, Mudras und Bandhas.“ Und der Lehrer sagt: „Ok, bleibe ein paar Jahre im Ashram, übe Seva, dann wirst du lernen und wachsen.“ Das ist etwas, was man verstehen muss. Wenn du spirituell wachsen willst, gilt es, Seva zu üben. Und der westliche Aspirant ist zu sehr eingebunden in diese Wirtschaftssache. Das heißt, du willst gleich etwas bekommen. Gar nicht mal selten fangen Menschen an, erstmal zu dienen, und nachher wollen sie etwas dafür haben. Wir erleben das immer wieder. Angenommen, du gehst in einen Ashram, um dort zu dienen. Nach einer Weile fragst du: „Was bekomme ich dafür?“ Oder Menschen sagen: „Was kann ich tun, um die Yogalehrerausbildung zu machen?“ Und dann sind sie eine Weile im Ashram oder sie arbeiten in Zentren mit und können dann die Ausbildung mitmachen. Das ist nicht wirklich Seva, was sie dann machen, ist Austausch. Es ist zwar auch ganz gut, ein Austausch, aber erstmal gilt es, Seva zu üben, dienen. Swami Sivananda sagte gerne: „Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche.“ Das Dienen ist wichtig. Es gibt Menschen, die gehen in einen Ashram, weil sie nicht genügend Geld haben, um sich ein Seminar zu leisten und deshalb machen sie es im Austausch. Das ist dann nicht wirklich Seva. Es ist auch möglich, ist auch ok, geht auch bei Yoga Vidya, du kannst das machen. Oder du kannst auch ein paar Stunden mithelfen am Tag, brauchst nur noch die Hälfte zu bezahlen, ist aber nicht wirklich Seva. Seva ist es, wenn du wirklich mit der Intension etwas machst, um zu helfen, um zu dienen, ohne etwas Materielles zu bekommen. Wenn du dienst, wenn du hilfst, ohne etwas Materielles zu bekommen, ohne einen materiellen Austausch haben zu wollen, dann hast du den tiefsten spirituellen Nutzen. So kannst du überlegen, machst du genügend uneigennütziges Dienen, machst du Dinge, ohne etwas dafür zu wollen, ohne etwas Materielles als Ausgleich haben zu wollen. Dann ist es Seva. Wenn du diesen echten Seva machst, dann kommst du schnell zur höchsten Verwirklichung. Seva, ohne etwas zu erwarten, Seva, ohne etwas als Ausgleich zu wollen auf einer materiellen Ebene, führt zur höchsten spirituellen Erfahrung. Daher, übe Seva. Im besonderen Maße wichtig, Guru Seva, dem spirituellen Lehrer dienen oder dem Werk des spirituellen Lehrers dienen. Deshalb sind wir letztlich bei Yoga Vidya da und deshalb bieten wir auch all diese kostenlosen Videos, Audios, Internetseiten an. Wir machen dies als Guru Seva, Dienst unseres Gurus. Swami Sivananda hat sein Wissen freigiebig weitergegeben, in der Tradition stehen wir. Indem wir z.B. diese Videos gestalten, diese Audios gestalten, indem wir Internetseiten machen, dienen wir unserem Meister und wir wollen nichts dafür direkt erwarten. Wenn es uns tatsächlich gelingt, Seva zu üben, ohne etwas zu erwarten, dann kommt das Wichtigste, die Erfahrung der spirituellen Führung durch den Meister, die tiefe Meditation, die tiefe Herzensverbindung und letztlich die Gotteserfahrung. Seva – uneigennütziges Dienen, insbesondere wichtig als Guru Seva, dem Werk des Gurus zu dienen, welches hilft, die höchste Wirklichkeit zu erfahren.  
Seva heißt [[Dienst]] und ist insbesondere spiritueller Dienst. Seva ist ganz entscheidend auf dem spirituellen [[Weg]]. Seva gehört zu den Grundpraktiken. Ich sage gerne, es gibt vier Hauptpraktiken, mit denen du dich verwirklichst. Das ist [[Sadhana]], Seva, [[Satsang]] und [[Sattva]]. Seva ist eine davon. Sadhana ist die eigene spirituelle Praxis und ist sehr, sehr wichtig. Dann folgt Seva, das Dienen. Dann kommt als nächstes Sattva. Sattva heißt Reinheit, ein reines [[Leben]] führen, den yogischen [[Leben]]sstil umsetzen. Und schließlich gibt es Satsang, zusammen mit anderen spirituellen Suchenden praktizieren, bzw. auch einen Satsang besuchen mit [Meditation], [[Mantra]]singen, Vortrag und [[Arati]].  
 
Seva ist etwas, was Menschen heutzutage oft vernachlässigen. Seva heißt wirklich dienen, ohne etwas dafür zu verlangen, ohne etwas dafür zu bekommen. Man kann es auch uneigennütziges Dienen nennen. In einem alten klassischen indischen [[Ashram]],wenn ein [[Schüler]] zum [[Lehrer]] geht, geht es zunächst einmal darum, [[Guruseva]] zu machen, dem [[Guru]] zu dienen, ohne irgendetwas zu bekommen. Es gibt die berühmte Geschichte von [[Prajapati]], [[Indra]] und [[Virochana]]. Indra und Virochana gingen zu Prajapati, um etwas zu lernen.  
 
Sie sagten: „Oh [[Meister]], bitte lehre uns.“ Und Prajapati sagte: „Zuerst mal geht eine Weile in den Ashram und dient. Und wenn ihr viele Jahre Seva geübt habt, dann werde ich weitersehen, was ich euch lehre.“ Oder es gibt die Geschichte, die [[Swami]] Vishnu im großen illustrierten Yogabuch beschreibt, wo ein Schüler zum Meister geht und sagt: „Oh Meister, ich will die [[Kundalini]] erwecken. Zeige mir fortgeschrittene [[Pranayama]]s, [[Asana]]s, [[Mudra]]s und [[Bandha]]s.“ Und der Lehrer sagt: „Ok, bleibe ein paar Jahre im Ashram, übe Seva, dann wirst du lernen und wachsen.“  
 
Das ist etwas, was man verstehen muss. Wenn du spirituell wachsen willst, gilt es, Seva zu üben. Und der westliche Aspirant ist zu sehr eingebunden in diese Wirtschaftssache. Das heißt, du willst gleich etwas bekommen. Gar nicht mal selten fangen Menschen an, erstmal zu dienen, und nachher wollen sie etwas dafür haben. Wir erleben das immer wieder. Angenommen, du gehst in einen Ashram, um dort zu dienen. Nach einer Weile fragst du: „Was bekomme ich dafür?“ Oder Menschen sagen: „Was kann ich tun, um die [[Yogalehrerausbildung]] zu machen?“ Und dann sind sie eine Weile im Ashram oder sie arbeiten in Zentren mit und können dann die Ausbildung mitmachen. Das ist nicht wirklich Seva, was sie dann machen, ist Austausch. Es ist zwar auch ganz gut, ein Austausch zu haben, aber erstmal gilt es, Seva zu üben, dienen.  
 
[[Swami]] [[Sivananda]] sagte gerne: „Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche.“ Das Dienen ist wichtig. Es gibt Menschen, die gehen in einen Ashram, weil sie nicht genügend Geld haben, um sich ein Seminar zu leisten, und deshalb machen sie es im Austausch. Das ist dann nicht wirklich Seva. Es ist auch möglich, ist auch okay, das geht auch bei [[Yoga Vidya]]. Du kannst das machen. Oder du kannst auch ein paar Stunden mithelfen am [[Tag]], brauchst nur noch die Hälfte zu bezahlen, ist aber nicht wirklich Seva.  
 
Seva ist es, wenn du wirklich mit der Intension etwas machst, um zu helfen, um zu dienen, ohne etwas Materielles zu bekommen. Wenn du dienst, wenn du hilfst, ohne etwas Materielles zu bekommen, ohne einen materiellen Austausch haben zu wollen, dann hast du den tiefsten spirituellen Nutzen. So kannst du überlegen, machst du genügend uneigennützigen Dienst, machst du Dinge, ohne etwas dafür zu wollen, ohne etwas Materielles als Ausgleich haben zu wollen? Dann ist es Seva. Wenn du diesen echten Seva machst, dann kommst du schnell zur höchsten Verwirklichung. Seva, ohne etwas zu erwarten, Seva, ohne etwas als Ausgleich zu wollen auf einer materiellen [[Ebene]], führt zur höchsten spirituellen [[Erfahrung]]. Daher, übe Seva.  
 
Im besonderen Maße ist [[Guruseva]] wichtig, dem spirituellen Lehrer zu dienen oder dem Werk des spirituellen Lehrers zu dienen. Deshalb sind wir letztlich bei Yoga Vidya da, und deshalb bieten wir auch all diese kostenlosen Videos, Audios, Internetseiten an. Wir machen dies als Guruseva, als Dienst für unsere Guru. Swami Sivananda hat sein [[Wissen]] freigiebig weitergegeben und wir stehen in der Tradition.  
 
Indem wir z.B. diese Videos und Audios gestalten, indem wir Internetseiten machen, dienen wir unserem [[Meister]], und wir wollen nichts dafür direkt erwarten. Wenn es uns tatsächlich gelingt, Seva zu üben, ohne etwas zu erwarten, dann kommt das Wichtigste, die Erfahrung der spirituellen Führung durch den [[Meister]], die tiefe [[Meditation]], die tiefe [[Herz]]ensverbindung und letztlich die [[Gotteserfahrung]].  


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Version vom 21. März 2015, 13:55 Uhr

Seva (Sanskrit: सेवा sevā f.) Besuch, das Aufsuchen; Dienst, Dienstverrichtung, Arbeit, die der höheren göttlichen Wirklichkeit gewidmet ist; Verehrung; rücksichtsvolles oder hingebungsvolles Verhalten; das Sich-Hingeben an Gott; Geschlechtsverkehr; häufiger Gebrauch, Genuss.

Putzen Erde.JPG

Sukadev über Seva

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Seva

Seva heißt Dienst und ist insbesondere spiritueller Dienst. Seva ist ganz entscheidend auf dem spirituellen Weg. Seva gehört zu den Grundpraktiken. Ich sage gerne, es gibt vier Hauptpraktiken, mit denen du dich verwirklichst. Das ist Sadhana, Seva, Satsang und Sattva. Seva ist eine davon. Sadhana ist die eigene spirituelle Praxis und ist sehr, sehr wichtig. Dann folgt Seva, das Dienen. Dann kommt als nächstes Sattva. Sattva heißt Reinheit, ein reines Leben führen, den yogischen Lebensstil umsetzen. Und schließlich gibt es Satsang, zusammen mit anderen spirituellen Suchenden praktizieren, bzw. auch einen Satsang besuchen mit [Meditation], Mantrasingen, Vortrag und Arati.

Seva ist etwas, was Menschen heutzutage oft vernachlässigen. Seva heißt wirklich dienen, ohne etwas dafür zu verlangen, ohne etwas dafür zu bekommen. Man kann es auch uneigennütziges Dienen nennen. In einem alten klassischen indischen Ashram,wenn ein Schüler zum Lehrer geht, geht es zunächst einmal darum, Guruseva zu machen, dem Guru zu dienen, ohne irgendetwas zu bekommen. Es gibt die berühmte Geschichte von Prajapati, Indra und Virochana. Indra und Virochana gingen zu Prajapati, um etwas zu lernen.

Sie sagten: „Oh Meister, bitte lehre uns.“ Und Prajapati sagte: „Zuerst mal geht eine Weile in den Ashram und dient. Und wenn ihr viele Jahre Seva geübt habt, dann werde ich weitersehen, was ich euch lehre.“ Oder es gibt die Geschichte, die Swami Vishnu im großen illustrierten Yogabuch beschreibt, wo ein Schüler zum Meister geht und sagt: „Oh Meister, ich will die Kundalini erwecken. Zeige mir fortgeschrittene Pranayamas, Asanas, Mudras und Bandhas.“ Und der Lehrer sagt: „Ok, bleibe ein paar Jahre im Ashram, übe Seva, dann wirst du lernen und wachsen.“

Das ist etwas, was man verstehen muss. Wenn du spirituell wachsen willst, gilt es, Seva zu üben. Und der westliche Aspirant ist zu sehr eingebunden in diese Wirtschaftssache. Das heißt, du willst gleich etwas bekommen. Gar nicht mal selten fangen Menschen an, erstmal zu dienen, und nachher wollen sie etwas dafür haben. Wir erleben das immer wieder. Angenommen, du gehst in einen Ashram, um dort zu dienen. Nach einer Weile fragst du: „Was bekomme ich dafür?“ Oder Menschen sagen: „Was kann ich tun, um die Yogalehrerausbildung zu machen?“ Und dann sind sie eine Weile im Ashram oder sie arbeiten in Zentren mit und können dann die Ausbildung mitmachen. Das ist nicht wirklich Seva, was sie dann machen, ist Austausch. Es ist zwar auch ganz gut, ein Austausch zu haben, aber erstmal gilt es, Seva zu üben, dienen.

Swami Sivananda sagte gerne: „Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche.“ Das Dienen ist wichtig. Es gibt Menschen, die gehen in einen Ashram, weil sie nicht genügend Geld haben, um sich ein Seminar zu leisten, und deshalb machen sie es im Austausch. Das ist dann nicht wirklich Seva. Es ist auch möglich, ist auch okay, das geht auch bei Yoga Vidya. Du kannst das machen. Oder du kannst auch ein paar Stunden mithelfen am Tag, brauchst nur noch die Hälfte zu bezahlen, ist aber nicht wirklich Seva.

Seva ist es, wenn du wirklich mit der Intension etwas machst, um zu helfen, um zu dienen, ohne etwas Materielles zu bekommen. Wenn du dienst, wenn du hilfst, ohne etwas Materielles zu bekommen, ohne einen materiellen Austausch haben zu wollen, dann hast du den tiefsten spirituellen Nutzen. So kannst du überlegen, machst du genügend uneigennützigen Dienst, machst du Dinge, ohne etwas dafür zu wollen, ohne etwas Materielles als Ausgleich haben zu wollen? Dann ist es Seva. Wenn du diesen echten Seva machst, dann kommst du schnell zur höchsten Verwirklichung. Seva, ohne etwas zu erwarten, Seva, ohne etwas als Ausgleich zu wollen auf einer materiellen Ebene, führt zur höchsten spirituellen Erfahrung. Daher, übe Seva.

Im besonderen Maße ist Guruseva wichtig, dem spirituellen Lehrer zu dienen oder dem Werk des spirituellen Lehrers zu dienen. Deshalb sind wir letztlich bei Yoga Vidya da, und deshalb bieten wir auch all diese kostenlosen Videos, Audios, Internetseiten an. Wir machen dies als Guruseva, als Dienst für unsere Guru. Swami Sivananda hat sein Wissen freigiebig weitergegeben und wir stehen in der Tradition.

Indem wir z.B. diese Videos und Audios gestalten, indem wir Internetseiten machen, dienen wir unserem Meister, und wir wollen nichts dafür direkt erwarten. Wenn es uns tatsächlich gelingt, Seva zu üben, ohne etwas zu erwarten, dann kommt das Wichtigste, die Erfahrung der spirituellen Führung durch den Meister, die tiefe Meditation, die tiefe Herzensverbindung und letztlich die Gotteserfahrung.

Siehe auch